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Lasius niger - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Lasius
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Tanausu
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#1 Lasius niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von Tanausu » 18. April 2012, 16:36

Hallo ihr Lieben,

auch ich möchte mich an einem Haltungsbericht versuchen und euch meine kleine Lasius niger Kolonie vorstellen.

Hier geht´s zum Diskussionsthread zum Bericht: http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/47024-diskussion-zum-haltungsbericht-lasius-niger-von-tanausu.html#post317792

Der Bericht ist für Einsteiger gedacht. Ich werde daher versuchen, einen recht genauen Bericht zu erstellen. Erfahrene Halter mögen mir verzeihen, wenn ich daher manchmal etwas ausschweife. Für sie wird der Bericht wahrscheinlich weniger spannend.

Mein Freund und ich werden uns gemeinsam um die Ameisen kümmern. Wundert euch also nicht, wenn ich von "wir" spreche.

Lange haben wir überlegt, welche Art es werden soll. Am Anfang haben wir mit Messor barbarus (aus Südspanien) oder Camponotus rufoglaucus feae (von den Kanarischen Inseln) geliebäugelt, um die "lästige" Winterruhe zu umgehen. Es ist ja schon verlockend...

Nach reiflicher Überlegung sind wir dann aber doch bei den einheimischen Arten gelandet. Man will ja nicht für den Tod eines ganzen Volkes und einer Schwangeren verantwortlich sein, wenn die Kolonie durch einen blöden Anfängerfehler eingeht. Und das alles nur, weil man seine Ameisen unbedingt auch im Winter betrachten muss und sich daher für eine Art entscheidet, die eben doch schon ein paar Ansprüche mehr stellt.

Zur Auswahl standen dann: Lasius niger, Myrmica rubra und Formica fusca.

Myrmica rubra fiel leider aus, da sie wohl die heißen Sommertemperaturen in unserer Dachgeschosswohnung nicht gut vertragen hätten.

Letztendlich sind wir dann doch bei Lasius niger gelandet. Aggresiv, wuselig, robust. Die klassische, überall empfohlene Einsteigerart. Hi hi...das hätten wir auch einfacher haben können. Aber so haben wir uns, durch das viele Lesen, wenigstens einen guten Gesamtüberblick verschafft.

Nun aber endlich zum eigentlichen Thema (zumindest fast).

Das Formicarium

Unser Formicarium bekommt einen Platz in einer ruhigen Ecke ohne direkte Sonneneinstrahlung.

Die Arena besteht aus einem 40x30x20 Becken mit Deckel. Die Bohrungen betragen 27mm.
Der Bodengurnd ist eine Sand-Lehm Mischung (1:1, je weniger Sand, desto härter wird der Boden). Wir haben uns aus praktischen Gründen für Sand-Lehm entschieden, da Futterreste sich leichter entfernen lassen, wenn sie nicht im feinen Kies versinken.

Ich habe das Gemisch mit Wasser angerührt und dann im Becken verteilt. Die Idee gehörte nicht zu meinen Besten.
Es war ein ziemliches Gemansche und ich musste hinterher die Beckenwände saubermachen, da ich es nicht geschafft habe da ganze schmierfrei zu verteilen.
Eine richtig glatte Oberfläche zu bekommen ist auch nicht so leicht möglich, war aber auch nicht gewollt.
Die Trockenzeit ist natürlich entsprechend hoch.

Die Grundidee war, dass der Boden nach dem Trocknen härter wird, wenn er komplett durchnässt war und somit ein eingraben unmöglich macht. Dies ist auch ganz gut gelungen. Der Boden ist wirklich extrem hart. Ich glaube nicht, dass die Kleinen da reinkommen.

Bei der nächsten Arena werde ich dann aber wohl das Gemisch trocken einfüllen und dann nur mit Wasser besprühen. Ich denke, dass das doch die elegantere Lösung ist.

