Hat jemand Erfahrungen mit Lasius fuliginosus?
- ferdinand
- Halter
- Beiträge: 185
- Registriert: 23. Januar 2009, 14:57
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 0
#9 AW: Hat jemand Erfahrungen mit Lasius fuliginosus?
Hey,
nein ich habe es noch nicht ausprobiert aber ich habe mich informiert und das ist ja eigendlich klar, wie sollte die Königinn das denn sonst in der Natur schaffen.
lg ferdinand
nein ich habe es noch nicht ausprobiert aber ich habe mich informiert und das ist ja eigendlich klar, wie sollte die Königinn das denn sonst in der Natur schaffen.
lg ferdinand
-
- Halter
- Beiträge: 1537
- Registriert: 29. Mai 2006, 19:42
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 5 Mal
#10 AW: Hat jemand Erfahrungen mit Lasius fuliginosus?
Hallo,
sie dringen in ein Nest ein, verwenden da aber verschiedene Strategien - vorherige Annahme des Nestgeruchs (durch reiben an den Körperteilen vorher getöteter Arbeiterinnen) und vieles mehr.... das wird aber schweirig, wenn da plötzlich einfach Arbeiterinnen im Nest sind, oder? Wird aber sicher auch auf die verwendete Strategie ankommen...
Zitat meiner Wenigkeit:
[quote]
[font=Arial]Von einer sozialparasitischen Koloniegründung spricht man, wenn eine Ameisenkönigin eine Kolonie nicht ohne Hilfsameisen gründen kann.[/font]
[font=Arial]Nach der Begattung stehen den Königinnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, in die Wirtskolonie einzudringen. Manche Königinnen töten eine Arbeiterin und reiben sich an deren Körperteilen, um den Koloniegeruch anzunehmen, anschließend ins Nest eindringen und die Wirtskönigin unbehelligt töten zu können. Andere Königinnen versuchen sich mit Pheromonen, die eine höhere Attraktivität als jene der Wirtskönigin besitzen, Zutritt zum Nest zu verschaffen und später mehr gefüttert und gepflegt werden als die Wirtskönigin. Eine weitere Möglichkeit ist es, zu versuchen im Nest Verwirrung zu stiften, indem auf die Wirtsarbeiterinnen bestimmte Pheromone auftragen werden, worauf diese sich heftig angreifen. Wärenddessen gleicht die Königin sich dem Kolonieduft an.[/font] Bei Polyergus rufescens dagegen ist es so, dass der Eigenduft der Königin nur minimal ausgeprägt ist, man spricht von "geruchsneutralen" Sozialparasiten. Diese Eigenschaft erleichtert der Königin das Eindringen in das fremde Nest und sie kann sich damit rascher an den nesteigenen Duft anpassen.
Das Eindringen der Königin in ein fremdes Nest ist jedoch eine ausgesprochen kritische Phase und gelingt nur zu einem kleinen Prozentsatz! [/quote]
Hab aber keine Erfahrung damit, vlt. meldet sich ja noch ein solcher?
lg, chrizzy
sie dringen in ein Nest ein, verwenden da aber verschiedene Strategien - vorherige Annahme des Nestgeruchs (durch reiben an den Körperteilen vorher getöteter Arbeiterinnen) und vieles mehr.... das wird aber schweirig, wenn da plötzlich einfach Arbeiterinnen im Nest sind, oder? Wird aber sicher auch auf die verwendete Strategie ankommen...
