Re: Das Bild des Tages
Beitrag von camaross » So 19. Jan 2014, 15:25
http://www.eusozial.de/viewtopic.php?f=78&t=1431&sid=e3ac3bebb189b769c22f23fdf6e102af&start=850#p25594
Text: „Ectatomma tuberculatum die Gründung gestaltet sich bis jetzt ziemlich schwehr aber noch ist nix verloren .
Diese orange Farbe der Ameise ist was ganz besonderes. Die Hornhautlappen sind richtig gut sichtbar welche als Schutz diesnen dienen.“

Tut mir Leid, die Fotos sind durchaus schön, aber was mit den „Hornhautlappen“ gemeint ist, bedarf einer Erklärung. „Horn“ bei Wirbeltieren, Keratin (Protein), ist der Grundstoff für Haare, Nägel, Klauen, Federn, Schuppen, und eben die Hornhaut auf unserer Haut und z. B. auch den Augäpfeln. – Bei Insekten gibt es kein Horn. Dafür übernimmt das Chitin viele Funktionen dieser Substanz.

MfG,
Merkur

Hoi,


als Kniefieselei:
die Hornhaut der Hautoberfläche besteht im wesentlichen aus Keratino-, später Korneocyten.
die Hornhaut der Augen besteht wesentlich aus Kollagenfilamenten und einigen Keratinocyten, sowie andere Schichten mit weiteren Zell- und Proteinfilamenten.
das Horn in Form von Nägeln, Haaren und Hörnern besteht aus Proteinen, welche in abgestorbene Keratinocyten verpackt sind -> ergo: Haar regeneriert sich nicht - es wächst nach, oder wird gefettet, und sieht dadurch wieder besser aus.

Was ich gerade nicht herausfinde: kommen regulär abgestorbene Zellen in den Chitinschichten vor?

Hallo NIPIAN,

Die Cuticula mit ihren diversen Schichten (Wachs, "Zement" usw.) enthält keinerlei Zellen. Die Epidermis (präzise: Hypodermis, da unter der Cuticula gelegen) ist bei Insekten einschichtig, besteht also anders als bei Wirbeltieren aus nur einer Zelllage. Diese scheidet nach außen die Cuticula ab. Sie besteht also sozusagen aus Sekreten der Hautzellen.

Wikipedia:
… bei Häutungstieren (Ecdysozoa) die außen liegende Körperdecke. Sie gibt dem Körper Form und Stabilität und ist ein in der Regel mehrlagiges Sekretionsprodukt der Epidermiszellen. Bei Insekten und anderen Gliederfüßern ist die Cuticula durch Chitin, teilweise auch Kalk zu einem selbst tragenden Exoskelett verstärkt, das vor Austrocknung schützt und den Gliederfüßern überhaupt erst ein Landleben ermöglicht. Bei den anderen Stämmen der Häutungstiere (u. a. Fadenwürmer (Nematoda), Bärtierchen (Tardigrada)) wird die Cuticula durch den Innendruck der Coelomflüssigkeit zu einem Hydroskelett versteift. Auch Ringelwürmer verfügen über eine derartige Cuticula.
Noch genauer: http://de.wikipedia.org/wiki/Exoskeletthttp://de.wikipedia.org/wiki/Exoskelett
Ein Bild vom Aufbau: http://www.faunistik.net/DETINVERT/MORPHOLOGY/GEWEBE/cuticula_01.html
MfG,
Merkur

Edit: Camaross hat seinen Beitrag im eusozial inzwischen korrigiert: "Ich muss zugeben, das Wort Hornhaut ist evt. nicht so passend und korrigiere es durch Chitin/Chitinlappen." - Allerdings vermisse ich noch immer eine Erklärung zu dem Begriff "Lappen". Sind etwa die Skelettplatten gemeint?
http://de.wikipedia.org/wiki/Exoskelett
http://de.wikipedia.org/wiki/Exoskelett