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KFKA - Ameisenhaltung kurze Fragen, kurze Antworten

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Lifestyler94
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#12649 KFKA - Ameisenhaltung kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Lifestyler94 » 8. September 2024, 16:07

Hallo in die Runde und einen schönen Sonntag.

Die Acanthomyrmex thailandensis sind meistens aus der Natur entnommene Kolonien,
die ähnlich wie Polyrhachis dives massiv geteilt werden.

Im Handel findet man verschiedene Angebote -meist jedoch, wie bei Polyrhachis dives, mit nur einer Königin.


Meine Kolonie mit vier Königinnen wurde zusammen gesetzt (1:1 im Discord live gezeigt)
es gab kein aggressives Verhalten, keine toten Arbeiterinnen - die haben sich geordnet
und schon war es eine größere Kolonie mit vier Königinnen.

Nach 2-3 Chargen Arbeiterinnen sind es nun stabil um 150 Arbeiterinnen. Wirklich darĂĽber hinaus scheint
momentan zumindest keine Ambition da zu sein. Warum, wird sich zeigen mĂĽssen.


Das erst mal zu Acanthomyrmex thailandensis.

Man kann das (mit geringem Restrisiko) auch selbst versuchen.
Es sollte jedoch der selbe Händler sein und am besten fragt man, ob es der gleiche Seller im Hintergrund ist.

Die Asiaten sind da weniger zimperlich als wir Europäer was das angeht.

Barristan hatte darĂĽber mMn auch schon berichtet im Fall von Polyrhachis dives.

Grundsätzlich ist also eine Kolonie mit mehr als einer Königin zu empfehlen.
Meistens zeichnet sich das Brutbild bei beiden Arten ab mindestens 3 Königinnen ganz klar ab.

(es ist teilweise wirklich ein extremer Unterschied, Faktor 5 (und darĂĽber hinaus)


Zur FĂĽtterung:

Ich fĂĽttere, wie fast immer, abgekochte Fliegenmade / Fliege / Terfly und Zuckerwasser in verschiedenen Formen (mit Salz).
Das funktioniert problemlos und die Acanthomyrmex entwickelt sich insbesondere durch Zuckerwasser sichtbar gut (Ei-Ablage, verteilte Individuen im Nest, mehr Aktivität).
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#12650 KFKA - Ameisenhaltung kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Sajikii » 8. September 2024, 16:41

Danke fĂĽr die Informationen. Das FĂĽttern gestaltet sich ja dann rein theoretisch noch einfacher als gedacht.

Das Zusammenfügen von mehreren Kolonien bei gewissen Arten fand ich schon bei Pheidologeton diversus (ich weiß, heute Carebara diversa) sehr spannend. Da war das Vereinigen von Arbeiterinnenverbänden auch kein Problem. Damals war es üblich, mittels Arbeiterinnen andere Halter zu unterstützen, die irgendwie Probleme hatten.

Dann einen schönen Restsonntag noch, LG
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Justus64
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#12651 KFKA - Ameisenhaltung kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Justus64 » 8. September 2024, 18:36

Hallo,

ich interessiere mich fĂĽr die Haltung von Carebara / Pheidologeton castanea und wĂĽrde gerne wissen, ob jemand bereits Erfahrungen mit dieser Art gemacht hat. Ich plane, mir vor dem Winter noch eine Kolonie zuzulegen. Gibt es spezielle Anforderungen oder besondere Dinge, die ich beachten sollte?

LG,
Justus



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Vlodex

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#12652 KFKA - Ameisenhaltung kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Vlodex » 9. September 2024, 09:30

@Justus64 die von dir genannten Arten sind Treiber Ameisen sie haben einen sehr hohen Nahrungs und Platzbedarf , sehr hohes Ausbruchs Risiko und die meisten sind nicht unbedingt aus einem Schwarmflug viele der Königinnen werden in der Natur ausgegraben was bedeutet das die Königinnen dann zum Teil unterernährt werden. Zumindest habe ich das öfter mal gehört. Dazu weißt du dann meist nie wie alt die Königin wirklich ist.
Ich will es dir nicht schlecht Reden, oder irgendwie einem der Verkäufer Schuld geben, aber das sind so Dinge die man öfter hört.
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Justus64
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#12653 KFKA - Ameisenhaltung kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Justus64 » 23. September 2024, 06:41

