Gespensterheuschrecken als Mitbewohner?
#1 Gespensterheuschrecken als Mitbewohner?
Hallo,
ich ĂŒberlege ob es möglich wĂ€re Gespensterheuschrecken zusammen mit Ameisen in einem ausreichend groĂen natĂŒrlich eingerichteten Formicarium zu halten. Es wird mit Sicherheit Ameisenarten geben mit denen dieses auf gar keinen Fall möglich ist, aber ist es jetzt generell unmöglich?
Ich halte L. flavus und Temnothorax in einem 80er Becken- die Lasius begnĂŒgt sich soweit ich beobachten konnte mit Honig und vermutlich auch WurzellĂ€usen (durch die natĂŒrliche Einrichtung lebt so einiges an Kleingetier in diesem Becken) wĂ€hrend die Temno. alles abschleppt was sie finden kann- manchmal stellt sie sogar kleinen Trauerfliegen nach und jagt diese auch.
Nun möchte ich nicht auf Kosten der Heuschrecken einen Versuch starten, wenn es vielleicht schon Erfahrungen in dieser Hinsicht gibt. Ich habe aber leider nur BeitrÀge gefunden in denen es um Stabheuschrecken als Futtertiere in zerkleinerter Form ging.
Hat jemand so etwas schon probiert? Oder kann jemand auf Grund von Wissen ĂŒber Ameisen gezielte Pro- und Contra-Ăberlegungen anbringen?
ich ĂŒberlege ob es möglich wĂ€re Gespensterheuschrecken zusammen mit Ameisen in einem ausreichend groĂen natĂŒrlich eingerichteten Formicarium zu halten. Es wird mit Sicherheit Ameisenarten geben mit denen dieses auf gar keinen Fall möglich ist, aber ist es jetzt generell unmöglich?
Ich halte L. flavus und Temnothorax in einem 80er Becken- die Lasius begnĂŒgt sich soweit ich beobachten konnte mit Honig und vermutlich auch WurzellĂ€usen (durch die natĂŒrliche Einrichtung lebt so einiges an Kleingetier in diesem Becken) wĂ€hrend die Temno. alles abschleppt was sie finden kann- manchmal stellt sie sogar kleinen Trauerfliegen nach und jagt diese auch.
Nun möchte ich nicht auf Kosten der Heuschrecken einen Versuch starten, wenn es vielleicht schon Erfahrungen in dieser Hinsicht gibt. Ich habe aber leider nur BeitrÀge gefunden in denen es um Stabheuschrecken als Futtertiere in zerkleinerter Form ging.
Hat jemand so etwas schon probiert? Oder kann jemand auf Grund von Wissen ĂŒber Ameisen gezielte Pro- und Contra-Ăberlegungen anbringen?
- Chris-t
- Halter
- BeitrÀge: 128
- Registriert: 1. Juli 2011, 14:47
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 0
#2 AW: Gespensterheuschrecken als Mitbewohner?
Ja und nein...
HĂ€ngt davon ab, wie das Formicarium eingerichtet ist.
Die Schrecken brauchen eine Gute Luftzufuhr und mĂŒssen viel besprĂŒht werden!
Das kann ein Proplem fĂŒr die Temnothorax darstellen (ertrinken in Wassertropfen)
Desweiteren mĂŒsstest Du aufpassen wegen den Zweigen,die du als futter reinstellst,die mĂŒssen im Wasser stehen um nicht so schnell zu vertrocknen.
Da könntest Du ein Glas aussen mit ptft behandeln,das die Ameisen nicht hineinkommen...Wenn die Lasius Kolonie mal eine ordentliche VolksstĂ€rke erreicht haben könnte ich mir vorstellen, das sie die frisch geschlĂŒpften Schrecken vernaschen, ausserdem sind die Schrecken bei jeder HĂ€utung wehrlos und weich wie Butter...
GruĂ Chris
HĂ€ngt davon ab, wie das Formicarium eingerichtet ist.
Die Schrecken brauchen eine Gute Luftzufuhr und mĂŒssen viel besprĂŒht werden!
