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Größere Farmen als im Handel und mehrere Farmen

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Mehanika
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#1 Größere Farmen als im Handel und mehrere Farmen

Beitrag von Mehanika » 29. April 2017, 16:05

Immer von Arten ausgegangen, die in Farmen leben können;

Ist es ohne weiteres möglich einer startenden Ameisenkolonie, eine so große Farm zu bieten, im Vergleich zu dem im Angebot befindlichen 10/20/30 cm Farmen?
Muss man bei der Länge zw. 80 - 100 cm etwas beachten? Hat die Höhe einen maximal oder minimal (sinnvollen) Wert?

Bewohnt ein Staat mit einer Königin auch mehrere, aber nicht direkt miteinandere verbundene Farmen?
Eine kleine oder wenn möglich große Arena soll dazwischen liegen.

Bezieht ein mit mehreren Königinnen beginnender Staat, mehrere Farmen? Kann es passieren, dass sich eine Königin in eine andere Farm flüchtet und die Ameisen leben trotzdem friedlich zusammen?

Vielen Dank für Antworten! :=)



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Serafine

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#2 Re: Größere Farmen als im Handel und mehrere Farmen

Beitrag von Serafine » 29. April 2017, 16:35

Mehanika hat geschrieben:Ist es ohne weiteres möglich einer startenden Ameisenkolonie, eine so große Farm zu bieten, im Vergleich zu dem im Angebot befindlichen 10/20/30 cm Farmen?

Ja, sie werden dann halt nicht die ganze Farm nutzen. Meine schätzungsweise 10 Monate alte Camponotuskolonie lebt seit März in einem 60x30x30 Becken (im Reagenzglas das in einer Ecke des Beckens liegt) und hat erst vor ein paar Tagen begonnen das ganze Becken auszukundschaften (eine Arbeiterin, die kommt auch nur nachts raus). Davor hat sie sich nur innerhalb von ~10cm um den Eingang bewegt.

Im Falle eines großen Nests mit vorgefertigten Kammern muss man aufpassen, dass die Ameisen nicht eine der Kammern als Mülldeponie benutzen (in einem feuchten Nest kann es schnell schimmeln). Auch Feuchtigkeit in einem zu großen Nest kann ein Problem werden, nicht alle Ameisen sind trockenresistent.

Mehanika hat geschrieben:Muss man bei der Länge zw. 80 - 100 cm etwas beachten? Hat die Höhe einen maximal oder minimal (sinnvollen) Wert?

Kommt auf die Art an, einige Ponerinen können überhaupt nicht klettern. Generell sind 20-30cm aber schon sinnvoll, bei weniger wird auch die Aufbringung der Barriere schwierig.

Mehanika hat geschrieben:Bewohnt ein Staat mit einer Königin auch mehrere, aber nicht direkt miteinandere verbundene Farmen?
Eine kleine oder wenn möglich große Arena soll dazwischen liegen.

Ja natürlich, wenn das Volk entsprechen groß ist (mehrere hundert bis tausend, je nachdem wie groß die Spezies ist). Camponotus pennsylvanicus beispielsweise können Satellitennester in bis zu 300m Entfernung vom Hauptnest errichten.

Mehanika hat geschrieben:Bezieht ein mit mehreren Königinnen beginnender Staat, mehrere Farmen? Kann es passieren, dass sich eine Königin in eine andere Farm flüchtet und die Ameisen leben trotzdem friedlich zusammen?

Eine junge Kolonie bleibt normalerweise zusammen (im Extremfall werden die Puppen an einen wärmeren Ort ausgelagert), notfalls wird die Königin auch von der Arbeiterinnenschar in ein neues besseres Nest gezerrt/geschoben, ob sie will oder nicht.


Es gibt einige Arten die bei genug Platz räumlich voneinander getrennte Königinnen tolerieren, in der Haltung aber wohl eher schwierig. Wenn in der Haltung eine Königin verstoßen wird kann man normalerweise nur versuchen sie alleine als separate Kolonie (am besten zusammen mit ein paar Puppen) weiterzuführen.



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#3 Re: Größere Farmen als im Handel und mehrere Farmen

Beitrag von Gast » 29. April 2017, 17:39

Mehanika hat geschrieben:Ist es ohne weiteres möglich einer startenden Ameisenkolonie, eine so große Farm zu bieten, im Vergleich zu dem im Angebot befindlichen 10/20/30 cm Farmen?
Muss man bei der Länge zw. 80 - 100 cm etwas beachten? Hat die Höhe einen maximal oder minimal (sinnvollen) Wert?


