Camponotus... Aber welche Art?

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
Benutzeravatar
Unkerich

User des Monats Mai 2017 User des Monats Juli 2017
Erfahrener Halter
Offline
Beiträge: 1344
Registriert: 15. August 2016, 13:04
Auszeichnung: 2
Hat sich bedankt: 1951 Mal
Danksagung erhalten: 1703 Mal

#1 Camponotus... Aber welche Art?

Beitrag von Unkerich » 27. Dezember 2016, 18:29

Hallo zusammen,
Ich würde mir gerne eine neue Art zulegen, bin mir aber noch nicht ganz sicher welche. Auf jeden Fall eine Camponotus. Nach langem hin und her kann ich die Auswahl nun auf vier Arten einschränken. Die vier verbliebenen Arten sind Camponotus substitutus, C. maculatus, C. sanctus und C. arnoldinus, wobei zur letzten Art kaum infos zu finden sind. Liege ich richtig mit der Annahme, dass zumindest die letzten drei Arten vom Verhalten her recht ähnlich sein dürften?

Wichtig wären mir bei der neuen Art, dass sie groß, und möglichst nicht nur nachtaktiv ist. Schön wäre es auch, wenn sie auch aktiv jagen würde. Auch sollte sie ( jedenfalls während dem deutschen Winter) keine Winterruhe halten. Eine Diapause im Sommer wäre nicht weiter tragisch.
Kann mir da evtl jemand diesbezüglich eine der Arten empfehlen?
Mich würde auch interessieren, ob überhaupt schon jemand Erfahrungen mit Camponotus arnoldinus gemacht hat.
Würde mich über Tipps freuen. :)

Liebe Grüße
Unkerich



benai

User des Monats November 2016
Halter
Offline
Beiträge: 680
Registriert: 21. März 2005, 20:24
Auszeichnung: 1
Hat sich bedankt: 85 Mal
Danksagung erhalten: 438 Mal

#2 Re: Camponotus... Aber welche Art?

Beitrag von benai » 27. Dezember 2016, 19:43

Hallo,

wenn ich das richtig sehe sind das alles Camponotusarten die eine sehr ähnliche Körpergröße aufweisen, wobei C. substitutus hier die kleinste ist.

Ich hab schon eine ganze Reihe von Camponotusarten gehalten (z. B. auch C. substitutus) und halte gerade wieder 5 Kolonien. Wobei mir eine gerade etwas Sorgen macht, aber egal.
Die meisten meiner Camponotus Kolonien haben in der Haltung ein sehr ähnliches Verhaltenspektrum gezeigt. Alle größeren Arten haben auch immer recht große Kolonien gebildet nur in einem anderen Wachstumsintervall. Aber nach mehreren Jahren macht es keinen Unterschied mehr, ob eine Kolonie 6.000 oder 8.000 Arbeiterinnen hat, da du das zählen eh nur bedingt bewerkstelligen kannst.

Bis auf C. substitutus machen alle eine Diapause. Die Frage ist hier ob nicht alle längerlebigen Könginnen nicht zwischen drin mal 1-2 Monate eine Pause einschieben um sich zu erholen. Da besonders bei Camponotus die Arbeiterinnen relativ alt werden verglichen mit Carebara, Solenopsis, Monomorium oder anderen sehr kleinen Arten. Aber das wäre ein anderes Thema.