Hallo zusammen, könnt ihr mir sagen, um welche Art es sich hierbei handelt?
Ich war gestern in Mainz, bei etwa 26 Grad Celsius.
Ich vermute, dass es sich um Lasius fuliginosus handelt, Größe müsste denke ich passen. Falls das stimmt, welche Puppen würdet ihr hinzufügen und in welcher Menge?
IMG_2090.jpeg
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IMG_2093.jpeg
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Ps: Leider kann ich die Fotos mit meinem Handy nicht besser machen …



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#12654 KFKA - Ameisenhaltung kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Vlodex » 23. September 2024, 07:47

Ja fĂĽr mich sieht es auch aus wie eine Lasius fuliginosus, allerdings brauchst du fĂĽr sie Lasius umbratus um eine Chance auf Erfolg bei der GrĂĽndung zu haben.
@Justus64
Die Reihenfolge wer also:
Lasius niger-----> Lasius umbratus------> Lasius fuliginosus
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#12655 KFKA - Ameisenhaltung kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Lifestyler94 » 23. September 2024, 09:56

Schattenameise, keine schwarz glänzende Holzameise.
Chthonolasius spec. / vgl Lasius umbratus und Schwesterarten

Mittlerweile bin ich mir unsicher, ob es sich einfach um verschiedene Arten handelt - oder ob es eine Strategie ist (was ich vermute)
Es existiert ein "frĂĽher" Schwarmflug, kurz vor Schwarmflug von Lasius spp, worĂĽber junge Chthonolasius Gynen bspw. L.niger Arbeiterinnen
erbeuten und in ihren Mandibeln tragen, um in die erweiterten Gänge der jeweiligen Kolonie einzudringen -

und einen späten Schwarmflug, der bei gemäßigteren Temperaturen stattfindet in der Übergangszeit zw Sommer und Herbst.
idR laufen die Gynen erst gegen Dämmerung (deswegen Schattenameise?) auf dem Terrain und suchen nach Arbeiterinnen, die
wie oben genannt zur Annahme der Geruchsstoffe genutzt werden.

Ein kleiner Auszug eines Beitrages auf Eusozial meinerseits:
Bild_2024-09-23_095316356.png
Bild_2024-09-23_095334409.png

Übrigens: Soziale Parasiten gibt es vor Allem in gemäßigten Klimazonen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialparasitismus
In Mitteleuropa sind bisher 54 Arten bekannt, die entweder temporär oder permanent sozialparasitisch auftreten. Das sind 35 % aller bekannten Arten, von denen wiederum 15 % ihren gesamten Lebenszyklus als Parasiten verbringen. Sehr erstaunlich ist, dass Sozialparasitismus in den gemäßigten Breiten viel häufiger aufzutreten scheint. Aus den Tropen sind nur halb so viele Fälle bekannt und das, obwohl dort etwa 97 % aller bekannten Ameisenarten auftreten. Als Erklärung für dieses Phänomen wurden folgende Theorien aufgestellt (nach Seifert):

Ein kĂĽhles Klima bietet gĂĽnstigere Voraussetzungen, um in eine Wirtskolonie einzudringen, da die Arbeiterinnen in ihrer Angriffslust und Bewegungsgeschwindigkeit gehemmt sind.
Die Ameisengesellschaften der Tropen sind unglaublich artenreich und sehr zerstückelt. Da Sozialparasitismus in seiner Entstehung wahrscheinlich oft an eine spezifische Art gebunden ist, bietet die artenärmere Ameisenfauna der Nordhemisphäre mit ihren zum Teil recht homogenen Beständen bessere Anpassungsvoraussetzungen für die parasitierende Art.
In den gemäßigten Breiten treten häufig polygyne Arten auf. Das erleichtert das Eindringen verwandter Arten, da die Akzeptanz von Jungköniginnen in polygynen Kolonien höher sein muss, um die Polygynie zu gewährleisten.

von Ameisen können wir so viel lernen! =)*202
Bild_2024-09-23_100430869.png
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#12656 KFKA - Ameisenhaltung kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Justus64 » 23. September 2024, 17:52

Hallo,

mich würde interessieren, ob man sich strikt an die Reihenfolge „Lasius niger → Lasius umbratus → Lasius fuliginosus“ halten muss. Ich habe Berichte gelesen, in denen Puppen von Cautolasius hinzugegeben wurden, und das wohl auch gut funktioniert hat. Ist das also eine mögliche Alternative?

LG



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