Als zusätzlichen Ausbruchsschutz verwenden wir einen Streifen aus Rapsöl. Allerdings haben wir es zu dick aufgetragen, so dass sich nach einiger Zeit Tropfen bildeten, die an der Scheibe herunterliefen. In diesem Fall gilt dann wohl: weniger ist mehr.

Deko ist noch keine vorhanden (kommt aber noch) und auch ein Nest ist momentan nicht angeschlossen. Die kleine Kolonie (Königin, 5-6 Arbeiterinnen und Brut) wohnt noch im Reagenzglas.

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Die Ameisen werden noch ein externes YTong Nest bekommen. Dieses ist allerdings noch in der Testphase und muss noch mal geändert werden. Die Grundform ist aber, hoffe ich, ganz gut. Erste Bewässerungstest verliefen ebenfalls gut. Allerdings überlegen wir, ob wir den Stein nicht einfach in ein Wasserbad stellen, damit er sich quasi selber bewässert.

Ein externes Nest weil: man dieses auch ohne das komplette Formicarium in Winterruhe schcken kann.

Ein YTong Nest weil: wir denken, dass dies für Anfänger am einfachsten zu handhaben ist. Die Schimmelgefahr ist gering und die Bewässerung scheint uns auch recht einfach in der Handhabung.

Als Werkzeug haben wir lediglich eine Bohrmaschine, einen flachen Schraubendreher und einen kleinen Klöppel benutzt.

Die Maße des Nestes Aussenmaß: 27x19x11 cm
Gangbreite: 8 - 9 mm (optimal wären 5 - 8 mm, hat aber nicht ganz geklappt)
Gangtiefe: ca 8 mm (auch hier wären 5 - 8 mm optimal)
Kammerhöhe: 10 - 15 mm
Kammertiefe: 10 - 15 mm
Kammerlänge: 27 - 55 mm

Die oberen Kammern (die hoffentlich zuerst bezogen werden) sind kleiner und weniger tief als die unteren.

Die Bewässerungskammern liegen hinter den Nestkammern und Gängen. Sie sind 65 - 70 mm tief, ca. 8 cm lang und 3,5 cm breit. Alternativ kann der Stein auch, wie schon gesagt, von unten bewässert werden, indem man ihn in eine Schale mit Wasser stellt. Der Stein saugt sich dann von alleine voll.

Da das Nest für eine kleine Kolonie ja definitiv zu groß ist, haben wir beschlossen, alle Kammern bis auf eine zu verschließen. Irgendwo meine ich gelesen zu haben, dass Lasius niger Seramis prolemlos aus dem Nest schaffen können. Also haben wir ohne weiter zu überlegen, oder noch mal nachzulesen, mit Seramis befüllt und die Glasscheibe mit Aquariensilikon aufgeklebt (war schon spät...da ist das nicht mehr so einfach mit dem Denken).

Nun, wo ich die kleinen Winzlinge gesehen habe, ist mir klar, dass das so nicht klappen wird. Die Brocken sind viel zu groß. Also, Scheibe wieder ab (geht prima, einfach mit einer Rasierklinge die Silikonschicht durchtrennen) und Searamis wieder raus. Wir besorgen heute groben Sand um die überzähligen Kammern zu verschließen. Dann kommt die Scheibe wieder drauf und natürlich auch noch eine Verdunkelung.

In ein paar Tagen (wenn das Silikon ausgeünstet ist) werden wir den Stein dann an die Arena anschließen. Der Eingangsschlauch ist auch schon dran und mit Silikon fixiert.

Wie ihr auf den Fotos sehen werdet, ist der Schlauch ein ganz kleines wenig :ironie: zu groß geraten. Er hat 22 mm Innendurchmesser. Ein Innendurchmesser von 10 mm erschien mir so winzig. Nach Betrachten unserer Winzlinge denke ich aber, dass die 10 mm locker gereicht hätten (wie ihr seht ist mein räumliches Vorstellungsvermögen nicht gerade das Beste). Na ja...egal, die Ameisen können sich den Nesteingang ja schließlich mit Sand verkleinern, wenn er ihnen zu groß ist.

