Feuchtigkeitsmessung analog oder digital
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#1 Feuchtigkeitsmessung analog oder digital
Moin,
ich habe diverse Hydrometer in meinem Pilzbecken (atta sexdens). Ich frage mich aber immer was eigentlich genauer ist. Analog oder Digital. Darüber hinaus stellt sich die Frage wo sinnvoller zu messen ist. In Substratnähe habe ich 99% mit allen Hydrometern. In der Näher der Abdeckung waren es immer so um, die 93 %. Jetzt sollen es laut digitalem Hydrometer 98 % sein.
Messt Ihr digital oder analog und wo platziert ihr das Hydrometer?
VG Arthur
ich habe diverse Hydrometer in meinem Pilzbecken (atta sexdens). Ich frage mich aber immer was eigentlich genauer ist. Analog oder Digital. Darüber hinaus stellt sich die Frage wo sinnvoller zu messen ist. In Substratnähe habe ich 99% mit allen Hydrometern. In der Näher der Abdeckung waren es immer so um, die 93 %. Jetzt sollen es laut digitalem Hydrometer 98 % sein.
Messt Ihr digital oder analog und wo platziert ihr das Hydrometer?
VG Arthur
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Harry4ANT
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#2 Feuchtigkeitsmessung analog oder Digital
Direkt über dem Substrat dürftest du quasi immer eine voll Sättigung der LF haben (abgesehen es trocknet komplett aus).
Ich hatte mein Messgerät im oberen Drittel des Pilzbeckens (60er Aquarium), also etwas weg vom Substrat und Pilz - ist ja mehr so eine Annäherungsmessung bzw. solange der Wert zwischen 80 und 95 % lag war für mich eigentlich alles in Ordnung.
Ich hatte mein Messgerät im oberen Drittel des Pilzbeckens (60er Aquarium), also etwas weg vom Substrat und Pilz - ist ja mehr so eine Annäherungsmessung bzw. solange der Wert zwischen 80 und 95 % lag war für mich eigentlich alles in Ordnung.
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#3 Feuchtigkeitsmessung analog oder Digital
Super, danke für die Rückmeldung. Hattest du die Kolonie abgegeben oder warum hast du sie nicht mehr?Harry4ANT hat geschrieben: ↑16. Februar 2022, 11:02Direkt über dem Substrat dürftest du quasi immer eine voll Sättigung der LF haben (abgesehen es trocknet komplett aus).
Ich hatte mein Messgerät im oberen Drittel des Pilzbeckens (60er Aquarium), also etwas weg vom Substrat und Pilz - ist ja mehr so eine Annäherungsmessung bzw. solange der Wert zwischen 80 und 95 % lag war für mich eigentlich alles in Ordnung.
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Harry4ANT
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#4 Feuchtigkeitsmessung analog oder digital
Ich hatte die Blattschneider in meinem Büro, bin dann aber mit meiner Firma umgezogen und habe im Vorfeld alle größeren Kolonien damals abgegeben - im Nachhinein etwas bereut aber war damals schon mehr als genug Stress mit dem Umzug
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#5 Feuchtigkeitsmessung analog oder digital
Ja das Problem kenne ich. Ich musste mal umzugsbedingt auf meine Aquarien verzichten. Btw, es ist doch sehr praktisch, dass Ameisen kein Wasser brauchen.Harry4ANT hat geschrieben: ↑16. Februar 2022, 13:08Ich hatte die Blattschneider in meinem Büro, bin dann aber mit meiner Firma umgezogen und habe im Vorfeld alle größeren Kolonien damals abgegeben - im Nachhinein etwas bereut aber war damals schon mehr als genug Stress mit dem Umzug
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VG Arthur
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#6 Feuchtigkeitsmessung analog oder digital
Du meinst Hygrometer mit "g". Hydrometer mit "d" misst etwas anderes
Das mit der relativen und absoluten Luftfeuchtigkeit ist so eine Sache:
Zur relativen Luftfeuchtigkeit muss man etwas wissen. Sie misst, wie der Name schon sagt, nicht die absolute Menge Feuchtigkeit, sondern den prozentualen Anteil von Feuchtigkeit in der Luft. Und zwar gemessen an der maximalen Aufnahmemöglichkeit der zugehörigen Temperatur. Luft kann bei kälterer Temperatur weniger Feuchtigkeit aufnehmen als bei wärmerer Temperatur. D.h. der gleiche absolute Anteil von Feuchtigkeit in der Luft unterscheidet sich in der relativen Luftfeuchtigkeit bei verschiedenen Temperaturen. Wenn du den absoluten Anteil Luftfeuchtigkeit gleich lässt, wird die relative Luftfeuchtigkeit bei kalten Temperaturen höher sein als bei warmen Temperaturen, weil theoretisch könnte die warme Luft ja deutlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Da aber für den Pilz nur die absolute Menge an Feuchtigkeit wichtig ist, müsste man quasi immer umrechnen, ob die jeweilige relative Luftfeuchtigkeit jetzt noch ausreicht oder nicht.