Zitat meiner Wenigkeit:
[quote]
[font=Arial]Von einer sozialparasitischen Koloniegründung spricht man, wenn eine Ameisenkönigin eine Kolonie nicht ohne Hilfsameisen gründen kann.[/font]
[font=Arial]Nach der Begattung stehen den Königinnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, in die Wirtskolonie einzudringen. Manche Königinnen töten eine Arbeiterin und reiben sich an deren Körperteilen, um den Koloniegeruch anzunehmen, anschließend ins Nest eindringen und die Wirtskönigin unbehelligt töten zu können. Andere Königinnen versuchen sich mit Pheromonen, die eine höhere Attraktivität als jene der Wirtskönigin besitzen, Zutritt zum Nest zu verschaffen und später mehr gefüttert und gepflegt werden als die Wirtskönigin. Eine weitere Möglichkeit ist es, zu versuchen im Nest Verwirrung zu stiften, indem auf die Wirtsarbeiterinnen bestimmte Pheromone auftragen werden, worauf diese sich heftig angreifen. Wärenddessen gleicht die Königin sich dem Kolonieduft an.[/font] Bei Polyergus rufescens dagegen ist es so, dass der Eigenduft der Königin nur minimal ausgeprägt ist, man spricht von "geruchsneutralen" Sozialparasiten. Diese Eigenschaft erleichtert der Königin das Eindringen in das fremde Nest und sie kann sich damit rascher an den nesteigenen Duft anpassen.
Das Eindringen der Königin in ein fremdes Nest ist jedoch eine ausgesprochen kritische Phase und gelingt nur zu einem kleinen Prozentsatz! [/quote]
Hab aber keine Erfahrung damit, vlt. meldet sich ja noch ein solcher?
lg, chrizzy
- Boro
- Halter
- Beiträge: 6149
- Registriert: 28. März 2004, 19:00
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 9 Mal
#13 AW: Hat jemand Erfahrungen mit Lasius fuliginosus?
Hallo Hier20!
Verstehe ich das richtig, du hast zu einer Lasius fuliginosus-Gyne einfach Arbeiterinnen der gleichen Art aus irgendeinem Nest beigegeben?
L.G. Boro
Verstehe ich das richtig, du hast zu einer Lasius fuliginosus-
L.G. Boro
-
- Einsteiger
- Beiträge: 70
- Registriert: 7. Juni 2006, 21:11
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 0
#14 AW: Hat jemand Erfahrungen mit Lasius fuliginosus?
Habe eine Lasius fuliginosus Königin gefunden und Arbeiterinnen von Lasius fuliginosus von einer Ameisenstraße genommen.
Nach ein paar Tagen wurde dieKönigin angenommen.
Nach ein paar Tagen wurde die
- Frank Mattheis
- Halter
- Beiträge: 1494
- Registriert: 26. August 2002, 18:01
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 4 Mal
#15 AW: Hat jemand Erfahrungen mit Lasius fuliginosus?
Solche Versuche hab ich auch oft mit der Art gemacht. Hat nie geklappt.
Deswegen, man muss sicher sein, wirklich mit fuliginosus zu tun zu haben. Bei anderen Lasius-Arten kann das vllt. mal gelingen, bei fuliginosus nach meiner Erfahrung nicht.
Bei mir haben solche alten Arbeiter immer die Jungkönigin erbarmungslos getötet.
Das ist auch das nächste Problem. Solche Arbeiter von einer Strasse gesammelt sind ziemlich ungeeignet, es sind meist alte Aussendiensttiere, die wahrscheinlich garnicht mehr in der Lage sind, jungeBrut aufzuziehen. Denn vermutlich gibt es bei dieser hochentwickelten Art eine strenge Arbeitsteilung, die ähnlich wie bei Bienen und Wespen auch abhängig ist vom Zustand und Alter der Arbeiter.
Ich würde das also anzweifeln, dass solche Versuche gelingen, es ausserdem für ausgeschlossen halten, dass sie zu einer Koloniegründung führen.
Nicht zuletzt wird eine sich normal verhaltende fuliginosus-Königin nie an solche fremden Arbeiter der eigenen Art anschliessen wollen, sie wird (unter normalen Umständen) das Weite suchen! In Gefangenschaft sind normale Bedingungen nicht gegeben. Dann kann es vllt. zur Akzeptanz kommen, wahrschl. aber eben eher nicht.
In jedem Fall spiegeln solche Versuche nicht das wieder, was in der Natur stattfindet.
Die Jungköniginnen dringen dort gewaltfrei und ohne Widerstand vorzufinden in Chthonolasius-Kolonien ein. Wie es dann weitergeht, habe ich an anderer Stelle bereits versucht, zu beschreiben.