Zu dem Thema "aktiv jagen":
Das ist nicht so ganz mein Thema da ich nur Aas verfüttere. Sehe das aktiv jagen eher bei Ponerinen. Oftmals wirkten Messor und Camponotus eher erschrocken das dort was anderes lebendiges in der Arena ist dann wurde ein Tier panisch (panisch ist vielleicht zu hoch gegriffen, aber man erkannte das typische Camponotusverhalten. Der Körper wurde zum Kopfen benutzt was andere Tiere hörten und auch mit klopften, was wiederum Arbeiterinnen aus dem Nest anlockte und aus anderen Arenen) lief mit geöffneten Mandibeln rum und es gab kleinere Rangeleien unter den Arbeiterinnen, die aber keien Sekunde dauerten, danach wurde die Grundstimmung im Becken immer aggressiver und etwa 1.000 Arbeiterinnen liefen wutentbrannt durch die Arena und die Grillen sind verzweifelt über die ganzen Arbeiterinnen gestolpert. Sah mehr aus wie ne Clownshow als wirklich aktives jagen, aber sobald eine Arbeiterinnen ein Beutetier erwischt hat war ganz schnell Sense.

Wenn du einen Rat willst, schau dir die Arten an und wähle die, die dir am besten gefällt.
Camponotus subsitutus gibt es in hell und dunkel. Ich präferiere die helle Variante.
Camponotus maculatus ist für meinen Geschmack zu schwarz. Je größer die Tiere werden desto mehr ähneln sie Mutti. Allerdings soll diese Art eine höhere Farbvariation aufweisen ähnlich wie C. subistutus. Evtl. hab ich nur ein dunkleres Exemplar bekommen.
Bei Camponotus arnoldinus bin ich mir nicht sicher, sehe da unterschiedliche Bilder mal ist sie schwarz-rot dann sehr ähnlich zu C. albosparsus.
Camponotus sanctus scheint eine gelbe Camponotus zu sein ähnlich wie C. vittatus nur minimal größer und etwas heller.

gruß
benai
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor benai für den Beitrag (Insgesamt 4):
MaddioUnkerichblackbird1Erne



Benutzeravatar
Unkerich

User des Monats Mai 2017 User des Monats Juli 2017
Erfahrener Halter
Offline
Beiträge: 1344
Registriert: 15. August 2016, 13:04
Auszeichnung: 2
Hat sich bedankt: 1951 Mal
Danksagung erhalten: 1703 Mal

#3 Re: Camponotus... Aber welche Art?

Beitrag von Unkerich » 28. Dezember 2016, 02:34

Hi,
vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Mir gefallen die helleren Camponotus Arten irgendwie auch am besten.
Was mich noch interessieren würde, sind die C. substitutus eigentlich deutlich kleiner, oder nur minimal? Denn zu meinen ganzen kleinen Ameisen hätte ich nun einfach gerne mal etwas etwas größeres. :rolleyes:
Grüße



benai

User des Monats November 2016
Halter
Offline
Beiträge: 680
Registriert: 21. März 2005, 20:24
Auszeichnung: 1
Hat sich bedankt: 85 Mal
Danksagung erhalten: 438 Mal

#4 Re: Camponotus... Aber welche Art?

Beitrag von benai » 28. Dezember 2016, 09:31

Hallo,

bei C. arnoldinus, C. sanctus und C. maculatus werden die Könginnen bis zu 18 mm groß bei C. subsitututs nur bis zu 16 mm. Hast also einen Unterschied von bis zu 2 mm. Was sich natürlich auch auf die Größe der Minore bis Majore auswirkt. Was nur dann wirklich ins Gewicht fällt wenn man z.b. eine der größeren Arten hat dann sieht man das die Tiere im gesamten minimal größer sind.

gruß
benai
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor benai für den Beitrag:
Unkerich



Benutzeravatar
Maddio

User des Monats April 2017 User des Monats April 2019
Fortgeschrittener Halter
Offline
Beiträge: 2022
Registriert: 15. März 2007, 11:35
Auszeichnung: 2
Hat sich bedankt: 3294 Mal
Danksagung erhalten: 2129 Mal

#5 Re: Camponotus... Aber welche Art?

Beitrag von Maddio » 28. Dezember 2016, 11:42

Camponotus fellah könnte auch noch eine Option sein. Diese werden ebenfalls sehr groß, was aber auch auf die Kolonien zutrifft, eine sehr große Anlage wird auf Dauer nötig sein. Dafür sind sie sehr aktiv und aggressiv.

