Bitte um Bestimmung

Bestimmungsanfragen - bitte auf genaue Angaben achten.
FelixandLucy
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#1 Bitte um Bestimmung

Beitrag von FelixandLucy » 13. September 2017, 17:58

Hallo,
Wir haben im Garten diese Ameisenkönigin gefunden und haben uns entschieden mit ihr eine Farm anzufangen. Wir haben rausgefunden das wir sie in einem Reagenzglas lassen sollten bis einige Arbeiterinnen geschlüpft sind. Leider wissen wir nicht was das für eine Art ist und ob wir sie füttern sollten oder nicht.
Sie ist ungefähr 8-9 mm groß.

LG Lucy
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Unkerich

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#2 Re: Bitte um Bestimmung

Beitrag von Unkerich » 13. September 2017, 19:08

Hi,
Ich würde auf Lasius cf. emarginatus tippen, allerdings möchte ich auch ein paar andere Lasius Arten nicht ganz ausschließen.
Auf jeden Fall handelt es sich um eine claustral gründende Art, die benötigt bis zum Schlupf der ersten Arbeiter keine Nahrung.
Also am besten in ein RG mit Wassertank setzen, an einen dunkeln und ruhigen Ort legen und erst in drei bis vier Wochen wieder nach ihr schauen.

Viel Erfolg!


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#3 Re: Bitte um Bestimmung

Beitrag von trailandstreet » 13. September 2017, 19:46

Der Thorax scheint wohl heller zu sein. Da würde ich aber eher Lasius brunneus sagen.
L emarginatus müsste schlanker sein.


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FelixandLucy
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#4 Re: Bitte um Bestimmung

Beitrag von FelixandLucy » 13. September 2017, 19:56

Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Müssen wir da eine bestimmte Temperatur einhalten? Und wie können wir sie dann halten wenn sie mehrere Arbeiterinnen hat? Ich habe mehrere Arten von Haltungen gesehen. Es gibt ja welche mit so buntem Gel, mit Sand zwischen 2 Glaswänden und einer Arena daran oder diese Steinnester?



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#5 Re: Bitte um Bestimmung

Beitrag von User3165 » 13. September 2017, 20:10

trailandstreet hat geschrieben:Der Thorax scheint wohl heller zu sein. Da würde ich aber eher Lasius brunneus sagen.
L emarginatus müsste schlanker sein.


Also bei meinen beiden Gründerkolonien (Lasius emarginatus und L. brunneus) ist die L. brunneus Gyne definitiv die schmälere von den beiden. Bei den Arbeiterinnen ist es andersrum.



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#6 Re: Bitte um Bestimmung

Beitrag von Unkerich » 13. September 2017, 20:13

Im Prinzip kannst du die Kolonie noch so lange im Reagenzglas lassen, bis das Nest komplett voll ist. Das können durchaus mehrere hundert Arbeiter sein.
Als Nester gibt es, wie du ja bereits sagtest, verschiedene Möglichkeiten.
Gelfarmen sind m. E. aber ungeeignet, besser geeignet sind Farmen mit Sandlehm-Mischung oder eben Ytong- oder Gipsnester.
Vorteil dieser Nester ist es, dass hier eine deutlich bessere Nesteinsicht als in Sandlehm-Farmen besteht. Dafür kann man aber das natürlich Grabeverhalten schlecht beobachten.
Schau auf jeden Fall mal in den Wissensteil des Forums, da wirst du viele wichtige Informationen finden.
Den Link findest du in meiner Signatur.

LG
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#7 Re: Bitte um Bestimmung

Beitrag von Serafine » 13. September 2017, 20:24

KEINE GELFARMEN.
Das Gel ist tödlich für die Ameisen, mit Glück machen sie es einen Monat. Man kann allerdings das Gel herausnehmen (oder garnicht erst reintun, wenn es getrennt kommt), die Farm gut auswaschen und dann stattdessen Sand-Lehm einsetzen. Viele superbillige Gelfarmen sind aber auch nicht wirklich ausbruchsicher (v.a. nicht bei so kleinen Ameisen wie Lasiuspygmäen, die deutlich kleiner sind als man denkt).

