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Camponotus herculeanus - Haltungsbericht

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#1 Camponotus herculeanus - Haltungsbericht

Beitrag von lollypop » 26. August 2012, 21:52

Für Anmerkungen benutzt bitte diesen Diskussionsfaden!

Ich habe am 13.8.2012 eine gesunde, kleine Jungkolonie von einem Forenmitglied zugesandt bekommen. Vielen Dank nochmal an den Absender :-)!

Die Kolonie besteht aus einer Gyne, 5 Arbeiterinnen und Brut in verschiedenen Stadien.

Ich habe die Kolonie, aus Mangel an Zeit, erstmal bis heute in der kleinen Schachtel gelassen, in der ich sie bekommen habe und nur ein wenig mit Honig, einem Stückchen Trockenobst (Bio Aprikose ungeschwefelt) und Mehlwürmern gefüttert.
Das Futter wurde gern und reichlich genommen. Ob das Trockenobst probiert wurde kann ich nicht genau sagen. Begutachtet wurde es auf jeden Fall.
Die Gyne hat inzwischen einen sehr prallen Gaster und wird hoffentlich in den nächsten Tagen nochmal ein fettes Eipaket legen.

Wenn man liest, wie groß die Gyne ist, denkt man, man sei beeindruckt. Wirklich beeindruckt war ich, als sie direkt vor mir lag. Sie ist, für Ameisenverhältnisse, riesig!

Als Startformicarium habe ich das I*ea-Modell Krus 24x19x13cm (3,6 Liter) gewählt. Mit € 6,99 durchaus erschwinglich. An einer Seite habe ich eine 10mm Bohrung angebracht, die mitgelieferten Trennwände habe ich fest eingeklebt und so eine Dreiteilung des Bodenbereichs erhalten.
Bild

Der Bereich bei der Bohrung ist mit Sand aufgefüllt, der mit Fichtennadeln und -borke locker bedeckt ist (ja, ein wenig Lärche und Kiefer ist auch dabei).
Der mittlere Bereich ist mit Torfmoos (Überschuss aus meinem Moorbeet) gefüllt, um ihnen einen feuchteren Teil zu bieten.
Der dritte Bereich ist mit einem Stück Fichtenholz bestückt. Das Stück ist aus einem Stamm, der bereits von irgendeinem bohrenden Insekt durchwandert wurde, also ein natürlich vorgefertigtes Gangsystem aufweist. Die Gänge sind vom Vorbewohner mit der Späne gefüllt. Die Späne sind recht fest gepresst, aber sicher leichter herauszubekommen, als das umliegende Holz.
BildBild

Das Ganze sieht dann so aus (die Fichtennadeln waren noch nicht auf dem Sand):
Bild

Seit ca. 16:30 Uhr heute Nachmittag ist die Kolonie in dem Becken. Zuerst sah man nur die fünf Arbeiterinnen und die Brut.
Bild
Erst nach einer halben Stunde hat sich die Gyne wieder aus ihrem Versteck unter dem Zellstoff hervorgewagt.
BildBildBildBildBild

Eine Späherin mit recht schmalem Gaster hat das Formicarium schon mehrfach erkundet. Auch das Torfmoos wurde durchstöbert. Die Arbeiterinnen mit den prall gefüllten Gastern haben derweil die Königin und die Brut bei Laune gehalten.
Die Späherin hat nach jedem Erkundungszug erstmal bei ihren Schwestern nachgetankt, als sei sie nur Notbetankt, wie die Flieger einer bekannten Billigfluglinie.
Bild

Da ich beoachten konnte, daß diese Art so wärmehungrig ist, daß sie den abgedunkelten Bereich gern gegen den hellen Bereich getauscht haben, um näher bei der Wärmequelle eines benachbarten Formicariums zu sein, habe ich jetzt eine mäßig warme Wärmflasche an die Seite mit dem Stück Fichtenholz gelegt, um sie dorthin zu locken (sind halt Frauen, die mögen Wärmflaschen :-D).

Ich hoffe über Nacht wird die Kolonie in den freigekratzten Teil des Ganges im Fichtenholz einziehen, der zufällig an der Seitenscheibe des Formicariums liegt :-).


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#2 AW: Camponotus herculeanus - Haltungsbericht

Beitrag von lollypop » 26. August 2012, 23:46

Während ich diesen Bericht schrieb, sind die Mädels dem Ruf der Wärmflasche gefolgt.
Dieser Teil des Plans ist also schonmal erfolgreich verlaufen :-).


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#3 AW: Camponotus herculeanus - Haltungsbericht

Beitrag von lollypop » 29. August 2012, 13:37

Die Mädels waren ein wenig gestalterisch tätig.
Aus dem Bereich mit den Fichtennadeln (links im Bild), haben sie ein paar über den Eingang gelegt (rechts im Bild). Das kleine Stückchen Käse wurde auch aus dem roten Deckel vor die Tür "gerollt".
Bild


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#4 AW: Camponotus herculeanus - Haltungsbericht

Beitrag von lollypop » 1. September 2012, 21:04

Auch heute ist die Lage unverändert. Der Eingang ist mit Fichtennadeln zugebastelt und keine Arbeiterin zu sehen. Abwarten...


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#5 AW: Camponotus herculeanus - Haltungsbericht

Beitrag von lollypop » 6. September 2012, 12:16

Nachtrag vom 3.9.2012:

Als ich abends nachhause kam, waren zwei Arbeiterinnen beim fouragieren.
Viel mehr ist gerade nicht zu vermelden.


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#6 AW: Camponotus herculeanus - Haltungsbericht

Beitrag von lollypop » 8. September 2012, 11:23

Endlich tut sich etwas!

Es wird gebaut. Die Arbeiterinnen haben begonnen das Sägemehl aus den Gängen zu graben und über die Klippe zu werfen:
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Der Fuß der Klippe, oder besser des Wohnstämmchens sieht inzwischen dann schon so aus:
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Und hier ist ein Blick in das Innere der kleinen Höhle:
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Was das Bild nicht so zeigt, ist die Effizienz mit der hier gebaut wird. Links oben wird die ganze Zeit nur gegraben und nach unten fallen gelassen. Den Abtransport des Aushubs trägt dann die andere Arbeiterin weg. Finde ich bemerkenswert!

Sonntag, 9. September:
Also auf diesem Bild sieht man, was sie alles um den Eingang aufbauen. Ein kleiner Snack direkt vor der Tür darf da nicht fehlen.
5055_e6a296f489e0fbb90de98d7935fff6ec
. Wo sie den dunklen alten Mehlwurm noch versteckt hatten ist mir unklar.
Übrrigens ist auch einiges, was vorher unten neben dem Stämmchen lag jetzt auf dem Eingang aufgetürmt.


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