Hallo liebe Forengemeinde,

am heutigen Samstag war ich mit einem guten Freund zwischen Krefeld und Neukirchen-Vluyn in den Niebkuhlen unterwegs. Dies ist ein Naturschutzgebiet und wohl eine verlandete Altstromrinne des Rheines. Dort gibt es alte Baumbestände, viele Birken und Eichen, als auch ein Sumpfgebiet.
Das Nest, dass wir gefunden haben, befand sich direkt neben einem wenig verwendeten Fußweg. Das Wetter war trocken bei etwa 14°C.

Ich habe noch nie eine so gewaltige Population gesehen. Die Ameisenstraßen sind so krass ausgeprägt als wären das von Menschen erzeugte Trampelpfade (zu erkennen auf Bild Nr.1). Dort wächst nichts und die Anzahl an Ameisen die Nahrung eintragen war atemberaubend.
Weiter viel auf das Birken stark belaufen waren, die Ameisen liefen mit leerer Gaster hoch und mit prall gefüllter Gaster herunter (Bild Nr.2).
Auch die aggressive Haltung war interessant, dies kenne ich von meinen Ameisen eher nicht. Sie scheinen gut zu sehen, denn sobald man näher kam gingen Sie direkt in Angriffsposition über (Vorderteil erhoben , Gaster durch die Hinterbeine nach vorne ausgerichtet Bild Nr.3).
Weiter wurden Schuhe und Finger gnadenlos angegriffen (Bild Nr.4). Das zwickt auch ein wenig wie ich feststellen musste.

Nun noch 3 Bilder vom Nest, welches definitiv kein Hügel ist, und von einem Raupenwettziehen, sowie dem Zerlegen einer Nacktschnecke. Ich dachte Schneckenschleim wäre giftig für die Ameisen? Ach ja, abschließend ein Bild wo mehr von den Ameisen an sich zu erkennen ist.
Welche Art ist das? Ich tippe auf Formica rufa. Belehrt mich eines besseren wenn ich falsch liegen sollte.

MfG,

Sebastian

Hallo bAtZen!

Wenn man das erste Mal auf eine große Population von Waldameisen trifft, kommt man vom Staunen kaum raus. Es ist auch interessant zu beobachten, was die kleinen Tiere an Beute eintragen. Sie sind auch nicht wählerisch. Aber nur zu deiner Frage

Leider ist eine Bestimmung in dieser Weise kaum möglich.

Gruß Imilius

Ergänzend zu Imilius kann man noch sagen: Formica s. str., also eine Waldameise im engeren Sinn.
Die Arten der Gattung haben einen relativ guten Sehsinn, sowohl Formica s. str., als auch die Untergattungen Raptiformica, Coptoformica, Serviformica.
Die gezeigte Abwehrhaltung ist für Formica s. str. ganz typisch; Bei drohend geöffneten Mandibeln richten sie die Gaster nach vorne um Gift direkt auf den (vermeintlichen) Angreifer zu spritzen.
Aufpassen: Das ist Ameisensäure, wenn Spuren der Säure (etwa über die Hand) in die Augen geraten, gibts eine böse Entzündung!
L.G.Boro