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Hier noch ein Bild, wie es mal aussehen soll, wenn das Nest angeschlossen ist (mit laufendem YTong Bewässerungstest). Die Schlauchverbindung ist bewusst kurz gehalten, damit das kleine Volk nicht so weit laufen muss. Später wird es dann längere Verbindungen geben.

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Als Näpfe für Wasser und Honigwasser benutzen wir Schraubverschlüsse von Tetrapack Getränkekartons (in unserem Fall von Milchpackungen), die mit Watte gefüllt werden, damit die kleinen Nichtschimmer nicht ertrinken.

Die Insekten legen wir einfach auf den Arenaboden. Sie werden ja sowieso hin- und hergeschleppt.

Als Baumaterial haben wir ein wenig Seramis in die Arena gelegt. Da die Steinchen ja so riesig sind und die Ameisen nur die sehr kleinen Brocken transportieren können, haben wir einen Teil der Kügelchen mit einer Zange zerkleinert.

Jetzt aber wirklich zu den Hauptdarstellern!

Unsere Lasius niger

17.04.12

Da die Gründungsphase ja wohl die heikelste Zeit ist, haben wir uns entschlossen mit einer kleinen Kolonie anzufangen. Es sollten schon Arbeiterinnen vorhanden sein, aber so wenige wie möglich. Bestellt haben wir dann eine Königin mit 5 - 9 Arbeiterinnen und Brut.

Gestern ist unsere kleine Kolonie angekommen :D. Alle waren putzmunter, es gab keine Transporttoten (zumindest konnten wir keine entdecken).

Es sind 6 Arbeiterinnen und eine Gyne. Wir konnten auch Eier und Puppen erkennen und meinen auch Larven entdeckt zu haben. Bei den Larven sind wir uns aber nicht sicher, da alles so winzig ist. Wir müssen uns auf jeden Fall noch eine Lupe anschaffen.

Nach kurzer Inspektion ob auch alle wohlauf sind, haben wir das Reagenzglas mit roter Folie umklebt, in die Arena gelegt und den Wattestopfen entfernt.

Es dauerte nur wenige Sekunden, bis die erste Arbeiterin heraus kam. Sie inspizierte ein wenig die nähere Umgebung um dann wieder im Nest zu verschwinden. Wiederum wenige Sekunden später kam dann wieder eine Arbeiterin heraus, der auch sogleich die Zweite folgte.

In den folgenden Stunden waren bis zu 4 Arbeiterinnen gleichzeitig in der Arena unterwegs.

Der bereitgestellte Honiglösung wurde direkt entdeckt und eifrig besucht. Bis zu 2 Ameisen saßen gleichzeitig im Honig.

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Die Eiweißnahrung wurde erst ignoriert, nach ca. 1 Stunde dann aber auch gierig angenommen, hier waren zeitweise sogar 3 Ameisen gleichzeitig zu Tisch. Es gab eine kleine Motte und eine Stubenfliege. Beide überbrüht und mit einer pinzette leicht angequetscht.

Die Fliege schien meinen Ameisen am besten zu gefallen. Sie wurde direkt an Ort und Stelle komplett "ausgelutscht".

Die Motte wurde teilweise vor Ort verzehrt, ein Teil der Motte (ein Stück Hinterleib?) wurde sogar ins Nest getragen, als der gröbste Hunger erst mal gestillt war.

Die unverwertbaren Reste (Flügel, Aussenhülle der Fliege) wurden einfach an Ort und Stelle liegen gelassen und sind bereits von uns entsorgt worden.

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Alles in allem machten die Kleinen einen nahezu ausgehungerten Eindruck. Ich hätte nicht gedacht, dass so wenige und winzige Ameisen so viel essen können.

