Lasius niger - Welches Futter als Proteinquelle?

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Amano
Halter
Offline
Beiträge: 134
Registriert: 1. Mai 2009, 17:51
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#1 Lasius niger - Welches Futter als Proteinquelle?

Beitrag von Amano » 22. Mai 2009, 10:30

Guten Morgen!

Ja, wie der Thread-Titel schon sagt, mache ich mir grade Gedanken bezüglich der Proteinquelle für eine kleine Kolonie Lasius niger.
Es handelt sich dabei um eine Königin + ca. 15 Arbeiterinnen + Brut.

Bisher gab es immer Motten, Spinnen oder anderes Krabbelgetier, was ich so in meiner Wohnung antraf. Allerdings ist der Vorrat so langsam aber sicher erschöpft. Wie sichs gehört, habe ich natürlich die Insekten überbrüht, um Milbenbefall etc. vorzubeugen.
Bin dann also kurzerhand in ein Zoo-Fachgeschäft und habe "große Maden" gekauft, da ich meine kleinen gut versorgt wissen wollte. Die habe ich natürlich ebenfall überbrüht, dann 1 bis 2 mal zerteilt und als Futter angeboten, aber das wird offensichtlich nicht do gut angenommen.

Alles in allem, seitdem das Reagenzglas nun recht gut zugebaut ist, tut sich sowieso außerhalb nicht mehr so viel. Gucke mehrmals am Tage dort hinein und muss immer ganz genau hinsehn, um festzustellen ob die kleinen überhaupt noch leben. Das tun sie, aber in den letzten Tagen ist alles etwas träge geworden, daher frage ich mich, ob die großen Maden das richtige sind.
Natürlich steht neben den Maden auch eine Honig-Zuckerlösung und frisches Wasser zur Verfügung, obwohl der Wassertank im Reagenzglas noch lange nicht erschöpft ist. Aber aufgrund der nun doch recht starken schwarzen Verfärbung, hielt ich es für sinnvoll, eine weitere Wasserquelle anzubieten.

Ja... meine eigentliche Frage ist nun aber:

Was kann ich den Ameisen am besten als Proteinquelle anbieten?
Diese Jelly, die man bestellen kann, erscheinen mir doch zu üppig für eine so kleine Kolonie, aber die Maden werden nicht angenommen. Vielleicht warten, bis die Maden schlüpfen und dann die Fliegen anbieten?
Hat da irgendwer eine Idee?

Würde mich über Tipps und Erfahrungsberichte freuen. Danke im Vorraus!

Amano



Benutzeravatar
Schildkroet
Halter
Offline
Beiträge: 399
Registriert: 16. September 2008, 13:56
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

#2 AW: Lasius niger - Welches Futter als Proteinquelle?

Beitrag von Schildkroet » 22. Mai 2009, 10:36

Hallo!

Darf ich mal fragen wie oft du Insekten anbietest?
Meine Vermutung wäre ja, dass du etwas zu viel verfütterst.

Bei solch einer kleinen Kolonie besteht generell noch kein großer Nahrungsbedarf und das Nest wird auch nicht für Platzmangel sorgen. Warum sollten die Arbeiterinnen dann den ganzen Tag Aktion machen :spin2:

Und zu dem Protein-Jelly: dies ist eine leicht glibschig-backige Masse die man ohne weiteres in kleine Portionen teilen kann. Ob sie angenommen wird, ist die andere Sache.


___Schildkroet


<Eine eigene Meinung ist gut, sie weiter entwickeln zu können, ist besser>
eusozial.de

Amano
Halter
Offline
Beiträge: 134
Registriert: 1. Mai 2009, 17:51
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#3 AW: Lasius niger - Welches Futter als Proteinquelle?

Beitrag von Amano » 22. Mai 2009, 10:50

Huhu!

Danke für deine Antwort! Also bisher war es so, dass die kleinen das Futter in das Reagenzglas bis zur Brut gebracht und dort gefressen haben. Die leere Hülle wurde dann nach draussen transportiert, und erst dann habe ich wieder neues Futter angeboten!
Das wurde dann wieder in das Reagenzglas gezogen und so weiter.
Bei den Maden passiert das allerdings nicht. Denke also nicht, dass ich zuviel füttere, zumal sich die Brut seit Beginn auch um einiges vergrößert hat!



Sargash
Einsteiger
Offline
Beiträge: 25
Registriert: 8. Dezember 2008, 18:15
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#4 AW: Lasius niger - Welches Futter als Proteinquelle?

Beitrag von Sargash » 22. Mai 2009, 10:56

Hallo Amano,
meine Kolonie ist in etwa gleich groß wie deine.
Meine Ameisen stehen total auf Ofenfischchen, diese werden auch innerhalb kurzer Zeit ins Nest gebracht. Alles andere was sie bekommen (Heimchen, Grillen, Wachsmaden, Wiesenplankton, etc.) wird nur angknabbert.