Ansonsten kann von Glasfarmen über Ytong und Acrylnester bis hin 3D-Druckernestern so ziemlich alles verwenden, selbst die günstigen Acrylnester von chinesischen Herstellern sind nicht schlecht. Bei Nestern aus Acryl der dem 3D-Drucker empfiehlt es sich allerdings den Boden mit einer Schicht aus Sand-Lehm-Mischung oder Mörtel (Grout) zu bepinseln, das hilft den Ameisen beim laufen, ihren Larven bei Spinnen der Kokons (bei Arten die Kokons haben, also u.a. Lasius-, Formica- und Camponotus-Spezies) und sorgt generell für eine bessere Feuchtigkeitsverteilung im Nest (auch bei trockenen Nestern, die von den Ameisen oft selbst etwas befeuchtet werden). Ytongnester kann man mit etwas handwerklichem Geschick auch selber bauen (Materialkosten dafür dürften sich etwa auf 20€ belaufen, wenn man Werkzeug wie Bohrmaschine und Dremel schon hat).

Als Arena/Outworld bieten sich Glasbecken, Acrylcontainer oder luftdichten (Lebensmittel-)Plastikboxen an (letztere sind für 3-5€ im 1€-Laden zu bekommen, sehen halt nicht so toll aus und man muss ein paar Lüftungslöcher in den Deckel bohren).
Für den Anfang ist die Arena prinzipiell wichtiger, da die Ameisen die ersten Monate sowieso erstmal im Reagenzglas bleiben, bis es da drin so eng ist, dass wirklich keine Ameise mehr reinpasst (die können sich sehr gut stapeln und mögen es eng). Die Ameisen dann von selbst ins angeschlossenen Nest umziehen zu lassen ist sowieso viel sinnvoller als sie in ein Nest zu nötigen, dass viel zu groß für sie ist - das würde nur einen Haufen Probleme verursachen (Ameisenstaat ist zu klein um die Luftfeuchtigkeit selber zu regulieren, Kolonie vermüllt unbenutzte Kammern, etc.)

Als Ausbruchschutz reicht i.d.R. eine Barriere aus Fluon (flüssiges Teflon) oder Babypuder mit Reinigungsalkohol vermischt (soviel Babypuder in etwas Flüssigkeit bis keins mehr aufgenommen wird, dann mit einem Küchentuch an den Oberseiten der Arenawände anbringen), das sollte bei den meisten Ameisen ausreichen.
Die Anlage sollte so gebaut sein, dass man sie ggf. erweitern kann (also z.B. ein Loch in den Plastikcontainer bohren und einen Schlauch anbringen, der am Ende mit Watte verstopft ist), wenn der Ameisenstaat erstmal so groß ist, dass er die ganze Arena mit Aktivität erfüllt ist das meist nicht mehr wirklich möglich (das gilt auch für Glasbecken, da sollte man den Stopfen auch gegen einen Schlauchadapter austauschen bevor man das in der Gegenwart von 200 aggressiven Arbeiterinnen tun muss).
Bei vorgefertigten Becken sind normalerweise immer schon zwei Anschlüsse vorhanden, bei Eigenbauten und Plastikcontainern sollte man halt mindestens an eine Erweiterungsoption denken bevor man die Ameisen reinsetzt.
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#8 Re: Bitte um Bestimmung

Beitrag von FelixandLucy » 14. September 2017, 09:27

Vielen Dank für die vielen Antworten.
Ich habe aber festgestellt, dass sie im Gegensatz zu vorher sehr träge geworden ist. Kann das an der Temperatur liegen? Wie warm ist es denn normalerweise in der Brutkammer ?



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