Die Arena wurde in Windeseile komplett erkundet. Dabei konnten wir direkt beobachten, dass der Rapsöl-Ausbruchsschutz wunderbar funktioniert. Die spannende Frage ist jetzt nur noch, ob dies auch an allen Stellen so ist. Aber wir haben ja auch noch den Deckel.

Ausserdem haben die Arbeiterinnen angefangen den Nesteingang zu verbauen. Weit sind sie allerdings noch nicht gekommen, es scheint ihnen auch nicht so wirklich wichtig zu sein. Besonders bedroht fühlen sie sich also anscheinend nicht.

Zuerst haben sie es mit den kleineren Brocken des Seramis versucht, stellten aber schnell fest, dass dies wohl zu anstrengend ist. Sie sind dann dazu übergegangen, das zerkleinerte Seramis einzutragen. Dies ist ihnen anscheinend aber auch zu anstrengend geworden und sie tragen nun die losen Sandkörner des Bodengrundes ein.

Die Gyne saß die gesamte Zeit ruhig im Reagenzglas. Zwischendurch konnte man sehen, wie sie sich geputz hat und von den Arbeiterinnen gefüttert wurde. Sie macht einen sehr entspannten Eindruck und kümmert sich hoffentlich ordentlich um ihren Nachwuchs. Mindestens 2 Arbeiterinnen standen der Königin die ganze Zeit zur Seite und kümmern sich hoffentlich ebenfalls gut um ihre Schwestern.

Zum frühen Abend hin ist dann Ruhe eigekehrt, maximal 1 - 2 Arbeiterinnen sind noch in der Arena unterwegs. Haupsächlich wird noch ein bißchen die Umgebung erkundet und das ein oder andere Sandkorn geschleppt.

Hier noch ein Foto vom Reagenzglas, auf dem man ein Eierpaket (?) sehen kann, welches an der Wand klebt. Im Hintergrund sieht man auch ein wenig die Gyne, durch die rote Folie allerdings nur sehr verschwommen.

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18.04.12

Die Lage ist weiterhin entspannt. Im Reagenzglas herrscht Ruhe.

Maximal 1 - 2 Arbeiterinnen sind in der Arena unterwegs. Nur noch ab und an wird am Honig genascht, die frisch angebotene Motte wird nur zögerlich angeknabbert. Kein Wunder, wahrscheinlich haben die Kleinen gestern genug für die nächsten Tage gegessen.

Der Rest der Kolonie sitz samt Brut an der Watte im Reagenzglas und kümmert sich hoffentlich fleißig um den Nachwuchs. Durch die rote Folie kann man allerdings nicht sehen, was genau sie tun. Ich denke solange es im Nest so ruhig zugeht, sollte alles in bester Ordnung sein.

Da der Wassertank des jetzigen Reagenzglases leer ist (wurde für den Transport geleert), hat die Kolonie heute noch ein Ausweichheim in Form eines zweiten Reagenzglases mit gefülltem Wassertank bekommen. Bin mal gespannt ob sie umziehen werden, wenn das alte Nest austrocknet. Wir haben die Reagenzgläser mit den Öffnungen gegenüber gelegt und nur einen schmalen Spalt dazwischengelassen.

So, nun ist es ein halber Roman geworden...kurz fassen ist wohl nicht so meine Sache...jetzt gibt es aber erst mal nichts mehr zu berichten und da die Kleinen pappsatt sein dürften, wird es wohl erstmal so bleiben.

Ich melde mich wieder, wenn es etwas Neues gibt.

LG, Tanausu



Tanausu
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#2 AW: Lasius niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von Tanausu » 22. April 2012, 18:01

Hallo ihr Lieben, da bin ich wieder.

Die letzten Tage verliefen erwartungsgemäß recht ruhig. Ab und an sah man eine Arbeiterin die ein Sandkorn eintrug oder am Honig naschte. Das war´s dann aber auch schon. Proteinfutter in Form von Motten wurde ignoriert, das gleiche galt für das frische Reagenzglas. Die meiste Zeit saß die Bande brav bei Mutti im Nest.