Benutzeravatar
Schildkroet
Halter
Offline
Beiträge: 399
Registriert: 16. September 2008, 13:56
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

#5 AW: Lasius niger - Welches Futter als Proteinquelle?

Beitrag von Schildkroet » 22. Mai 2009, 11:07

Hey!

Naja, wenn deine Ameisen viel Proteine zur Verfügung haben, werden sie unter Umständen etwas "lecker", da kein allg. Bedarf besteht.
Aber gut, mag auch sein das sie die Maden generell nicht mögen, warum auch immer, aber die Maden werden ihnen nicht "schlecht bekommen".

Die Arbeiterinnen werden einiges in ihrem Sozialmagen gespeichert haben, also kannst du ruhig mal ein paar Tage nur Maden anbieten. Vielleicht werden diese etwas attraktiver wenn die Reserven allmählich schwinden.
Solange du Honig(-wasser) anbietest wird dadurch kein Schaden an der Kolonie entstehen.

Mein Protein-Jelly was ich ab und zu mal verfütter, wird auch nur angeschaut, wenn nichts anderes zu kriegen ist.


___Schildkroet


<Eine eigene Meinung ist gut, sie weiter entwickeln zu können, ist besser>
eusozial.de

Amano
Halter
Offline
Beiträge: 134
Registriert: 1. Mai 2009, 17:51
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#6 AW: Lasius niger - Welches Futter als Proteinquelle?

Beitrag von Amano » 22. Mai 2009, 11:12

Hmm, also ich hab mir grade mal die Stückchen von den Maden angeschaut und so wie es aussieht, waren die kurz vorm Schlüpfen. Die Fliege kann man sehr gut darin erkennen. Ich werd es wohl einfach mal mit einer geschlüpften Fliege versuchen. Stell das Becherchen mit ein paar Luftlöchern jetzt in den Kühlschrank und werde dann heute Abend, wenn die Bister träge sind mal eine nehmen, überbrühen und das Hinterteil anbieten. Mal sehn was passiert.



chrizzy
Halter
Offline
Beiträge: 1537
Registriert: 29. Mai 2006, 19:42
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 5 Mal

#7 AW: Lasius niger - Welches Futter als Proteinquelle?

Beitrag von chrizzy » 22. Mai 2009, 11:50

Hallo,

bei einer gut gefütterten, kleinen Kolonie ist klar, dass die Außenaktivität sowie die Nahrungsaufnahme nachlassen. Wie oft fütterst du denn? Meist wird von den Haltern so viel Nahrung angeboten, wie die Ameisen irgendwie aufnehmen können. Und wenn du pappsatt bist, und der Kühlschrank voll ist, gehst du ja auch nicht essen oder einkaufen ;)

Meiner Erfahrung nach nehmen Lasius niger so ziemlich alles an (nicht getrockneten) Insekten an, was ihnen unter die Mandibeln kommt. Aber es scheint da tatsächlich auch volksspezifische Unterschiede zu geben.

Von Jellys etc. halte ich, wie wohl bekannt ist, nicht viel - wer weiß, was da alles in welchem Mengenverhältnis zusammengematscht wird.

Noch ein kleines Zitat von Antstore (hervorhebungen durch mich):
Insektenliebhaber in aller Welt schätzen diese Rezeptur zur Brutförderung und Lebensverlängerung durch ausgewogene Ernährung

Dieser Jelly allein ist sicher keine ausgewogene Ernährung, und Brutörderung sowie Lebensverlängerung anzupreisen sind ohne wissenschaftliche Untersuchung wohl auch in Frage zu stellen.

lg, chrizzy



Amano
Halter
Offline
Beiträge: 134
Registriert: 1. Mai 2009, 17:51
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#8 AW: Lasius niger - Welches Futter als Proteinquelle?

Beitrag von Amano » 22. Mai 2009, 12:02

Also die Fütterung fand bisher so alle 3 bis 4 Tage statt, je nachdem wie schnell sie das gereichte Futter aufgefressen hatten. Bevor ich allerdings die Maden reingelegt habe, hatten sie bestimmt 1 Woche kein Proteinfutter mehr, sondern nur Zucker-Honig-Lösung und Wasser.

Das ist es ja auch was mich stutzig macht.
Diese Jelly habe ich bisher nicht bestellt und will ich eigentlich auch nicht machen. Denn a) ist es mit Insekten viel Interessanter und b) vor allem auch natürlicher, wenn auch die Insekten natürlich alle sammt immer überbrüht sind und lebendig.



Neues Thema Antworten

Zurück zu „Europäische Ameisenarten & Allgemeines“