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Lasius cf. niger - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Lasius
kev
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#1

Beitrag von kev » 27. Juli 2010, 17:24

Die Gyne wurde am 11. Juli 2010 gefangen.

Sie wurde als Lasius cf. niger bestimmt.

Der Schwarmflugeintrag:

http://www.ameisenforum.de/europ-ische-ameisenarten-allgemeines/38512-schwarmfl-ge-2010-a-12.html


Der Bestimmungsthread:

http://www.ameisenforum.de/bestimmung-von-ameisen/40268-bestimmung-meiner-gyne.html


Der Diskussionsthread zum Haltungsbericht - immer her mit Kritik jeder Art!

http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/40493-diskussionsthreat-zu-kevs-lasius-cf-niger-haltungsbericht.html#post261939


Steckbrief Lasius niger:

http://www.ameisenforum.de/artbeschreibungen-steckbriefe/lasius-niger-t31588.html?ltr=L




Nicht gänzlich auszuschließen sind allerdings Lasius alienus und Lasius platythorax.


Steckbrief Lasius alienus:

http://www.ameisenforum.de/artbeschreibungen-steckbriefe/lasius-alienus-t38996.html?ltr=L


Steckbrief Lasius platythorax:

http://www.ameisenforum.de/artbeschreibungen-steckbriefe/lasius-platythorax-t38901.html?ltr=L

Tag 1: (11.07.2010)

Die ersten Fotos bevor es in die neue Behausung ging:


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Tag 5: (15.07.2010)

Die ersten Eier!

Die Gyne hat über Nacht die ersten Eier gelegt!:-) Zwei kleine Häufchen ca. 3 cm von der nassen Watte entfernt plaziert.


Tag 8: (18.07.2010)

Die Königin hat ihre Eierhaufen nun ganz nah an die Watte gelegt.


Sobald ich das RG mit einer Lampe anstrahle, um besser durch die Folie sehen zu können, fühlt sich meine Königin anscheinend gestört (Wackeln mit den Fühlern, läuft wild umher etc.). Entweder ist der Temperaturanstieg so heftig, oder sie bemerkt doch ein Licht, die Folie wird evtl. nicht den perfekten Rotton haben.

Sie legt nun fleißig weiter, wann die ersten Puppen da sind kann ich aber leider aufgrund der sehr dunklen roten Folie nicht erkennen.

Habe vor sie nicht weiter zu stören und sehe nun nur ohne zusätzliches Licht immer wieder nach, ob alles in Ordnung ist.

Tag 17: (27.07.2010)


Heute habe ich etwas Seltsames entdeckt. Ich saß einige Zeit vorm RG und sah wie sich die Gyne ganz plötzlich halb auf die Seite wirft - ihren Körper krümmt und wie wild mit den Beinen zappelt. Nach einigen Sekunden fing sie an sich die Gaster mit den vier hinteren Beinen zu 'streicheln' oder zu 'massieren'. Nach etwa einer Minute ist die Prozedur vorbei und fängt aber nach etwa 5 Minuten wieder an indem sie sich diesmal in die andere Richtung wirft. Zwischendurch sitzt sie nur ruhig über die Brut gebeugt da, und es bewegen sich höchstens einmal ein bißchen die Fühler. Sie hat dieses zusammenkrümmen und hinwerfen ca. drei oder vier mal gemacht während ich sie etwa 20 oder 25 Min. beobachtet habe.

Ich hab wirklich nicht die leiseste Ahnung was sie da macht, aber es sieht fast so aus, als habe sie Schmerzen. Unternehmen werde ich jetzt, denke ich, noch nichts. Brut ist noch da und ich glaube auch Larven erkennen zu können, was aber aufgrund des oben genannten Problems nicht sicher zu bestätigen ist.



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#2 AW: Lasius cf. niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von kev » 5. August 2010, 18:09

Tag 25: (04.08.2010)


Das oben geschilderte Problem war anscheinend keines. Die Gyne stand wahrscheinlich kurz vorm Eier legen oder dergleichen. Ich habe fast das gleiche Verhalten bei einer Lasius cf. flavus Königin beobachtet die ich in der Natur gesehen habe, ist also anscheinend ganz normal.

