zuerst einmal hoffe ich das ich die Fachtermini richtig benutzt habe;)

Dazu jetzt meine Frage:

Ich hab mich heute mal intensiv mit dem Thema Ameisenhaltung beschäftigt und würde mir jetzt gerne eine Kolonie zulegen. Da ich noch blutiger Anfänger bin hab ich mich mal durch das Forum geklickt und dabei festgestellt wie viel man zum Thema Ameisen wissen muss. Irgendwann bin ich dann auf die verschiedenen Wohnräume gestoßen und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich ein Becken und eine Farm kombiniere. Also ein Aquarium kaufe und dort dann eine doppelte Rückwand einsetze, natürlich mit roter Folie abgeklebt, und diese dann als Farm benutze weil mich da Innenleben im bau auch stark interessiert. Die Rest-Fläche würde ich dann mit Natur Materialien (Steine, Äste,Laub,...)ausschmücken. Allerdings finde ich es ein bisschen merkwürdig das ich nichts über solche Kombinationen gelesen habe.

Deshalb meine Frage:
Hat diese Form der Strukturierung irgendwelche Nachteile an die ich nicht gedacht habe?
Wenn nicht, Gibst irgendwas wichtiges an das ich sonst noch denken muss und
Wie halte ich die Farm feucht?

Ich hoffe ihr versteht was ich meine
und freue mich auf Antworten.

Danke im voraus

Hallo Mitja,

und willkommen im Forum! Die Kombination Becken/integrierte Farm ist nicht unbekannt und, wenn ich mich nicht täusche, sogar im Ameisenhandel erhältlich.

Sie hat aber aus meiner Sicht einige Nachteile:
- Wenn du dich mit dem Thema Winterruhe vertraut machst, wirst du sehen, dass es ein entscheidender Nachteil sein kann, wenn du gleich das ganze Aquarium herumschleppen/unterbringen musst.

- Farmen an sich haben den Nachteil, dass man wenig von den Ameisen zu sehen bekommt. Diese tun einem nämlich für gewöhnlich nicht den Gefallen, einem freiwillig viel Einblick ins Nest zu gewähren - im Gegenteil.

- Es ist, besonders für Einsteiger, recht schwierig die geeignete Befeuchtung in der Farm hinzukriegen (Einsturtzgefahr bei Trockenheit vs Sumpf usw.). Auch die Mischung des Füllmaterials kann Probleme bereiten.

- Wenn in Integrierten Farmen mal was schief läuft (Schimmel etc.) oder Erweiterungen anstehen, ist man auch schlecht bedient.

Ich würde dir daher ein externes Gips- oder Ytongnest mit aufliegender Glasplatte empfehlen. Darin ist es auch möglich, die Kammern zu füllen, damit die Ameisen graben können.

Hallo,
ich gehe mal davon aus, dass du deine Farm mit Sand / Lehm füllen würdest und die Ameisen sich dann dort eingraben.
Das Problem oder das Unpraktische bei solchen Anlagen ist, dass du so gut wie keine Nesteinsicht hast. Die Queen wird sich irgendwo verstecken und die Seitenscheiben werden nicht "frei" gegraben. Daher siehst du recht wenig.
Daher wird das Ytong- oder Gips- Nest von vielen bevorzugt.
Das feucht halten ist recht einfach. Ich habe so ein Starter-Set-Farm von Antdealer.comund dort ist alles bei was du brauchst.
Granulat für den Boden, Sand / Lehm und für die Seite eine Art Strohhalm. Mit der Pipette die auch dabei war tröpfelst du dann einfach Wasser in den (hoffentlich) verschlossenen Strohhalm(Watte) und befeuchtest damit das Nest.
Ich hoffe ich konnte dir helfen.

Was für eine Art willst du halten? Ich habe eine Pheidole pallidula in einem Nest ohne Einsicht. Also ich habe ein Glassbecken einfach halb mit Lehm / Sand gefüllt und sie haben sich ein ganz natürliches Erdnest gegraben.
Da die Art so klein ist, könnte man eh kaum was sehen und da fand ich diese Installation ganz spannend. Vor allem da sie in Massen anströhmen wenn es Nahrung gibt.

