Auswirkungen des Winters 2012/13
- Boro
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#1 Auswirkungen des Winters 2012/13
Auswirkungen des Winters 2012/13
In einigen Regionen Mitteleuropas dürfte der Winter fast den Durchschnittswerten entsprechen (z. B. Föhngebiete nördl. der Alpen, Rheingebiet), in anderen gibt es eine lange Andauer tiefer Temperaturen, überdurchschnittliche Niederschlagsmengen u. eine zu geringe Sonnenscheindauer.
Es stellt sich die Frage, ob und in welcher Form sich solche Witterungsphänomene auf die Natur im Allgemeinen und unsere Hymenopteren im Besonderen auswirken können.
Beobachtungen zu Ameisen, Bienen und Wespen sind sehr willkommen, aber auch allgemeine phänologische Beobachtungen zur Triebentwicklung od. zum Blühbeginn einzelner Pflanzen können einfließen.
Infolge unzähliger Mittelmeertiefs seit Oktober 2012 schneidet in diesem Winter der Alpen-Adria-Raum besonders schlecht ab: Kärnten, Teile der Steiermark, große Teile Sloweniens und Friauls in Italien sind betroffen.
Beispiel Kärnten (Landehauptstadt Klagenfurt, ca. 440m Seehöhe):
Seit Winterbeginn gab es nur 2, 3 Tage mit einer Temp. um +10°, die Summe der Neuschneehöhe beträgt über 150 cm, es gab den sonnenärmsten Winter seit Beginn der Aufzeichnungen.
Im Garten blühen die Hamamelis (Zaubernuss) seit den ersten Märztagen, dann ein paar Krokusse, Primeln, Schneeglöckchen. Kein Austrieb bei Magnolien, Obstbäumen, Sträuchern feststellbar. Der März war im Mittel um 1, 7° zu kalt.
[font="]Ameisen:[/font][font="] [/font] An einigen Tagen Aktivität v. Lasius niger u. L. emarginatus an der Hausmauer. Im Steingarten geringe Aktivität einiger Lasius niger u. Camponotus piceus (!!)
[font="][font="][font="]Bienen[/font][/font][/font]: An einem Tag eine einzelne Biene an der Hamamelis. Unklar, ob der Reinigungsflug überhaupt stattfinden konnte.
[font="]Hummeln[/font]: An einem Tag eine einzige Steinhummel
[font="][font="]Wespen/Feldwespen [/font] [/font](im Dachstuhl wohnhaft): Keine Sichtung!
Abgesehen v. der bloßen Zeitverzögerung wäre es interessant, ob der Winter Auswirkungen auf Vitalität, Brutentwicklung od. Geschlechtstierproduktion bei verschiedenen Ameisenarten (in den nächsten Monaten) haben könnte.
Im Sommer 2012 gab es in der Region kaum Wespen (!), besser sah es bei den Feldwespen aus. Bei der Amazonenameise gab es an mehreren Neststandorten kaum weibliche Geschlechtstiere. Das kann nicht nur Zufall sein, ein Zusammenhang mit dem damals extrem trockenen u. schneearmen Winter 2011/12 (mit der kältesten Phase im Februar = tiefer Bodenfrost) ist anzunehmen. Eine Stellungnahme unserer Imker wäre sehr willkommen!
L.G.Boro
In einigen Regionen Mitteleuropas dürfte der Winter fast den Durchschnittswerten entsprechen (z. B. Föhngebiete nördl. der Alpen, Rheingebiet), in anderen gibt es eine lange Andauer tiefer Temperaturen, überdurchschnittliche Niederschlagsmengen u. eine zu geringe Sonnenscheindauer.
Es stellt sich die Frage, ob und in welcher Form sich solche Witterungsphänomene auf die Natur im Allgemeinen und unsere Hymenopteren im Besonderen auswirken können.
Beobachtungen zu Ameisen, Bienen und Wespen sind sehr willkommen, aber auch allgemeine phänologische Beobachtungen zur Triebentwicklung od. zum Blühbeginn einzelner Pflanzen können einfließen.
Infolge unzähliger Mittelmeertiefs seit Oktober 2012 schneidet in diesem Winter der Alpen-Adria-Raum besonders schlecht ab: Kärnten, Teile der Steiermark, große Teile Sloweniens und Friauls in Italien sind betroffen.
