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Diskussionsthema zu Temnothorax unifasciatus von Shar

Diskussions- und Frageforum für bestehende Haltungserfahrungen.
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shar
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#1 Diskussionsthema zu Temnothorax unifasciatus von Shar

Beitrag von shar » 26. Juli 2008, 01:03

Hallo.

Wie gehabt, wenn ihr Infos, Anregungen aber auch Meinungen, Kritik oder auch Lob habt, würde mich freuen von Euch zu hier zu lesen.

Auch hoffe ich, daß jemand meine Fragen beantworten kann bzw. meine Schlussfolgerungen aus meinen bisherigen beobachtungen bestätigen oder eben wiederlegen kann.

Ich danke euch schonmal.


Grüßle ~Shar~


Eine Gesellschaft, die ihre Freiheit zu Gunsten ihrer Sicherheit opfert, hat beides nicht verdient. (B.F.)
Und wenn noch so oft ethisch/moralische Fanatiker mich wegen d. Meinungsäußerungen in einer Diskussion neg. bewerten, ändert dies nichts an meiner geäußerten Meinung und der Tatsache, daß ihre Ethik & Moral nicht die einzig wahre und richtige auf dieser Erde ist!

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#2 AW: Diskussionsthema zu Temnothorax unifasciatus von Shar

Beitrag von Gast » 26. Juli 2008, 08:56

[font=Times New Roman]Suchet, so werdet Ihr finden…., sogar hier im Forum![/font]

[font=Times New Roman]http://www.ameisenforum.de/ameisenforum-2001-2005-archiv/temnothorax-haltung-im-freilandnest.html[/font]

[font=Times New Roman]Das gibt dir bestimmt ein paar Anregungen für die Gestaltung des Formikariums. Wichtig ist bei T. unifasciatus der tägliche Temperaturwechsel, also kühle Nacht und warmer Tag, so wie sie es in einer sonnenexponierten Mauer eben haben. [/font]
[font=Times New Roman](Für die Halter von T. nylanderi: Die brauchen nicht so ausgeprägte Temperaturrhythmen. Am schattigen Waldboden wird es tagsüber meistens nicht sehr viel wärmer als nachts).[/font]

[font=Times New Roman]MfG[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]



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shar
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#3 AW: Diskussionsthema zu Temnothorax unifasciatus von Shar

Beitrag von shar » 26. Juli 2008, 09:50

Hallo!

Danke für den Link - das Thema hatte ich wirklich übersehen, wobei mir das mit dem Tag/Nacht-Temp.Zyklus bekannt war.

Wie ist das aber dann im Sommer? Denke mal, daß gerade im Hochsommer ein stärkerer Temperaturwechsel in so einer Mauer kaum statt findet, gerade da so eine Steinmauer die Temperatur ja doch hält und in der Zeit auch die Temperaturen Nachts nicht so gravierend sinken, oder?

Wenn ich mir das Nest von Hr. Prof. Buschinger anschauen, dann würde dies auch meine Beobachtung und Schlussfolgerung bezüglich Feuchtigkeit im Nest bestätigen, sprich sie es also eher trockener mögen?!


Grüßle ~Shar~


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#4 AW: Diskussionsthema zu Temnothorax unifasciatus von Shar

Beitrag von Gast » 26. Juli 2008, 12:14

Hallo shar,

Gerade im Hochsommer gibt es an solchen Steinmauern oder - unter ganz natürlichen Bedingungen - an Felsabbrüchen ganz enorme Temperaturschwankungen. Bei Tag können die Steine so heiß werden, dass man sie nicht anfassen kann, bei Nacht geht die Temperatur bei klarem Wetter oft auf 15-20 C zurück.
Aus einer Arbeit von Prof. Buschinger weiß ich, dass er Temnothorax unifasciatus im Sommer bei einem Rhythmus von nachts 15 C, tags 25 C gehalten hat, zeitweilig auch bei 20 / 32 Grad C.
Bei höheren Temperaturen haben die Ameisen im Freiland (und auch in der im Link gezeigten Mauer) die Möglichkeit, mit Sack und Pack tiefer in die Mauer zu ziehen, wo es kühler ist. Das lässt sich im Formikar gewöhnlich nicht imitieren. Deshalb begrenzt man besser die obere Temperatur auf einen noch erträglichen Wert.
Auch die Feuchtigkeit steigt weiter innen in einer Mauer. Man darf also keinesfalls das ganze Formikarium austrocknen lassen, sondern muss für Wärme und Trockenheit liebende Arten IMMER einen feuchten und kühleren Rückzugsraum anbieten.

MfG
Merkur



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#5 AW: Diskussionsthema zu Temnothorax unifasciatus von Shar

Beitrag von shar » 26. Juli 2008, 15:06

Hallo!

Alles klar, dank dir!

Denkst du, daß ich die Mini-Anlage ans Fenster stellen kann? Denke, dort hab ich wohl die deutlichsten Temperaturstürze, da ich für gewöhnlich das Fenster immer offen lasse.
Wobei aber im Sommer, wenn die Sonne an den Platz scheint, dort zu hohe Temperaturen bekommen werde, sprich diese deutlich über die 32°C gehen.

