Hoi,
ich habe eine zeitlang über
den Beitrag nachdenken müssen.
Eine Aussage ist nur soviel Wert, wie die erhobenen Daten aussagekräftig sind.
Ich weiß nicht wirklich, welche Untersuchungen er durchgeführt hat, worauf er sich exakt beruft. Wie er Untersuchungen durchgeführt hat. Wie er die Ergebnisse interpretiert. Das kann nur jemand, der sich damit zeitlich intensiv und interessiert beschäftigt. Ich habe Ersteres nicht ausreichend, um Zweiteres zu gewährleisten.
Ich kann deshalb nicht zustimmen.
Woran ich scheitere (und deshalb nicht füttern werde): ist die Entwicklung nutzbringend?
Ist es sinnvoll den Artbestand durch Zufütterung zu erhalten, wenn er durch unser sonstiges Verhalten in seiner Existenz gefährdet wird?
Anders herum gefragt: Ist es sinnvoll, unsere Verhaltensweise in der Lebensraumvernichtung (ökologische Nischen) weiter zu verfolgen, weil wir uns durch Zufütterung (im Bereich der "Vogelökologie") freikaufen können?
Nehmen wir das einmal als "wahr" an. Welche Konsequenz hat das langfristig gesehen? Vögel sind nicht "dumm" - wobei "Dummheit vs. Schlauheit" zu relativieren ist. Die Verhaltensweise "Ich komme zum Futterplatz" resultiert aus der Tatsache, dass das Individuum eine verlässliche Futterquelle hat, die eine Vermehrung garantiert. Gegenüber dem "Ich nutze den ursprünglichen Acker"-Individuum ist das im Winter wohl ein Selektionsvorteil.
Sollte der "Ökoaspekt" des Verhaltens vollständig wegfallen, dann haben wir eine Art der Domestizierung durchgeführt, sofern der Bestand einfach dahingerafft wird, wenn wir nicht mehr zufüttern. Dass ist für mich ein Aspekt, der ungenügend dargestellt worden ist.
Selbstverständlich ist die Frage, inwieweit wir es schaffen, das "natürliche Ernährungsweise"-Verhalten zu annulieren. Quasi aus dem "Verhaltensbuch" der Vögel zu tilgen.
Die Faktoren sind zu reichhaltig. Ich vermute, dass lediglich ein Bestand über lange Zeit gezählt, das Futterangebot an verschiedenen, ähnlichen Plätzen kontrolliert (unnatürlich)/beobachtet (natürlich) worden ist und Nistplätze/Mischungspaarungen beobachtet worden sind. Alleine das ist ein gigantischer batzen Arbeit und verdient höchste Beachtung.
Konsequent wäre allerdings, zu beobachten, was passiert, wenn die Fütterung wieder entzogen wird. Wirklich vergleichbare Daten werden wir allerdings nicht bekommen, da die "herauszurechnenden" Umgebungsfaktoren (Störfaktoren) stetig hochvariabel sind (Kalter Winter - Warmer Winter, Räuber-Beute-Verhältnisse etc.). Aber wir können Tendenzen ableiten, ob das betreffend der einzelnen Art sinnvoll ist.
Und damit sind wir bei unserem Spinnennetz (habe ich im Laufe der Jahre mehrmals aufgeführt). Ich habe keine Ahnung, was mit dem Spinnennetz passiert, wenn ich daran zupfe, ohne die Bedeutung jedes einzelnen Fadens verstanden zu haben.
Wenn ich das nicht weiß, aber "von allen durchzuführende" Verhaltensweisen ausrufe, dann haben wir entweder Glück, wenn es funktioniert, oder aber ...irgendwie logisch... Pech.
Ich will "allgemein durchzuführende Verhaltensweisen" nicht akzeptieren, wenn sie durch einen blinden Wilhelm Tell im Hüftschuß erfolgen (jepp, der Vergleich wackelt gigantisch - aber er ist besser als die neoliberale-spätrömische-Dekadenz-Westerwelle).
[EDIT]Genial, wenn man ein
Beispiel braucht, findet man eines.[/EDIT]