Oleg hat geschrieben:Wie sind denn die Anforderungen der Art?
Sorry, aber die meisten der Fragen kann man sich mit etwas gesundem Menschenverstand und einem Minimum an Internetrecherche selbst beantworten.
Oleg hat geschrieben:Wie sind denn die Anforderungen der Art? Brauchen sie als südafrikanische Art tiefere Temperaturen im Sommer und hohe Temperaturen im Winter - und ist eine Ruhezeit wie bei Camponotus herculeanus endogen fixiert? Ist eine künstliche Beleuchtung (Tageslichtlänge/Lichtintensität) zwingend erforderlich? Mit wie viel Lumen/Watt?
Natürlich brauchen sie als südländische Art eine Wärmequelle. Eine Sommerpause legen Ameisen aus warmen Gebieten (abgesehen von Prenolepis imparis) meist nur dann ein, wenn die Außentemperaturen die Nahrungssuche nicht mehr zulassen.
Oleg hat geschrieben:·reicht Sand/Lehm, Ytong und ein paar Steine, oder muss es eine Mithril enthaltende Erde sein?
Mir ist weltweit keine Camponotusart bekannt, die mit einem RG-, Erd- oder Holznest nicht zurechtkäme. Sind ja keine Weberameisen (und selbst die kann man in RGs halten).
Oleg hat geschrieben:·entwickeln sie sich langsam, wie die deutschen Camponotus? Wie groß werden die Kolonien? Wie alt wird die Queen? Gibt es Geschlechtstiere in der Haltung?
Generell entwickeln sich nahezu alle Camponotusarten aus warmen Gebieten deutlich schneller als europäische Arten. Die brauchen keinen "Einjahresplan" bei dem sie nur 2x im Jahr Eier legen können, von denen der zweite Wurf es bis zum Wintereinbruch nur zum Larvenstadium schafft.
Oleg hat geschrieben:·stecken sie die meiste Zeit im Nest und zeigen sich nie, wie andere Camponotus-Arten? Sprich: Hab ich da eine Schönheit, die ich schlecht gelaunt aus dem Bett zerren muss, damit ich sie auch ansehen kann?
Dass viele Camponotusarten tendentiell nachaktiv stimmt, aber alla Arten werden mit zunehmender Koloniegröße auch tagsüber aktiv. Das erste Jahr könnte halt eher langweilig werden, das stimmt.
Oleg hat geschrieben:·sind sie ausbruchsfreudig? Klettern sie die Scheiben hoch? Knabbern sie das Silicon an?
Soweit ich weiß können alle Camponotusarten an Glas klettern. Ameisen die das nicht können gehören in der Regel zu einer Gruppe, die damit generell Schwierigkeiten hat (z.B. Ponerinen). Auch das anknabbern von überstehendem Silikon scheint so ein allgemeines Camponotusding zu sein.
Oleg hat geschrieben:·Sind sie aggressiv zum Halter, zum Beispiel beim Füttern?
Das sind doch generell fast alle Ameisen, sieht man jetzt mal von Konfliktvermeidern wie Serviformica ab. Camponotus können aber im Gegensatz zu z.B. Ponerinen nicht stechen (oder so kräftig wie Blattschneider beißen) sind also auch bei aggressivem Verhalten für den Halter ziemlich harmlos.
Oleg hat geschrieben:·Wie ist ihre Ernährung? Heimchen mit Goldpuder - oder kann man ihnen Stubenfliegen füttern?
Mir ist noch keine Camponotusart untergekommen, die Fliegen oder kleine Spinnen ablehnt. Fliegen gehören in nahezu jedem Habitat zu den häufigsten Einwohnern, da würde es mich doch sehr wundern wenn Ameisen (sofern sie nicht hyperspezialisiert sind wie z.B. Blattschneider oder Martialis) die verschähmen würden (selbst Odontomachus nehmen verletzte Fliegen an).
Oleg hat geschrieben:·Werden sie von Parasiten befallen oder bringen sie Ameisen-Ebola mit?
Milbenbefall kann man auch bei einheimischen Arten haben, wenn der Händler schlecht ist. Dass sie Keime mitbringen ist ein generelles Problem, aber deswegen darf man exotische Ameisen ja auch nicht hier freilassen.
Oleg hat geschrieben:Sorry - ich finde es gibt mehr als Optik und wenn man sich für ein Tier interessiert, wird ja wohl wissen was man sich da ins Haus holen möchte.
Klar sollte man sich informieren, aber auch exotische Ameisen aus fernen Ländern kochen nur mit Wasser. Der wichtigste Punkt dürfte hier eher Luftfeuchtigkeit sein (insbesondere bei tropischen Arten), aber meines Wissens sind Camponotus als Genus allgemein tendenziell eher trockenresistent (zumindest trockenresistenter als die meisten anderen Ameisengruppen). Das Nest zu beheizen ist ja jetzt eher trivial.