Pleometrose konnte ich bei Lasius niger in einigen Jahren Naturbeobachtung noch nie in freier Natur feststellen. Anders bei Lasius flavus, bie dieser Art kommt es vor und ist in seltenen Fällen auch im Freiland beobachtbar.
Lasius niger scheint zur Pleometrose jedoch fähig zu sein, halt unter Bedingungen der Gefangenschaft. Hier können die Königinnen ja nicht ausweichen.
Im Freiland jedoch oder kurz nach dem Einfangen versuchten niger-Königinnen bei meinen Beobachtungen anfangs immer, einander auszuweichen, wichen erschrocken vor artgleichen Könginnen zurück. Dieses Verhalten scheint mir ausreichend zu sein, eine Pleometrose bei dieser Art unter natürlichen Bedingungen auszuschliessen.
Es gibt wohl eine Reihe weiterer Lasius-Arten, deren Arbeiterinnen und Könginnen denen der niger stark ähneln und die zum Teil sogar polygyn sind. Hier mag es Pleometrose geben.
Bei niger jedoch kommt diese Art der Gründung nach meinen Beobachtungen nur unter Zwang in Gefangenschaft vor, deswegen ist für mich diese Art der Gründung bei niger vernachlässigbar und gehört eigentlich nicht zum Verhaltenrepertoire dieser Art. Sämtliche Spekulationen und Versuche zur Pleometrose bei Lasius niger sind nach meiner Erfahrung und Meinung daher falsch.

LG, Frank.

Tut mir Leid Frank da sind meine Beobachtungen anders ! Auch kurz nach dem einfangen sitzen die Königinnen recht schnell friedlich nebeneinander von zurückweichen keine Spur ! Auch habe ich schon öfter in der freien Natur, immer unter flachen Steinen, in Pleometrose gründende Königinnen gefunden ! Oft scheint es das die jungen Königinnen einfach keine ihnen geeignet erscheinenden Orte finden, oder halt oft schon besetzte ! Warum sollten sie anfangen sich jetzt umzubringen, ohne das sie begonnen haben die Art zu erhalten !

MFG
Michael

Lt. Seifert findet die Gründung in Pleometrose bei Lasius niger bis zu 25 % statt.

Naja, Michael, ich gebe eigentlich nur meine Beobachtungen wieder. Bei Lasius niger eben. Ich habe noch nie ein funktionierendes Gründungsnest gefunden (...und in so manchem Jahr Sommers wie Winters welche geöffnet, meist aus Versehen, auf der Suche nach Anderem...), mit Brut oder ersten Arbeiterinnen der Art, in dem zwei Königinnen anwesend waren. Das aber wäre dann echte Pleometrose. Gemeinsam erfolgreich gründen, nicht nur Schutz suchen nach dem Hochzeitsflug.

LG, Frank.

Ich habe letztes Jahr mehrere Gynen der Art Lasius niger gefangen und aufgezogen, um sie dann entweder zu verschenken oder wieder frei zu lassen.
In einem Versuch habe ich 3 Königinnen in einem größeren Reagenzglas (16cmx1,6cm) zusammen, also in Pleometrose, gründen lassen.
Es wurde nach kurzer Zeit eine Königin getötet.
Allerdings habe ich dann wieder eine andere Gyne dazugesetzt.
Die darauf folgenden Wochen verliefen gut.
Mehr Brut als sonst wurde auch nicht wirklich herangezogen, also kann man sich das auch sparen.
Daraufhin, nach der erfolgreichen Gründung in Pleometrose, wurde wieder eine Königin getötet. Dann nach einem Monat Ruhe fand ich die eine andere Königin auch tod auf, mit einem abgebissenem Kopf.


lg
Ameisen-Fan 1

Ich habs grad unfreiwillig gemacht. Ich hatte für jemand gesammelt, hatte aber nicht genug Reag., nach 2 Tagen als die Reag. kamen, hatten aber leider schon 20 zusammen gegründet. Jetzt hocken alle auf einem Haufen mit einem Berg Eier. Interessant finde ich das sie sich in der großen Büche auf eine Stelle versammelt haben und alle Eier auf einem Haufen liegen.

Leute, das sind doch eben nicht Bedingungen, wie sie in der Natur herrschen. Dort können die Königinnen einander ausweichen. Anders als zB. Formica fusca-Könginnen, die sich gerne zusammenschliessen, tun dies niger-Königinnen nicht freiwillig.
Also; Keine Pleometrose.
@Smaug: Die wenigsten Lasius niger-Königinnen haben den SEIFERT gelesen...

LG, Frank.

Das ist mir schon klar. Ich fands nur interessant das sie alle Eier auf einem Haufen haben und sich nicht abgesondert hatten. Die Büchse ist 25x12cm Grundfläche, möglich wäre es also gewesen.