Mit diesem Foto beginnt nun endlich dieses Update, leider mehr als ein Jahr nach dem letzten.
Ich hatte im letzten Jahr leider sehr wenig Zeit, und da die Pflege der Kolonien gefühlt schon fast meine komplette freie Zeit beanspruchte, blieb - u. A. - für meine HBs beim besten Willen keine Zeit mehr.
Nun habe ich aber endlich etwas Zeit finden können, um eine kleine Zusammenfassung der Vorkomnisse und Beobachtungen seit dem letzten Update zusammenstellen zu können
Während des letzten Jahres ist die Kolonie weiter gewachsen. Wenngleich mit einer regelmäßigeren Fütterung als ich sie gewährleisten konnte sicherlich noch deutlich mehr drin gewesen wäre, so hat sie sich dennoch hervorragend entwickelt.
In den Monaten nach dem letzten Update war die Kolonie enorm aktiv, immer waren hunderte Arbeiter in der Arena unterwegs und versuchten alles zu verzehren, was in ihre Reichweite gelangte.
Ganz besonders beliebt waren auch tote, gefrorene Babymäuse (z. B. für Schlangen), wie diese Zeitrafferaufnahme vom August eindrucksvoll zeigt:
Die Aktivität der Kolonie nahm immer weiter zu, bis sie bald den alten Ausbruchsschutz aus Talkum überwunden hatten und zu entkommen drohten.
Also musste ein Ersatz her. Der Versuch, erneut Talkum zu verwenden scheiterte gleich doppelt, zum einen war auch dieser sehr schnell wieder abgelaufen, zum anderen wurde der Ausbruchsschutz bevor er überhaupt trocknen konnte schon von den Tieren aufgenommen:
Also entschied ich mich als nächstes für Paraffinöl, da Talkum offenbar keine nennenswerte Barriere für ein Rudel wilder C. socius darszusellen schien
Über Paraffin würden sie so schnell nicht entkommen können, vor allem wenn dieses kopfüber, am Deckel, angebracht wird - dachte ich.
Zunächst war es eine große Herausforderung den neuen Ausbruchsschutz überhaupt aufzutragen, ohne dass Tiere entkommen. Und entkommene C. socius sind deutlich nervenaufreibender als manch andere Art, denn die Tiere sind aggressiv. Ziemlich aggressiv.
Das macht die Tiere zum Beobachten sehr interessant, kann bei entkommenen
Als das Paraffinöl dann aufgebracht und das alte Talkum entfernt war, lehnte ich mich entspannt zurück, um die Tiere zu beobachten. Sehr bald strömten dutzende Tiere aus und attackierten das Paraffinöl vehement - so vehement, dass der Schutz schon nach weniger als einer Stunde abgelaufen war.
Also sollte der nächste Versuch folgen, mit dem Ausbruchslack vom Antstore, kopfüber am äußeren Deckelrand aufgetragen.
Und damit war dann auch endlich Ruhe, am 19.01.2019 aufgetragen, konnte ich keine entkommene Arbeiter mehr verzeichnen. Bis vor einigen Tagen, als mich eine
Als Notfallmaßnahme habe ich nun erstmal die Löcher im Deckel verschlossen und werde demnächst wohl erneut den Lack auftragen müssen.
Parallel zu diesem Hin und Her des Ausbruchsschutzes, schwankte auch die Aktivität der Kolonie ziemlich enorm.
Waren zu Anfang noch sehr viele Tiere unterwegs, die nahezu alles verschlangen, folgte bald eine Zeit mit (im Verhältnis zur Koloniegröße) wenig Aussenaktivität.
Nahrung wurde nur wenig angenommen, sie waren sehr wählerisch und akzeptierten fast ausschließlich Fluginsekten - und seltsamerweise auch Heimchen.
Die
Zudem zeigten sich in dieser Zeit vereinzelt verhältnismäßig enorm große Majore, deren Anzahl mittlerweile weiter zugenommen hat.
Seit etwa einem Monat ist die Aktivität nun allerdings wieder sehr groß, womit vielleicht auch das Überwinden des Ausbruchsschutzes zu erklären ist. Auch wird wieder sehr viel Nahrung angenommen, von Heimchen & Maden über in Regentonnen ertrunkene wilde Insekten bis hin zu Garnelen oder Babymäusen.
Auch Kohlehydrate werden wieder in rauen Mengen genommen, neben Zuckerwasser sind Honigwasser und verdünnter Invertzucker beliebt.
Ebenfalls gerne genommen wird und wurde süßes Obst und Gemüse aus dem Garten (= ohne Spritzmittel etc angebaut) wie Kirschen, diverse Beeren und auch Tomaten.
Ganz besonders beliebt war vor allem süße Honigmelone. Der Anbau der Honigmelonen war im Extremsommer 2018 ein voller Erfolg. An einer einzigen Pflanze hatte ich insgesamt 9 Früchte.
Leider waren die vielen Sonnenstunden etwas zu perfekt für die Melonen; die Früchte wurden unfassbar süß. So süß, dass sie mir selbst, und auch Freunden und Familie nichtmehr sonderlich gut schmeckten; das Aroma war einfach unglaublich intensiv. Den Ameisen allerdings schmeckte die Melone offensichtlich ganz hervorragend:
Zudem wird auch (wieder) in der Arena gegraben und umgebaut was das Zeug hält. Daher lässt sich auch zur Koloniegröße nichts sagen, ich nehme an, dass der Boden der Arena vollständig bewohnt ist, da sich überall Eingänge befinden aus denen Arbeiter aus- und einströmen.
Die beiden eigentlichen Nester sind dafür kaum bewohnt, offenbar präferieren die Tiere selbst gegrabene Nester.
Auch in eine spaßeshalber hineingestellte Farm wurden zahlreiche Gänge gegraben, wo allerdings lediglich nachts
Ebenfalls bewohnt sind die Trichter zahlreicher Bromelien, die mittlerweile in der Arena wachsen.
Hier mal zwei Vergleichsbilder, das erste Foto stammt vom 10. November, das zweite von heute. Die Bromelien halten sich gut, man sieht aber, dass die Ameisen ordentlich am schaffen waren.
Da in einem Jahr natürlich mehr passiert als ich es in diesem ohnehin schon langen Update ausführlich beschreiben könnte, ist das nun natürlich nur eine stark gekürzte Fassung dessen, was alles zu beobachten war.
Wenn ihr also zu einem bestimmten Punkt der Haltung dieser Art noch genauere Fragen habt, könnt ihr diese gerne im Diskussionsthread stellen.
Dann kann ich im nächsten Update das nachgefragte Thema evtl. etwas ausführlicher beleuchten
LG