Beispiel Kärnten (Landehauptstadt Klagenfurt, ca. 440m Seehöhe):
Seit Winterbeginn gab es nur 2, 3 Tage mit einer Temp. um +10°, die Summe der Neuschneehöhe beträgt über 150 cm, es gab den sonnenärmsten Winter seit Beginn der Aufzeichnungen.
Im Garten blühen die Hamamelis (Zaubernuss) seit den ersten Märztagen, dann ein paar Krokusse, Primeln, Schneeglöckchen. Kein Austrieb bei Magnolien, Obstbäumen, Sträuchern feststellbar. Der März war im Mittel um 1, 7° zu kalt.
[font="]Ameisen:[/font][font="] [/font] An einigen Tagen Aktivität v. Lasius niger u. L. emarginatus an der Hausmauer. Im Steingarten geringe Aktivität einiger Lasius niger u. Camponotus piceus (!!)
[font="][font="][font="]Bienen[/font][/font][/font]: An einem Tag eine einzelne Biene an der Hamamelis. Unklar, ob der Reinigungsflug überhaupt stattfinden konnte.
[font="]Hummeln[/font]: An einem Tag eine einzige Steinhummel
[font="][font="]Wespen/Feldwespen [/font] [/font](im Dachstuhl wohnhaft): Keine Sichtung!
Abgesehen v. der bloßen Zeitverzögerung wäre es interessant, ob der Winter Auswirkungen auf Vitalität, Brutentwicklung od. Geschlechtstierproduktion bei verschiedenen Ameisenarten (in den nächsten Monaten) haben könnte.
Im Sommer 2012 gab es in der Region kaum Wespen (!), besser sah es bei den Feldwespen aus. Bei der Amazonenameise gab es an mehreren Neststandorten kaum weibliche Geschlechtstiere. Das kann nicht nur Zufall sein, ein Zusammenhang mit dem damals extrem trockenen u. schneearmen Winter 2011/12 (mit der kältesten Phase im Februar = tiefer Bodenfrost) ist anzunehmen. Eine Stellungnahme unserer Imker wäre sehr willkommen!
L.G.Boro
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#2 AW: Auswirkungen des Winters 2012/13
Bei mir (Region Berlin) waren einmal die Formica fusca aktiv. Aber auch nur einen warmen Tag so um die 2-3 Stunden danach fiel wieder Schnee und seit dem haben sie sich nicht wieder blicken lassen. Im Garten trieben fast alle Tulpen aus, diese kleinen Sprösslinge sind schon wieder alle abgestorben bzw. erfroren. ich hoffe meine Formica im Garten schaffen diesen echt harten Winter, denn seit ich dort wohne (8 jahre) leben sie dort. Deswegen hänge ich an ihnen schon sehr doll. Wen sie sterben würden wwär ich
Antkönig:)
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LG Antkönig
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#3 AW: Auswirkungen des Winters 2012/13
So, nachdem unsere Imker sich bisher nicht zu Wort gemeldet haben, kann ich heute aus dem Artikel "Geschwächte Bienenvölker" der Regionalzeitung "Kleine Zeitung" (Kärnten) entnehmen, dass wir bei der Entwicklung der Völker mindestens 3 Wochen im Verzug sind.
Interessanter ist aber die Befürchtung der Imker, dass "weniger Jungköniginnen von guter Qualität heranreifen", was vor allem die Züchter vonKöniginnen betrifft. Nachdem bei den Bienen die Ernährung die entscheidende Rolle spielt, ob aus einem befruchteten Ei eine Arbeiterin oder Königin entsteht, gibt es bei den Ameisen einige Parallelen: Auch da kann eine Arbeiterin od. Gyne nur aus einem befruchteten Ei entstehen, wobei differenzierte Ernährung neben anderen Faktoren eine Rolle spielt, ob eine Arbeiterin od. Jungkönigin entsteht.
So gesehen müssen wir die nächsten Monate abwarten, ob etwa verspätete Brutentwicklung od. niedrige Temperaturen auch auf heimische Ameisen od. zumindest auf empfindliche Arten eine Auswirkung haben.
L.G.Boro
Interessanter ist aber die Befürchtung der Imker, dass "weniger Jungköniginnen von guter Qualität heranreifen", was vor allem die Züchter von
So gesehen müssen wir die nächsten Monate abwarten, ob etwa verspätete Brutentwicklung od. niedrige Temperaturen auch auf heimische Ameisen od. zumindest auf empfindliche Arten eine Auswirkung haben.
