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Entwicklungsbegrenzung durch Futterreduzierung?

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Erne
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#1 Entwicklungsbegrenzung durch Futterreduzierung?

Beitrag von Erne » 11. September 2015, 21:33

Ist immer eine besondere Freude, es hinzubekommen zu haben, das es gelungen ist, ein Ameisenvolk richtig in die Spur zu bekommen.
Was anfangs eine halterische Herausforderung ist, kann später durchaus als richtiges Problem rüber kommen.
Riesig große Völker, wohin damit?

Viele Ameisen.jpg

Muss es so rasant mit der Entwicklung voran gehen?
Ist so eine Entwicklung immer angestrebt?
Gibt es Möglichkeiten, das auszubremsen, ohne den Verust der Ameisen zu riskieren?

Ohne Eiweißfutter kein neues Leben, ist das nicht der Ansatz, mit weniger Insektenfutter, Ameisenvölker,
die in der Natur richtig viele Arbeiterinnen aufziehen, in der Haltung mit passender Ameisenanzahl zu halten?

Hört sich nach einer machbaren Lösung an, geht das so einfach, wie reagieren gehaltene Ameisenarten darauf?

Grüße Wolfgang
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trailandstreet
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#2 Re: Entwicklungsbegrenzung durch Futterreduzierung?

Beitrag von trailandstreet » 12. September 2015, 10:03

Diese Thema wurde zwar schon mal in ähnlicher Form behandelt, aber wenn man hier mal rein auf das Thema Futterreduzierung und ich denke hier auch speziell an die Reduzierung des Eiweißangebotes eingeht, finden sich doch einige interessante Aspekte.
Mit den Kohlhydrate sollte man nicht sparen, die vorhandenen Ameisen wollen ja versorgt werden.
Ob sich die Anzahl der Nachkommen wirklich durch Reduzierung des Proteins wirklich begrenzen läßt, ist bei manchen Arten auch fraglich.
Lasius niger, finde ich, bilden eher dann nur Pygmäen aus. Ich hab hier zB noch ein Vergleichsvolk im Garten (auf dem Balkon). Die haben zB die Möglichkeit ihr Futter überall zu suchen, auf den Balkonblumen etc. Ab und zu wurden sie zwar auch von mir noch angefüttert, um sie mir etwas genauer ansehen zu können. Wenn ich sie aber mit dem Volk im Formi, vom selben Schwarmflug vergleiche, sind sie weder größer, noch konnte ich feststellen, dass an Honigtropfen weniger oder mehr Ameisen zu finden waren. Offenbar verfolgt Lasius niger hier die Strategie, erst mal möglichst viele Ameisen zu "erzeugen" und das mit möglichst wenig Aufwand.
Obwohl meine im Formi gut im Futter stehen, sind sie auch nicht größer als die draussen. Sie kommen mit relativ wenig aus und stecken dies offenbar in die Aufzucht des Nachwuchses.
ich glaube auch, dass dies wohl bei vielen einheimischen, wenn nicht allen Arten ähnlich zu beobachten ist.

Wenn ich mir hier mal speziell meine Messor barbarus ansehe, die lassen sich auch durch Einschränkung der Proteinzufuhr nicht einbremsen, zumindest so lange sie genug Körner haben.
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#3 Re: Entwicklungsbegrenzung durch Futterreduzierung?

Beitrag von Gast » 12. September 2015, 11:24

Ich habe bei meiner Polyrhachis dives Kolonie die Proteinzufuhr von 10 Schaben pro Tag auf 4-5 alle 2-3 Tage reduziert. Das ganze habe ich allerdings nicht abrupt getan, sondern über einen Zeitraum von etwa 1 Monat reduziert.

Was ich allerdings festgestellt habe ist, dass viele Ameisen seit dem außerhalb des Nestes herumlungern. Die Art braucht ja ihre Larven nicht nur, um Nachwuchs aufzuziehen, sondern auch um ihr Nest zu bauen. Ich vermute, dass aufgrund der geringeren Anzahl der Larven das Nest nicht mehr schnell genug erweitert werden kann und so einige Ameisen außerhalb des Nestes ruhen müssen. Auch ist der Drang in die Freiheit zu kommen stark vergrößert. Bei 10 Schaben pro Tag, hatten sie kaum Interesse zu entkommen, jetzt hängen sehr viele Ameisen immer am Paraffinölrand und einige male konnten sie den auch überwinden.



