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Brutfraß bei der kleinsten Störung

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Serafine

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#9 Re: Brutfraß bei der kleinsten Störung

Beitrag von Serafine » 1. März 2017, 20:40

Erne hat geschrieben:Ich stelle die Behauptung auf, dass Ameisen nicht ihre Eier auffuttern, weil ein Deckel klappert oder weil es Erschütterungen gegeben hat.

Messor sind dafür berüchtigt. Aber die rasten oft auch schon bei der kleinsten Erschütterung aus.
Für Camponotus (und fast alle anderen Ameisenarten) wäre das aber wirklich eher untypisch.



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Moudebouhou

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#10 Re: Brutfraß bei der kleinsten Störung

Beitrag von Moudebouhou » 1. März 2017, 21:21

Das kann ich jetzt so nicht unterschreiben.
Für mich sind Camponotus die Brutfresser Nr. 1.
Klar, Messor sind schnell hektisch, aber man hört schon sehr oft, dass bei Camponotus Brut gefressen wird.
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#11 Re: Brutfraß bei der kleinsten Störung

Beitrag von Erne » 1. März 2017, 21:38

Messor sind dafür berüchtigt. Aber die rasten oft auch schon bei der kleinsten Erschütterung aus.

Ja das ist bei dieser Art richtig heftig, allerdings futtern sie deshalb ihre Brut nicht und die Hektik klingt schnell wieder ab.

Für Camponotus (und fast alle anderen Ameisenarten) wäre das aber wirklich eher untypisch.

Wieso?

Das kann ich jetzt so nicht unterschreiben.
Für mich sind Camponotus die Brutfresser Nr. 1.

Das diese Art ab und an Teile ihrer Brut futtert, leider kann ich das nur bestätigen.
Würdest Du das auf Störungen zurückführen?

Grüße Wolfgang
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#12 Re: Brutfraß bei der kleinsten Störung

Beitrag von Serafine » 1. März 2017, 21:45

Ja das ist bei dieser Art richtig heftig, allerdings futtern sie deshalb ihre Brut nicht und die Hektik klingt schnell wieder ab.

Kenne keine Ameisenart(/genus) von der ich öfter lese, dass die Königin die Brut frisst (allerdings nur bei einzelnen Königinnen, nicht bei Kolonien die bereits Arbeiter haben). Kann aber auch daran liegen dass Messorköniginnen auf Störung allgemein sehr empfindlich reagieren.

Wieso?

Weil Camponotus normalerweise eigentlich nicht wirklich auf Erschütterungen reagieren. Meine reagieren sogar überhaupt nicht wenn ich den Containerdeckel abnehme - sogar das hochnehmen des Reagenzglases interessiert die meist nicht wirklich. Nur auf Tageslicht reagieren sie sehr stark (deswegen Rotlichtlampe, die können sie zwar auch sehen, reagieren aber entspannt).



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#13 Re: Brutfraß bei der kleinsten Störung

Beitrag von Maddio » 1. März 2017, 21:55

Ich muss sagen, deine Aussagen sind wirklich sehr subjektiv. Es ist ok, Erfahrungen (und damit subjektive Eindrücke) zu teilen, dafür sind wir hier, aber sie können nicht dazu dienen allgemeingültige Aussagen zu formulieren!

Serafine hat geschrieben:Weil Camponotus normalerweise eigentlich nicht wirklich auf Erschütterungen reagieren.


Viele der einheimischen Camponotus-Arten verständigen sich über Klopf-Signale. Diese werden durch Erschütterungen (Schwingungen) übertragen. Das bedeutet, sie reagieren sogar sehr sensibel auf Erschütterungen!

Zur Ergänzung:

At present, more than 1000 species and nearly 500 subspecies belonging to 45 subgenera are described (Bolton, 2012) and it could well be the largest ant genus of all. The enormous species richness, high levels of intraspecific and geographic variation and polymorphism render the taxonomy of Camponotus one of the most complex and difficult.


http://www.antwiki.org/wiki/Camponotus

Bei dieser enormen Artenvielfalt ist es unmöglich, über subjektive Eindrücke bei der Beobachtung einzelner Camponotus-Arten, allgemeingültige Aussagen über alle Vertreter der Gattung zu machen, jedenfalls in diesem eng gesteckten Rahmen!
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#14 Re: Brutfraß bei der kleinsten Störung

Beitrag von Moudebouhou » 1. März 2017, 21:57

Ich weiß ja nicht, aber meine C. herculeanus Kolo (7 Arbeiterinnen), wenn ich die bei offenem Deckel beobachte, die reagieren schon hektisch, wenn ich nur z.B. meine Sitzposition ändere.
Ich hab das Gefühl, auf Licht reagieren sie nicht so krass wie Messor, aber auf Erschütterung umso mehr.
V.a. in der Gründungszeit ist es bei Camponotus wohl besonders wichtig, so selten wie möglich zu kontrollieren (und damit das RG zu bewegen).
Grüße
Moudeboubou
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#15 Re: Brutfraß bei der kleinsten Störung

Beitrag von Erne » 1. März 2017, 22:15

Ist nicht ganz zum Thema passend, möglicherweise dennoch interessant.
Wer meine Ameisenhaltung kennt, der hat mitverfolgt, gab/gibt einige Camponotus – Arten mit denen ich mich beschäftige/beschäftigt habe.

Ihr berichtet hier über Verhaltensweisen dieser Gattung die ich teile, für mich ist dabei eine Differenzialrechnung notwendig.
Verhalten im Nest und in der Arena.

Kann hier nur das berichten/ergänzen was ich beobachte.
Diese Gattung verhält sich vollkommen unterschiedlich im Nest und in der Arena.
In der Arena agieren sie flink, schreckhaft, flüchtend oder wenn nichts mehr geht, wie erstarrt.
Ganz anders im Nest, leichte Erschütterungen registrieren sie ohne Panik, helleres Licht, löst keine Hektik oder Panik aus.

Grüße Wolfgang



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#16 Re: Brutfraß bei der kleinsten Störung

Beitrag von Moudebouhou » 1. März 2017, 22:21

Erne hat geschrieben:Kann hier nur das berichten/ergänzen was ich beobachte.
Diese Gattung verhält sich vollkommen unterschiedlich im Nest und in der Arena.
In der Arena agieren sie flink, schreckhaft, flüchtend oder wenn nichts mehr geht, wie erstarrt.
Ganz anders im Nest, leichte Erschütterungen registrieren sie ohne Panik, helleres Licht, löst keine Hektik oder Panik aus.

Das kann auch ich beobachten, wobei ich das Gefühl habe, im Nest reagieren sie weniger panisch und hektisch, aber es kann dann doch zu Brutfraß kommen, auch wenn es erst so aussieht, als würden sie das gelassen hinnehmen.
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