Gips auflösen, aber wie?

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WaxWeazle
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#1 Gips auflösen, aber wie?

Beitrag von WaxWeazle » 25. MĂ€rz 2007, 11:59

Halli hallo!

Meine Lasius niger Kolonie wĂ€chst von Tag zu Tag (sind schon 35... Königin selbst gefangen am 17.8.2006) und so weit ist alles in Butter...als Behausung dient ein Plexiglasbecken, dessen Boden ich mit Gips ausgegossen habe und eine kleine Sandschicht drĂŒbergestreut habe. Aus mir jetzt nicht mehr bekannten GrĂŒnden, hatte ich damals den Ytong-Stein fest mit dem Gips verbunden, also ca 1 - 1,5 cm tief in den noch feuchten Gips gedrĂŒckt. Dass die Meisen auch mal irgendwann in die Winterruhe mĂŒssen und es praktischer ist, nur den Stein rauszunehmen als mit dem ganzen Formi ein ÜberwinterungsplĂ€tzchen zu suchen, war mir noch nicht klar (war mein erstes Nest).
Das Problem ist nun folgendes: Über nacht hat sich in der linken oberen Ecke ein Spannungsriss gebildet, dessen Entstehung ich mir eigentlich nicht erklĂ€ren kann. Nachts ist es ja fĂŒr gewöhnlich kĂ€lter (Formi steht ca. 1,5m vom Fenster weg) als Tags ĂŒber. Ich hĂ€tte jetzt vermutet, dass so ein Spannungsriss entsteht wenn tagĂŒber die Temperaturen steigen, der Gips sich geringfĂŒgig ausdehnt und so die SeitenwĂ€nde auseinanderdrĂŒckt und diese dann irgendwann nachgeben. Jedenfalls is der Riss ca. 8 cm lang, sieht echt nicht schön aus und des Weiteren können die Kleinen sicher mit Leichtigkeit durch den oben entstandenen 1mm breiten Riss ausbrechen, wenn es ihnen nicht so unglaublich gut in meinem Formicarium gefallen wĂŒrde ^^.
Klar baue ich ihnen daher ein neues Formicarium...das einzige Problem ist: wie löse ich den Ytong-Stein vom Gips?? Mir wĂŒrde jetzt auf anhieb nur irgendeine Chemiekalie, höchstwahrscheinlich ne SĂ€ure einfallen, um den Gips aufzulösen. WĂŒrde dann das Formi bissl abkĂŒhlen, so dass die kleinen Honks alle ins Nest gehen, die AusgĂ€nge mit Watte verschließen und dann loslegen. Nur weiß ich weder, WELCHE SĂ€ure fĂŒr soetwas genau geeignet ist und ob es ĂŒberhaupt geeignet ist, denn die SĂ€ure wird ja sicher nicht nur den steinharten Gips sondern auch den Ytong-Stein angreifen. Hat hier irgendjemand mehr Ahnung von Chemie als ich? Oder habt ihr eine gĂ€nzlich andere Idee, wie ich den Stein da rauskriege?

Besten Dank, der WaxWeazle ;)



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Sebastian
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#2 AW: Gips auflösen, aber wie?

Beitrag von Sebastian » 25. MĂ€rz 2007, 12:53

Hallo,

solch eine Ablösung kannst du mit konz. HCL, also SalzsÀure machen.
Die Hochkonzentrierte, Rauchende SalszÀure mit (glaube ich) 38% ist in jeder Apotheke zu kaufen und eigenet sich hervorragend als Entkalker.

Ich wĂŒrde die SĂ€ure vorsichtig mit einer Spitze geziehlt an die abzulösenden stellen spritzen, das blubbert und zischt dann ordentlich, das ganze ĂŒbrigens nur im Freien machen, die DĂ€mpfe sind nicht gerade angenehm und können zu AtemwegsverĂ€tzungen fĂŒhren (das HCL Gas reagiert mit dem Wasser in den Atemwegen und wird zu SalzsĂ€ure).

