Einwandernde Arten

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swagman
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#1 Einwandernde Arten

Beitrag von swagman » 29. Januar 2007, 18:38

Habe gerade einen interessanten Artikel über in Deutschland einwandernde Tiere gelesen.
Hier mal einige Daten zusammengefasst:

Laut dem Bundesamt für Naturschutz kommen in Deutschland zurzeit 48 000 Tierarten vor.
Den größten Anteil haben Insekten mit 33 300 Arten, den kleinsten die Säugetiere mit 91 Arten.
Aber in den letzten 20 Jahren sind etwa 4000 Tierarten dazugekommen.
(z.B. Waschbär, Großer Alexandersittich /Köln Wiesbaden, Nandu /Mecklenburger Wackenitzgebiet, Flamingo /Vogelschutzgebiet Zwillbrocker, Schmuckschildkröte, Elch /einer bis München, Wolf, Luchs usw.) Und es werden mehr.

Als Grund wird angegeben, dass die meisten Arten versuchen neue Gebiete zu erobern, Europa schon immer als Wanderachse gedient hat, die Erwärmung auch kälteempfindliche Arten fördert und so weiter.

Interessant ist auch welche Tiere Deutschland und Europa verlassen haben.
Es gibt in Norwegen Kolonien von deutschen Graureiher, Kaninchen in Australien, Rebhuhn, Hase, Hirsch und Gämse in Neuseeland und natürlich auch Hunde und Katzen.
Die europäische Strandkrappe lebt jetzt auch an den Küsten von Südafrika, Japan und Kalifornien. In Amerika werden sie bereits doppelt so groß als in Helgoland und ernährt sich statt von europäischen Miesmuscheln von koreanischen Muscheln die aus Südostasien eingewandert sind.:rolleyes:

Nicht mal die Fachleute ist es leicht zu beurteilen ob diese Neuzugänge gut oder schlecht für die neue Heimat sind.
So scheint die Strandkrappe in Kalifornien niemanden zu stören außer die koreanischen Muscheln.
Oder die kanadische Wasserpest, als diese Pflanzenart nach Europa kam dachten alle diese Pflanze würde die einheimischen Wasserpflanzen und Tiere verdrängen. Heute ist die Wasserpest erfolgreich integriert und Bestandteil der europäischen Flora.
Aber es gibt auch das Gegenteil wie der 2003 in Deutschland eingewanderte Ochsenfrosch.
Er frisst alle anderen Frosche auf und vermehrt sich ungeniert.
Er hat so etwas wie den Sechser im Lotto gezogen –darf und soll der Mensch da Schiedsrichter spielen?



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NIPIAN
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#2

Beitrag von NIPIAN » 30. Januar 2007, 10:12

*lol* Diese Frage stellt sich nur in einem Falle: Wenn der Mensch vorher mit seinen Flugzeugen, Schiffen oder sonstigem Güterverkehr nachgeholfen hat.
Wobei das wesentliche Problem hierbei ist: Inwieweit kann man tatsächlich sinnvoll beeinflussen?

Biologische Waffen sind ganz putzig. Aber die verdammten "lieben" Viecher haben die Angewohnheit, sich ans Leben zu klammern. Und wenn wir Hunger haben, fressen wir auch Spinat* (wuärgs!!!)... oder passen uns an irgendetwas anderes an.
Chemische Giftstoffe sind zu 95% irgendwann auch für uns schädlich. Und die übrigen 4,99% nicht selektiv. Die restlichen 0,01% kenne ich nicht ;).

Um ehrlich zu sein... diese Schlammschlacht ist derart unübersichtlich, als dass ein simples "Ziehen wir gegen die Ochsenfrösche in den Krieg" böse Spätfolgen haben kann. Kleines Beispiel: Australien/Agas... einst biologische Waffe gegen Schädlinge, jetzt kann man die Viecher als Golfbälle benutzen oder lustige Spritz-Streuungs-contests mittels Rasenmäher durchführen. Zusatz: Die posierlichen Golfbälle werden bis zu 25cm groß...

Eine sehr sensible Sache, der Natur humanitär zugefügte Fehler mittels anderer Faktoren wieder korrigieren zu wollen...


* Dabei beruht diese Kinderquälerei auf einem einfachen Potenzfehler. Irgendein Idiot mit misserablen Mathematik-/ und Bioversuchskentnissen hat den Eisengehalt des Spinats um ein 10-faches zu hoch angegeben... und der Typ ist Schuld daran gewesen, dass ich auf das Zeug gekübelt hab, wie ein Weltmeister...



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#3

Beitrag von Arkas » 30. Januar 2007, 14:54

"Dank der Eidechsen konnten wir der Taubenplage Herr werden."
"Und was machen wir mit den Eidechsen, wenn die zur Plage werden?"
"Aaach, da gibt es eine spezielle Schlangenart, die die Eidechsen auffrisst."
"Und was machen wir dann mit all den Schlangen?"
"Dann holen wir uns Berggorillas, die fressen die Schlangen."
"Aber was machen wir dann mit all den Gorillas?"
"Das ist ja das tolle! Im Winter sterben sie alle einfach aus und das Problem ist gelöst."


Da bleibt nur die Bekämpfung mit konventionellen Mitteln, das heißt, wer so ein Viech findet darf/soll/muss (je nach Bedrohungslage :D) drauftreten ...
Sowas ist natürlich irrsinnig teuer im Vergleich zu chemischen oder biologischen Mitteln, aber dafür völlig gefahrlos. Es gab erst diesen Sommer in Bayern Aktionen zur Bekämpfung des Springkrauts wo dieses einfach per Hand vernichtet wurde. Dazu kam auch noch eine interessante öffentliche Diskussion, ob dieses eingeschleppte Gewächs nun wirklich so schädlich ist oder nicht.

PS: Das mit dem Spinat lag nichtmal an Dummheit, das Komma wurde, soweit ich weiß nur aus Versehen zu weit hinten gesetzt, also bspw. statt 0,001 0,01 - das macht bei solchen Angaben natürlich einiges aus, wobei man sich bei näherer Betrachtung dann schonmal fragen sollte warum grad der Spinat so wahnsinnig viel Eisen ansammelt und das ganze andere Grünzeugs nicht ^^



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NIPIAN
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#4

Beitrag von NIPIAN » 30. Januar 2007, 18:42

*g* deshalb schreib ich ja "mit misserablen Mathematik-/ und Bioversuchskenntnissen". Ich muss des doch aufbauschen, schließlich hab ich deswegen... ok, so toll is dann auch nich gewesen =)...

Letztlich sollten wir uns einfach an die eigenen, triefenden Nasen fassen. Wieso triefend? Ganz einfach: auf den Transportwegen gelangen ebenfalls Krankheiten schneller um den Globus. Und das Viech, dass dann überlebt, is der absolute Chegga ;).

Aber trotzdem möchte ich schließlich weiterhin meine Bananen aus Krummland, die Äpfel aus Rundundrotland, Autos aus Billichstadt, Computer von den Plastikinseln und Billiglohnkräfte von nebenan haben. Globales Wirtschaftswunder.

Wieso regen wir uns eigentlich auf?


[edit]Oh übrigens, die Amis sind uns weit voraus: unser lieber George dabbliuh Bush scheißt ausschließlich in seine Toiletten, um alles wieder mitzunehmen. Bleibt natürlich die Frage, warum er das macht. Ich vermute, er will nicht, dass wir in Europa mit dem Gigacoccus ignoranzia morbidis infiziert werden. Schließlich weiß er, was der in einem Land anrichten kann.[/edit]



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