Heute konnte ich die ersten Larven erkennen, über die Anzahl lässt sich leider nichts sagen, evtl sind sie auch schon länger vorhanden, ich tu mich wie bereits geschildert sehr schwer mit genauen Beobachtungen.

In der Zwischenzeit habe ich die Arena fertig eingerichtet und mir etwas gebastelt was das Beobachten des RG erleichtern soll. Ziel war es das RG nah an einer Scheibe zu plazieren und in einer gewissen Höhe, dass ich von außen mit einer Lupe gut das Nest-Innenleben beobachten kann. Hier die Bilder:

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Als Deko dienen u.a. Rindenatrappen aus Kork und die Überreste einer schon lange abgestorbenen und ausgetrockneten Orchidee (wurde auch nie gedüngt) - gefiel mir einfach:-)



Nächstes Jahr möchte ich mir wieder etwas anderes überlegen. Ich möchte dass das Nest vom Niveau her 'unter der Erde' liegt, so dass ich näher an de natürlichen Bedingungen herankomme, mal sehen welche Ideen der Ameisenlose Winter mit sich bringt.



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#3 AW: Lasius cf. niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von kev » 2. September 2010, 23:56

Tag 41 - 20.08.2010

Habe das RG nun vorsichtig in die Arena gelegt, da es nicht mehr lange dauern kann bis die ersten Arbeiterinnen schlüpfen. Die Watte ist auch schon entfernt was die Gyne nicht gestört hat. Es liegen bereits kleine Steinchen und Sägespähne vor dem Ausgang sodass wohl kein Licht einfällt. Dachte mir zu Anfang die Gyne könne sich damit ihre Gründungskammer so gestalten wie sie möchte, sie ging aber nicht einmal in die Nähe sondern entfernte sich nie weiter als 2cm von der feuchten Watte auf der anderen Seite.

Tag 54 - 02.09.2010

Da noch immer keine Pygmäen geschlüpft sind und ich immernoch keine Puppen erkennen konnte (50 Tage nach Eiablage!) habe ich die Temperatur überprüft und festgestellt dass es unterm Tag nur 16°, in der Nacht manchmal nur 13° im Formicarium hat. Habe dem entgegengewirkt (Fenster in der Nacht zu, unterm Tag ein paar Stunden Schreibtischlampe an, aufs Formi gerichtet) und komme so auf 22°, nachts ca 16°. Meine Gyne hat sofort als es merklich wärmer wurde angefangen ganz aufgeregt ihren Bruthaufen neu zu sortieren, allgemein kann ich sagen dass ihre Aktivität über die Wochen konstant zunahm. Anfangs saß sie oft nur eine halbe Stunde regungslos da, jetzt ist sie eigentlich fast ständig dabei ihre 'Nachkommen' neu anzuordnen.

Ich hoffe nun auf baldiges verpuppen und schlüpfen, sodass sich meine Königin noch genug Reserven für die Winterruhe anfressen kann. Eier und Larven sind schätzungsweise je 10 bis 15 zu vorhanden.



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#4 AW: Lasius cf. niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von kev » 2. September 2010, 23:57

Tag 41: (20.08.2010)


Habe das RG nun vorsichtig in die Arena gelegt, da es nicht mehr lange dauern kann bis die ersten Arbeiterinnen schlüpfen. Die Watte ist auch schon entfernt, was die Gyne nicht gestört hat. Es liegen bereits kleine Steinchen und Sägespähne vor dem Ausgang sodass wohl kein Licht einfällt. Dachte mir zu Anfang, die Gyne könne sich damit ihre Gründungskammer so gestalten, wie sie möchte. Sie ging aber nicht einmal in die Nähe, sondern entfernte sich nie weiter als 2cm von der feuchten Watte auf der anderen Seite.

Tag 54: (02.09.2010)


Da noch immer keine Pygmäen geschlüpft sind und ich immer noch keine Puppen erkennen konnte (50 Tage nach Eiablage!) habe ich die Temperatur überprüft, und festgestellt dass es unterm Tag nur 16°, in der Nacht manchmal nur 13° im Formicarium hat. Habe dem entgegengewirkt (Fenster in der Nacht zu, unterm Tag ein paar Stunden Schreibtischlampe an, aufs Formi gerichtet) und komme so auf 22°, nachts ca 16°. Meine Gyne hat sofort, als es merklich wärmer wurde, angefangen ganz aufgeregt ihren Bruthaufen neu zu sortieren: Allgemein kann ich sagen, dass ihre Aktivität über die Wochen konstant zunahm. Anfangs saß sie oft nur eine halbe Stunde regungslos da, jetzt ist sie eigentlich fast ständig dabei ihre 'Nachkommen' neu anzuordnen.

