Europäische Arten in subtropischen Gebieten?
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#1 Europäische Arten in subtropischen Gebieten?
Also tropische und subtropische Arten könnten bei uns nicht überleben, wegen dem kalten Winter und dem fehlenden Winterschlaf. Aber was ist mit unseren einheimischen Arten? Könnten diese in wärmeren Giebeten (Tropen oder Subtropen) überleben? Würden sie ihre Winterruhe aufgeben oder hätte diese keine Nachteile?
- Gummib4er
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#2
Einige europäische Arten haben einen engogene Winterruhe , sie halten ihre Winterruhe unabhängig von der Temperatur. Zu diesen Arten zählen zb Camponotus ligniperda und einige Formica sp . Ob die fehlenden niedrigen Temperaturen über lange Zeit schädlich sind, weiß ich an dieser Stelle leider nicht genau.
LG
Henning
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Henning
Das ist ein Test ![Blinzeln ;)](https://ameisenforum.de/images/smilies/wink.gif)
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- mixi
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#3 AW: europäische Arten in subtropischen Gebieten?
Hi
Ich bin der Hinsicht kein Experte aber ich glaube es würde in etwa das selbe passieren wie in der Haltung(Larven sterben.....)
deshalb wird ja auch immer geraten wenn man Einheimische Arten aussetz man soll sie an den ungefähre Herkunftsort zurücksetzen.
Was höchstens passieren könnte ist dass sich die Arten ,die in den Gemäßigten Breiten vorkommen mit ihren Artgenossen der Wärmeren Zonen vermischen und so eine Abwertung zustande kommt welche den ganzen Genpool zerstört.
D.h:
Wärme gewohnte Ameisen z.B Messor barbarus aus Israel vermischen sich mit Messor barbarus aus Frankreich. Der Temperaturunterschied ist aber ein sehr großer.
Die daraus resultierende Jungköniginn wäre in Frankreich eine weniger resistente für Frost bzw. eine kälte gewohnte in Israel.
Diese eineKönigin könnte dann den gesamten Genpool in Israel bzw Frankreich "verpfuschen" und ihre Art im jeweiligen Land für Kälte anfällig bzw. für Hitze anfällig machen.Was wiederum dazu führt dass dass die "angepassten" Jungköniginen im nächsten Winter nicht gründen und deshalb die Population der Art im jeweiligen/jeweilger Land/Region sinkt.
D.h:Es könnte passieren dass wenn man eine Französische Messor barbarusGyne nach Israel einschleppt sie dort aufgrund von Zufällen (recht kalter Winter) Erfolgreich Gründet, aber dann die dort ansässigen Messor barbarus Völker durch Fortpflanzung wieder an die Winterpause "anpasst" und es weinger Messor barbarus Völker in der jeweiligen Region gibt.
Wenn das nicht stimmt (was durchaus der Fall seien kann) dann berichtigt mich bitte nicht per Bewertung sondern führt mir meine Fehler auf.
mfG
mixi
Ich bin der Hinsicht kein Experte aber ich glaube es würde in etwa das selbe passieren wie in der Haltung(
deshalb wird ja auch immer geraten wenn man Einheimische Arten aussetz man soll sie an den ungefähre Herkunftsort zurücksetzen.
Was höchstens passieren könnte ist dass sich die Arten ,die in den Gemäßigten Breiten vorkommen mit ihren Artgenossen der Wärmeren Zonen vermischen und so eine Abwertung zustande kommt welche den ganzen Genpool zerstört.
D.h:
Wärme gewohnte Ameisen z.B Messor barbarus aus Israel vermischen sich mit Messor barbarus aus Frankreich. Der Temperaturunterschied ist aber ein sehr großer.
Die daraus resultierende Jungköniginn wäre in Frankreich eine weniger resistente für Frost bzw. eine kälte gewohnte in Israel.
Diese eine
D.h:Es könnte passieren dass wenn man eine Französische Messor barbarus
Wenn das nicht stimmt (was durchaus der Fall seien kann) dann berichtigt mich bitte nicht per Bewertung sondern führt mir meine Fehler auf.
mfG
mixi
Meine Ameisen
Messor barbarus | Lasius niger
Messor barbarus | Lasius niger
- Boro
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#4 AW: europäische Arten in subtropischen Gebieten?
