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Lasius niger Jungköniginnen als Futter moralisch korrekt?!

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#9 AW: Lasius niger Jungköniginnen als Futter moralisch korrekt?!

Beitrag von Icon » 23. Juni 2011, 00:57

Hallo zusammen,

Nun, ich habe es mir reiflich überlegt hier zu schreiben, aber da sogar schon die Überschrift das Wörtchen "moralisch" enthält reizt es mich fortwährend beim Durchscrollen des Portals...

Was mich etwas stört ist, dass die Ameisenhaltung im Kopf eines Ameisenhalters neue Werte suggeriert, die vor dem Erwerb von Kenntnissen über die Eigenschaften einer Jungkönigin höchstwahrscheinlich nicht vorhanden waren.
Eine Königin die in der Lage ist ein Volk zu gründen, und durch diese Eigenschaft von vielen Leuten erworben wird, ist es nicht wert von eben diesen gefressen zu werden.

Es ist äußerst schwer einem Leben einen "Wert" zuzuordnen, wobei ein Ameisenhalter aufgrund seines "Wissens" hier automatisch eine Ameisenkönigin höher stuft, als ein "normales" Insekt; Beispiel: Eine Fliege *Klatsch* "Von denen gibt es doch genug"...
Doch wie bewertet man ein Individuum, das ebenfalls tausendfach, millionenfach ausschwärmt? Eine Fliege pflanzt sich ebenfalls fort, legt Eier aus denen wieder neue Individuen schlüpfen und fügt sich anschließend in die von uns schwer beeinflusste Nahrungskette ein.
Lediglich weil im Kopf eines Ameisenhalters Ameisen einen höheren Stellenwert haben schaut dieser genau nach, bevor er die Fliegenklatsche schwingt.
Oft genug kann man im Forum von Beutezügen im Wohnzimmer lesen, und den "Kleinen" die sich auf die "Proteine" stürzen.
Allerdings urteilt die Nahrungskette jenseits unserer Türschwelle nicht so, und ein massenhaft vorhandenes "Beutetier" jeglicher Art läuft parallel Gefahr auch massenhaft in diese aufgenommen zu werden.

Selbstverständlich ist es, auch aufgrund des Wissens um das kleine Geschöpf, schade dies zu verfüttern. Allerdings tragen wir durch massenhafte Pflasterung und Teerung großer Städte dazu bei, dass bestimmte Ameisenarten diese Großflächen dominieren, und somit auch in großen Zahlen erwähnte Geschlechtstiere produzieren.

Das zur Abwägung ob es das Leben der Jungkönigin wert ist. Es ist aus meiner Sicht hier kaum möglich moralisch einen Strich zu ziehen, was den Wert eines Lebewesens herauf, oder heruntersetzt.

Eine totgepflegte Ameisenkolonie fordert jedenfalls das gleiche Tribut. Wo kommt man also am Ende der Argumentation heraus? Am Zweifel an der Ameisenhaltung aufgrund der Futterbeschaffung?

Meiner Meinung schafft hier der Umfang einen Grad. Ob beim "Shoppen" zertreten, beim Resenmähen erwischt, oder beim Ungeziefer spritzen. Bei all diesen Tätigkeiten denken wir weitaus weniger über "Moral" nach.

Gruß
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Octicto
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#10 AW: Lasius niger Jungköniginnen als Futter moralisch korrekt?!

Beitrag von Octicto » 23. Juni 2011, 10:04

Ich sag es so wie es ist. Ich habe schon unzählige Jungköniginnen, die auf unserer Terasse landen an meine Kolonien verfüttert. Es werden jetzt bestimmt um die 30-40 Stück sein. Ich entnehme sie aber nur aus unserer Terasse. Sonst sammel ich sie nirgendwo ein. Die Sache ist die, dass meine eltern sowieso keine Ameisen auf der Terasse wollen und deswegen des öfteren Gift und heißes Wasser verteilen. Und das auch wirksam. Die Jungköniginnen würden also sehr wahrscheinlich während ihrer Gründungsphase, spätestens aber dann wenn die Kolonie ein paar Arbeiterinnen groß ist und man diese draußen auch fouragieren sieht, getötet werden. Da ist es für mich noch sinnvoller sie einzumallen und meinen Kolonien anzubieten. Und ich will jetzt keine Kommentare hören von wegen "einsammeln und vorm Haus aussetzen". Da gibt es von denen auch mehr als genug.
Moralisch gesehen für mich kein Problem, da ich mit ihnen genau das mache, was ihnen früher oder später sowieso wiederfahren würde.



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