Ich hoffe nun auf ein baldiges Verpuppen und Schlüpfen, sodass sich meine Königin noch genug Reserven für die Winterruhe anfressen kann.
[color="red"]Eier und Larven[/color] sind [color="Red"]schätzungsweise je 10 bis 15[/color] zu vorhanden.



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#5 AW: Lasius cf. niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von kev » 16. September 2010, 21:48

Tag 56: (04.09.2010)

Als ich heute einen Blick ins RG warf, sah ich dass meine Gyne eine Larve ca 2 cm entfernt von den anderen abgelegt hatte.
Sie lief immer wieder aufgeregt hin und betastete die Larve. Nach ca 3 Stunden schaute ich wieder nach und alles war wie gewohnt,
anscheinend hat sie sie wieder zurück gelegt.
(Hoffentlich nicht gefressen;-)


Tag 62: (10.09.2010)

Ab heute verzichte ich wieder auf die Zusatzbeleuchtung, da es wieder wärmer geworden ist.


Tag 64: (12.09.2010)

Endlich ist es soweit - [color="red"]die ersten 3 Pygmäen[/color] sind geschlüpft und sorgen sich jetzt zusammen mit ihrer Mutter um die Brut!
[color="red"]Wahrscheinlich[/color] sind sie aber auch schon [color="red"]seit gestern oder vorgestern geschlüpft[/color], sie sind zumindest nicht mehr ganz weiss.

Es ist lustig zu beobachten, wie sich die Ameisen um den umgeborenen Nachwuchs kümmern.
Manchmal trägt eine Pygmäe eine Larve / Puppe (?) von links nach rechts, und die Gyne 'fängt sie auf halbem Weg ab', um die Brut und die daran hängende und zappelnde Pygmäe woanders wieder abzusetzen:-)


Tag 68: (16.09.2010)

Bei der heutigen Kontrolle und Fütterung zählte ich [color="red"]5 Pygmäen[/color], alle schon ausgefärbt.
Ich füttere nun 2 mal pro Woche einen kleinen Tropfen Honigwasser und eine meisst überbrühte, zerquetschte Fliege, Motte o.ä. Die Überreste vom letzten mal kommen dann wieder raus.



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#6 AW: Lasius cf. niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von kev » 26. September 2010, 12:27

Tag 70: (18.09.2010)

[color="red"]6 Pygmäen[/color]

Tag 74: (22.09.2010)


Heute fiel mir auf, dass ständig Larven umhergetragen werden. Von einer Arbeiterin nah an die feuchte Watte gelegt, von der anderen 5mm nach hinten verfrachtet. Von der Königin an den Ursprungsort zurückgebracht usw. Es ist ständig was los im Nest:-) ...und die 'Pflegerinnen' sind sich wohl nie so ganz einig, was als Nächstes getan werden soll.

Ich konnte auch beobachten, wie sich die Arbeiterinnen gegenseitig fütterten. Eine Pygmäe lief umher und blieb immer wieder an einer ihrer Schwestern und auch einmal bei ihrer Mutter stehen, um Nahrung weiterzugeben.

Ein paar Minuten später sah ich eine Arbeiterin, die sehr zielstrebig durch das RG lief und über die Steinchen und Sägespäne kletterte, um zum Ausgang zu gelangen. Dann verließ sie das Nest und ging geradewegs auf den Honigtropfen zu - ich füttere den Honig immer an der selben Stelle - und schlürfte in voller Gelassenheit über 20 Minuten lang den Honig. Es sind anscheinend schon deutliche Pheromonspuren zur Futterquelle vorhanden. Sie verhielt sich auch total unerschrocken, als ich ein kariertes Papier nahe an sie heran hielt, um zu sehen wie groß sie in etwa ist (3-4mm). Die Pygmäe reagierte sogar sichtlich aggressiv und wollte sofort auf das Papier klettern. Dass Lasius niger eine sehr aggressive Art ist war mir klar, dass aber bereits die Pygmäen derart aggressiv agieren, hätte ich nicht gedacht!