Seit gestern Abend hat die Aktivität aber wieder zugenommen. Die komplette Arena wurde mehrfach, teilweise von zwei Arbeiterinnen gleichzeitig, ausgiebig erkundet. Die Beckenwände schienen dabei überhaupt nicht interessant zu sein und wurden komplett ignoriert. Das frische Reagenzglas wurde auch weiterhin gemieden.

Gestern Abend wurd zum ersten Mal der Wassernapf aufgesucht. Ich glaube im alten Nest wird es langsam ungemütlich trocken. Wahrscheinlich erkunden sie deshalb auch so intensiv die Arena. Dabei müssten sie doch einfach nur direkt gegenüber in´s neue Nest ziehen (seufz).

Das Abendmahl, ein Regenwurm kam nicht so gut an. Er wurde nur recht zögerlich besucht und wurde sehr schnell trocken und hart. Wohl nicht die optimale Futterart.

Heute haben wir das YTong Nest angeschlossen. Ich bin mal gespannt, wie lange es dauert, bis sie es entdecken. Gefüllt haben wir es mit grobem schwarzen Sand. Ist wahrscheinlich auch nicht so optimal (wegen der Farbe), war aber der einzige den wir da hatten. Aber wenigstens gibt der schwarze Sand einen schönen Kontrast zum YTong.

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Als Verdunkelung haben wir die Rückseite eines Bilderrahmens mit Gaffa Klebeband oben am Glas befestig. Unten haben wir ihn mit Gummiban fixiert. Man kann nun das Gummiband nach unten schieben und dann die gesamte Verdunkelung hochklappen. Mal schauen, ob meine Ameisen es stört, wenn es zwischendurch mal hell wird. Wir schauen ja nicht ständig rein. Sollte es sie dennoch beunruhigen, bekommen sie natürlich zusätzlich noch rote Folie.

Die gesamte Anlage sieht nun so aus.

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Wie ihr seht haben wir nun auch ein bißchen dekoriert. Allerdings haben wir uns dabei vorläufig auf Steine beschränkt. Die Brücke zum Schlauch ist natürlich nicht aus Stein, sondern aus Holz ;-). Die Ameisen hat unsere Umbauaktion anscheinend nicht gestört. Sie wirkten weder aufgeregt noch verschreckt. Während des Umbaus haben sie sich in´s Nest zurückgezogen, kamen aber direkt wieder raus, nachdem wir fertig waren.

Bild Bild

Die Aussenaktivität war heute noch ein wenig höher als gestern. Die Arena wird weiterhin erkundet und es werden Wasser und Honig aufgenommen. Ausserdem gab es noch Mehlwürmer. Die Ameisen haben sich geradezu darauf gestürzt. Es waren wieder bis zu drei Ameisen gleichzeitig am Futter.

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Das frische Reagenzglas wurde heute von den Ameisen erkundet. Zuerst wagten sie sich nur wenige Schritte hinein, gerade konnte ich aber eine Ameise hinten am Wassertank sehen. Sie hat den Wattepropfen genauestens untersucht.

Wir wünschen Euch allen noch ein schönes Restwochende und melden uns wieder, wenn es etwa neues gibt.



Tanausu
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#3 AW: Lasius niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von Tanausu » 26. April 2012, 00:16

Jipppieehhh!

Wir haben Nachwuchs bekommen :) !

Wir glauben heute 8 oder 9 Arbeiterinnen gezählt zu haben. Auch Brut ist noch vorhanden. Allerdings kann ich nicht sagen, welcher Art oder wie viel. Dazu ist die Brut einfach zu klein und durch die rote Klebefolie zu schlecht zu sehen.

