Fragen eines Anfängers

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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Leghorn
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#9 AW: Fragen eines Anfängers

Beitrag von Leghorn » 27. Juni 2010, 15:32

ich würd ja gerne bei 30°C abrücken, aber wenn es draussen entsprechend warm ist, dann kann auch die Wohnung nicht lange die Temperatur draussen halten. Na sei's drumm, zur not können die Kleinen ja in den Keller.

ich bin jetzt mal durch den Bastelbereich gesurft und hab mir verschiedenste Bauweisen angeschaut. Vieles ist geschmacksache und Vieles unerlässlich. Naja, hat ja niemand gesagt, dass es einfach ist nur weil die so klein sind.

Was sollte ich denn nun für mein erstes Nest als Material benutzen?
Ytong, Gips oder vielleicht Holz?
Arbeiten kann ich mit allem, wobei Holz da schon etwas zeitaufwendiger ist.
Die Gänge mit Gips zu gestalten hat natürlich den Vorteil, dass ich meinen Sohn mit in die Gestaltung einbinden kann. Aber nun habe ich viele Warnungen bezüglich Schimmel gelesen. Also doch lieber Ytong?
Welches Material ist für einen Anfänger am geeignetsten und verzeiht den ein oder anderen Fehler?

Hey, alleine das Lesen darüber macht schon ne menge Spass, deshalb muss ich mal dieses Forum loben. Tolle Seite!



chrizzy
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#10 AW: Fragen eines Anfängers

Beitrag von chrizzy » 27. Juni 2010, 18:56

Zu den bisherigen Antworten zu 1.:
Sorry, aber da bin ich absolut anderer Meinung. Die Ameisen sind in der Winterruhe extrem inaktiv und Störungen gegenüber sehr unempfindlich, was sich leicht beobachten lässt. Kühlschranktüre auf, Kühlschranktüre zu, das ist für die Ameisen kein Problem. Solange es kein uralter Rüttel-Kühlschrank aus dem 2. Weltkrieg ist... ich habe meine Ameisen ebenfalls schon seit Jahren in Kühlschränken, die normal gebraucht werden, bis jetzt ist weder eine Kolonie noch eine Königin noch unregelmäßig viele Arbeiterinnen eingegangen. Wie gesagt, im Winter ist der Stoffwechsel und das Reaktionsvermögen der Tiere so weit heruntergefahren, dass sie sich daran nicht zu stören scheinen.

Ich habs immer so gemacht: Kühlschrank auf, Nest rein (allerdings mit roter Folie), Kühlschrank zu, fertig. Phrasen wie "Risiko für den Kolonieuntergang" kann ich ehrlich gesagt nicht verstehen - die Winterruhe ist so ziemlich die einfachste Zeit für den Ameisenhalter, wenn man nicht auf die Tiere vergisst ;)

Da aber der Threadersteller sowieso einen Extra-Kühlschrank verwenden müssen wird, erübrigt sich die Diskussion ja mow (jaja, die Frauen :D).

Das Risiko, dass Ameisne ertrinken, ist mit Sicherheit artabhängig. Dazu braucht man keinen Wassergraben, dass lässt sich zB auch mit Honig-Fütterungen beobachten. Lasius niger stellt sich da ziemlich dämlich an (bzw. sehr mutig und optimistisch^^), bei anderen Arten kann das durchaus anders sein, und dann gibts schließlich noch Ameisen, die Flüsse auf lebendigen Floßen überqueren.

Was sollte ich denn nun für mein erstes Nest als Material benutzen?
Ytong, Gips oder vielleicht Holz?
Arbeiten kann ich mit allem, wobei Holz da schon etwas zeitaufwendiger ist.
Die Gänge mit Gips zu gestalten hat natürlich den Vorteil, dass ich meinen Sohn mit in die Gestaltung einbinden kann. Aber nun habe ich viele Warnungen bezüglich Schimmel gelesen. Also doch lieber Ytong?
Welches Material ist für einen Anfänger am geeignetsten und verzeiht den ein oder anderen Fehler?

