kleines Ytong-nest für Messor ebeninus

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Kati
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#1 kleines Ytong-nest für Messor ebeninus

Beitrag von Kati » 23. April 2012, 17:20

Hallo liebe Forengemeinde,

an dieser Stelle möchte ich gerne über den Bau eines kleinen Ytong-nests für meine kleine Messor ebeninus Kolonie berichten. Es ist nichts all zu besonderes, und daher vielleicht eher für Anfänger interessant.

Der Grund, warum ich mich entschieden habe, meiner Kolonie ein Ytongnest zu bauen liegt weniger in der Koloniegröße als den Unmengen von Samen, die sie einlagern. Sie haben praktisch das kompletter Reagenzglas vollgestopft und Probleme Futtertiere einzutragen, da diese einfach nicht mehr durchpassen. Deshalb wollte ich ihnen ein etwas strukturierteres Nest bieten, in dem sie einerseits Platz für ihre Brut haben, andererseits viel Raum für Körner in einer großen Kornkammer. Obwohl ich die Kolonie langfristig nicht in einem Ytongnest halten möchte, erschien es mir für den Übergang geeignet.
Wenn die Kolonie das Nest jetzt noch nicht wollen, können sie es später immer noch verwenden.
______________

Benötigt habe habe ich folgende Materialien:

- Ytong
- Lehm
- Aquariensilikon
- Plastikscheibe

Dazu folgende Werkzeuge:

- Fuchsschwanz
- Bohrer mit Bohr-, Fräs- und Schleifaufsätzen
- Schleifpapier
- Feile
- Winkelschleifer
- Meißel
- Dekupiersäge


Viele davon sind natürlcih nicht zwingend notwendig, beschleunigen und vereinfachen die Arbeit aber sehr. Zusätzlich hat mir mein Vater geholfen, da er sich mit dem verwendeten Werkzeug besser auskennt.

_______________


Im ersten Arbeitschritt wurde aus dem Ytongblock ein Quader der passenden Größe herausgeschnitten. In meinem Fall etwa 12x5x7 cm (LxTxH). Dies wurde mit dem Fuchsschwanz getan, der den Vorteil hat, dass er nicht verkanntet.

Danach wurden die Kammern frei Hand aufgezeichnet und ausgefräst. Dazu wurden zuerst mit einem breiten Bohrer vorgebohrt und der Rest grob mit einem breiten Meißel weggestemmt. Mit diesem Meißel wurden auch die Gänge ausgearbeitet, indem abwechselnd und vorsichtig von beiden Seiten Material entfernt wurde. Der Feinschliff erfolgte mit einem Schleifaufsatz für die Bohrmaschine.

Danach wurden zwei Löcher senkrecht von oben in den Stein gebohrt, und zwar etwa 2,5 - 3 cm von der Vorderseite entfernt. Die Löcher haben unterschiedliche Tiefen und einen Durchmesser von etwa 5 mm. Die beiden Löcher sind anstelle eines Wassertankes gedacht: Messor ebeninus ist eine Art, die es sehr trocken mag, und deshalb nur wenig Wasser für die Nestbefeuchtung benötigt, besonders bei so einem kleinen Nest. Ein Wassertank im eigentlichen Sinne ist also nicht notwendig, eher eine Vorrichtung das Wasser in den Stein einzubringen und einziehen zu lassen. Die unterschiedliche Tiefe soll mehr Kontrolle bringen.

Im nächsten Schritt wurde die Rückseite des Ytongklotzes bearbeitet, da er eine runde Form erhalten sollte. Zuerst wurden die Seiten mit dem Fuchsschwanz abgeflacht und die Ecken entfernt. Danach wurde der Stein mit einer Feile bearbeitet, bis alles schön glatt war.

Bild

Anschießend wurde der Stein das erste mal gründlich gesäubert und gründlich gewässert um Staub zu entfernen. Daraufhin wurde das Kammersystem mit Lehm ausgestrichen. Wir haben zwei Schichten aufgetragen, da die erste nicht deckend war. Wenn ein wenig Lehm über die Kante kam, war das nicht schlimm, da die Vorderseite später noch einmal gründlich glatt geschliffen wird.