Lg Homwer

Erstmal danke für die schnellen und detaillierten Antworten

und um die an mich gerichtete frage zu beantworten: ich habe vor mir lasius niger anzuschaffen weil die ja für Anfänger recht gut geeignet sind und ich glaube das wir bei uns im garten eine riesige Kolonie haben.
Also die perfekte quelle (wenn ich bis zum ausschwärmen warten kann;))

Genau das habe ich mir gedacht
Ich würde an deiner Stelle nicht warten - bis zum schwärmen vergeht noch so viel Zeit, da würde ich lieber eine kleine günstige Kolo aus den bekannten Quellen beziehen.
Am besten liest du ein paar Haltungsberichte, manche User beschreiben da auch ihre Fehler und Fehleinschätzungen, dadurch lernt auch der leser eine Menge.

Hallo Mitja auch von mir herzlich Willkommen im Forum.

Ersteinmal schließe ich mich Reber an. Ich kenne es selber von mir, als Anfänger möchte man unbedingt eine Farm haben, aber dies is öfters eine Fehlentscheidung.
Die Bewässerung ist knifflig, auf dem Weg in das Winterquatier können Gänge einstürzen und die Einsicht ist wirklich schlecht.

Wenn du also großes Interesse am Geschehen im inneren hast, dann empfehle ich dir unbedingt ein Ytong oder Gipsnest. Diese speichern die Feuchtigkeit gut und auch die Sicht ist um weiten besser.

Falls du dich trotzdem weiterhin für eine intrigrierte Farm entscheidest, kannst du zwei verschiedene Methoden anwenden um die Farm zu befeuchten.

1: Du kannst mit einer Pipette von oben Wasser auf die Sand-Lehmmischung tröpfeln.

2: Ein kleines Rohr bis zum Grund schieben und unten die Öffnung gut mit Watte verschließen. Wichtig dabei ist eher weniger als zu viel zu bewässern. Auch muss als unterste Schicht ein Wasseraufnehmendes Granulat genommen werden (z.B. Seramis).

Auch empfehle ich dir viele Haltungsberichte zu lesen. In meinem Haltungsbericht kannst du auch sehen was man für eine Einsicht nach mehr als einem Jahr hat. Man sieht so gut wie nichts.

Und überstürze nichts, also informiere dich erstmal gut um mit Ameisenhaltung zu beginnen.

LG Antkönig:D

Reber hat geschrieben:- Wenn du dich mit dem Thema Winterruhe vertraut machst, wirst du sehen, dass es ein entscheidender Nachteil sein kann, wenn du gleich das ganze Aquarium herumschleppen/unterbringen musst.

Da stimme ich voll zu. Ich habe ein eben solches Becken und seit letztem Sommer sind meine Lasius niger in das YTong-Nest Umgezogen, was gleichzeitig Seite und Boden der Arena ist. Nun suche ich einen Kühlschrank, in dem dieses Becken unterbringen kann. Immerhin hat die längste Kante 42cm.
Also ich würde es das nächste Mal nicht integrieren und die Arena erst dann anschliessen, wenn genügend Individuen vorhanden sind. Bis dahin reicht die Oberfläche des Nests zum Füttern.

Eigentlich hatte ich es jetzt genau so vor wie leghorn also ein Becken mit unterirdischen Ytong stein als einsehbares Nest. beim Thema Überwinterung hatte ich gedacht das ich das Becken in den keller stellen könnte, weil der bei uns ausreichend groß ist;) und auch die geeignete Temperatur (0°-10°) hat.
gibt’s da irgendwelche Einwände?

Zum Thema Bewässerung hab ich nochmal ne Frage:
Ich hab gelesen das es ausreicht wenn man einen Wassergraben in den stein(30x10x20) meißelt. Ist das eine gute lösung? Bzw hält das wirklich den kompletten stein feucht?
Und noch eine frage zur kammergröße:
sollte ich eher viele kleine oder große und dafür ein paar weniger Kammern bauen? Ich wollte eigentlich beides mischen frag mich aber ob dann auch alles genutzt wird.


Ich bedanke mich für alte und freue mich auf neue Antworten:)