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Koloniegröße Platzmangel und Haltung

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Bounty23
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#1 Koloniegröße Platzmangel und Haltung

Beitrag von Bounty23 » 8. Februar 2015, 16:17

Hey zusammen,

Wie mir aufgefallen ist gibt es wohl viel mehr Halter von Blattschneiderameisen und diverser anderer groß Kolonie Arten als ich mir dachte. Da ich selbst ja großes Intresse an oecophylla smaragdina habe stelle ich mir schon die Frage wie man das mit dem benötigten Platz bewerkstelligen kann?
Wo bringt man eine 8 000 000 starke Kolonie unter? Ich persönlich plane ein Formicarium für Weberameisen also oecophylla smaragdina. Ein paar Berichte habe ich schon gelesen und auch ein video von Ants Canada war sehr lehrreich! https://www.youtube.com/watch?v=EO-hUpcFk9Q hier das video falls jemand intresse hat und es nicht kennt. Nur stellt sich mir immer noch die Frage reicht so ein Formicarium? Ein Baum wird doch wohl für eine ältere Kolonie nicht reichen? Wie könnte dann noch eine Erweiterung des Formicariums aussehen wenn da drinnen mal buntes Treiben herrscht? Eine meiner für mich intressantesten Fragen gilt den Zweignestern. Wie ich gelesen habe legt oecophylla smaragdina zweignester an. Nur wie muß ich mir das vorstellen? Verdoppelt sich dann der nachwuchs der Kolonie? Kann eine Kolonie in Gefangenschaft überhaupt ihre volle Größe erreichen?
Ist es eher der Ausnahmefall das Halter zu hause Kolonien mit so einer Größe halten wie sie z.b Atta zu Tage bringt?

Über zahlreiche Antworten und Meinungen würde ich mich freuen und bringt mich vlt auch der Verwirklichung meiner Weberameisenkolonie ein Stück näher :)

greez Bounty



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Marinero
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#2 Re: Koloniegröße Platzmangel und Haltung

Beitrag von Marinero » 8. Februar 2015, 18:34

Ich glaube nicht, dass solche Kolonien sich bei dir Zuhause voll entfalten. Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass es jemand schafft eine 8 Mio. starke Weberameisen Kolonie bei sich zu halten. Und freiwillig würde sich das auch niemand antun, vermute ich. Das gleich gilt für die Blattschneiderameisen. Ich habe noch nie von einem Ameisenhalter gehört oder gelesen, der eine ausgewachsene Kolonie gepflegt hat. Wer sich sowas freiwillig antut hat meinen größten Respekt.
Meiner Meinung nach, kann man die Koloniegröße zumindest bei Blattschneiderameisen gut regulieren. Je mehr Futter ich gebe, desto mehr Ameisen werden es. Ob das bei Weberameisen auch so funktioniert kann ich nicht sagen, weil ich die nicht halte.
Ich persönlich finde es auch nicht schön mehrere Bäume im Zimmer stehen zu haben auf denen Ameisen rumkrabbeln. Ebenso hässlich finde ich riesige Atta Anlagen. Am Anfang mag das sehr schön aussehen, aber irgendwann kommt man beim Putzen nicht mehr hinterher und die Tiere machen was sie wollen. Müllbecken sehen eklig aus und an den Scheiben sammelt sich Dreck. Putzen wird unmöglich, weil man von hunderten Tieren angegriffen wird. Viele Leute bauen sich dann die schönsten Anlagen ins Wohnzimmer und bedenken diese Punkte dann nicht, habe ich gerade heute wieder in einem sozialen Netzwerk gesehen. Naja, Erfahrung macht klug :)Und so ist das bei vielen Arten die mal sehr zahlreich werden, überleg dir zweimal ob du wirklich Weberameisen haben willst ;)



Bounty23
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#3 Re: Koloniegröße Platzmangel und Haltung

Beitrag von Bounty23 » 8. Februar 2015, 20:00

hy marinero

das heißt es lässt sich durch die Menge des Futters bestimmen ob die kolonie wächst oder nicht? aber wie genau wirkt sich das aus`? durch sterben von ameisen oder werden einfach nicht soviele nachkommen heran gezüchtet? naja die idee mit dem Baum gefällt mir sehr gut... mir ist wichtig das meine formicaren optisch etwas hergeben und nicht nur zur beobachtung dienen. Weberameisen begutachte ich schon seit einer weile , neben vielen anderen Arten natürlich^^ aber die hams mir so richtig angetan..hehe tja natürlich wirft das viele Fragen auf...erstens da sie sehr aggresiv sein sollen und ich wirklich gespannt bin ob eine reinigung möglich ist sofern mal das große krabbeln los geht...
ob ich sie mir tatsächlich anschaffe möchte ich noch nicht festlegen aber das intresse wäre schon riesig ;)



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swagman
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#4 Re: Koloniegröße Platzmangel und Haltung

Beitrag von swagman » 9. Februar 2015, 10:11

Hallo.