Ich mach ein Beispiel damit es hoffentlich klarer wird:
Bei 20 Grad und 90% relativer Luftfeuchtigkeit liegt die absolute Luftfeuchtigkeit bei 15,55 g/m^3 (Gramm pro Kubikmeter). Jeder Blattschneiderhalter ist da glücklich. 20 Grad reicht vollkommen aus. 90% rel. Luftfeuchtigkeit ist super. Jetzt wird es im Laufe des Tages wärmer. Wir gehen in diesem Beispiel davon aus, dass kein Wasser verdunsten kann oder hinzugefügt wird. D.h. es bleibt konstant bei den 15,55 g/m^3 Feuchtigkeit mit denen wir und der Pilz ja überglücklich sind. Jetzt erreichen wir 25 Grad. Mit 15,55 g/m^3 bedeutet das aber nur noch 67,5% relative Luftfeuchtigkeit. Oje. 67,5% das darf ja absolut nicht sein. Alle sagen 80-100% !!!!!!!! ... Bei 27 Grad Lufttemperatur wären wir übrigens bei 60,4% relativer Luftfeuchtigkeit.
Ich hoffe es wurde klar was relative Luftfeuchtigkeit bedeutet und warum sie ohne Nennung der Temperatur nicht aussagefähig ist. Und warum man bei höheren Temperaturen ruhig gechillt bleiben darf, wenn das Hygrometer mal weniger als 80% anzeigt. Falls es noch nicht klar geworden ist, könnte ich auch vergleichende Beispiele bringen. Ich finde es wichtig, diesen Messwert richtig einschätzen zu können!
Ich würde dir daher ein einfaches, digitales Kombigerät aus Thermometer und Hygrometer vorschlagen. Ein billiges reicht aus. Auch wenn sie natürlich eine höhere Messtoleranz haben, wird das in der Ameisenhaltung keine Rolle spielen. Du kannst dir ja zwei (oder mehr) bestellen, die auch nicht zu arg voneinander abweichen sollten und dann die Werte oben im Pilzbecken mit den Werten außerhalb des Beckens vergleichen. Dann hast du einen Vergleich, ob das Messergebnis realistisch ist. Ich messe übrigens schon lang keine Temperatur oder Luftfeuchtigkeit mehr im Pilzbecken. Man sieht und "riecht" (durch die Gazegitter im Deckel), ob alles in Ordnung ist. Aber am Anfang zur Beruhigung können Kombigeräte ja nicht schaden. Die kosten auf großen Versandplattformen übrigens nur wenige Euro.
