Ich war jetzt kurz für drei Tage auf Mallorca und habe natürlich in der knappen Zeit ein Auge auf die dortige Ameisenfauna geworfen.
Das traurige Ergebnis: Zumindest in einigen Bereichen der Insel dominiert eine einzige Art: Linepithema humile, die Argentinische Ameise. Wo sie auftritt, tut sie das in großen Massen. Unter fast jedem Stein kann man dann ein Nest, oft mit mehreren
Die Umgebung der Stadt Petra. Wunderschöne Landschaft mit einer einzigen vertretenen Ameisenart.
Der Naturpark s'Albufera, dessen zuvor reichhaltige Ameisenfauna durch L. humile komplett verdrängt wurde.
Linepithema humile in s'Albufera
Zum Glück waren einige Teile der Insel noch nicht befallen. So konnte ich verschiedene Arten von Pheidole, Messor und Crematogaster beobachten.
Messor
Crematogaster
Dennoch fällt die Bilanz sehr ernüchternd aus. Die anderen Ameisenarten waren wirklich nur dort vertreten, wo es (noch) keine L. humile gab. Die alleinige Anzahl an Nestern in den befallen Gebieten war so hoch, dass ich nicht glaube, dass die Invasion zum erliegen kommt.
Wahrscheinlich kannte hier jeder die Problematik im Zusammenhang mit Linepithema humile bereits. Sie mit eigenen Augen zu erleben ist jedoch eine andere Sache, als nur davon zu hören. Die Gefahr, welche von eingeschleppten Ameisen ausgeht, kann einem wirklich kaum eindrucksvoller vor Augen geführt werden. Aus diesem Grund kann ich hier nur nochmal zum verantwortungsvollen Umgang mit fremden Ameisenarten aufrufen, denn dieser ist im Interesse aller Menschen, die sich der Natur und Ameisen im Speziellen verbunden fühlen.
Gruß,
exe