Hallo Sawyer!
Hängt davon ab, was man unter Subtropen versteht: Üblicherweise wird auch der mediterrane Bereich vor allem südlich des 40. Breitengrades zu den Subtropen gezählt. Da muss man nur den "Seifert" zur Hand nehmen und wird dann feststellen, dass eine Reihe von Arten nicht nur im (südlichen) Mitteleuropa vorkommen, sondern auch im Mittelmeerbereich. Dabei kann es durchaus so sein, dass diese Arten ursprünglich eher im Süden beheimatet waren und schon vor langer Zeit (postglazial) eine Ausbreitung nach N erfolgte. Das hat im Prinzip noch nichts mit der derzeitigen Diskussion über den Klimawandel zu tun.
Mir fallen da gerade Camponotus aethiops u. C. piceus ein.
Diese Arten halten im Süden eine verkürzteWinterruhe (Winterpause) ein und bei uns werden daraus eben 5 Monate Winterruhe . Oder denke nur an die mediterranen Pheidole pallidula, die schon in Deutschland als Freilandkolonien nachgewiesen wurden. In einem gewissen Rahmen können offenbar Anpassungen an andere Klimabedingungen erfolgen.
Mir ist da gerade noch ein Filmbericht über Echte Wespen in Erinnerung, die man nach Australien verschleppt hat. Soweit ich mich erinnern kann, haben sie dort tatsächlich dieWinterruhe weitgehend eingestellt und bilden riesige Völker aus, welche jetzt der heimischen Insektenwelt zusetzen. Aber da gäbe es noch viele Beispiele...
L.G.Boro
Hängt davon ab, was man unter Subtropen versteht: Üblicherweise wird auch der mediterrane Bereich vor allem südlich des 40. Breitengrades zu den Subtropen gezählt. Da muss man nur den "Seifert" zur Hand nehmen und wird dann feststellen, dass eine Reihe von Arten nicht nur im (südlichen) Mitteleuropa vorkommen, sondern auch im Mittelmeerbereich. Dabei kann es durchaus so sein, dass diese Arten ursprünglich eher im Süden beheimatet waren und schon vor langer Zeit (postglazial) eine Ausbreitung nach N erfolgte. Das hat im Prinzip noch nichts mit der derzeitigen Diskussion über den Klimawandel zu tun.
Mir fallen da gerade Camponotus aethiops u. C. piceus ein.
Diese Arten halten im Süden eine verkürzte
Mir ist da gerade noch ein Filmbericht über Echte Wespen in Erinnerung, die man nach Australien verschleppt hat. Soweit ich mich erinnern kann, haben sie dort tatsächlich die
L.G.Boro
- Frank Mattheis
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#5 AW: Europäische Arten in subtropischen Gebieten?
Bei den echten Wespen wiederum scheint es aber so zu sein, dass die das Rüstzeug schon in sich tragen, Boro.
Zumindest für die Kurzkopfwespen, die Gemeine Wespe, auch Erdwespe genannt und für die Deutsche Wespe gibt es seit langem eintsprechende Berichte. Sie sollen in wärmeren Breiten der Alten Welt schon immer sporadisch mehrjährige, sogar polygyne Kolonien aufgebaut haben. Das ist umso erstaunlicher, wenn man Verwandte wie die asiatische Riesenhornisse betrachtet. Diese leben wohl auch im trop. Südasien und bilden auch dort nur einjährige Nester.
Für die Echten Wespen (Vespula) kann man wohl annehmen, dass sie ein grosses Anpassungspotential haben. Mit der Tendenz zu mehrjährigen Staaten. Ich fand in Spanien, Tunesien und in der Türkei regelmässig im "Winter" jagende Arbeiterinnen der Arten. Grosse Arbeiterinnen, keine Erstlingstiere von vllt. neugegründeten Kolonien. In der Türkei und im nördl. Spanien (immer Küstennähe) beobachtete ich immer grosse Kolonien auch in den kühleren Monaten, in Zeiten also, in denen unsere Völker abstarben bzw. bereits abgestorben waren.