Das kann ein Proplem fĂŒr die Temnothorax darstellen (ertrinken in Wassertropfen)
Desweiteren mĂŒsstest Du aufpassen wegen den Zweigen,die du als futter reinstellst,die mĂŒssen im Wasser stehen um nicht so schnell zu vertrocknen.
Da könntest Du ein Glas aussen mit ptft behandeln,das die Ameisen nicht hineinkommen...Wenn die Lasius Kolonie mal eine ordentliche VolksstĂ€rke erreicht haben könnte ich mir vorstellen, das sie die frisch geschlĂŒpften Schrecken vernaschen, ausserdem sind die Schrecken bei jeder HĂ€utung wehrlos und weich wie Butter...
GruĂ Chris
- erix
- Halter
- BeitrÀge: 262
- Registriert: 19. MĂ€rz 2007, 19:38
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 1 Mal
#3 AW: Gespensterheuschrecken als Mitbewohner?
Hallo Sytielle
Ich halte dies fĂŒr kaum machbar. Nebst dem Problem, dass Gespenstschrecken eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit brauchen, um sich hĂ€uten zu können und dabei ungestört sein mĂŒssen, brauchen sie viel Futter. Dies ist zwar einfach lösbar: man stellt Brombeerzweige in einem WasserbehĂ€lter und diesen ins Gehege. Die BlĂ€tter sind dann nach ein paar Tagen abgefressen und mĂŒssen ersetzt werden.
Einen solchen dornigen Strauss a. von den Schrecken zu befreien, b. von den Ameisen, c. aus dem Formicarium herauszunehmen, d. einen neuen Strauss hineinzugeben (durch eine sehr grosse Oeffnung, durch die in der Zwischenzeit keine Ameisen oder Schrecken entweichen dĂŒrfen), wird dir spĂ€testens nach dem dritten Versuch so sehr verleidet sein, dass du alles zum Teufel wĂŒnschst. Wie schwierig es sein wird, den reichlichen Kot der Schrecken zu entfernen, den die Ameisen jeweils zĂŒgig irgendwo einbauen werden, kannst du dir noch gar nicht vorstellen. Ueber die Probleme mit der LĂŒftung/Ausbruchssicherheit hat Cris-t schon zu recht hingewiesen.
Ich halte es fĂŒr eine problematische Entwicklung, dass die Ameisenhaltung mehr und mehr so betrachtet wird wie die Einrichtung von Zieraquarien.
In der Aquaristik gibt es zwei Pole, zwischen denen alle Aquarianer sich irgendwo einordnen lassen: Die Freunde des Ă€sthetischen Anblicks, den ein gut gestaltetes Zieraquarium zweifellos bietet, und den biologisch interessierten Haltern, die die Aquarienbewohner als biologische Wesen beobachten wollen. Diese haben Aquarien, die scheinbar armselig eingerichtet sind. Diese Einrichtung entspricht aber den BedĂŒrfnissen der gehaltenen Fische, im Gegensatz zum ĂŒberfĂŒllten "Zier"-Aquarium, das nur mit viel Technik und Chemie ĂŒberhaupt ĂŒberlebt.
Dass Ameisen kaum je in einem naturĂ€hnlichen Rahmen gehalten werden können, wird auch in diesem Forum selten angesprochen. So wird dann gebastelt was das Zeug hĂ€lt und schon wenn die AnfĂ€ngerkolonie eine erst bescheidene Grösse erreicht hat, zeigt es sich, dass die ganze Einrichtung nicht beherrschbar ist: hier schimmelt es, dort ersĂ€uft Kondenswasser die Bewohner, dort öffnen sich Spalten, die als Fluchtwege benutzt werden, und dort verziehen dich die gestressten Ameisen in unergrĂŒndliche Tiefen, statt, wie es der Ameisenshop-Katalog suggerierte, artig in der Arena Polonaisen und Zirkusspiele aufzufĂŒhren.