Genau, weniger Proteine gibt weniger Brut. Allerdings werden die Ameisen dann äusserst nervös und gehen vermehrt auf Futtersuche. Bei Oecophylla ist es dann allerdings so, dass der Halter ziemlich zu tun hat die dort zu halten wo sie bleiben sollen.
Beide Oecophylla Arten gehören wohl zu den Ausbruchskünstlern schlechthin.
Die Haltung auf getopften Bäumchen frei im Zimmer mag sich erstmal interessant anhören, ist für ein normal genutztes Zimmer aber nicht dauerhaft machbar. In einem extra Raum geht das vielleicht noch eher.
Das Problem ist, dass die anders als alle anderen Ameisen agieren.
Beständig wird versucht neues Terrain zu erobern. Wassergraben? Da wird ohne unterlass Erde oder Sand reingeworfen. Rutschmittel? Werden genauso mit Material beklebt. Dann seilen sie sich einfach ab, bilden mit ihren Körpern kleine Leitern usw.
Wenn du auch nur kurz beim vorbeigehen eines der Bäumchen streifst, hängen schon duzende Ameisen an dir. Und die halten sich fest, dass ist furchtbar. Das kommt einem vor, als ob die magnetisch sind und an allem haften. Dafür sind die auch bekannt, für ihre unglaubliche Haftwirkung. Macht es allerdings für den Halter ziemlich nervig die wieder einzufangen oder generell von irgendwo wieder weg zu bekommen. Ich habe nicht selten Arbeiterinnen bei dem Versuch umgebracht, die mit der Pinzette irgendwo weg zu bekommen. Man zieht an ihnen, die halten sich noch fester und schwups hat man zwei halbe Ameisen.
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benai

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#5 Re: Koloniegröße Platzmangel und Haltung

Beitrag von benai » 25. Juni 2016, 17:00

Hallo,

es gibt bestimmte Arten die nicht haltbar sind. Ich hielt in der Mitte meiner Ameisenhaltungshochzeit 2 Kolonien Acromyrmex cf crassispinus. Das war das erste Jahr recht harmlos und machbar. Danach jedoch fing das Wachstum an richtig zu steigen. Eine versuchte Kontrolle durch Futterreduzierung hat dazu geführt das eine Kolonie eingegangen ist. Danach hab ich versucht die zweite Kolonie etwas mehr zu füttern aber immer noch weniger um ein weiteres explosives Wachstum zu verhindern und gleichzeitig einen Abnehmer gesucht. Das ganze hat dazu geführt das die Tiere deutlich aggressiver wurden und man beim Reinigen und Füttern wirklich aufpassen musste was man macht, da man sonst schnell überfallen wurde. Irgendwann wurde ich von einer Person gefunden die diese Tiere für Forschungszwecke in einem Labor benötigte und ich war glücklich diese abgeben zu können. In der Privathaltung sind Blattschneider auf Dauer keine Option. Da eine Kolonie Aquarien in der Gesamtliterzahl von 750 und 25 Meter Schlauch benötigt hat und dies war eine kleine Kolonie mit vllt 250 Liter Pilz. Da ist noch sehr viel Platz nach oben. Hinzu kommt man der Pilz ein serh starkes Aroma hat und man muss bedenken das man auch selbst noch in der Wohung wohnen muss

Ich würde jedem raten Abstand von der Haltung von Blattschneidern zu nehmen auch wenn diese Tiere einen reizen und man denkt man kann es bewältigen. Man kann sich nicht vorstellen was einem da wirklich bevorsteht. Im Frühlung und Sommer mag das vllt noch gehen (wobei euch klar sein muss das ab einem gewissen Alter der Kolonie man irgendwann halbe Bäume eintragen muss - ich hab mich damit beholfen das ich bei den Nachbarn die Hecken geschnitten habe und diese verfüttert habe, da viele Hecken ins Beuteschema von Blattschneidern passen) spätestens im Winter muss man tief in die Tasche greifen um Grünfutter zu bekommen. Im Endeffekt war es lehrreich und für mich kommen keine Blattschneider mehr ins Haus.

gruß
benai
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#6 Re: Koloniegröße Platzmangel und Haltung

Beitrag von Maddio » 25. Juni 2016, 19:05

Hi,

interessante Ausführungen, die sich jeder der es in Erwägung zieht Blattschneider-Ameisen zu halten durchlesen sollte.

Zumindest bei den berühmt-berüchtigten Atta-Arten, frage ich mich wie jemand auf die Idee kommt die in ein Privathaus zu holen, wenn nach kurzer Recherche Fotos wie diese auftauchen:

Blattschneider.jpg


Quelle: http://www.bilfinger.com/en/panorama/industry-in-the-rainforest/
Bildbeschreibung: "Corridors link 1,900 chambers with more than 200 fungus farms: this is the sight that greeted Brazilian scientists after they had made a cement cast of a leafcutter ants’ nest."

Meine Übersetzung der Bildunterschrift: "Korridore verbinden 1.900 Kammern mit mehr als 200 Pilzgärten: Dieser Anblick begrüßte brasilianische Wissenschaftler, nachdem sie einen Zementabdruck von einem Blattschneiderameisen-Nest angefertigt haben."

Ähnliche Bilder waren mir schon aus der Fachliteratur bekannt, aber ich war mir nicht sicher ob ich die einfach abfotografieren und hochladen darf wegen des Urheberrechts.



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