Ytong als (neben Farmen und Erdnestern) Standardnest in der Ameisenhaltung ist vielfach erprobt, Ytongsteine sind wohl auch leichter zu bearbeiten als Holz oder Gips, letztere Nester musst du ja erst gießen. Wassertanks lassen sich bei stehenden und liegenden Nestern zur Bewässerung einsetzen (bei entspr. Größe). Ich habe schon einige Ytongnester verwendet und kann sie nur weiterempfehlen. Ob du Holz problemlos verwenden kannst, hängt natürlich von der Art ab.

Hilfreicher Link: http://www.ameisenforum.de/vbseiten.php?page=16 - aber hast du vermutlich schon gelesen...

Auch unter http://www.ameisenwiki.de gibts hilfreiche Anleitungen und Infos zu verschiedenen Nesttypen.

Paraffinöl ist z.B. hier erwähnt: http://www.ameisenforum.de/tutorials/38255-ausbruchsicherungen-ein-berblick.html

lg, chrizzy



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Leghorn
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#11 AW: Fragen eines Anfängers

Beitrag von Leghorn » 28. Juni 2010, 21:31

Nochmals Danke für die Antworten.

Mal eine Frage zu den Nestern.
Wenn man das Nest Anfangs nicht mit zu vielen Kammern ausstatten soll, von wegen wilder Mülldeponie, wie bekomme ich denn die Ameisen in das nächst größere Nest? Oder sollte man die "neuen" Kammern schon mit vorbereiten und später nur einen Zugang schaffen, wenn die Kolonie zu groß wird?
Was mit auch noch nicht so klar ist, wenn ich an dem Nest etwas machen muss, z.B. um Müll zu entsorgen, wie komme ich dann an das Nest?
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Ameisen brav vorm Nest warten bis ich fertig bin.



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Fruchttiger
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#12 AW: Fragen eines Anfängers

Beitrag von Fruchttiger » 28. Juni 2010, 21:48

Egal welche Art von Umzug, es gilt ja immer:

1) Beste Voraussetzungen im neuen Nest schaffen.
2) Abwarten.

Ich halte es für schwierig und eventuell sogar hinfällig bzgl. des Nestes sehr weit in die Zukunft zu planen, da du eben nicht genau weißt, wie sich deine Kolonie entwickeln wird.
Es spricht natürlich nichts dagegen das Nest (mittelfristig blickend) um 2-3 Kammern größer zu gestalten und diese mit Substrat zu füllen, den die Ameisen, sobald sie den entsprechenden Raum benötigen, "abbauen", so dass man ein Halb-Naturnest hat.
Generell kommt man aber glaube ich nicht drum herum das Nest alle 1-2 Jahre zu erneuern: Selbst wenn du freien Zugang zum Nest hättest, wäre es mühsamer den "Müll" und eventuellem Schimmel zu beseitigen als ein gänzlich neues (und passendes) Nest zu bauen.


... aber das hängt natürlich von der Art ab.

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#13 AW: Fragen eines Anfängers

Beitrag von (f)ANTastic » 28. Juni 2010, 21:53

Leghorn hat geschrieben:1. Mal eine Frage zu den Nestern.
Wenn man das Nest Anfangs nicht mit zu vielen Kammern ausstatten soll, von wegen wilder Mülldeponie, wie bekomme ich denn die Ameisen in das nächst größere Nest? Oder sollte man die "neuen" Kammern schon mit vorbereiten und später nur einen Zugang schaffen, wenn die Kolonie zu groß wird?

2. Was mit auch noch nicht so klar ist, wenn ich an dem Nest etwas machen muss, z.B. um Müll zu entsorgen, wie komme ich dann an das Nest?
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Ameisen brav vorm Nest warten bis ich fertig bin.


1. Entweder man macht ein neues Nest und lässt sie umziehen oder man macht von Anfang an mehr Kammern und füllt diese mit Sand/Lehm-Mischung (räumen sie bei mehr Platzbedarf selber raus). Bei Ersterem hast du ein geringeres Schimmelrisiko, bei Zweiterem weniger Aufwand.