Seit der letzten Fütterung ist nicht viel los. Die meisten Ameisen sitzen im Nest und kümmern sich um Brut und Königin. Ab und an ist eine Ameise in der Arena unterwegs und erkundet diese. Gestern Morgen konnten wir zum ersten Mal beobachten, wie ein Ameise den Verbindungsschlauch zum YTong entdeckte. Am Nesteingang drehte sie dann allerdings wieder um.

Wegen der geringen Aussenaktivität gab es erst mal auch nichts neues zu Futtern (außer Honig, der steht natürlich immer bereit). Ich denke, Morgen bekommen sie wieder zwei kleine Mehlwürmer.

Nachdem das frische Reagenzglas weiterhin weitgehend ignoriert wude, haben wir es noch mal herausgenommen und genauer betrachtet. Ich habe es tatsächlich geschafft, die Watte so dicht zu wickeln, dass kein Wasser mehr durchgekommen ist. Ausserdem war der Wattepropf wohl ein wenig groß.

Also hieß es: Watte wieder rausprockeln und Reagenzglas neu präparieren. Die Watte zu entfernen gestaltete sich äußerst schwierig, da sie ja so fest saß. Geschafft haben wir (bzw. mein Freund) es dann mit einer Fonduegabel mit umgebogenen Zinken. Wenn jemand einen Tipp für uns hat, wie man das einfacher hinbekommt, wären wir sehr dankbar. Dann bitte einfach in den Diskussionsthread posten.

Und wo ich gerade bei den Fragen bin, habe ich direkt noch eine...

Da ich totaler Foren-Neuling bin, wüsste ich gerne, wie man Wörter in einem Beitrag verlinkt. Z.B würde ich gerne das Wort "Diskussionsthread", im vorigen Absatz, zu meinem Diskussionsthread verlinken (wohin auch sonst...). Auch diese Antwort bitte in den oben genannten Thread und schon mal vielen Dank dafür.

Bis dahin noch mal mit der bisherigen Methode: Hier geht´s zum Diskussionsthread: http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/47024-diskussion-zum-haltungsbericht-lasius-niger-von-tanausu.html

Ps: Ausserdem vielen, vielen lieben Dank für die positiven Bewertungen. Ich freue mich, dass euch unser Haltungsbericht gefällt.



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#4 AW: Lasius niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von Tanausu » 1. Mai 2012, 21:10

Huhu...hier mal wieder ein kleines Update von unseren Mädels.

Die Ameisenanzahl ist erfreulicherweise schon wieder gestiegen :). Wir haben nun 11 oder 12 Arbeiterinnen. Ausserdem liegt im Nest jede menge Brut in allen Stadien, wenn ich das richtig sehe (die Dinger sind aber auch klein...).

Gestern, bei der Fütterung, sah es zum ersten Mal ein wenig nach "Ameisengewusel" aus. 4 Arbeiterinnen zerrten in Teamwork eine halbe Stubenfliege in´s Nest und zwei andere knabberten gemeinschaftlich an einer Mehlwurmhälfte.

Auch Honigwasser und Wasser werden weiterhin gerne genommen.

Das neue Reagenzglas wird, bis auf wenige kurze Besuche einzelner Ameisen, weiterhin nicht angenommen. Die Verbindung zum YTong wird komplett ignoriert. Auch die Steine und die Brücke zum Verbindungsschlauch werden nicht genutzt. Bisher konnte ich noch keine einzige Ameise auf einem der Einrichtungsgegenstände beobachten.

So viel zu den Ameisen. nächstes Mal gibt´s auch wieder Fotos.

Ich möchte euch noch von einem kleinen Honig-Experiment berichten, welches nicht zur Nachahmung empfohlen ist. Da wir bald für 3 Wochen in den wohlverdienten Urlaub fahren, haben wir überlegt, wie wir unseren Katzen/Ameisensittern die Arbeit ein wenig erleichtern. Also haben wir eine große Spritze mit Honig/Wasserlösung gefüllt, um zu probieren, ob diese 3 Wochen Urlaubszeit überstehen würde. Das Ergebnis war: es funktioniert nicht! Die Mischung fing an zu gären und hat den Kolben (nennt man das bei Spritzen so?) glatte 20cm herauskatapultiert. Unglaublich, welcher Druck bei so einem Gärvorgang entsteht.

