Lebendfütterung - Warum?

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Karl144
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#1 Lebendfütterung - Warum?

Beitrag von Karl144 » 24. September 2008, 17:52

Liebes Forum,

da der Originalthread ja leider geschlossen wurde (dies war jedoch berechtigt), wollte ich das Thema nochmal ausgraben. Es gibt viele Neulinge, welche von diesem Thema nichts wissen, daher erkläre ich mal kurz die Situation:

Es wurde vor nicht allzulanger Zeit ein Thread geöffnet, in welchem verschiedene Meinungen über das Verfüttern von lebendigen Tieren ausgetauscht werden sollten. Dies wurde anfangs auch gemacht, jeodoch gerit die Situation auser Kontrolle. Ein paar aggressive Worte und einige erhitzte Gemüter, und die Diskussion wurde zum Streit. "Zorn provoziert Gegenzorn, was einen fehlerhaften Kreis (Spirale des Streits) nach sich zieht" (Zitat von Elisabeth Kübler Ross.) Nunja, der Thread ist aufgrund der Streithälse geschlossen worden, leider bis dato auch nicht wieder geöffnet.

Die Grundfrage des Threads war: Verfüttert ihr eure Futtertiere lebendig?
Wenn JA, wieso?

Ich würde mich sehr freuen, weitere Meinungen über dieses Thema zu hören.

Hier noch der Originalthread: http://www.ameisenforum.de/off-topic/33597-lebendfuetterung-warum.html
Ich bitte darum, sich zu bemühen diesen Thread als eine "Zivilisierte Diskussion" zu behandeln, und daher auch nur in angemessenem Ton Beiträge zu verfassen. Danke

Grüße Karl.

Edit: Danke für die schlechte Bewertung


"Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier".
Mahatma Gandhi.

Imago
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#2 AW: Lebendfütterung - Warum?

Beitrag von Imago » 24. September 2008, 18:36

Hallo!

Ich muss ganz ehrlich sagen ich bin was Lebendfütterung angeht zwei geteilter Meinung. Ich richte mich bei der Haltung von Ameisen in erster Linie nach den natürlichen Bedingungen, jedoch versuche ich die dort vorkommenden Risiken auszuschließen, und genau in diesem Punkt entsteht der Zwiespalt!

Zum einen finde ich es vollkommen richtig, Lebendfutter anzubieten denn in der Natur wird z.T. auch Lebendnahrung erbeutet, sogar unter Verlust einiger Arbeiterinnen.

Würde ich jetzt Lebendfutter anbieten:

Pro: Hätte ich ein nahezu Naturgetreues Szenario geschaffen, bis auf das die Beute nicht die Fluchtmöflichkeit hat wie in der freien Natur.

Kontra: Ich müsste aktuell evtl. mit dem Verlust einiger Individuen rechnen bei dem Erbeuten des Futter-Tieres.

Kontra: Das Futter-Tier könnte Parasiten (Milben) einschelppen, welche je nach Art und natürlich auch der größe der befallenen Kolonie schwer, bis gar nicht zu bekämpfen sind und könnten meine Kolonie ausrotten. Also müsste ich nachhaltig auch noch mit Problemen rechnen.

Natürlich gibt es auch genügend moralische Gründe, z.B. der Konflikt des evtl. lang andauernden Todeskampfes des Beute-Tiers, jedoch muss man auch bedenken das die Ameisenkolonie natürlich auch ein Stück weit Natur ist.

Wer sich mit diesen Risiken der Lebentierfütterung anfreunden kann, soll das auch ruhig tun, denn es ist bei weitem nichts unnatürliches und damit auch vertretbar.

Mir persönlich ist jedoch das Risiko zu hoch meine Kolonie an Milben zu verlieren. In der freien Natur haben Milben natürlich auch natürliche Feinde, die im Formicarium leider keinen Platz finden, somit ist das Risiko bedeutend höher als in der Freien Natur an einer Milben Infektion zugrunde zu gehen.

Fazit: Was mir die Natur vor macht muss ich in der Haltung nicht missen müssen, aber auch nicht zwangsläufig imitieren!

LG Imago



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timmey
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#3 AW: Lebendfütterung - Warum?

Beitrag von timmey » 25. September 2008, 13:23

Die Grundfrage des Threads war: Verfüttert ihr eure Futtertiere lebendig?
Wenn JA, wieso?


Hey Leute,
ich muss hier mal mit einem Jain antworten

Ich füttere zur Zeit fast nur noch Totfutter. Ich biete Hauptsächlich überbrühte tote Insekten an (so ungefähr 98%).Ich habe früher häufiger mal Lebendfutter angeboten. Meistens Mehlkäfer oder Mehlwürmer. Diese stammten jedoch aus meiner eigenen Zucht und waren kontrolliert (Milbengefahr also sehr gering). Ich biete lebende Futtertiere aber nur noch selten an. Es ist nichts wirklich tolles dabei, wenn ihr mich fragt und für das Futtertier wohl auch alles andere als toll. Ich versuche meine Futtertiere möglich artgerecht zu halten und eigentlich gehört für mich ein schneller schmerzloser Tod dazu. Etwas anderes ist dies meiner Meinung nach in einem großen Themenbecken. Wenn die Tiere ohnehin zusammenleben, sehe ich auch keinen Grund, warum sie nicht verfüttert werden sollten. Es ist zwar nicht besonders ethisch, aber ich finde es passend, für ein simuliertes Ökosystem.

