Camponotus barbaricus

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Serafine

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#1 Camponotus barbaricus

Beitrag von Serafine » 15. August 2017, 17:27

Camponotus barbaricus

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Taxonomie
-Familia: Formicidae/Ameisen (Latreille, 1809)
--Subfamilia: Formicinae/Schuppenameisen (Lepeletier, 1836)
---Tribus: Camponotini (Forel, 1878)
----Genus: Camponotus (Mayr, 1861)
-----Subgenus: Tanaemyrmex (Ashmead, 1905)
------Species: Camponotus barbaricus (Emery, 1905)
-------Subspecies: Camponotus barbaricus xanthomelas (Emery, 1905), Camponotus barbaricus eubarbaricus (Cagniant, 1970)


Allgemeines
Heimat: Nordafrika (Marokko, Tunesien, Algerien, Lybien) und Südeuropa (Spanien, Portugal, Sizilien, Malta und andere Mittelmeerinseln).
Habitat: bevorzugt offene Landschaften, meidet aber Trockengebiete
Kolonie: monogyn
Koloniegröße: 10000+ Arbeiterinnen
Koloniealter: 15-20 Jahre
Gründung: claustral
Arbeiterinnen: extrem polymorph
Nestbau: unter Steinen und Totholz, selten reine Erdnester
Nahrung: Trophobiose, Zoophagie (Honig/Zuckerwasser und Insekten in der Haltung)
Winterruhe: verkürzte Winterruhe (3 Monate bei 15°C), kann in einem unbeheizten Zimmer absolviert werden (die Ameisen sind nicht scheintot wie nördliche Camponotus-Arten, nur sehr träge)
Fortpflanzung: Schwarmflug


Aussehen / Färbung
Arbeiterinnen: Kopf und Hinterleib schwarz, Mittelsegment dunkelrot bis rot-orange (variiert von Arbeiterin zu Arbeiterin, bei den Pygmäen sehr dunkel bis fast schwarz)
Königinnen: Kopf und Hinterleib schwarz, Mittelsegment schwarz mit variierendem rötlichen Anteil
Männchen: Schwarz, schlank, kleiner Kopf


Größe
Arbeiterinnen: 8-18 mm
Königinnen: 16-18mm
Männchen: 16-18mm


Entwicklungsdauer
Arbeiterinnen: 2-3 Monate/8-12 Wochen
Eier - Larven: 3-5 Wochen
Larven - Puppen: 2-3 Wochen
Puppen - Imagines: 3-5 Wochen


Bemerkungen
Jungkolonien in kleinen Nestern ziehen oft nur einen Teil der Eier gleichzeitig zu Larven auf, die restlichen Eier bleiben in einem Ruheszustand und schlüpfen erst wenn die erste Welle Larven sich verpuppt.


Haltung
Empfohlen für Anfänger: geeignet (man benötigt allerdings Geduld, die Kolonie wächst am Anfang sehr langsam)
Temperatur: Arena: 18 - 30°C, Nestbereich: 25 - 30°C*
Feuchtigkeit: 30 - 50%, Nestbereich: 40 - 60%
Nest: Sand-Lehm, Gips, Ytong, Acryl- und 3D-Druck-Nester (wenn möglich sollten diese mit einer Bodenschicht aus Sand-Lehm-Gemisch oder ähnlichem ausgekleidet werden). Die Art ist zwar sehr trockenresistent, das Nest sollte dennoch eine (ggfs. direkt angeschlossene) Wasserquelle besitzen, z.B. ein Reagenzglas mit Wassertank).
Formikariengröße: Der Kolonie angepasst.
Formikarienzubehör: Heizung (Heizmatte, Heizkabel oder Wärmelampe).
Bodenbeschaffenheit: Die Art kann auf den meisten Flächen gut laufen. Glas, Vinylschläuche, Acryl, Sand und Lehmböden stellen kein Problem dar. Auch senkrechte Glasscheiben sind kein Hindernis.

*Temperaturen ab 25°C bewirken eine schnellere Entwicklung der Brut.
Als ideale Nesttemperatur werden 30°C angesehen.

Sonstige Haltungsinformationen:
Als Jungkolonie vorwiegend nachtaktiv.
Reagieren empfindlich auf Erschütterungen des Nests, beruhigen sich aber schnell wieder.
Stören sich nicht an Blitzlicht einer Kamera, reagieren aber extrem stark auf länger andauernden Lichteinfall (Tageslicht, Taschenlanmpe).
Reagieren nur geringfügig auf rotes Licht, solange man es nicht sofort direkt auf das Nest richtet und die Lichtquelle nur langsam bewegt.
Können auch im trockenen Nest gehalten werden, solange sich eine Wasserquelle am Nest befindet (z.B. angeschlossenes Reagenzglas mit Wasser). Sie bringen dann regelmäßig die Brut zur Wasserquelle (v.a. die kleineren Larven und die Eier).

Bei hohen Temperaturen (26°C und mehr) sind die Arbeiterinnen extrem schnell zu Fuß, vom füttern im Reagenzglas würde ich daher abraten, da die Gefahr dass Ameisen entwischen sehr hoch ist.
Als Startnest eigenen sich große Reagenzgläser (30x200mm) sehr gut, da diese einen großen Wasservorrat besitzen (ausreichend für 6-8 Monate) und somit kein Umzug nötig wird bevor die Kolonie eine ausreichende Größe erreicht hat. Das Reagenzglas kann mit einem zusätzlichen kleinen Watteball (Durchmesser etwa die Hälfte des Reagenzglas-Durchmessers) in eine vordere und hintere Kammer unterteilt werden. Der Eingangsbereich sollte mit Watte und einem breiten Strohhalm (die Königin muss durchpassen können!) verkleinert werden um unnötigen Wasserverlust zu vermeiden.
Glas.jpg

Haltungsberichte
Jacky: Camponotus barbaricus [30.08.2008 – 02.02.2012]
Serafine: Camponotus barbaricus [ab 16.11.2016 - weitergeführt]

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