Vielen Dank für die netten Worte
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Kalinova hat geschrieben:Für mich aber auch toll zu erfahren was aus meiner ersten Kolonie geworden ist.
Nachdem du leider so einen unglücklichen Start mit ihnen hattest, freut es mich auch sehr, dass sie jetzt wohl erfolgreich gründen werden. So hat alles einen Sinn, auch wenn man im ersten Moment gen Himmel blickt und sich fragt: "Was soll das denn jetzt?"
Kalinova hat geschrieben:Danke auch für die Dokumentation des Versuchs, sicherlich für viele Ameisenliebhaber eine interessante Lektüre.
Ich danke Dir, dass Du mir nahegelegt hast den Bericht hier im AF zu führen. Das hast du wohl die Zukunft vorausgesehen.
Kalinova hat geschrieben:PS: Mir geht grade die Frage durch den Kopf ob es bei sozialparasitären Gründungen überhaupt Pygmäen gibt. Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben das Pygmäen nicht nur durch Futter entstehen sondern die ersten Eier einer Königin generell eher zu Pygmäen werden.
Weißt du was darüber?
Es ist allgemein so wie Du es im letzten Satz dargelegt hast. Die Pygmäen entstehen auch bei Jungköniginnen, welche z.B. gepusht wurden und so von Anfang an eine große Arbeiterschaft um sich haben.
Aus evolutionsbiologischer Sicht könnte es schon sinnvoll sein, wenn dies bei Sozialparasiten nicht der Fall ist, bzw. weniger ausgeprägt. Bei unabhängig gründenden
Königinnen werden ja deshalb Pygmäen herangezogen, da sie ein sehr gutes Verhältnis aus Energie und Leistung besitzen. Die
Königin verteilt ihre beschränkte Energie auf möglichst viele erste Pygmäen, in der Hoffnung dass einige von diesen erfolgreich Nahrung eintragen. Zu viel Energie in eine dieser Arbeiterinnen zu stecken, würde bei Verlust dieser Arbeiterin einen herben Rückschlag darstellen.
Bei Sozialparasiten ist die Situation anders gelagert: Der tägliche Betrieb wird bereits von den Wirtsarbeiterinnen am Laufen gehalten. Die ersten Arbeiterinnen des Sozialparasiten müssen zu Beginn nicht zwangsweise in die gefährliche Außenwelt gehen und das Risiko eines Verlusts ist geringer. Die Priorität besteht stattdessen darin, die Wirtsarbeiterinnen nach und nach von der
Brut zu verdrängen, und schließlich die Herrschaft an sich zu reißen, indem alle verbleibenden Wirtsarbeiterinnen gewaltsam beseitigt werden. Gerade für den letzten Punkt erscheint es sinnvoll, dass auch die ersten Arbeiterinnen eines Sozialparasiten nicht die Allerkleinsten sind.
Soweit meine Gedanken dazu. Mich würde es jedenfalls nicht wundern, wenn die Situation mit den Pygmäen bei Sozialparasiten weniger ausgeprägt ist.
Berichten kann ich nur von einer
Formica sanguinea-Gründung, bisher meine einzige (erfolgreiche) sozialparasitäre Gründung. Dort waren die ersten Arbeiterinnen schon relativ groß, vielleicht ist etwas dran an meiner Theorie
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