Nun noch kurz ein kleiner Mehlwurm Exkurs: Da unsere Ameisen, aufgrund der kleinen Koloniegröße, ja noch nicht sooo große Mengen verputzen, haben wir uns gefragt, was wir jetzt mit dem riesigen Berg Mehlwürmern (30g) machen sollen. Für alle, die sich die selbe Frage stellen, habe ich hier eine kurze Erklärung zur "Mehlwurmhaltung" gefunden. Im KFKA Thread schrieb ein Halter dazu, dass er mit dieser Methode die Mehlwürmer schon seit 6 Monaten halte.



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#5 AW: Lasius niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von Tanausu » 23. Mai 2012, 13:48

Hallo Ihr Lieben,

endlich finde ich mal wieder die Zeit, um euch von den Fortschritten unserer Kolonie zu berichten.

Bis zum letzen Wochenende ist allerdings auch nicht viel Berichtenswertes geschehen. Die Aussenaktivität war gering, Futter wurde weiterhin gut angenommen und einige Ameisen (max. 5) hielten sich zwischenzeitlich im neuen Reagenzgals auf.

Am letzten Wochende ist die Zahl unserer Ameisen dann aber nahezu explodiert. Freitag, Samstag und Sonntag schlüpften jede Menge neue Ameisen, so dass wir nun zwischen 25 und 30 Arbeiterinnen haben.

Man konnte die "Frischlinge" super von den anderen Arbeiterinnen unterscheiden. Die Neuen waren noch deutlich farbloser und wirkten auch irgenwie noch zarter als ihre älteren Kolleginen. Sie haben sich auch nicht viel bewegt, sondern saßen eigentlich erst mal nur rum. Am jeweils nächsten Tag konnte man dann schon keinen Unterschied zu den äleren Ameisen mehr feststellen.

Mit wachsender Koloniegröße stieg dann auch das Interesse am zweiten Reagenzglas. Bis zu 10 Ameisen hockten dort.

Gestern Abend haben die Ameisen dann einen Teil der Brut in´s neue Reagenzgals geschafft. Dann haben sie über Nacht wohl einen Teil wieder zurück gebracht und sind nun fleißig dabei, die Brut wieder in`s neue Reagenzglas zu schleppen.

Nun sitzt die Königin mit einem knappen Drittel der Arbeiterinnen und einem Rest der Brut im alten Reagenzglas. Die anderen sitzen mit dem Großteil der Brut im neuen Reagenzglas.

Für uns ist das prima, da das alte Reagenzglas mittlerweile ziemlich verschmiert ist und wir kaum noch erkennen konnten, welche Art von Brut sich im Nest befindet. Beim Teilumzug konnten wir uns jetzt einen kleinen Überblick verschaffen. Hauptsächlich konnten wir Puppen sehen und auch ein paar Eier konnten wir erkennen. Larven haben wir keine entdeckt.

Hier noch ein Foto von einer Ameise, die eine Puppe trasportiert. Leider muss man sehr genau hinsehen, um es zu erkennen. Zu mehr war meine Kamera aber nicht fähig.

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Übermorgen fahren wir endlich in unseren wohlverdienten Urlaub. Ihr müsst euch also wieder auf eine längere Pause (3 Wochen) einstellen. Ich hoffe, die Ameisen überstehen die Zeit gut. Aber unser Tiersitter ist eigentlich gut eingewiesen und schaut eh 2 x täglich wegen der Katzen vorbei. Da sollte doch alles gut gehen.

Bis dahin alles Liebe,
Tanausu



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