Also im Moment steh es auf der Fensterbank, auch scheinen die kleinen das Nest was ich gebaut habe sehr interessant zu finden, da ich extrem stark frequentiert ist - teilweise wurden sogar Arbeiterinnen dort hinein getragen, womit ich denke, daß ggf. bald ein Umzug bevorstehen dürfte.
Das TickTack-Nest hab ich mit einem Gummi auf einen flachen Stein fixiert, damit das Nest dort bleibt wo es sein soll und nicht durch den Schlauch verschoben wird, und der Stein ja auch die Wärme speichert.
Damit es nicht zu heiß darin wird, hab ich es oben mit ein Stück Alufolie und darauf eine kleine Platte Styrodur abgedeckt, so scheint jetzt die Sonne nur an eine Seite der Schachtel hin.


Grüßle ~Shar~


PS: Diese Ameisen sind echt klasse, bin nach wie vor völlig aus dem Häuschen.


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#6 AW: Diskussionsthema zu Temnothorax unifasciatus von Shar

Beitrag von Gast » 30. Juli 2008, 18:36

Hallo shar,

Das Problem ist allgemein, dass man über die Vorbehandlung der Ameisen durch Händler, Vorbesitzer und auf dem Transportweg so gut wie nichts erfährt. Reaktionen auf falsche Behandlung stellen sich aber oft erst nach ein paar Tagen heraus.
Tote Brut, insbesondere Puppen, sind oft eine Folge kurzfristig zu hoher Temperatur und/oder zu hoher Feuchtigkeit. Wenn sich noch weiße Puppen leicht rosa verfärben, ist das bei Temnothorax und Leptothorax ein Zeichen für eine derartige Schädigung. In normalen Bedingungen hört das Sterben dann rasch wieder auf.
Kondenswassertropfen im Nest sind nicht gut. Im Freiland ist das Nest trocken. Nur während der nächtlichen Abkühlung gibt es oft unter dem abdeckenden Stein etwas Kondenswasser, was aber nach 2-3 Stunden wieder weg ist.
Temperaturen: Hast du die gemessen? - Man liest oft Schätzungen, die zu 90 % falsch sind!
Sonnenbestrahlung würde ich gänzlich ausschließen, und zwar außerhalb des Formikars das Ganze abdecken.
Pflanzliche Nahrung brauchen Temnothorax nicht. Woher stammt die Information, dass sie phytophag sind? (Könnte sich allenfalls auf Elaiosomen beziehen; ansonsten lecken sie abgespritzten Honigtau, der aber durch Honigwasser komplett ersetzt werden kann).

Wie lange ist das Volk denn schon in Haltung??
Zurzeit sollte es Geschlechtstierpuppen oder vielleicht die ersten adulten Männchen haben. Falls die Geschlechtstiere bereits abgeschwärmt sind, kann das Volk schon auf die Winterruhe hinsteuern. Dann ist der Proteinbedarf minimal.

Das sind nur ein paar Denkmöglichkeiten. Vielleicht helfen sie.

MfG,
Merkur



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#7 AW: Diskussionsthema zu Temnothorax unifasciatus von Shar

Beitrag von Gast » 30. Juli 2008, 20:54

[font=Times New Roman](Absichtlich nicht als edit zum vorherigen post!)[/font]

[font=Times New Roman]Ein paar Minuten habe ich noch Zeit. Ich beziehe mich auf diesen thread:[/font]
[font=Times New Roman]http://www.ameisenforum.de/europaeische-arten/temnothorax-unifasciatus-haltungserfahrungen.html[/font]

[font=Times New Roman]@ shar, du schreibst: „Sie hausen ja in dem kleinen Ytong-Nest mit zwei Kammern.“[/font]
[font=Times New Roman]Warum eigentlich Ytong? Der ist für Temnothorax oder Leptothorax denkbar ungeeignet!![/font]
[font=Times New Roman]So, wie ich das Zeug kenne, hat es zahllose Poren („Porenbeton“), in den Eier und kleinste Larven leicht auf Nimmerwiedersehen verschwinden.[/font]
[font=Times New Roman]In dem AWiki-Bericht ist doch ein Objektträger-Nest gezeigt. Objektträger gibt’s in jeder Apotheke. Ein Rähmchen, wie im Bericht, kann man mit der Schere aus dicker Pappe schneiden, oder mittels Laubsäge aus Plexiglas (2.5 – 3 mm, nicht dicker!) aussägen.[/font]
[font=Times New Roman]Temnothorax unifasciatus lebt sogar bestens in einem Stück Glasrohr (5-8 cm Länge) mit Innendurchmesser 3-4 mm. An einem Ende mit Watte, Gips oder Gummistopfen verschlossen, hat man ein perfektes Nest. Den offenen Eingang bauen sie dann passend zu.[/font]
[font=Times New Roman]Auch ein Gipsnest ist ideal für T. unifasciatus. Steht auch im Ameisenwiki, wie man das macht (Bauanleitung verlinkt). Für T. unifasciatus genügt eine Kammer mit vielleicht 4 x 2.5 cm. Wichtig ist, dass die Kammer niedrig ist, so dass die Ameisen vom Boden aus mit den Fühlern die Decke erreichen können![/font]