Selbst in D fliegen jetzt noch die Arbeiterinnen der beiden Arten. Erst der starke, mehrtägige Frost setzt ihrem Treiben im Zusammenhang mit Hunger wirklich ein Ende.
Die Jungköniginnen haben sich jetzt längst in ihre Winterverstecke zurückgezogen. Sie tun dies vllt. nicht in wärmeren Breiten, von Erdwespennester in Pakistan wurde berichtet, dass solche Jungkönkiginnen ins heim. Nest zurückkehren und adoptiert werden. So entstünden riesige, mehrjährige und polygyne Staaten.
Diese Wespen können verschiedene offenbar Lebensräume und verschiedene Lebensräume besiedeln und nutzen.
Mir nötigt der "Erfolg" der Echten Wespen in Neueeland und Australien auch Respekt ab. Sie tun das, was wir schon lange tun und benutzen uns für ihren Erfolg.
LG, Frank.
Zumindest für die Kurzkopfwespen, die Gemeine Wespe, auch Erdwespe genannt und für die Deutsche Wespe gibt es seit langem eintsprechende Berichte. Sie sollen in wärmeren Breiten der Alten Welt schon immer sporadisch mehrjährige, sogar polygyne Kolonien aufgebaut haben. Das ist umso erstaunlicher, wenn man Verwandte wie die asiatische Riesenhornisse betrachtet. Diese leben wohl auch im trop. Südasien und bilden auch dort nur einjährige Nester.
Für die Echten Wespen (Vespula) kann man wohl annehmen, dass sie ein grosses Anpassungspotential haben. Mit der Tendenz zu mehrjährigen Staaten. Ich fand in Spanien, Tunesien und in der Türkei regelmässig im "Winter" jagende Arbeiterinnen der Arten. Grosse Arbeiterinnen, keine Erstlingstiere von vllt. neugegründeten Kolonien. In der Türkei und im nördl. Spanien (immer Küstennähe) beobachtete ich immer grosse Kolonien auch in den kühleren Monaten, in Zeiten also, in denen unsere Völker abstarben bzw. bereits abgestorben waren.
Selbst in D fliegen jetzt noch die Arbeiterinnen der beiden Arten. Erst der starke, mehrtägige Frost setzt ihrem Treiben im Zusammenhang mit Hunger wirklich ein Ende.
Die Jungköniginnen haben sich jetzt längst in ihre Winterverstecke zurückgezogen. Sie tun dies vllt. nicht in wärmeren Breiten, von Erdwespennester in Pakistan wurde berichtet, dass solche Jungkönkiginnen ins heim. Nest zurückkehren und adoptiert werden. So entstünden riesige, mehrjährige und polygyne Staaten.
Diese Wespen können verschiedene offenbar Lebensräume und verschiedene Lebensräume besiedeln und nutzen.
Mir nötigt der "Erfolg" der Echten Wespen in Neueeland und Australien auch Respekt ab. Sie tun das, was wir schon lange tun und benutzen uns für ihren Erfolg.
LG, Frank.
#7
@ Sawyer:
http://www.ameisenwiki.de/index.php/Lasius_neglectus
Myrmica rubra breitet sich in Nordamerika in Regionen aus, deren Klima unserem ziemlich entspricht.
Lasius neglectus kommt aus „Vorderasien“, wozu z.B. auch die Türkei gehört.
mfG,
Merkur
Brauchst nicht so weit zu gehen. Schau’ mal hier:Erobert nicht gerade Myrmica rubra Japan und Amerika?
http://www.ameisenwiki.de/index.php/Lasius_neglectus
Myrmica rubra breitet sich in Nordamerika in Regionen aus, deren Klima unserem ziemlich entspricht.
Lasius neglectus kommt aus „Vorderasien“, wozu z.B. auch die Türkei gehört.
mfG,
Merkur
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#8 AW: Europäische Arten in subtropischen Gebieten?
Hallo,
überleben würden die mitteleuropäischen Ameisen sicherlich.
Ob sie sich aber auch etablieren würden, steht auf einem anderen Blatt,
da diese Arten an dieWinterruhe angepasst sind und diese wahrscheinlich auch
benötigen, um Geschlechtstiere zu produzieren.