Das mit der relativen und absoluten Luftfeuchtigkeit ist so eine Sache:
Zur relativen Luftfeuchtigkeit muss man etwas wissen. Sie misst, wie der Name schon sagt, nicht die absolute Menge Feuchtigkeit, sondern den prozentualen Anteil von Feuchtigkeit in der Luft. Und zwar gemessen an der maximalen Aufnahmemöglichkeit der zugehörigen Temperatur. Luft kann bei kälterer Temperatur weniger Feuchtigkeit aufnehmen als bei wärmerer Temperatur. D.h. der gleiche absolute Anteil von Feuchtigkeit in der Luft unterscheidet sich in der relativen Luftfeuchtigkeit bei verschiedenen Temperaturen. Wenn du den absoluten Anteil Luftfeuchtigkeit gleich lässt, wird die relative Luftfeuchtigkeit bei kalten Temperaturen höher sein als bei warmen Temperaturen, weil theoretisch könnte die warme Luft ja deutlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Da aber für den Pilz nur die absolute Menge an Feuchtigkeit wichtig ist, müsste man quasi immer umrechnen, ob die jeweilige relative Luftfeuchtigkeit jetzt noch ausreicht oder nicht.
Ich mach ein Beispiel damit es hoffentlich klarer wird:
Bei 20 Grad und 90% relativer Luftfeuchtigkeit liegt die absolute Luftfeuchtigkeit bei 15,55 g/m^3 (Gramm pro Kubikmeter). Jeder Blattschneiderhalter ist da glücklich. 20 Grad reicht vollkommen aus. 90% rel. Luftfeuchtigkeit ist super. Jetzt wird es im Laufe des Tages wärmer. Wir gehen in diesem Beispiel davon aus, dass kein Wasser verdunsten kann oder hinzugefügt wird. D.h. es bleibt konstant bei den 15,55 g/m^3 Feuchtigkeit mit denen wir und der Pilz ja überglücklich sind. Jetzt erreichen wir 25 Grad. Mit 15,55 g/m^3 bedeutet das aber nur noch 67,5% relative Luftfeuchtigkeit. Oje. 67,5% das darf ja absolut nicht sein. Alle sagen 80-100% !!!!!!!! ... Bei 27 Grad Lufttemperatur wären wir übrigens bei 60,4% relativer Luftfeuchtigkeit.
Ich hoffe es wurde klar was relative Luftfeuchtigkeit bedeutet und warum sie ohne Nennung der Temperatur nicht aussagefähig ist. Und warum man bei höheren Temperaturen ruhig gechillt bleiben darf, wenn das Hygrometer mal weniger als 80% anzeigt. Falls es noch nicht klar geworden ist, könnte ich auch vergleichende Beispiele bringen. Ich finde es wichtig, diesen Messwert richtig einschätzen zu können!
Ich würde dir daher ein einfaches, digitales Kombigerät aus Thermometer und Hygrometer vorschlagen. Ein billiges reicht aus. Auch wenn sie natürlich eine höhere Messtoleranz haben, wird das in der Ameisenhaltung keine Rolle spielen. Du kannst dir ja zwei (oder mehr) bestellen, die auch nicht zu arg voneinander abweichen sollten und dann die Werte oben im Pilzbecken mit den Werten außerhalb des Beckens vergleichen. Dann hast du einen Vergleich, ob das Messergebnis realistisch ist. Ich messe übrigens schon lang keine Temperatur oder Luftfeuchtigkeit mehr im Pilzbecken. Man sieht und "riecht" (durch die Gazegitter im Deckel), ob alles in Ordnung ist. Aber am Anfang zur Beruhigung können Kombigeräte ja nicht schaden. Die kosten auf großen Versandplattformen übrigens nur wenige Euro.