2. Dafür wäre das Ytong-Modulnest gut geeignet. Eigentlich räumen die Ameisen aber selber auf.


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Sakurah
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#14 AW: Fragen eines Anfängers

Beitrag von Sakurah » 29. Juni 2010, 13:20

Hallo Leghorn,

erstmal schön, dass Du Dir so viele Gedanken um Deine zukünftigen Haustierchen machst.

Wenn Du mir Lasius niger anfangen möchtest, dann würd eich persönlich von einem Wassergraben eher abraten. Ich habe zwar keine Erfahrungen mit einem Graben, aber Paraffinöl sollte vollkommen ausreichen. Das ist billig, einfach, muss nicht so oft nachgebessert werden und Lasius niger stellen sich mit Wassser wirklich DÄMLICH an.
Bei mir hat es vor zwei Wochen eine Ameise geschafft, IN der Tränke zu ertrinken (aufrecht stehenden Röhrchen), obwohl ich den Ausgang mit Watte versehen hatte und das Wasser garnicht direkt zugänglich war. Sie muss sich als durchgebuddelt haben und wurde dann durch die Spannung rein gezogen. naja, vielleicht war sie auch etwas suizidal... ;-)

Zum Ãœberwintern:
Kaufe Dir doch einfach solch einen Mini-Kühlschrank, die man auch an einen Zigarettenanzünder anschliessen kann. Man kann die meisten geräte nicht nur kühlen, sondern auch stufenlos erwärmen (aber bitte nicht heiss machen!! ;-)).
Frage an die Allgemeinheit: kann man das Nest nicht in Stroh und Zeitungspapier einwickeln und in den kalten Keller stellen? Frostempfindliche Pflanzen überwintern so ja auch. Wäre zumindest die günstigste Methode.

Zur Feuchtigkeit im Winter: sollte es bei der niedrigen Temperatur nicht auchreichen, wenn am Anfang des Winters genug Feuchtigkeit vorhanden ist? Aus meiner Farm entweicht selbst jetzt im Sommer so wenig Feuchtigkeit, dass ich nur alle paar Wochen mal ein winziges Bisschen nachfeuchten muss.

Liebe Grüße,
Sarah



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#15 AW: Fragen eines Anfängers

Beitrag von (f)ANTastic » 29. Juni 2010, 13:29

Sakurah hat geschrieben:...obwohl ich den Ausgang mit Watte versehen hatte und das Wasser garnicht direkt zugänglich war.


Das war wahrscheinlich der Grund für das Ertrinken ;)
Die Ameise hat die Feuchtigkeit bemerkt und wollte an Flüssigkeit kommen, hat die Watte ein bisschen entfernt, dadurch ist Luft in den Wassertank gekommen und sie wurde mit einer Luftblase hochgerissen.

Sakurah hat geschrieben:Frage an die Allgemeinheit: kann man das Nest nicht in Stroh und Zeitungspapier einwickeln und in den kalten Keller stellen?


Klar, wenn man es gut einpackt, kann man sie so sogar im Freien überwintern (natürlich nur Einheimische Arten!).

Sakurah hat geschrieben:Zur Feuchtigkeit im Winter: sollte es bei der niedrigen Temperatur nicht ausreichen, wenn am Anfang des Winters genug Feuchtigkeit vorhanden ist?


Man muss es kontrollieren, da auch bei kühlen Temperaturen trotzdem genug Wasser "verloren" geht.

LG


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Sakurah
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#16 AW: Fragen eines Anfängers

Beitrag von Sakurah » 29. Juni 2010, 14:14

Danke für Deine Antwort.

das mit der Watte kann ich mir nicht vorstellen. Habe das hier im Forum schon mehrmals GEGEN Ertrinken gelesen und die Wattestücke (Um genau zu sein WattePADstücke) sind immer klitschnass mit einem nassen Rand aussnrum und eigentlich viel zu fest, dass man da durch graben könnte.
Nunja mir ist immernoch ein Rätsel, wei sie da rein kam. ;-)

Ich denke, dass ich persönlich dann die Stroh methode wählen werde.



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