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Maden (Pinkies) lebend und unabgebrüht an M. rubra verfüttern?

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katzenhai2
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#9 AW: Maden (Pinkies) lebend und unabgebrüht an M. rubra verfüttern?

Beitrag von katzenhai2 » 17. Mai 2007, 01:09

Wie lange hält sich denn so ne tote Fliege z.B.? Ich habe hier eine gefangen, überbrüht und dann in die Arena gelegt. Aber sie wurde nach 3 Tagen noch nicht angerührt (hab bisher erst eine Mrymica Königin + eine Arbeiterin). Fängt die nicht nach einiger Zeit an zu schimmeln oder zu verrotten? Ameisen sind doch keine Aasfresser oder?



chrizzy
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#10 AW: Maden (Pinkies) lebend und unabgebrüht an M. rubra verfüttern?

Beitrag von chrizzy » 17. Mai 2007, 12:37

Hallo,

Insekten sollte man nach 12 Stunden wieder entnehmen, um Schimmelgefahr zu vermeiden. Das heißt natürlich nicht, das du sofort mit ner Pinzette ins Nest greifst und das Futtertier herausholst, weil die Ameisen es länger verwenden ;) Sobald es nach der Fütterung in die Arena getragen wurde, solltest du das Futtertier entnehmen. WEnn es nicht ins Nest getragen wird, nach ca. 12 Stunden.

Viele Ameisenarten sind Aasfresser, es werden tote Insekten u. tote Säugetiere gefressen, wenn sie noch nicht zu stark verwest sind.
Es gibt auch Ameisenarten, die sich nur auf Aas spezialisiert haben. Einige Arten der Gattung Cataglyphis, die zT trockene Wüsten bewohnen (zB die Sahara), fressen nur Insekten, die in der Hitze der Wüste umgekommen sind. Sie gehen meißt in der Mittagshitze auf Nahrungssuche, da dann die meißten Insekten in der Hitze umkommen.

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swagman
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#11 AW: Maden (Pinkies) lebend und unabgebrüht an M. rubra verfüttern?

Beitrag von swagman » 17. Mai 2007, 12:53

@ katzenhai2

Bei so kleinen Kolonien ist es gut kleine Insekten anzubieten. Blattläuse sind da ganz gut geeignet. Oder die größeren Sachen zu zerteilen ist auch möglich. Ich biete bei Gründungskolonien immer nur Teile von Insekten an. So reicht es einer kleinen Kolonie Lasius mit nur 6 Arbeiterinnen z.B. einen Fliegenkopf oder Thorax in die Arena zu legen. Wird meist besser angenommen wie eine ganze Fliege, welche für die kleine Kolonie eh zu viel auf einmal ist. Und dann brauchen sie auch noch nicht so viel. Zwei mal die Woche reicht meist. Kommt auf die Brutmenge an.
Wenn sie nichts brauchen kommen sie meist nicht aus dem Nest. Rennen dagegen viele Arbeiterinnen in der Arena herum, kannst du etwas Futter anbieten. Das braucht etwas Fingerspitzengefühl wann und wie oft man füttern muss.



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katzenhai2
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#12 AW: Maden (Pinkies) lebend und unabgebrüht an M. rubra verfüttern?

Beitrag von katzenhai2 » 19. Mai 2007, 03:18

Ich habe hier Mehlwürmer, aber die sind schon nach wenigen Stunden schwarz wenn man sie zerteilt und werden gar nicht erst angerührt. Kann deshalb nicht verstehen wieso hier so oft für Mehlwürmer geworben wird.

Die letzten beiden Fliegen wurden mit Genuß ins RG gezerrt und dort in alle Einzelteile zerlegt. Nur ist das Fliegenfangen auf Dauer nicht so das wahre...



chrizzy
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#13 AW: Maden (Pinkies) lebend und unabgebrüht an M. rubra verfüttern?

Beitrag von chrizzy » 19. Mai 2007, 12:46

Hallo katzenhai2,

hier ein Auszug aus dem Ameisenwiki bezüglich Mehlewürmern (Tenebrio molitor):

Die Larve ist aufgrund der heftigen Abwehrbewegungen und des harten Chitinpanzers ein schlechtes Lebendfutter für Ameisen. Abgetötet (Überbrüht) und durchgeschnitten wird sie jedoch gerne genommen. Die Larven haben in ihrem Darm sehr aktive Verdauungsenzyme. Bei lebend durchgeschnittenen Larven treten diese Enzyme aus, das Larven-Innere wird von den eigenen Enzymen vorverdaut, verfärbt sich braun und wird für manche Ameisenarten (nicht für alle! Das muss man ggf. ausprobieren) ungenießbar. Auch hier hilft das Überbrühen: Die Hitze denaturiert die Enzyme, macht sie also unwirksam. Damit werden die Mehlwürmer auch für Ameisen brauchbar, die sich an der vorverdauten Brühe stören.


Der gesamte Text: Klick

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#14 AW: Maden (Pinkies) lebend und unabgebrüht an M. rubra verfüttern?

Beitrag von katzenhai2 » 21. Mai 2007, 01:21

Ich habe das Ameisenwiki gelesen und bin mir dieser Enzyme durchaus bewußt. Gerade deshalb frage ich mich, wieso diese Mehlwürmer so empfohlen werden.



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deXXXa
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#15 AW: Maden (Pinkies) lebend und unabgebrüht an M. rubra verfüttern?

Beitrag von deXXXa » 21. Mai 2007, 12:41

Es gibt ja auch noch die Möglichkeit Mehlwürmer in Dosen zu kaufen. Diese sollen wohl wegen irgendwelcher Lockstoffe viel besser angenommen werden als lebende Mehlwürmer. Ausserdem hat man den Vorteil das der Chitin Panzer durch eine mir nicht bekannte Methode viel weicher gemacht worden sein soll und die Ameisen es dadurch leichter haben die Mehlwürmer zu vertilgen. Ich werde das mal ausprobieren und darüber berichten.

mfg deXXXa



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#16 AW: Maden (Pinkies) lebend und unabgebrüht an M. rubra verfüttern?

Beitrag von chrizzy » 21. Mai 2007, 13:08

Hallo,

die Werbung mit den tollen "Lockstoffen", auf die Ameisen stehen, ist mir bekannt. Aber die wenigesten Ameisenarten fressen Futterinsekten aus der Dose wirklich. Die meißten Arten und Völker verschmähen Futtertiere aus der Dose, troz der tollen "Lockstoffe". Diese sind nämlich mWn für Reptilien entwickelt worden, und zwischen Reptilien und Insekten besteht ein großer Unterschied.
Überbrühte Insekten werden da viel lieber angenommen.

@ katzenhai2: Wie in meinem Zitat zu lesen ist: Abgebrüht werden die Verdauungsenzyme unwirksam gemacht, und dann sind Mehlwürmer ein durchaus geeignetes Futter, das eigentlich von allen Völkern angenommen wird (wahrscheinlich bis auf einige wenige Ausnahmen ;)).
Sonst kann man auch Puppen von Tenebrio molitor verfüttern.

lg, chrizzy



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