War echt schön diese Tiere zu beobachten und auf Beutezug zu sehen, echt Wahnsinn was die kleinen Damen so leisten können.
Ich musste auch am eigenem Leib erfahren wie aggressiv und hartnäckig die Mädels sind. Beim Fotografieren eines Hügelnestes stand ich wohl auf einer ihrer Straßen, nachdem ich die Fotos gemacht hatte, waren mindestens 10 Ameisen an meiner Hose die mit allen Mitteln versuchten besagte Hose zu töten. Es war garnichtso einfach die kleinen zu entfernen, sie verbissen sich mit den Mandibeln in die Streifen der Korthose und haben gleichzeitig versucht zu stechen. (ich weiß grad zwar nicht ob Formica sp. einen Stachel besitzt, aber auf jedenfall war die Gaster zwischen den Beinen der Ameisen und attackierten ebenfalls meine Hose) Beim befreien der mutigen "Soldaten" Bissen sie mir dann auch gleich zum Dank mehrmals in die Finger.
PsyAnt, ich beziehe mich auf folgendes Zitat von dir:
...und haben gleichzeitig versucht zu stechen. (ich weiß grad zwar nicht ob Formica sp. einen Stachel besitzt, aber auf jedenfall war die Gaster zwischen den Beinen der Ameisen...
Die Gattung Formica hat keinen Stachel.* Entweder ist der Stachel bei dieser Gattung im Laufe der Evolution verkümmert, oder die Vorfahren der Gattung Formica hatten keinen Stachel. Das weiß man anscheinend noch nicht genau.** Das von dir beschriebene Verhalten ist viel mehr das Spritzen von "Gift" aus ihren (im Vergleich zb. zu Myrmica spec. vergrößerten) Giftdrüsen.** Die Ameisen beißen mit den Mandibeln, um evtl. Wunden zu bilden und spritzen dann bzw. währenddessen das Gift darauf, um eine bessere Wirkung des Giftes zu erzielen.
Ich habe auch irgendwo gehört/gelesen/gesehen, dass einige geschützte Waldameisenarten ihr Gift sehr weit spritzen können.
[SIZE="1"]*: vgl. S.159, Medizinische Zoologie oder getreue Darstellung und Beschreibung der Thiere, die in der Arzneimittellehre in Betracht kommen, Band 2, von Johann Friedrich von Brandt,Julius Theodor Christian Ratzeburg
**: vgl. S.4, aus: Ameisen, Bienen und Wespen: Beobachtungen über die Lebensweise der geselligen Hymenopteren, von John Lubbock[/SIZE]
[font=Times New Roman]**: vgl. S.4, aus: Ameisen, Bienen und Wespen: Beobachtungen über die Lebensweise der geselligen Hymenopteren, von John Lubbock[/font] [font=Times New Roman]Das Buch ist von 1882 (Ich besitze das engl. Original; ob eine dt. Übersetzung wesentlich jünger ist?). In den rd. 130 Jahren seither hat die Forschung schon heraus bekommen, dass bei den Formicinen der Stachel reduziert wurde, denn der Wehrstachel leitet sich vom Legestachel der Hautflügler ab und ist diesen allen gemein, einschließlich der Ameisen, bis auf einige Ausnahmen, darunter die ganze Unterfamilie Formicinae.[/font] [font=Times New Roman]Die „Medizinische Zoologie“ ist sicher auch schon ein paar Jährchen alt, wenn man dort die „Thiere“ noch mit „h“ schreibt. [/font]
Ansonsten ist man als Waldameisen-Schützer ja immer mal wieder solchen Attacken ausgesetzt, vor allem bei Rettungsumsiedlungen gefährdeter Waldameisen-Völker.
Hi Leute, Das mit dem weiten verspritzen des Giftes kann ich bestätigen. Als wir vor einem Jahr in Österreich auf einem Berg eine Rast gemacht haben habe ich eine Kolonie gefunden, die anscheinend diese Fähigkeit besaß. ich habe mir die Ameisen angesehen (Da waren bestimmt noch 30 Cm zwischen mir und der Ameise) und sie hat begonnen sich merkwürdig zu verhalten. Sie hat ihreGaster zwischen die Beine genommen und ist umhergetänzelt. Kurz danach hat es in meinem Gesicht begonnen zu jucken. Hatte wohl nochmal Glück, dass ich meinen kopf nicht über den Bau gehalten habe
Ach ja, nochmal zum Thema: Habe eben vor gut einer Stunde eine unbegattete Königin der gleichen Spezies auf unserer Mülltonne gefunden, dann lasse ich sie mal frei