Kolonien anderer Lasius-Arten werden nicht heimgesucht, entgegen der vagen Vermutungen, die so im Umlauf sind. In den Jahren, in denen ich mich mit der Art beschäftigt habe, gelang ausschliesslich und überhaupt nur bei den Chthonolasius die Gründung.
Zwar sind immer wieder andere Beschreibungen im Umlauf, doch stammen sie meist von Leuten, die sich nur kurz und wenig intensiv mit der Art befassten.
Fakt ist übrigens, dass noch nie im Freiland fuliginosus-Königinnen bei niger, alienus, brunneus o.a. Arten gefunden wurden bzw. noch nie solche gemischten Kolonien dokumentiert wurden. Letztendlich können nur Freilandfunde das Koloniegründungsverhalten einer Art, also in diesem Falle den temp. Sozialparasitismus von fuliginosus und die beteiligten Arten belegen.
Vermutungen ohne untermauerndes Arbeiten und deren Wiederholungen sind nicht nützlich.
Versuche in Gefangenschaft sind nun eine andere Sache. Auch ich befasse mich z.Z. wie in jedem Jahr mit der Art. U.a. habe ich im Moment eine kleine niger-Kolonie mit einer physogastrischen fuliginosus-Königin . Sie legt, die niger kümmern sich gut um die Eier.
Aber: Dies ist eine künstl. zusammengestetzte Kolonie, wie sie im Freiland nicht vorkommt. Die niger wurden ganz jung gesammelt und zugesetzt. Alte auf die weiselrichtige Heimatkolonie geprägte niger töten fremdeKöniginnen .
Als ich wenige Tage nach ihrem Zusetzen zwei weitere fuliginosus-Königinnen zusetzen wollte, wurden diese von den nigern getötet! Und, bei früheren Versuchen starben die fuliginosus-Königinnen stets nach einiger Zeit trotz augenscheinlich bester Versorgung durch die niger.
Dies ist wohl auch bei den Versuchen anderer so, man hört ja nie was von langfristiger Haltung solcher Kolonien. Die verschwinden immer irgendwie.
Da liest man dann, "Problem, war, dass ich wenig Zeit hatte" etc...
Soweit an der Stelle.
LG, Frank.
Deswegen, man muss sicher sein, wirklich mit fuliginosus zu tun zu haben. Bei anderen Lasius-Arten kann das vllt. mal gelingen, bei fuliginosus nach meiner Erfahrung nicht.
Bei mir haben solche alten Arbeiter immer die Jungkönigin erbarmungslos getötet.
Das ist auch das nächste Problem. Solche Arbeiter von einer Strasse gesammelt sind ziemlich ungeeignet, es sind meist alte Aussendiensttiere, die wahrscheinlich garnicht mehr in der Lage sind, junge
Ich würde das also anzweifeln, dass solche Versuche gelingen, es ausserdem für ausgeschlossen halten, dass sie zu einer Koloniegründung führen.
Nicht zuletzt wird eine sich normal verhaltende fuliginosus-
In jedem Fall spiegeln solche Versuche nicht das wieder, was in der Natur stattfindet.
Die Jungköniginnen dringen dort gewaltfrei und ohne Widerstand vorzufinden in Chthonolasius-Kolonien ein. Wie es dann weitergeht, habe ich an anderer Stelle bereits versucht, zu beschreiben.
Kolonien anderer Lasius-Arten werden nicht heimgesucht, entgegen der vagen Vermutungen, die so im Umlauf sind. In den Jahren, in denen ich mich mit der Art beschäftigt habe, gelang ausschliesslich und überhaupt nur bei den Chthonolasius die Gründung.
Zwar sind immer wieder andere Beschreibungen im Umlauf, doch stammen sie meist von Leuten, die sich nur kurz und wenig intensiv mit der Art befassten.
Fakt ist übrigens, dass noch nie im Freiland fuliginosus-
Vermutungen ohne untermauerndes Arbeiten und deren Wiederholungen sind nicht nützlich.
