Bestimmung einer Ameisenkönigin? [Lasius cf. niger]

Ayke · Beitrag von **Ayke** » 18. Juli 2010, 21:06

Hallo,

könnt Ihr mir bitte diese Ameise bestimmen, ich bin noch Einsteiger.

Habe Sie heute gegen ~17 Uhr im Garten entdeckt, kleine Rasenfläche mit angrenzender Stein bepflasterung, hier liefen weitere Exemplare und auch Arbeiter umher, deshalb die Vermutung das es eher eine gewöhnliche Art ist.

Sie ist ohne Fühler 1cm lang und zirka 3-4 mm breit.

7.382 · Beitrag von **7.382** » 18. Juli 2010, 22:28

Für mich sieht das auf jeden Fall nach einer Lasius Königin aus. Würde bei der braun Färbung auf eine Lasius flavus tippen.
Vgl.: Klick!

Ayke · Beitrag von **Ayke** » 20. Juli 2010, 00:38

Ich habe heute zwei weitere Gynen der selben Art eingesammelt würde doch gern mehr erfahren.

Fundort Frankfurt Innenstadt, Heute zirka 25° Aussentemperatur 18 Uhr auf dem Fußweg liefen weitere Exemplare umher. Ich glaube eher an eine Lasius niger, als an Lasius flavus. Wir haben einen angrenzenden Garten wo auf Kornblumenstängel schwarze kleine Ameisen Blattläuse gemolken haben, dies ist mir vor 2-3 Wochen aufgefallen. Dies soll mit Vorliebe die Lasius niger tun.

Alle Gyne sind fast schwarz, zwei von drei haben silbrige Haare oder Dreck auf dem Hinterleib kann das nicht genau bestimmen. Die Tiere sind sehr flink und agil.

Ich würde gern wissen ob die Schachtel mit den RG ein geeignert Aufbewahrungsort ist, er steht auf einer Kommode das Zimmer ist schwach mit Tageslicht und Abends normal mit Kunstlich beleuchtet.

Wie lange vorausgesetzt die Gyne sind claustral wird es dauern, bis ich selbst füttern muß bevor die Tiere verhungern ? Wie kritisch ist es, hin und wieder die rote Folie zur Seite zu schieben und nachzusehen was dort vor sich geht ?

numix · Beitrag von **numix** » 20. Juli 2010, 00:56

Also durch den Korpus würde ich auch zur Lasius niger tendieren. Wenn du sagst dass sie auch noch schwarz sind (ich finde das sieht man auf deinen Bildern nicht genau) kann man mit ziemlicher sicherheit sagen dass es Lasius niger sind zudem diese auch die Blattläuse "melken".

Füttern musst du die Tiere erst wenn die ersten Arbeiter schlüpfen. Am besten mit einem Klecks Honigwasser oder Zuckerwasser. Bis die ersten Arbeiter schlüpfen kann sich die Königin durch ihre Muskulatur ernähren.

MfG NuMiX

Ayke · Beitrag von **Ayke** » 20. Juli 2010, 01:12

Also die Gyne sind "fast" schwarz jedenfalls mehr schwarz als braun. Die Arbeiter die im Garten Blattläuse melken sind allerdings schwarz.

Ja die Bilder unter Kunstlicht sind mieß.

Ich denke ich mache morgen nochmal wirklich scharfe Bilder bei Sonnenlicht, würde das gern genau wissen, bringt ja nichts wenn ich nicht weiß wie ich Sie zu behandeln habe.

Imilius · Beitrag von **Imilius** » 20. Juli 2010, 01:29

Ayke hat geschrieben:
Wie lange vorausgesetzt die Gyne sind claustral wird es dauern, bis ich selbst füttern muß bevor die Tiere verhungern ? Wie kritisch ist es, hin und wieder die rote Folie zur Seite zu schieben und nachzusehen was dort vor sich geht ?

Sieht eher nach Lasius cf. niger aus. Ob Lasius flavus oder Lasius niger, beide gründen claustral. Soweit ich weiss, halten Lasius flavus Wurzelläuse. Also kann man sie ausschliessen. Ansonsten schau mal nach den Arbeiterinnen, die während des Schwarmfluges dabei waren. Welche Farbe hatten sie?

1. Sobald die ersten Arbeiterinnen da sind, kannst du sie beruhigt füttern. Du kannst hier selbst entscheiden ob du ihnen Honigwasser oder Zuckerwasser anbietest. Beides wird sehr gerne genommen. Stubenfliegen, Mücken und Obstfliegen sorgen dafür, dass die Larven schnell wachsen. Sie benötigen ständig Proteine.
Eine Miniarena wäre optimal, um das Reagenzglas anzuschliessen sobald die ersten Arbeiterinnen schlüpfen. Wichtig ist, dass der Weg vom Reagenzglas bis zur Miniarena nicht allzu lang ist.

2. Ich selber benutzte keine rote Folie. Ich dunkle das RG mit einem Taschentuch ab. Hauptsache es ist dunkel.
Lasius niger ist sehr robust solange man nicht übertreibt und alle 2 Minuten nach ihnen schaut. Vor allem in der Anfangsphase sollte man der Gyne die nötige Zeit geben.
Meine Lasius niger haben sich nie gestört gefühlt, wenn ich mal nachgeschaut habe.
Nur bei der Futtergabe wurden sie aggressiv.

Gruß Imilius

Ayke · Beitrag von **Ayke** » 20. Juli 2010, 20:07

Danke für Eure Antworten, ich hab mich aufgrund der letzten Antwort gegen nochmaliges Bilder der eigentlichen Gyne entschieden will sie nicht überbelasten und nochmal aus dem RG zerren, solange die Unterschiede in der Gründungsphase zwecks claustral nicht gravierend sind.

Ich bin einfach nochmal auf Suche gegangen und habe vor einer halben Stunde ein Bild einer Gyne gemacht, die weiterhin hier auf den Gehwegen ihr Unwesen treibt.

Äußerlich ist sie identisch mit den drei Gynen in meinen RG's. Die Wahrscheinlichkeit ist wohl sehr hoch das sie von der selben Art sind.

Edit: / Hab diese übrigens in ein mit dem Haustürschlüssel gegrabenes Loch auf einer Grasfläche eingesetzt, schien ihr zu gefallen sie ist nicht wieder rausgekommen

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