L.G.Boro
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#4 AW: Auswirkungen des Winters 2012/13
Man soll bekanntlich nicht immer nur über das Schlechte reden. Gestern gab es bei uns 10° und einiges an Sonne! Heute war es schon beinahe frühlingshaft, bei max. 14,5°. Endlich....... "denken" sich vermutlich auch die Ameisen. in meinem Steingarten wurden gesichtet:
Lasius emarginatus u. Lasius niger (nicht das erste Mal!)
Formica fusca und Formica cunicularia
Tapinomasp . beginnen das erste Kuppelnest zu errichten. Vor ein paar Jahren habe ich um den 20. Februar ein Nest mit massenhaft Eiern gefunden!
Camponotus piceus (nicht das erste Mal),
Dolichoderus quadripunctatus und
Camponotus lateralis (zahlreich!). Ich dachte schon, das Nest hat diesen Winter nicht überstanden, es stammt aus meinem C. lateralis-Projekt: http://www.ameisenforum.de/fotoberichte ... 43188.html
Damit hat die mediterrane Art knapp 6 Monate absoluteWinterruhe überstanden!
Als kleinen "Ausreißer" konnte ich kurz einen Rosenkäfer (!!) sehen, der sich aber gleich wieder eingegraben hat.
Ein paar frühlingshafte Fotos zur Einstimmung auf die wärmere Jahreszeit:
1. Camponotus piceus-Arbeiterin
2. Interessant ist die Färbung: Es handelt sich um ein Jungtier vom Spätsommer, das noch immer nicht ausgefärbt ist; das ist bei mehreren Jungtieren so!
3. Gleich daneben wachsen ein Leberblümchen:
4. oder eine Zwerglilie:
5. und ein paar Krokusse:
6. Zum Abschluss eine Rarität aus dem Glashaus: Rhododendron Irroratum Polka Dot, eine Art, die in Mitteleuropa kaum irgendwo existiert. Ich hab sie vor Jahren in Schottland bestellt.
L.G.Boro
Lasius emarginatus u. Lasius niger (nicht das erste Mal!)
Formica fusca und Formica cunicularia
Tapinoma
Camponotus piceus (nicht das erste Mal),
Dolichoderus quadripunctatus und
Camponotus lateralis (zahlreich!). Ich dachte schon, das Nest hat diesen Winter nicht überstanden, es stammt aus meinem C. lateralis-Projekt: http://www.ameisenforum.de/fotoberichte ... 43188.html
Damit hat die mediterrane Art knapp 6 Monate absolute
Als kleinen "Ausreißer" konnte ich kurz einen Rosenkäfer (!!) sehen, der sich aber gleich wieder eingegraben hat.
Ein paar frühlingshafte Fotos zur Einstimmung auf die wärmere Jahreszeit:
1. Camponotus piceus-Arbeiterin
2. Interessant ist die Färbung: Es handelt sich um ein Jungtier vom Spätsommer, das noch immer nicht ausgefärbt ist; das ist bei mehreren Jungtieren so!
3. Gleich daneben wachsen ein Leberblümchen:
4. oder eine Zwerglilie:
5. und ein paar Krokusse:
6. Zum Abschluss eine Rarität aus dem Glashaus: Rhododendron Irroratum Polka Dot, eine Art, die in Mitteleuropa kaum irgendwo existiert. Ich hab sie vor Jahren in Schottland bestellt.
L.G.Boro
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#5 AW: Auswirkungen des Winters 2012/13
1. Zu Bild 1 u. 2 oben: Eine ausgefärbte C. piceus sieht natürlich so aus:
2. Gestern erstmals 2013 im Steingarten gesichtet: Leptothorax acervorum
3. Sie wurde schon vor 14 Tagen hin und wieder gesichtet: L. niger, die Tapfere, die Aggressive, die Allgegenwärtige!
Langsam wird das "Sortiment" komplett!
L.G.Boro
2. Gestern erstmals 2013 im Steingarten gesichtet: Leptothorax acervorum
3. Sie wurde schon vor 14 Tagen hin und wieder gesichtet: L. niger, die Tapfere, die Aggressive, die Allgegenwärtige!
Langsam wird das "Sortiment" komplett!
L.G.Boro