Hier ein paar Bilder des RG und der mampfenden Arbeiterin. Leider sind sie mir nicht sehr gut gelungen:

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#7 AW: Lasius cf. niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von kev » 17. November 2010, 23:48

Tag 77: (25.09.2010)

Gestern fütterte ich einen überbrühten Schnaken. Als ich heute einen Blick ins Formikarium warf, konnte ich das tote Tier jedoch nicht mehr entdecken. Wahrscheinlich haben sie es schon zerteilt, ins RG gezogen und zum Teil gefressen.
Wenn es fast schon dunkel ist, nascht fast immer eine der Arbeiterinnen. An den toten Insekten hab ich bisher aber noch nie eine beobachten können. Anscheinend wird im Verhältnis zum Honig nur sehr wenig proteinreiche Nahrung benötigt.

01.10.2010

Vor ein paar Tagen musste die Jungkolonie umziehen und wurde an einem durchschnittlich 14°-16°C 'warmen' Ort untergebracht.
Die Außenaktivität nimmt stets ab; ich sehe kaum noch eine Arbeiterin außerhalb des RGs.

22.10.2010

Da die Aktivität auch im RG deutlich zurück ging, habe ich mich entschieden sie ab heute noch etwas kälter zu stellen. Sie sind nun am Fensterbrett bei schwankenden 13°-15°C untergebracht.

Bild

07.11.2010

Heute habe ich meine Kolonie in den Hausgang gelegt. Dort herrschen konstante 12°C.

12.11.2010

Mein Thermometer mit Minimal- und Maximalanzeige verriet mir heute, dass die Temperatur im Hausgang nur minimal schwankt.

So eine Minimal und Maximalanzeige ist sehr praktisch, so lassen sich sehr gut verschiedene Standorte für die Winterruhe testen. (Kostenpunkt 2€;-) Vorsicht ist aber bei den billigen, analog Thermometern geboten: damit konnte ich schon Abweichungen von bis zu 5°C zur tatsächlichen Raumtemperatur feststellen!



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#8 AW: Lasius cf. niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von kev » 3. Dezember 2010, 15:36

Tag 77: (25.09.2010)

Gestern fütterte ich einen überbrühten Schnaken. Als ich heute einen Blick ins Formikarium warf, konnte ich das tote Tier jedoch nicht mehr entdecken. Wahrscheinlich haben sie es schon zerteilt, ins RG gezogen und zum Teil gefressen.
Wenn es fast schon dunkel ist, nascht fast immer eine der Arbeiterinnen. An den toten Insekten hab ich bisher aber noch nie eine beobachten können. Anscheinend wird im Verhältnis zum Honig nur sehr wenig proteinreiche Nahrung benötigt.

Tag 83: 01.10.2010

Vor ein paar Tagen musste die Jungkolonie umziehen und wurde an einem durchschnittlich 14°-16°C 'warmen' Ort untergebracht.
Der [color="red"]erste Schritt in Richtung Winterruhe[/color] für meine [color="red"]10 Arbeiterinnen[/color] + Königin war getan.
Die Außenaktivität nahm die letzten Tage stets ab; ich sehe kaum noch eine Arbeiterin außerhalb des RGs.

22.10.2010

Da die Aktivität auch im RG deutlich zurück ging, habe ich mich entschieden sie ab heute noch etwas kälter zu stellen. Sie sind nun am Fensterbrett bei schwankenden 13°-15°C untergebracht.

Bild

07.11.2010

Heute habe ich meine Kolonie in den Hausgang gelegt. Dort herrschen konstante 12°C.

12.11.2010

Mein Thermometer mit Minimal- und Maximalanzeige verriet mir heute, dass die Temperatur im Hausgang nur minimal schwankt.

So eine Minimal und Maximalanzeige ist sehr praktisch, so lassen sich sehr gut verschiedene Standorte für die Winterruhe testen. (Kostenpunkt 2€ ;-) Vorsicht ist aber bei den billigen, analog Thermometern geboten: damit konnte ich schon Abweichungen von bis zu 5°C zur tatsächlichen Raumtemperatur feststellen!



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