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trailandstreet
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#4 Re: Entwicklungsbegrenzung durch Futterreduzierung?

Beitrag von trailandstreet » 12. September 2015, 12:10

Das Furagierverhalten ist eigentlich ein schönes Indiz dafür, ob mehr Futter benötigt wird. Wenn ich meine Ameisen mal etwas mehr gefüttert habe, weil ich zB gerade eine Fliegenplage hatte, dann hab ich sie auch die nächsten Tage nciht gefüttert, denn es waren auch kaum Ameisen ausserhalb des Nestes zu sehen. (hier Lasius niger)
Manche Arten neigen aber trotz allem dazu, alles was sie vorgelegt bekommen zu verwerten, so wie meine Formica und das auch jetzt noch, wo sie nur noch ein paar Larven haben. Die verwerten auch noch ein paar Wespen pro Tag, die der Hund erlegt hat.



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Erne
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#5 Re: Entwicklungsbegrenzung durch Futterreduzierung?

Beitrag von Erne » 3. Oktober 2015, 19:52

Mit dem was hier nachzulesen ist, gibt es für mich nur eine Schlussfolgerung, alte Hüte werden weiter verteilt.
Angebliche Sachverhalte, immer wieder in den Foren breitgetreten, bis sie als Fakten weiter verbreitet werden, ohne konkreten Hintergrund.

Hatte auf eigene Experimentevon Euch und entsprechende Beobachtungen gehofft.
Für mich verständlich, das oftmals in den Foren gelesenes, immer weiter verbreitet wird, ohne selber entsprechende Beobachtungen gemacht zu haben.

Gibt es hier im Forum keine Halter, die aus eigenen Erfahrungen ein paar Informationen zusteuern können?

Grüße Wolfgang



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#6 Re: Entwicklungsbegrenzung durch Futterreduzierung?

Beitrag von Gast » 3. Oktober 2015, 20:35

Huhu Erne,

vieleicht ein kleiner Ansatz, ob das eine Schlussfolgerung zulässt, ist fragwürdig.

Ich beobachte mich dabei, wie ich bei meinen Camponotus nicobarensis weniger füttere und die Futtermenge schon lange nicht mehr erhöht habe. Dementsprechend kann ich auch feststellen, dass seit geraumer Zeit die Brutmenge weniger wird. Als ich noch maßlos überfüttert habe waren einige Kammern immer brechend voll mit Larven und Puppen, inzwischen sind es maximal 2.

Die Ameisen scheinen auf jeden Fall auf weniger Futter zu reagieren, nicht unbedingt mit mehr Außenaktivität.

Liebe Grüße
camponotusligni



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#7 Re: Entwicklungsbegrenzung durch Futterreduzierung?

Beitrag von trailandstreet » 4. Oktober 2015, 10:54

Um das in einem Versuch zu belegen, müsste man zwei identische Völker parallel halten und die einen maximal füttern, während man die andern kürzer hält. So etwas dürfte mit Lasius niger gut funktionieren, die legen bei guter Fütterung auch schön los mit der Brutaufzucht. Was sie aber machen, wenn plötzlich Schmalhans Küchenmeister wird, hab ich selbst noch nicht getestet.



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#8 Re: Entwicklungsbegrenzung durch Futterreduzierung?

Beitrag von Gast » 4. Oktober 2015, 12:42

Hallo Erne,
ich kann jetzt leider kein Experiment vorweisen,
denke aber, daß Blattschneiderameisen, sehr gut als Beispiel, zum Thema passen.
Hier kann man sehr schnell sehen, wie man mit Futterzugabe, Wachstum des Pilzes und der Kolonie lenken kann.
Ob das jetzt gut oder schlecht ist, daß man sie lenkt, ist ein anderes Thema.
Gruß Steffen



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