Was die südeuropäischen Arten mit Verbreitung nach Mitteleuropa betrifft, könnten dies auch prä-glaziale Relikt-Vorkommen sein (z.B.Messor struktor am Kaiserstuhl). Betrifft evtl. auch Camponotus vagus.
Bei einem anderen rel. bekannten Insekt, der Gottesanbeterin(Mantis religiosa)
ist es mit Sicherheit so. Die reliktären Vorkommen sind zumeist auf sogenannte Wärmeinseln (z.B. Kaiserstuhl) beschränkt (gewesen).
Zu weiteren Wärmeinseln sind mittlerweile unsere Großstädte geworden. So sind zum Beispiel stabile Populationen der Gottesanbeterin auf Brachflächen in Berlin bekannt geworden.
Der limitierende Aspekt ist zumindest bei der Gottesanbeterin nicht die Winterkälte, sondern vielmehr die relativ kurze Dauer der warmen Monate.
Da die Gottesanbeterin eine recht lange Entwicklungsdauer hat, wird sie bei uns in Mitteleuropa erst gegen Ende September adult und hat dann nur noch wenig Zeit Eigelege (Ootheken) abzusetzen, bevor die ersten Fröste die Tiere abtöten.
Die Winterkälte ist hier hingegen nicht das Problem, da die Ootheken Temperaturen bis minus 30° C.°! standhalten.
Bei Ameisen handelt es sich jedoch nicht um einen einjährigen Organismus. Auch ist die Entwicklungszeit vom Ei bis zum Adulti wesentlich kürzer und die Tiere können sich im Winter tief ins Erdreich begeben, wo immer frostfreie Zonen zu finden sind, so dass einer Ausbreitung in weniger wirtlichen Gegenden kaum etwas entgegen spricht, ausser vielleicht die deutlich feuchteren Bedingungen (gemeint sind südeurop. Arten, die nicht nur in küstennähe vorkommen).
Gruß, Heiko
überleben würden die mitteleuropäischen Ameisen sicherlich.
Ob sie sich aber auch etablieren würden, steht auf einem anderen Blatt,
da diese Arten an die
benötigen, um Geschlechtstiere zu produzieren.
Was die südeuropäischen Arten mit Verbreitung nach Mitteleuropa betrifft, könnten dies auch prä-glaziale Relikt-Vorkommen sein (z.B.Messor struktor am Kaiserstuhl). Betrifft evtl. auch Camponotus vagus.
Bei einem anderen rel. bekannten Insekt, der Gottesanbeterin(Mantis religiosa)
ist es mit Sicherheit so. Die reliktären Vorkommen sind zumeist auf sogenannte Wärmeinseln (z.B. Kaiserstuhl) beschränkt (gewesen).
Zu weiteren Wärmeinseln sind mittlerweile unsere Großstädte geworden. So sind zum Beispiel stabile Populationen der Gottesanbeterin auf Brachflächen in Berlin bekannt geworden.
Der limitierende Aspekt ist zumindest bei der Gottesanbeterin nicht die Winterkälte, sondern vielmehr die relativ kurze Dauer der warmen Monate.
Da die Gottesanbeterin eine recht lange Entwicklungsdauer hat, wird sie bei uns in Mitteleuropa erst gegen Ende September adult und hat dann nur noch wenig Zeit Eigelege (Ootheken) abzusetzen, bevor die ersten Fröste die Tiere abtöten.
Die Winterkälte ist hier hingegen nicht das Problem, da die Ootheken Temperaturen bis minus 30° C.°! standhalten.
Bei Ameisen handelt es sich jedoch nicht um einen einjährigen Organismus. Auch ist die Entwicklungszeit vom Ei bis zum Adulti wesentlich kürzer und die Tiere können sich im Winter tief ins Erdreich begeben, wo immer frostfreie Zonen zu finden sind, so dass einer Ausbreitung in weniger wirtlichen Gegenden kaum etwas entgegen spricht, ausser vielleicht die deutlich feuchteren Bedingungen (gemeint sind südeurop. Arten, die nicht nur in küstennähe vorkommen).
Gruß, Heiko