Möglich ja, ich würde es nicht tun. Gerade am Anfang, wenn die Kolonie noch klein ist, sollte man sie möglichst gut im Auge behalten, um gut überprüfen zu können, dass alles in Ordnung ist. Das kann man recht gut, wenn sie in einem einsehbaren Nest wie dem meist mitgelieferten Reagenzglasnest leben. Dort können übrigens Lasius niger selbst mit über 100 Arbeiterinnen noch locker drin leben.

Zieht eine so kleine Kolonie in eine so große Farm, wird man die nächsten Wochen, evtl. Monate kaum etwas von den Tieren sehen. Wenn man pech hat, bauen sie nämlich die Kammern recht mittig, so dass man keinen Einblick hat. Eine Kontrolle ist dann kaum möglich und vor allem als Anfänger kommen dann schnell die ersten Zweifel nach einigen Wochen auf: Lebt die Königin noch? Mache ich alles richtig? usw.

Mehanika hat geschrieben:Bewohnt ein Staat mit einer Königin auch mehrere, aber nicht direkt miteinandere verbundene Farmen?
Eine kleine oder wenn möglich große Arena soll dazwischen liegen.


Das kommt auf die Art an. Es gibt Arten, die bilden sehr gerne Zweignester, andere machen das nur, wenn es ihnen besondere Vorteile bringt. Bei Lasius niger kann ich im Garten beispielsweise beobachten, dass sie Puppen und ältere Larven gerne in den Schnellkomposter transportieren und sie dort direkt oben lagern. Die Gyne konnte ich da allerdings nie beobachten.

Mehanika hat geschrieben:Bezieht ein mit mehreren Königinnen beginnender Staat, mehrere Farmen? Kann es passieren, dass sich eine Königin in eine andere Farm flüchtet und die Ameisen leben trotzdem friedlich zusammen?


Die Bevorzugen in der Regel auch eher nahe zusammenliegende Bereiche, wobei es bei stark polygynen Arten vorkommen kann (vor allem bei denen, die auch Inzucht betreiben), dass sich Kolonien aufspalten. Da sucht sich die Königin und einige Arbeiterinnen dann ein neues Nest und diese neue Kolonie ist dann eigenständig überlebensfähig.



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#4 Re: Größere Farmen als im Handel und mehrere Farmen

Beitrag von Mehanika » 30. April 2017, 12:30

Vielen Dank für Eure Antworten!
Ich staune immer wieder wie wahnsinnig interessant Ameisen (und andere Geschöpfe) sind.
Ewigkeiten habe ich damit verbracht Ameisen zu beobachten (und tue es noch;). Wir sind über viele Jahre in einen bestimmten Wald gefahren, nur um zum Ameisenhügel zu gehen. Meine arme Oma und eine Weile auch noch mein Opa standen dann ewig dort rum, mitten im Wald, die Sonne ging jedesmal unter, bevor wir Heim fuhren und es gab keinen anderen Ort wo meine Oma sogar darum bat nach Hause zu fahren ;=).

Kanns kaum abwarten die Viehchers richtig beobachten zu können! :irre: :fettgrins:



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Mehanika
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#5 Re: Größere Farmen als im Handel und mehrere Farmen

Beitrag von Mehanika » 30. April 2017, 12:31

@ Serafine; Was ist denn eine Barriere ?

Kommt auf die Art an, einige Ponerinen können überhaupt nicht klettern. Generell sind 20-30cm aber schon sinnvoll, bei weniger wird auch die Aufbringung der Barriere schwierig.



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#6 Re: Größere Farmen als im Handel und mehrere Farmen

Beitrag von Serafine » 30. April 2017, 12:52

Mehanika hat geschrieben:@ Serafine; Was ist denn eine Barriere ?

Fluon, Lack, Öl, Babypuder - irgendwas um die Ameisen daran zu hindern aus dem Behälter zu krabbeln. Hängt von der Spezies ab was am besten wirkt und was nicht.



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Mehanika
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#7 Re: Größere Farmen als im Handel und mehrere Farmen

Beitrag von Mehanika » 30. April 2017, 12:54

Noch eine Frage zu der großen Farm!

Müssen da Lüftungen rein ? Können die Ameisen auch bei ~90 x 40 cm durchgehender Glasplatte für Belüftung sorgen?
Erde atmet doch......das ist doch etwas ganz anderes als eine Glasplatte.



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Blaue Elise
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#8 Re: Größere Farmen als im Handel und mehrere Farmen

Beitrag von Blaue Elise » 1. Mai 2017, 12:57

Hallo
Ich würde durchaus einige Luftlöcher machen, denn sonst staut sich das CO2. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Scheibe anläuft wenn man zu kleine (oder gar keine) Luftlöcher macht.

Grüsse

Elise



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