Dass die Erfordernisse der Wartung, der Beherrschbarkeit und der Sicherheit absoluten Vorrang haben mĂŒssen bei der Einrichtung von Formicarien, geht viel zu oft vergessen oder wird nicht erkannt. (Was man einem AnfĂ€nger nicht vorwerfen kann, aber sagen muss, auch wenn er es oft nicht glauben wird).
Facit @ Syrielle: Ich kann dir die Haltung von Gespenstschrecken sehr empfehlen, aber bitte nicht zusammen mit Ameisen!
Gruss: erix
Ich halte dies fĂŒr kaum machbar. Nebst dem Problem, dass Gespenstschrecken eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit brauchen, um sich hĂ€uten zu können und dabei ungestört sein mĂŒssen, brauchen sie viel Futter. Dies ist zwar einfach lösbar: man stellt Brombeerzweige in einem WasserbehĂ€lter und diesen ins Gehege. Die BlĂ€tter sind dann nach ein paar Tagen abgefressen und mĂŒssen ersetzt werden.
Einen solchen dornigen Strauss a. von den Schrecken zu befreien, b. von den Ameisen, c. aus dem Formicarium herauszunehmen, d. einen neuen Strauss hineinzugeben (durch eine sehr grosse Oeffnung, durch die in der Zwischenzeit keine Ameisen oder Schrecken entweichen dĂŒrfen), wird dir spĂ€testens nach dem dritten Versuch so sehr verleidet sein, dass du alles zum Teufel wĂŒnschst. Wie schwierig es sein wird, den reichlichen Kot der Schrecken zu entfernen, den die Ameisen jeweils zĂŒgig irgendwo einbauen werden, kannst du dir noch gar nicht vorstellen. Ueber die Probleme mit der LĂŒftung/Ausbruchssicherheit hat Cris-t schon zu recht hingewiesen.
Ich halte es fĂŒr eine problematische Entwicklung, dass die Ameisenhaltung mehr und mehr so betrachtet wird wie die Einrichtung von Zieraquarien.
In der Aquaristik gibt es zwei Pole, zwischen denen alle Aquarianer sich irgendwo einordnen lassen: Die Freunde des Ă€sthetischen Anblicks, den ein gut gestaltetes Zieraquarium zweifellos bietet, und den biologisch interessierten Haltern, die die Aquarienbewohner als biologische Wesen beobachten wollen. Diese haben Aquarien, die scheinbar armselig eingerichtet sind. Diese Einrichtung entspricht aber den BedĂŒrfnissen der gehaltenen Fische, im Gegensatz zum ĂŒberfĂŒllten "Zier"-Aquarium, das nur mit viel Technik und Chemie ĂŒberhaupt ĂŒberlebt.
Dass Ameisen kaum je in einem naturĂ€hnlichen Rahmen gehalten werden können, wird auch in diesem Forum selten angesprochen. So wird dann gebastelt was das Zeug hĂ€lt und schon wenn die AnfĂ€ngerkolonie eine erst bescheidene Grösse erreicht hat, zeigt es sich, dass die ganze Einrichtung nicht beherrschbar ist: hier schimmelt es, dort ersĂ€uft Kondenswasser die Bewohner, dort öffnen sich Spalten, die als Fluchtwege benutzt werden, und dort verziehen dich die gestressten Ameisen in unergrĂŒndliche Tiefen, statt, wie es der Ameisenshop-Katalog suggerierte, artig in der Arena Polonaisen und Zirkusspiele aufzufĂŒhren.
Dass die Erfordernisse der Wartung, der Beherrschbarkeit und der Sicherheit absoluten Vorrang haben mĂŒssen bei der Einrichtung von Formicarien, geht viel zu oft vergessen oder wird nicht erkannt. (Was man einem AnfĂ€nger nicht vorwerfen kann, aber sagen muss, auch wenn er es oft nicht glauben wird).
Facit @ Syrielle: Ich kann dir die Haltung von Gespenstschrecken sehr empfehlen, aber bitte nicht zusammen mit Ameisen!
Gruss: erix