Hallo liebe Ameisenfreunde

Hier ist mal wieder ein blutiger Anfänger mit einem Haufen (hoffentlich nicht allzu-) banaler Fragen

Vor ein par Wochen bin ich auf das Thema Ameisen gekommen und bin seither Feuer und Flamme für die kleinen Tierchen. Deshalb würde ich sehr gerne welche anschaffen, wenn meine Begeisterung die nächsten Monate über bestehen bleibt (ich bin leider ein sehr sprunghafter Mensch ).

Bevor es für mich jedoch richtig los geht, wollte ich vorab schon einige Bedenken klären.

Ich habe mich schon für eine Art entschieden (Formica fusca) da diese ja relativ groß werden sollen, sodass man sie gut beobachten kann, einigermaßen Volksarm! sind (ich raufe mir schon die Haare, wenn ich bei Lasius niger etwas über bis zu 12000 Individuen lese ) und vor allem weil sie wohl Anfängerfehler verzeihen, was mich sofort zu meinem ersten Punkt bringt:

1. Ich bin mit Haustieren aufgewachsen (allerdings nur Mäusen und Katzen) und bin somit so einigermaßen daran gewöhnt Verantwortung für Tiere zu übernehmen. Seit ich vor fast einem Jahr ausgezogen bin, habe ich jedoch nur noch ein paar Zimmerpflanzen, die bei mir jedoch regelmäßig eingehen mein Verhältnis zur Pflanzenwelt ist irgendwie gestört, ich weiß nicht was ich mit ihnen falsch mache...
Jetzt habe ich allerdings Bedenken, was die Anschaffung einer Ameisenkolonie betrifft. Meine Unfähigkeit mit Pflanzen umzugehen muss mit den Ameisen ja nicht unbedingt was zu tun haben, aber ich würde es mir einfach nicht verzeihen, wenn die kleinen bei mir genau so eingehen
Deshalb jetzt die Frage an euch, würdet ihr mir raten es zu versuchen?
Gibt es vielleicht sogar jemanden, der ein ähnliches Problem hatte (und dessen Kolonie am besten wohlauf ist), oder bin ich hier der Ausnahmefall, mit meinen komischen Bedenken?
Ich weiß, da könnt ihr jetzt natürlich kein exaktes Urteil fällen, aber ich bin trotzdem froh über jeden, der ein bisschen seinen Senf dazu gibt und mir mit seiner Erfahrung weiter helfen kann

2. Punkt zwei ist ähnlicher Natur...
Ich habe mir in den Letzten Tagen ziemlich viele Haltungsberichte vor allem natürlich über Formica fusca durchgelesen und gemerkt, dass diese fast nie länger als 3 Jahre geführt wurden, entweder weil traurigerweise die Königin gestorben ist, oder es wurde einfach abgebrochen (was ich absolut verstehen kann, wenn es daran liegt, dass einfach irgendwann die Motivation für diese Berichte fehlt).
Ich wüsste jedoch jetzt ganz gerne, ob das wirklich nur mit mangelnder Motivation zu tun hat, oder ob es fast schon "die Regel" ist, dass Anfängerkolonien nicht lange überleben, was ich natürlich sehr traurig fände, wenn man bedenkt, dass so eine Kolonie bis zu 20 Jahre und älter werden kann
Deswegen alle einmal gerne mal ein kurzes Handzeichen geben, deren Anfängerkolonie jetzt vielleicht schon 5 Jahre länger und wohlauf ist (oder die jemanden kennen, bei dem das so ist)
Das ist jetzt vermutlich eine sehr komische Sorge von mir, aber es würde mich einfach beruhigen zu wissen, dass eine Kolonie bei mir überhaupt die Möglichkeit hat aus den Kinderschuhen raus zu kommen

3. Ins besondere an die letzte Adressatengruppe richtet sich auch meine (vorerst!) letzte Frage, aber wieder ist natürlich jeder andere auch herzlich dazu eingeladen einen hilfreichen Beitrag zu schreiben
Und zwar geht es um das Schwärmen:
Ich weiß, es ist vermutlich noch ein wenig früh, sich jetzt schon Gedanken darüber zu machen, aber das Thema beschäftigt mich einfach.
Ist es bei Formica fusca wahrscheinlich, dass sie in Gefangenschaft schwärmen?
Wenn ja, sind dann die armen Geschlechtstiere zwingend zum Tode verurteilt, wenn man nicht weiß, wo man sie frei lassen darf?
Ich könnte es einfach nicht über mich bringen sie umzubringen, also würden sie zwingend sterben, wenn ich einfach den Deckel drauf ließe?
Ich hab mal irgendwo gelesen, dass bei polygynen Arten zumindest einige weibliche Geschlechtstiere wieder als Arbeiterinnen rekrutiert werden, wenn sie nicht ausschwärmen können und Formica fusca ist ja eine Art, bei der polygyne Kolonien möglich sind (oder liege ich da komplett falsch?). Besteht dann nicht die Hoffnung, dass wenigstens einige Weibchen davon überleben?
Und wenn es sonst noch einen Ausweg aus dieser "Schwärmerei" gibt, ohne einen "Massenmord" zu begehen, bin ich für alle Vorschläge offen!


So, das soll es jetzt erstmal gewesen sein. Ich bin Dankbar für jede noch so kleine hilfreiche Antwort und freue mich über jeden, der sich durch meinen Textberg gearbeitet hat

LG

PS: Und wer Rechtschreibfehler findet darf sie gerne behalten

1) Im vergleich mit Nagern oder einer Katze ist die Haltung einheimischer Ameisen wirklich einfach und nur wenig arbeitsintensiv. Einer kleinen Anfängerkolonie reicht es oft 1x in der Woche gefüttert zu werden, ich denke das ist machbar. Ob Du das hin bekommst, kannst du selbst am besten beurteilen.
2) Das plötzliche Ende von Haltungsberichten kann viele Gründe haben, meist passiert entweder nichts neues mehr, das Hobby wird aufgegeben, oder die Kolonie an jemand anderes weiter gegeben, weil man inzwischen andere Ameisen halten möchte.
3) Eine gesunde Kolonie mit genügend Nahrung wird sich fortpflanzen. Stammt die Königin aus Deiner Umgebung, kannst Du einfach das Fenster öffnen.