BildBildBild

Damit war die Arbeit am Ytong beendet. Dieser wurde zum Trocknen aufgestellt. Als nächstes wurde die Scheibe angefertigt. Ich habe Plastik gewählt, da ich dieses genau in der Form des Nest zuschneiden kann, und außerdem keine passend kleine Glasscheibe gefunden habe. Wir haben die Vorderseite einer CD-Hülle verwendet. Dazu haben wir das Plastikstück großzügig mit Klebeband zugeklebt und die Form des Nests übertragen. Dieses wurde dann vorsichtig mit der Dekupiersäge ausgeschnitten. Dies ist jedoch eine etwas schwierige Arbeit, da das Material schnell splittern kann. Im zweiten Anlauf hat es jedoch geklappt. Die Schnittkanten wurden anschließend mit dem Winkelschleifer, der den Vorteil hat, dass er nicht mit Drehbewegungen arbeitet, geglättet und nachgebessert.

Danach wurde die Vorderseite des Ytongsteins mit feinem Schleifpapier glatt geschliffen. Wichtig dabei war, den Ytongstein ganz gerade vor und zurück zu führen, da sonst schnell ein rundliches Profil entsteht. Als die Fläche glatt genug war, wurde der Stein vorsichtig mehrere Male abgeklopft und anschließend ausgesaugt.

Danach wurde das Klebeband von der Scheibe entfernt und diese gründlich von den Kleberesten gesäubert. Die Konturen der Kammern wurden vorsichtig und im Abstand von etwa drei Millimetern dünn mit Aquariensilikon nachgefahren. Anschließend wurden die Flächen ausgefüllt. Die Scheibe wurde aufgelegt und vorsichtig aufgedrückt. Eine gleichmäßige Druckverteilung wurde realisiert, indem der Stein mit der Frontseite auf eine glatte Fläche gelegt wurde, und der Druck dann auf den Stein ausgeübt wurde.

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Als der Silikon etwas angetrocknet war, wurde die Äußen- und Unterseite des Ytongsteins ebenfalls mit Lehm bemalt, um ihn optisch an die Arena anzugleichen.

BildBildBild

Damit wäre mein erstes Ytongnest fertig.


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eat more plastic
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#2 AW: kleines Ytong-nest für Messor ebeninus

Beitrag von eat more plastic » 23. April 2012, 17:27

Danke für die tolle Anregung!
Meine
Messor barbarus
wird sich freuen!
Wie viel hat es denn gekostet (Materialien)?

Viel Spaß noch mit deiner Messor ebeninus


mfg emp
Eine Ameise kommt selten allein!

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Kati
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#3 AW: kleines Ytong-nest für Messor ebeninus

Beitrag von Kati » 23. April 2012, 17:53

Der ganze Ytong-block hat 2, 3 Euro gekostet. Er hat etwa die Maße 10x30x60 cm. Also noch genug für 10 weitere Nester... Sonst habe ich nur den Silikon gekauft der mit ca. 6 Euro am teuersten war. Ich werde ihn allerdings noch für andere Dinge verwenden. Den Rest hatte ich noch. Meine Eltern, besonders mein Vater werkeln gerne herum, darum haben wir einen guten Fundus an Werkzeug, der mir hier zu Gute gekommen ist.

Bei Messor, besonders den großen Arten wie M. barbarus, muss natürlich aufgepasst werden, da sie sich eventuell durch den Stein beißen, wenn sie größer sind. Bei einem internen Nest ist das natürlich nicht so schlimm.

LG Kati


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Gabriel
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#4 AW: kleines Ytong-nest für Messor ebeninus

Beitrag von Gabriel » 23. April 2012, 18:19

Danke für die Erklärung! Ist schön geworden.
Warum willst du sie nicht langfristig in einem Ytong halten? Was willst du ihnen nachher für ein Nest anbieten?
Ich halte meine Messor barbarus in einem Ytong und ich muss sagen es klappt bis jetzt ganz gut! Heute konnte ich die erste Puppe erkennen. :D

LG Gabriel



Vespa Crabro
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#5 AW: kleines Ytong-nest für Messor ebeninus

Beitrag von Vespa Crabro » 24. April 2012, 19:18

Hallo,

Plexiglasscheibe und Silikon funktioniert nicht; über kurz oder lang löst sich die Verbindung rückstandslos vom Klotz. Ansonsten formschöne Arbeit.



Ameisenfanatiker
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#6 AW: kleines Ytong-nest für Messor ebeninus

Beitrag von Ameisenfanatiker » 30. August 2012, 00:15

Ja, ein wirklich schönes NEST. Ich frage mich nur ob sie Futter usw. gut in den Nesteingang kriegen, da sie ja senkrecht am Ytong hochlaufen müssen? Ich habe Messer capitatus, verbinde meine Ytongnester aber immer mit einem Schlauch. Ich finde es einfach praktischer. Zu der Art habe ich übrigens eine HB: http://www.ameisenforum.de/messor/48371-haltungsbericht-messor-capitatus.html#post331966



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