Was das Jagen angeht, sehe ich es ähnlich wie benai. Futtertiere, welche lebend in die Anlage gegeben werden, werden sicherlich bald den Tod durch die Mandibeln und Säure der Camponotus finden. Aber als aktives Jagen würde ich das nicht bezeichnen.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Maddio für den Beitrag:
Unkerich



Benutzeravatar
Unkerich

User des Monats Mai 2017 User des Monats Juli 2017
Erfahrener Halter
Offline
Beiträge: 1344
Registriert: 15. August 2016, 13:04
Auszeichnung: 2
Hat sich bedankt: 1951 Mal
Danksagung erhalten: 1703 Mal

#6 Re: Camponotus... Aber welche Art?

Beitrag von Unkerich » 28. Dezember 2016, 13:18

Hallo,
vielen Dank nochmal.

Die Camponotus fellah sind zwar auch ganz hübsch, mir gefallen die helleren Arten aber doch irgendwie besser. Aber danke für den Vorschlag ;)

Das mit dem jagen ist mir auch nicht so wichtig, wäre nur eben ganz nett gewesen. Soweit ich weiß geht z. B. Camponotus vagus auch mehr oder weniger aktiv auf Jagd. Konnte ich in der Natur so beobachten, und auch auf youtube gibt es ein paar entsprechende Videos. Hatte gehofft dass das evtl. auch bei einer der vorgeschlagenen Arten der Fall wäre. Ist aber wie gesagt nicht so wichtig.

Viele Grüße



Benutzeravatar
Unkerich

User des Monats Mai 2017 User des Monats Juli 2017
Erfahrener Halter
Offline
Beiträge: 1344
Registriert: 15. August 2016, 13:04
Auszeichnung: 2
Hat sich bedankt: 1951 Mal
Danksagung erhalten: 1703 Mal

#7 Re: Camponotus... Aber welche Art?

Beitrag von Unkerich » 12. Januar 2017, 19:37

Hallo nochmal,
Ich bin gerade bei myants auf einen Text gestoßen (https://myants.de/Ex/Suedamerika/Koloni ... j5p3ofsm41), in dem steht Camponotus substitutus und Camponotus maculatus seien die gleiche Art, Unterschied sei nur die Herkunft... Davon habe ich noch nie gehört... Ich gehe mal eher von einem Fehler aus, oder handelt es sich bei C. substitutus & C. maculatus tatsächlich um die gleiche Art? :eek:
Vielleicht kann da ja jemand etwas Licht ins Dunkel bringen :rolleyes:
Viele Grüße



benai

User des Monats November 2016
Halter
Offline
Beiträge: 680
Registriert: 21. März 2005, 20:24
Auszeichnung: 1
Hat sich bedankt: 85 Mal
Danksagung erhalten: 438 Mal

#8 Re: Camponotus... Aber welche Art?

Beitrag von benai » 12. Januar 2017, 22:31

Hallo,

möglich wäre es. Gibt genug Arten die nur Subarten sind die vorher aber als eigenständig beschrieben wurden.

Ich hab vor längerem gelesen das C. substitutus schwer zu bestimmen ist von anderen Arten da sie extreme Ähnlichkeiten aufweisen. Was für mich damals schon die Frage aufwarf, ob es dann nicht die gleiche Art ist?
Am besten schreibst du Herrn Hiersigk an und fragst ihn woher er die Information hat und ob er dir die Quelle nennen kann und dann postet du es hier. Dann hätten wir alle etwas davon.

Laut http://www.antweb.org werden zu diesem Zeitpunkt beide Arten als eigenständig betrachtet.

gruß
benai
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor benai für den Beitrag:
Unkerich



Neues Thema Antworten

Zurück zu „Camponotus-Haltungsberichte (exotische Ameisenarten)“