Bevor ich meinen Bericht weiterführe, möchte ich kurz auf den sehr guten Bericht von nortorn verweisen, der ebenfalls eine Chthonolasius gründen lässt. Informationen zu diesem Thema sind rar, und so möchten nortorn und ich die Suche vereinfachen in dem wir unsere Berichte gegenseitig verlinken. Sein Gründungsversuch verfolgt einen anderen Ansatz als meiner, und seine umfangreiche Dokumentation und fantastischen Aufnahmen können sich wirklich sehen lassen.
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Bisher lief es ausgesprochen gut mit dem Grüdnungsversuch, doch inzwischen ist diese Kolonie mein Sorgenkind geworden. Irgendwie geht es nicht so richtig voran, die Entwicklung der
Brut scheint zu stagnieren.
Aus dem großen Eipaket sind zahlreiche
Larven geschlüpft, ich schätze es sind 20-40
Larven. Eine gute Anzahl, um sich mit den Wirtsarbeiterinnen etwa die Waage zu halten. Problematisch ist nur, dass die
Larven sich scheinbar nicht weiterentwickeln. Es gibt eine recht große
Larve, die wohl kurz vor der Verpuppung steht, aber der Rest scheint überhaupt nicht zu wachsen. Ich weiß nicht was da los ist. Ob die Wirtsarbeiterinnen die
Larven nicht richtig versorgen und die
Königin nur die eine
Larve versorgen kann? Irgendwie kommt mir die Situation sehr komisch vor.
Die Wirtsarbeiterinnen nehmen in ihrer Zahl langsam aber sicher ab. Immer wieder sterben einzelne Arbeiterinnen, vermutlich an Altersschwäche. Es wird allerhöchste Zeit, dass die erste Welle von Schattenameisen schlüpft, sonst ist bald niemand mehr da um sich um die Nahrungsversorgung zu kümmern. Es sind aber noch 30+ Wirtsarbeiterinnen, trotzdem macht mich dieses stetige Arbeiterinnensterben nervös, wegen der gleichzeitigen Stagnation bei der Brutentwicklung.
Zur Nestsituation ist folgendes zu sagen, der Wassertank des RG-Nests ist leer gewesen. Eigentlich kein Beinbruch, denn ein zweites RG liegt direkt daneben und eine Wassertränke gibt es ja auch noch. Ein Teil der Wirtsarbeiterinnen hält sich im zweiten RG auf und ich werde das Gefühl nicht los, dass sie die enge Bindung zur Kolonie verloren haben und ihr eigenes Lager aufschlagen. Das würde bedeuten, sie versorgen die Hauptkolonie nicht mit Wasser.
Wegen dieser prekären Situation habe ich mich entschieden den Wassertank des RG-Nests wieder zu befüllen. Die Aktion hat alles in allem gut geklappt. Mit einer extra langen Kanüle, welche ich vorsichtig an den Ameisen vorbei führte, habe ich die Watte vor dem Wassertank durchstochen und dann den Tank neu befüllt. (Der RG-Eingang war während der "Operation" mit einem Stück Watte verschlossen, damit die Ameisen nicht in Panik aus dem RG flüchten und über meinen Schreibtisch flitzen.)
Für die Ameisen war die Aktion natürlich purer Stress, aber ich denke es war absolut notwendig und damit gerechtfertigt. Jetzt haben sie wieder eine schön feuchte Watte im RG und die
Larven entwickeln sich nun hoffentlich weiter. Es zeigt sich langsam, ein Selbstläufer wird diese Gründung wohl doch nicht.
DiskussionsthreadLG Maddio