[font=Arial]Hi zusammen,[/font]

[font=Arial]leider ist mir heute meine Camponotus vagus Gyne verstorben.

[/font] [font=Arial]Angefangen hat es vor ca. einem Jahr, wo die Gyne mit ungefähr 20 Arbeiterinnen bei mir ankam.
Sie stammen aus der Umgebung von St.Tropez. Es gab noch Brut, die groß gezogen wurde, sie hat aber keine neuen Eier mehr gelegt.
Seit dem ich sie habe, ist immer mal alle paar Wochen eine Arbeiterin verstorben. Diese haben sich immer von der Kolonie entfernt und sind dann, zuckend und auf Rücken liegend, verendet. [/font]
[font=Arial]Anfang November haben sie dann auf dem Dachboden bei 12-4°C überwintert.

[/font][font=Arial]Am 1.4.2013 hab ich dann die Winterruhe beendet. Nach ca. zwei Wochen hat die Gyne dann ein Eipaket gelegt. Die Brut wurde prima groß gezogen.
Vor ca. einer Woche sind dann die ersten neuen Arbeiterinnen geschlüpft. Zwischenzeitlich sind aber immer mal Ameisen vom Nest weg und in der Sterbeecke der Arena verstorben.
Von den 20 Ameisen waren noch ca. 12 Stück übrig, bis die Zahl sich jetzt zu erholen schien, da die Neuen ja schlüpften.[/font]
[font=Arial]Nun ist vorgestern die Gyne in die Sterbeecke marschiert. Das hab ich natürlich nicht so hin genommen und hab sie genauer untersucht.
Außen, dass sie mit Staub bedeckt war und ihr ein Bein fehlte, konnte ich nichts erkennen. Keine Milben oder Ähnliches.
Auffällig war evtl. noch, dass die verstorbenen Arbeiterinnen, sowie auch die Königin, keine prallen Gaster hatten. Die anderen Ameisen sehen größtenteils gut genährt aus. [/font]
[font=Arial]Protein haben sie eigentlich immer genommen.
Am Honig und Wasser hab ich sie seltener gesehen.

Gehalten werden sie auf dem Dachboden, bei ca. 19-31°C (Gestern hatten wir hier 31°C).
Ich hab das Nest regelmäßig mit Wasser beträufelt. Die Arena, wo das Nest drin steht ist trocken, aber mit einer Tränke in Nestnähe versorgt worden.
[/font][font=Arial]An Proteinen gab es Mehlwürmer, Larven und Käfer. Heimchen. Fliegen.(Wurden nicht so gern genommen. Die kleinen Drosophilas haben sie überhaupt nicht genommen.) Alles immer überbrüht.[/font]
[font=Arial]Ich weiß, dass es immer vorkommen kann, trotzdem bin ich natürlich recht traurig.[/font]
[font=Arial]Dem Rest der Bande geht es erst mal soweit gut. Die Brut wird weiter groß gezogen. Evtl. könnte man einen Adoptionsversuch probieren, wenn eine neue Gyne zu bekommen ist.
Ist ja gerade Schwärmzeit. Wie lange würden die Arbeiterinnen denn so leben, bis sie eines natürlichen Todes sterben?[/font]
[font=Arial]
Aber wichtig ist auch die Frage, was die Ursache für das Sterben sein könnte.[/font]
[font=Arial]Gehalten wurden sie in einen Korkblock, den sie sich mit Fichtennadeln eingerichtet haben.[/font]
[font=Arial]Die Arena hab ich hier schon mal vorgestellt. [/font]Hier.[font=Arial]
Ihren Müll haben sie vor bzw. unter das Nest geschmissen. Die Teile, wo ich nicht dran kam sind aber ohne Milbenbefall oder Schimmel.
Was möglich war, hab ich entfernt. Ich hab seit Anfang der Saison nichts Neues hinzu gefügt.[/font]
[font=Arial]Bzgl. der Staubschicht auf den Verstorbenen, ist evtl. zu erwähnen, dass die Arena mit Sand/Lehm-Gemisch 1:1 bestreut wurde und dann mit einer Sprühflasche zur Aushärtung besprüht wurde.[/font]
[font=Arial]Also nicht wie sonst mit Sand/Lehm/Wassermischung bestrichen. Ich wüsste nicht, wo sonst der feine lehmfarbige Staub auf den toten Ameisen herkommen könnte. (Als wenn diese sich statisch aufgeladen, und den Staub angezogen hätten.)[/font]

[font=Arial]Für alle, die bis hier gelesen haben schon mal danke fürs Interesse und ggf. auch Beileid.[/font]
[font=Arial]Ich hoffe, dass ihr Anregungen bzgl. Haltung, Todesursache und Adoption habt. [/font]

[font=Arial]Gruß[/font]
[font=Arial]Willma[/font]

Der Beginn des Absterbens einiger Arbeiterinnen war schon ein Warnsignal. Wenn zumindest äußerlich keine Parasiten festzustellen waren, könnten einfach Haltungsfehler vorliegen: Luftfeuchtigkeit, Nestfeuchte, Temperatur, (fehlende) Temperaturschwankung Tag-Nacht usw. Kork ist nach zahlreichen Berichten problematisch, weil er sich nicht befeuchten lässt, bzw. kaum Feuchtigkeit aufnimmt.
Wurden Temperatur u. Luftfeuchtigkeit im Nestbereich ständig kontrolliert?
Ist immer traurig so ein Verlust, die Art gehört zu meinen Lieblingsarten, allerdings nur in der Natur....
L.G.Boro

Von den Haltungsparametern hatte ich die Luftfeuchtigkeit immer so auf 50-60%.
In den letzten Tagen waren es mal Zahlen in den oberen 40ern. Wasser war aber immer direkt nebenan in der Tränke.
Ich hab das Nest zwar bewässert, es war aber nie so durchfeuchtet wie mein Y-Tongnest für die Lasius niger. Dort ist die Scheibe von innen, nach der frischen Bewässerung, auch mal am nächsten Morgen beschlagen.

Die Luftfeuchtigkeit im Nest würde ich mit der in der Arena gleich setzen, da der Block recht klein ist und die zwei Gänge nicht stark von der Umgebung abgeriegelt sind. Gemessen hab ich im Nest nicht.
Ein Haltungsfehler könnte ggf. sein, das partiell die Sonne durchs Fenster direkt auf das Nest scheint. Das Thermometer in der Arena zeigte aber keine abweichenden Temperaturen zur Zimmertemperatur an.
(Im Nachhinein sollte ich da noch mal genauer hingucken. Eigentlich sollte es dort zumindest bei direkter Sonneneinwirkung für diesen Zeitraum einen Unterschied geben.)

Die Ameisen haben sich hin und wieder mal gegenseitig beharkt. Auch hab ich zerteilte Ameisen in der Arena gefunden. Der Königin fehlte ein Bein, als sie Richtung Sterbeecke kroch.
Einige sind gut, andere weniger gut genährt. (Gaster sehen kleiner aus und haben keine Dehnungsstreifen.)

Ist es evtl. möglich, dass die Königin in Pleometrose gegründet hat und die Kolonie dann zum Verkauf geteilt wurde?
Obwohl die Pleometrose aber mit den ersten Arbeiterinnen endet. Es waren bei Lieferung 20Arbeiterninnen. Auch einige Medias.

Gruß
Willma