[font=Times New Roman]Auf die Gefahr hin, jetzt einen Sturm der Entrüstung auszulösen:[/font]
[font=Times New Roman]So beliebt Ytong ist, so ungeeignet ist das Material auch für viele Arten, die man da hinein zwingen will! In meinen Augen ist das ein Notbehelf, der noch dazu oft scheußlich aussieht. Nicht umsonst wird öfter empfohlen, die rauen Oberflächen mit Gips zu glätten und zu bemalen.[/font]
[font=Times New Roman]Ich bin ein eingefleischter Anhänger von Gipsnestern, in denen ich zahlreiche Arten gehalten habe. Für Fotozwecke kann man den Gips mit Plaka-Farben einfärben.[/font]
[font=Times New Roman]Ytong würde ich ausnahmsweise für sehr große Arten akzeptieren (aber Dinoponera, Paraponera oder Diacamma sind Exoten, die ich ohnehin nicht kaufen würde). Einheimische große Camponotus leben lieber in Holz; Myrmica, Tetramorium oder Lasius sind in Erde besser aufgehoben (in entsprechend schmalen Farmen, wo man doch einiges auch sehen kann), oder eben in flachen Gipsnestern mit Glasdeckel.[/font]

[font=Times New Roman]So, zu mehr reicht’s im Moment nicht.[/font]

[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]



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#8 AW: Diskussionsthema zu Temnothorax unifasciatus von Shar

Beitrag von shar » 31. Juli 2008, 23:05

Hallo!

DANKE erstmal für deine Hilfe.

Wie im Haltungsbericht geschrieben, hatte ich ja, da mir sonst nix besseres eingefallen ist, die Anlage weg vom Fenster mehr in die Wohnungsmitte gestellt.
Auch habe ich die Anlage erweitert, das Ytongnest geöffnet (also nur auf der Seite des Wassertanks) und anschließend erneut neues Honigwasser und eine halbe Gaster einer Stubenfliege angeboten.
Kondenswasser im Ytong ist weg.
Die Temperatur bei der Anlage ist um ca. 2°C gesunken (wie es tagsüber aussieht weis ich nicht - die Anlage steht direkt neben der meiner Lasius niger-Kolonie und bei denen ist, bis auf vier Pygmäen einmal, keine entsprechenden Probleme zu beklagen).
Das Honigwasser wird nun angenommen.
Die Fliege wurde zum Glück jetzt auch angenommen - nicht ganz aber zur Hälfte, also etwa ein 1/4 bis 1/3 einer ganzen Gaster.

Die Info bezüglich der phytophag Ernährung habe ich von Ameisenhaltung.de.

Das Volk habe ich am Freitag den 25.07.08 bekommen, die Anlage besteht und wird benützt seit dem 26.07.08.
Umzug in das Nest erfolgte in weniger als 2Std ab dem öffnen des RG.

Geschlechtstiere konnte ich bisher keine sehen.
Die Brut ist aber teilweise recht groß, finde ich - im Haltungsbericht erster Beitrag sind drei Bilder, zwei davon von der Gyne und der Brut.
Bild 1
Bild 2

Warum ausgerechte Ytong kann ich dir ehrlich gesagt nicht so recht beantworten - ich hatte ihn bei den anderen Nestern verwendet, und war von diversen Berichten hier überzeugt.
Die Poren am Boden des Nestes habe ich natürlich, da ich ja gesehen habe wie klein sie sind, komplett mit Gips bestrichen um die Poren zu füllen. Lediglich an den Seitenwänden sind die Poren übrig.
Hatte auch schon darüber nachgedacht, ein anderes/neues Nest zu bauen, entsprechend habe ich, um eine Alternative weiter anzubieten, ein neues RG mit an die Anlage angeschlossen. Nun werde ich auf jeden Fall ein anderes Nest bzw. andere Nester auf dein Anraten hin versuchen, schließlich möchte ich nichts ungenutzt lassen, um dem Sterben ein Ende zu setzten und der Kolonie eine Zukunft zu bieten.

Die Temperaturen sind selbstverständlich gemessen (habe für jedes Nest/Gyne ein Thermo-/Hygrometer gekauft), jedoch nur ausserhalb, direkt neben dem externen Nest. Interne Messdaten habe ich nicht.

An den toten Nacktpuppen konnte ich keine rötlich Verfärbung erkennen - sie sind aber auch nicht richtig weiß sonder eher gelblich bzw. beige.


Viele Grüße ~Shar~


PS: Anbei, ich stehe natürlich auch mit dem Anbieter wegen diesem Problem in Kontakt.


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