Versuche in Gefangenschaft sind nun eine andere Sache. Auch ich befasse mich z.Z. wie in jedem Jahr mit der Art. U.a. habe ich im Moment eine kleine niger-Kolonie mit einer physogastrischen fuliginosus-
Aber: Dies ist eine künstl. zusammengestetzte Kolonie, wie sie im Freiland nicht vorkommt. Die niger wurden ganz jung gesammelt und zugesetzt. Alte auf die weiselrichtige Heimatkolonie geprägte niger töten fremde
Als ich wenige Tage nach ihrem Zusetzen zwei weitere fuliginosus-
Dies ist wohl auch bei den Versuchen anderer so, man hört ja nie was von langfristiger Haltung solcher Kolonien. Die verschwinden immer irgendwie.
Da liest man dann, "Problem, war, dass ich wenig Zeit hatte" etc...
Soweit an der Stelle.
LG, Frank.
- MainMan
- Halter
- Beiträge: 952
- Registriert: 2. Februar 2002, 12:11
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 1 Mal
#16 AW: Hat jemand Erfahrungen mit Lasius fuliginosus?
Hallo Frank, Hallo Ameise-Sica!
Ich hatte bis vor kurzen ebenfalls ein Versuch mit dieser Art gewagt, es aber dann abgebrochen da es nicht voran ging.
Ich habe im letzten Sommer eine Lasis fuliginosusGyne gefunden und ihr sofort ein paar Puppen und Junge Arbeiterinnen (waren noch sehr hell gefärbt und somit frisch geschlüpft) ins RG gegeben. Zwei Tage später habe ich ihnen Honig und eine kleine Fliege angeboten. Diese wurden auch angenommen und der Gaster der L. fuliginosus Gyne wurde schnell dicker... aber noch keine Eier. Erst zwei bis drei Wochen Später war ein großes Eipaket zu sehen, bis zum Herbst schlüpften aus diesen Larven die auch noch vor der Winterruhe ein wenig zulegen konnten. Habe sie dann gute 4-5 Monate im Keller gehalten.
Im Frühjahr habe ich sie dann wieder nach oben geholt, das RG war nicht mehr das beste aber alle Arbeiterinnen und dieGyne waren wohl auf. Bei den Larven hatte sich erwartungsgemäß nicht viel getan. Also das gleiche Spiel wie vorher mit Honig und kleinen Insekten habe ich sie aufgepäppelt. Das ganze zog sich unwahrscheinlich lange hin. Ich hatte dann nachher schon eine Larve die größer war wie eine Lasis niger Arbeiterin. Aber leider ist die gesamte Brut durch einen blöden Fehler meinerseits dann zu Grunde gegangen. Die Gyne hatte zwar noch einmal Eier gelegt, aber ich habe sie dann bei mir in einen Blumenkasten frei gelassen, das war vor 2 Monaten, ich habe sie nicht mehr wieder gesehen!
Ich muss sagen das ich auch nicht davon ausgehe das man es mit Lasius niger Arbeiterinnen optimal zu einer Kolonie bringen kann. Der versuch hat aber gezeigt das es prinzipiell aber nicht auszuschließen ist!
Ich bin gespannt was du uns über deinen Versuch später noch zu Berichten hast!
Gruß MainMan
Ich hatte bis vor kurzen ebenfalls ein Versuch mit dieser Art gewagt, es aber dann abgebrochen da es nicht voran ging.
Ich habe im letzten Sommer eine Lasis fuliginosus
Im Frühjahr habe ich sie dann wieder nach oben geholt, das RG war nicht mehr das beste aber alle Arbeiterinnen und die
Ich muss sagen das ich auch nicht davon ausgehe das man es mit Lasius niger Arbeiterinnen optimal zu einer Kolonie bringen kann. Der versuch hat aber gezeigt das es prinzipiell aber nicht auszuschließen ist!
Ich bin gespannt was du uns über deinen Versuch später noch zu Berichten hast!
Gruß MainMan