Es handelt es sich hier um eine reaktive und giftige Chemikalie, du solltest nie ohne Schutzbrille mit ihr hantieren, ich sag das jetzt nicht weil ich das toll finde, sondern weil ich in der Schule schon gesehen habe was passiert wenn jemand nur verdĂŒnnte SĂ€ure ins Auge bekommt. Ich hab den SchĂŒler sofort mit der Augendusche behandelt und dann ab ins Auto und zum Augenarzt, gerade nochmal GlĂŒck gehabt - zum GlĂŒck haben mir die Restlichen Kids nicht in den unbeaufsichtigen 10 Minuten den Chemikalienschrank ausgerĂ€umt.
Und da man privat wohl keine Augendusche mit Gegenmitel rumstehen hat gilt immer: Schutzbrille tragen! (Auf der Haut ists nicht so schlimm, einfach sofort mit viel Waser und Seife abspĂŒlen, evtl. etwas Milch drĂŒbergießen, das neutralisiert).

Ich denke die ungefÀhrlichste und einfachste Methode sieht aber anders aus:
Ameisen ins Nest, Nest gut verschließen. Seitenscheibe vom Becken austrennen oder zertrĂŒmmern oder sonstwas (Schutzbrille ;)) und dann mit einer SĂ€ge den Ytong vom Untergrund abtrennen und umsiedeln.


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#3 AW: Gips auflösen, aber wie?

Beitrag von WaxWeazle » 25. MĂ€rz 2007, 13:26

Ja... das mit der SĂ€ure ist mir ein bisschen zu heiß wenn ich ehrlich bin. Dann sĂ€ge ich. Kann ich denn Gips mit einer SĂ€ge sĂ€gen? Brauch ich dafĂŒr irgendein spezielles SĂ€geblatt oder reicht ein ganz normaler Fuchsschwanz? Ich wĂŒrde es dann so machen: den Stein einfach grob raussĂ€gen und dann den restlichen Gips, der sich am Fuß des Steins befindet an einer Kante abschlagen... mĂŒsste so funktionieren oder?



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#4 AW: Gips auflösen, aber wie?

Beitrag von Sebastian » 25. MĂ€rz 2007, 13:36

du wirst ziemlich sicher den Ytong sÀgen und nicht den Gips :)
Und den kannst du auch mit nem Buttermesser sÀgen.

ÜberschĂŒssigen Gips abschlagen klingt anch verdammt viel Stress fĂŒr deine Tiere, der ist durch das SĂ€gen schon hoch genug.
Opfer einfach die untersten Millimeter deines Ytongs und sÀg die ab.


Ordo ab Chao

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#5 AW: Gips auflösen, aber wie?

Beitrag von WaxWeazle » 25. MĂ€rz 2007, 14:04

...Ich hatte befĂŒrchtet, dass du es so und nicht anders meintest *g*. Das Problem dabei ist die Plexiglasscheibe (und die rote Folie die dabei zerfleddert..aber das soll eher nicht schlimm sein, hab noch eine ĂŒbrig), die ich ja notgedrungen mitsĂ€gen muss, wenn ich den Ytong quer sĂ€ge... Habe die Scheibe mit 4 dĂŒnnen kleinen SchrĂ€ubchen mehr oder weniger am Ytong verschraubt...soll heißen, dass ich stark davon ausgehe, dass sich die Plexiglasscheibe vom Ytong lösen wird wenn ich da wild dran rumsĂ€ge und QuerkrĂ€fte entstehen. Beim nĂ€chsten mal nehm ich auf jeden Fall Silikon, die Schrauben sehen sowieso hĂ€sslich aus. ZurĂŒck zur Frage: ...aber ich KANN Gips sĂ€gen, oder? Es ist nur viel schwerer zu bearbeiten als der Ytong. Wenn, dann soll das nicht das Problem sein...ich bin ganz stark :bananadancer:

Wenn ich es mir recht ĂŒberlege, kann ich auch im ersten Arbeitsschritt den Ytong ganz grob heraussĂ€gen, danach dann den ĂŒberstehenden Gipsfuß am Boden des Ytong so weit wie möglich durch weitere umformende Fertigungsverfahren (mal gucken, was mir da so einfĂ€llt) verkleinern, er muss gar nicht ganz 100% sauber ab. Denn ich habe in meinem neuen Formicarium ja auch wieder Bodengrund (diesmal ohne Gips^^), so dass ich ja den hĂ€sslichen Restgipsfuß vom Ytong gar nicht mehr sehe, wenn ich das Nest 1 - 2 cm tief im Boden verschwinden lasse.



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