Gruß Timmey


In Kürze wieder im Forum und der Ameisenhaltung aktiv. Erneut auf gute Zusammenarbeit :)

Gamb
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#4 AW: Lebendfütterung - Warum?

Beitrag von Gamb » 25. September 2008, 13:49

Also ich biete so halb halb an. Lebendfutter untersuche ich aber immer vorher auf Milben. Wenn welche drauf sind wirds überbrüht und eingefroren und später verfüttert. Außerdem hab ich genug Nützlinge die denen den Nährboden abgraben. Ein paar haben vl. in meinem Tropenbecken Thread gelesen dass ich da einige Tiere bei den Ameisen im Becken wohnen habe und die dort regelmässig jagen wenn sie zu wenig haben. Natürlich geht da auch ab und an mal eine Ameise drauf aber bei der Koloniegröße kein Problem. Die meisten anderen die ich halte sind dank Giftstachel eh verschont von Verlusten weil die Tiere zügig sterben und sich kaum wehren können. Warum ich das tue? Weil ichs einfach natürlicher finde und es interessanter zu beobachten ist. Ich fütter aber noch gefrorenes hinzu, da ich das Futter auch nicht ewig lagern oder halten kann.
Meine kleinen Kolonien die noch sehr jung sind, fütter ich allerdings nur mit kleinen gefrorenen Mücken.



wanderameise
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#5 AW: Lebendfütterung - Warum?

Beitrag von wanderameise » 25. September 2008, 14:01

an große Kolonien verfüttere ich ausschließlich Lebendfutter. Werfe dann einfach ein paar Mehlwürmer, Mehlkäfer bzw Larven oder mal Wachsmaden oder Motten, wobei ich bei letzterem natürlich vorher die Flügel entferne!
Ich habe einfach keine Zeit alles abzubrühen. Bei der Lebendfütterung gibt es dann mal ein paar Verluste durch Kampf, aber bei meiner großen Kolo juckt das nicht weiter. Nerviger ist da schon das säubern mit dem sauger!
Für kleinere Kolonien halte ich eingefrorenes Futter bereit!
Zudem muss ich zugeben, das die Jagd bzw die Kämpfe sehr sehr beeindruckend sind.



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M@rkus
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#6 AW: Lebendfütterung - Warum?

Beitrag von M@rkus » 26. September 2008, 18:56

Hi
Ich finde das verfüttern von lebend Futter absolut in Ordnung.
Im Gegenteil. Besonders jagenden Ameisenarten wie Manica rubida würden an Glanz verlieren, wenn man auf ihr äußerst interresantes Jagdverhalten verzichten würde.
Meistens verfüttere Ich Tod. Verzichte aber nicht gänzlich auf die spannenden Momente die für mich zur Haltung dazu gehören.
Allerdings verfüttere ich nur Insekten die auch ins Beuteshema passen.
Alo keine Mega Kreuzspinne die sich noch sehr lange wehren kann und viel langsamer stirbt bzw. verletzt wird aber nie überwältigt werden kann.


Camponotus cf. ligniperda (seit Juni 2008), Messor barbarus (seit 02.02.09), Tapinoma cf. erraticum (seit August 2009), Tetramorium spec. (seit Juni 2009), Lasius cf. niger (seit Juli 2009),

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Impresa
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#7 AW: Lebendfütterung - Warum?

Beitrag von Impresa » 4. Dezember 2008, 12:03

Servus

Lebenfütterung ist absolut normal und bei vielen Arten nicht weg zu denken.

Ich habe mal ein überbrühtes Heimchen in das Formicarium meiner Pachycondyla impressa hinein gelegt. Ich bekam darauf sofortige Reaktionen. Eines der Tiere untersuchte es und lies es links liegen. Es verschwand für kurze Zeit im Nest. Nach ca. 3 Minuten waren 12 draussen. Nicht um das Tier zu zerlegen sondern um mich total bescheuert anzuschauen. Nach dem Motto: "Was soll den der Mist?"

Sie wollen jagen und das Tier erbeuten. Es sind keine Aasgeier und ein totes Insekt würden sie nur in Hungerzeiten anfressen. Die Lebendfütterung ist hier also nicht weg zu denken. Dank der kräftigen Mandiblen und ihrem Stachel ist das Beutetier schnell erlegt und muss nicht lange leiden.

http://www.ameisenforum.de/einsteigerfragen/26264-futtertiere-uberbruehen-oder-gefrieren-7.html#post202253

Noch ein Eintrag von mir zu einem anderen Thema, der meine Antwort hier ergänzen soll. Ich möchte hier nicht alles zu schreiben :bananadancer:


"Schaut mal, hier ist der ideale Platz für ein Picknick!" - "Schatz, Du hast wie immer recht: Hunderttausend Ameisen können nicht irren!"

Gast
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#8 AW: Lebendfütterung - Warum?

Beitrag von Gast » 4. Dezember 2008, 14:33

1. "P. Impressa" ist - richtig geschrieben und mit vollem Namen - Pachycondyla impressa.

2. Die Diskussion sollte beendet werden.
Ich persönlich gebe keinerlei Empfehlung mehr dazu; jeder muss wohl seine Erfahrungen selbst machen.
Das Verfüttern von lebenden Tieren bringt das Risiko einer Einschleppung von Milben mit sich. Das ist Tatsache, keine "Meinung".

Wenn Impresa oder sonst jemand das riskieren möchte, ist es seine Privatangelegenheit. Ich halte es für nervig, wenn hier einzelne ihre Überzeugung immer wieder den anderen einhämmern wollen.

MfG,
Merkur



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