an dieser Stelle möchte ich gerne über den Bau eines kleinen Ytong-nests für meine kleine Messor ebeninus Kolonie berichten. Es ist nichts all zu besonderes, und daher vielleicht eher für Anfänger interessant.
Der Grund, warum ich mich entschieden habe, meiner Kolonie ein Ytongnest zu bauen liegt weniger in der Koloniegröße als den Unmengen von Samen, die sie einlagern. Sie haben praktisch das kompletter Reagenzglas vollgestopft und Probleme Futtertiere einzutragen, da diese einfach nicht mehr durchpassen. Deshalb wollte ich ihnen ein etwas strukturierteres Nest bieten, in dem sie einerseits Platz für ihre
Wenn die Kolonie das Nest jetzt noch nicht wollen, können sie es später immer noch verwenden.
______________
Benötigt habe habe ich folgende Materialien:
- Ytong
- Lehm
- Aquariensilikon
- Plastikscheibe
Dazu folgende Werkzeuge:
- Fuchsschwanz
- Bohrer mit Bohr-, Fräs- und Schleifaufsätzen
- Schleifpapier
- Feile
- Winkelschleifer
- Meißel
- Dekupiersäge
Viele davon sind natürlcih nicht zwingend notwendig, beschleunigen und vereinfachen die Arbeit aber sehr. Zusätzlich hat mir mein Vater geholfen, da er sich mit dem verwendeten Werkzeug besser auskennt.
_______________
Im ersten Arbeitschritt wurde aus dem Ytongblock ein Quader der passenden Größe herausgeschnitten. In meinem Fall etwa 12x5x7 cm (LxTxH). Dies wurde mit dem Fuchsschwanz getan, der den Vorteil hat, dass er nicht verkanntet.
Danach wurden die Kammern frei Hand aufgezeichnet und ausgefräst. Dazu wurden zuerst mit einem breiten Bohrer vorgebohrt und der Rest grob mit einem breiten Meißel weggestemmt. Mit diesem Meißel wurden auch die Gänge ausgearbeitet, indem abwechselnd und vorsichtig von beiden Seiten Material entfernt wurde. Der Feinschliff erfolgte mit einem Schleifaufsatz für die Bohrmaschine.
Danach wurden zwei Löcher senkrecht von oben in den Stein gebohrt, und zwar etwa 2,5 - 3 cm von der Vorderseite entfernt. Die Löcher haben unterschiedliche Tiefen und einen Durchmesser von etwa 5 mm. Die beiden Löcher sind anstelle eines Wassertankes gedacht: Messor ebeninus ist eine Art, die es sehr trocken mag, und deshalb nur wenig Wasser für die Nestbefeuchtung benötigt, besonders bei so einem kleinen Nest. Ein Wassertank im eigentlichen Sinne ist also nicht notwendig, eher eine Vorrichtung das Wasser in den Stein einzubringen und einziehen zu lassen. Die unterschiedliche Tiefe soll mehr Kontrolle bringen.
Im nächsten Schritt wurde die Rückseite des Ytongklotzes bearbeitet, da er eine runde Form erhalten sollte. Zuerst wurden die Seiten mit dem Fuchsschwanz abgeflacht und die Ecken entfernt. Danach wurde der Stein mit einer Feile bearbeitet, bis alles schön glatt war.
Anschießend wurde der Stein das erste mal gründlich gesäubert und gründlich gewässert um Staub zu entfernen. Daraufhin wurde das Kammersystem mit Lehm ausgestrichen. Wir haben zwei Schichten aufgetragen, da die erste nicht deckend war. Wenn ein wenig Lehm über die Kante kam, war das nicht schlimm, da die Vorderseite später noch einmal gründlich glatt geschliffen wird.
Damit war die Arbeit am Ytong beendet. Dieser wurde zum Trocknen aufgestellt. Als nächstes wurde die Scheibe angefertigt. Ich habe Plastik gewählt, da ich dieses genau in der Form des Nest zuschneiden kann, und außerdem keine passend kleine Glasscheibe gefunden habe. Wir haben die Vorderseite einer CD-Hülle verwendet. Dazu haben wir das Plastikstück großzügig mit Klebeband zugeklebt und die Form des Nests übertragen. Dieses wurde dann vorsichtig mit der Dekupiersäge ausgeschnitten. Dies ist jedoch eine etwas schwierige Arbeit, da das Material schnell splittern kann. Im zweiten Anlauf hat es jedoch geklappt. Die Schnittkanten wurden anschließend mit dem Winkelschleifer, der den Vorteil hat, dass er nicht mit Drehbewegungen arbeitet, geglättet und nachgebessert.
Danach wurde die Vorderseite des Ytongsteins mit feinem Schleifpapier glatt geschliffen. Wichtig dabei war, den Ytongstein ganz gerade vor und zurück zu führen, da sonst schnell ein rundliches Profil entsteht. Als die Fläche glatt genug war, wurde der Stein vorsichtig mehrere Male abgeklopft und anschließend ausgesaugt.
Danach wurde das Klebeband von der Scheibe entfernt und diese gründlich von den Kleberesten gesäubert. Die Konturen der Kammern wurden vorsichtig und im Abstand von etwa drei Millimetern dünn mit Aquariensilikon nachgefahren. Anschließend wurden die Flächen ausgefüllt. Die Scheibe wurde aufgelegt und vorsichtig aufgedrückt. Eine gleichmäßige Druckverteilung wurde realisiert, indem der Stein mit der Frontseite auf eine glatte Fläche gelegt wurde, und der Druck dann auf den Stein ausgeübt wurde.
Als der Silikon etwas angetrocknet war, wurde die Äußen- und Unterseite des Ytongsteins ebenfalls mit Lehm bemalt, um ihn optisch an die Arena anzugleichen.
Damit wäre mein erstes Ytongnest fertig.