Die Qual der Wahl
#1 Die Qual der Wahl
Hi,
ich habe vor mir ende März eine Ameisenkolonie zu kaufen.
Habe mich auch schon gründlich hier im Forum eingelesen und verfolge es seit mehreren Monaten.
Hatte mich auch schon für eine Art (Lasius niger) entschieden, da sie sehr anfängerfreundlich ist und war mir auch schon ziemlich sicher, dass es diese Art werden wird.
Jetzt habe ich aber einen Shop entdeckt der Formica fusca anbietet.
Formica fusca soll ja auch recht anfängerfreundlich sein und würde mir eigentlich eher zusagen, da diese Art ein weeeeeenig groeßer ist und die gesamt groeße der Kolonie kleiner ist als bei Lasius niger.
Würdet ihr mir zu einer bestimmten Art raten oder wäre es egal, da sie beide anfängerfreundlich sind.
ich habe vor mir ende März eine Ameisenkolonie zu kaufen.
Habe mich auch schon gründlich hier im Forum eingelesen und verfolge es seit mehreren Monaten.
Hatte mich auch schon für eine Art (Lasius niger) entschieden, da sie sehr anfängerfreundlich ist und war mir auch schon ziemlich sicher, dass es diese Art werden wird.
Jetzt habe ich aber einen Shop entdeckt der Formica fusca anbietet.
Formica fusca soll ja auch recht anfängerfreundlich sein und würde mir eigentlich eher zusagen, da diese Art ein weeeeeenig groeßer ist und die gesamt groeße der Kolonie kleiner ist als bei Lasius niger.
Würdet ihr mir zu einer bestimmten Art raten oder wäre es egal, da sie beide anfängerfreundlich sind.
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Serafine
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#2 Re: Die Qual der Wahl
Formica fusca ist definitiv eine sehr gute Anfängerart, allerdings etwas schreckhaft. Nach der anfänglichen Reagenzglasphase empfiehlt sich ein externes Nest, am besten auf einer gepufferten Unterlage (Handtuch, Schaumstoffstück, o.ä.) - sonst kann es schnell mal passieren, dass die ganze Kolonie durch das Becken rennt, wenn man den Deckel etwas unsanft öffnet. Da solches Verhalten aber zum natürlichen Repertoir von Formica fusca gehört (das machen sie wenn sie von Raptiformica oder Formica s str überfallen werden) beeinträchtig sie das nicht in größerem Maße (zu oft sollte es natürlich trotzdem nicht passieren). Auch kann sie sich nach größeren Verlusten sehr schnell wieder erholen, wenn man sie mit genügend Protein zuwirft.
Auch hat man bei der Art nicht das große Problem, wenn sie mal ausbrechen sollten. Formica fusca geht Konflikten aus dem Weg und überfällt nur einzelne Arbeiterinnen anderer Arten um ihnen das Futter zu stehlen - Lasius niger dagegen versuchen erstmal alle anderen Kolonien in der Nähe durch den Fleischwolf zu drehen (nicht sehr toll, wenn man noch andere Ameisen oder Insekten hält).
Formica fusca ist eine sehr lauffreudige Art, d.h. man sollte nach der anfänglichen Gründungsphase (100+ Arbeiterinnen) mindestens zwei Boxen mit etwas Verbindungsschlauch (1-2 Meter) haben - das braucht man bei Lasius niger aber auf Dauer auch.
Formica fusca ist übrigenspolygyn (d.h. eine Kolonie kann mehrere Königinnen haben) und kann auch später noch zusätzliche Königinnen adoptieren (ist natürlich immer etwas Glückssache ob es im Einzelfall klappt, aber prinzipiell möglich).
Auch hat man bei der Art nicht das große Problem, wenn sie mal ausbrechen sollten. Formica fusca geht Konflikten aus dem Weg und überfällt nur einzelne Arbeiterinnen anderer Arten um ihnen das Futter zu stehlen - Lasius niger dagegen versuchen erstmal alle anderen Kolonien in der Nähe durch den Fleischwolf zu drehen (nicht sehr toll, wenn man noch andere Ameisen oder Insekten hält).
Formica fusca ist eine sehr lauffreudige Art, d.h. man sollte nach der anfänglichen Gründungsphase (100+ Arbeiterinnen) mindestens zwei Boxen mit etwas Verbindungsschlauch (1-2 Meter) haben - das braucht man bei Lasius niger aber auf Dauer auch.
Formica fusca ist übrigens
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Sir Joe
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#4 Re: Die Qual der Wahl
Formica fusca ist wie Serafine schreibt, sicherlich keine schlechte Wahl, aber ich möchte sagen, dass ich Lasius niger immer noch für die perfekte Einsteigerart halte.
Sämtliche Vorteile liegen auf der Hand: Die Art verzeiht dem Einsteiger viele Fehler da sie sehr robust ist. Sie hat eine schnelle Vermehrungsrate und rekrutiert andere Arbeiterinnen verhältnismäßig schnell und effektiv. Wer selber eineGyne fangen möchte um mit der Koloniegründung von vorne zu starten, ist mit dieser Art bestens berate. Darüber hinaus ist Lasius niger sehr aggressiv, was Einsteiger meist mögen da Lebendfütterung oft gewünscht wird.
Und ja, die Art ist ab einem gewissen Grad, sehr ausbruchsfreudig und stellt ihren Halter gerne auf die Probe! Ich möchte aber auch das als einen gewissen Vorteil ansehen, denn Einsteiger haben mit dieser ungefährlichen Art eine gute Möglichkeit ihren Ausbruchsschutz zu perfektionieren.
Ich jedenfalls habe auch mit Lasius niger angefangen und die Kolonie macht mir immer noch viel Freude. Bald kommt die Kolonie endlich wieder aus derWinterruhe
Schöne Grüße,
Sir Joe
Sämtliche Vorteile liegen auf der Hand: Die Art verzeiht dem Einsteiger viele Fehler da sie sehr robust ist. Sie hat eine schnelle Vermehrungsrate und rekrutiert andere Arbeiterinnen verhältnismäßig schnell und effektiv. Wer selber eine
Und ja, die Art ist ab einem gewissen Grad, sehr ausbruchsfreudig und stellt ihren Halter gerne auf die Probe! Ich möchte aber auch das als einen gewissen Vorteil ansehen, denn Einsteiger haben mit dieser ungefährlichen Art eine gute Möglichkeit ihren Ausbruchsschutz zu perfektionieren.
Ich jedenfalls habe auch mit Lasius niger angefangen und die Kolonie macht mir immer noch viel Freude. Bald kommt die Kolonie endlich wieder aus der
Schöne Grüße,
Sir Joe