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#7 Feuchtigkeitsmessung analog oder digital
Gastuevian hat geschrieben: ↑16. Februar 2022, 14:48Du meinst Hygrometer mit "g". Hydrometer mit "d" misst etwas anderes
Ja ich meinte natĂĽrlich Hygrometer
Gastuevian hat geschrieben: ↑16. Februar 2022, 14:48Das mit der relativen und absoluten Luftfeuchtigkeit ist so eine Sache:
Zur relativen Luftfeuchtigkeit muss man etwas wissen. Sie misst, wie der Name schon sagt, nicht die absolute Menge Feuchtigkeit, sondern den prozentualen Anteil von Feuchtigkeit in der Luft. Und zwar gemessen an der maximalen Aufnahmemöglichkeit der zugehörigen Temperatur. Luft kann bei kälterer Temperatur weniger Feuchtigkeit aufnehmen als bei wärmerer Temperatur. D.h. der gleiche absolute Anteil von Feuchigkeit in der Luft unterscheidet sich in der relativen Luftfeuchtigkeit bei verschiedenen Temperaturen. Wenn du den absoluten Anteil Luftfeuchtigkeit gleich lässt, wird die relative Luftfeuchtigkeit bei kalten Temperaturen höher sein als bei warmen Temperaturen, weil theoretisch könnte die warme Luft ja viel viel mehr Wasser aufnehmen. Da aber für den Pilz nur die absolute Menge an Feuchtigkeit wichtig ist, müsste man quasi immer umrechnen, ob die jeweilige relative Luftfeuchtigkeit jetzt noch ausreicht oder nicht.
Ich mach ein Beispiel damit es hoffentlich klarer wird:
Bei 20 Grad und 90% relativer Luftfeuchtigkeit liegt die absolute Luftfeuchtigkeit bei 15,55 g/m^3 (Gramm pro Kubikmeter). Jeder Blattschneiderhalter ist da glücklich. 20 Grad reicht vollkommen aus. 90% rel. Luftfeuchtigkeit ist super. Jetzt wird es im Laufe des Tages wärmer. Wir gehen in diesem Beispiel davon aus, dass kein Wasser verdunsten kann oder hinzugefügt wird. D.h. es bleibt konstant bei den 15,55 g/m^3 Feuchtigkeit mit denen wir und der Pilz ja überglücklich sind. Jetzt erreichen wir 25 Grad. Mit 15,55 g/m^3 bedeutet das aber nur noch 67,5% relative Luftfeuchtigkeit. Oje. 67,5% das darf ja absolut nicht sein. Alle sagen 80-100% !!!!!!!! ... Bei 27 Grad Lufttemperatur wären wir übrigens bei 60,4% relativer Luftfeuchtigkeit.
Ich hoffe es wurde klar was relative Luftfeuchtigkeit bedeutet und warum sie ohne Nennung der Temperatur nicht aussagefähig ist. Und warum man bei höheren Temperaturen ruhig gechillt bleiben darf, wenn das Hygrometer mal weniger als 80% anzeigt. Falls es noch nicht klar geworden ist, könnte ich auch vergleichende Beispiele bringen. Ich finde es wichtig, diesen Messwert richtig einschätzen zu können!
Ja, da hast du natĂĽrlich recht. Nahe der Abdeckung habe ich 27,5 Grad und 92,27% Luftfeuchtigkeit. am Boden etwas KĂĽhler bei 99%.
Yups das hab ich genauso praktiziert. Hab insgesamt 6 baugleiche Geräte verglichen. Die Werte sollten also hinkommenGastuevian hat geschrieben: ↑16. Februar 2022, 14:48Ich würde dir daher ein einfaches, digitales Kombigerät aus Thermometer und Hygrometer vorschlagen. Ein billiges reicht aus. Auch wenn sie natürlich eine höhere Messtolleranz haben, wird das in der Ameisenhaltung keine Rolle spielen. Du kannst dir ja zwei (oder mehr) bestellen, die auch nicht zu arg voneinander abweichen sollten und dann die Werte oben im Pilzbecken mit den Werten außerhalb des Beckens vergleichen. Dann hast du einen Vergleich, ob das Messergebnis realistisch ist. Ich messe übrigens schon lang keine Temperatur oder Luftfeuchtigkeit mehr im Pilzbecken. Man sieht und "riecht" (durch die Gazegitter im Deckel), ob alles in Ordnung ist. Aber am Anfang zur Beruhigung können Kombigeräte ja nicht schaden. Die kosten auf großen Versandplattformen übrigens nur wenige Euro.
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