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Messor spec. aus Nordafrika - Ein neues Becken

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AIS
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#1 Messor spec. aus Nordafrika - Ein neues Becken

Beitrag von AIS » 22. September 2013, 16:07

Nachdem sie einige Zeit in einem ungestalteten Becken in mehreren Reagenzgläsern gelebt hatten, wurde es Zeit für meine Messor Kolonie ein angemessenes Becken zu bauen.
Ich hatte noch ein 60cm Becken herumstehen für das ich lange keine Verwendung hatte, da es eine flache Variante ist (nur 20cm hoch). Bei den Messor kommt natürlich keine
Bepflanzung hinein, insofern passt das mit dem Becken.

Bild

Grundstein der Sache ist ein 60x25cm Ytong, den ich in das Becken gelegt habe und der es bis auf einen Rand hinten (weil das Becken 30cm tief ist) genau in der Länge ausfüllt.

In mühevoller Arbeit habe ich drei Etagen an Kammern in eine der Seiten gearbeitet, außerdem eine Art liegendes Zweignest mit zusätzlicher Scheibe von oben. Weil die Kammern
sehr dicht aneinander liegen, ist mir mehrmals der Ytong weggebrochen, sodass ich kurz davor war aufzugeben. Mit etwas Aquariensilikon ließen sich die Bruchstellen bis auf eine,
die ich unauffällig in einen zweiten Nesteingang umgewandelt habe, gut verschließen.

Mit kochendem Wasser habe ich Lehmpulver angerührt und damit mehrmals den Ytong und die Kammern eingepinselt, um eine natürliche Färbung zu erreichen. Was jetzt noch fehlte,
war eine Möglichkeit, das Nest zu befeuchten. Wichtig war mir dabei, dass die Befeuchtung effektiv, aber zugleich unauffällig ist, also dass keine Bewässerungskammer o. ä. zu sehen ist.
Daher habe ich zunächst eine ca. 20x10cm große Kammer hinter den Kammern von oben in den Ytong eingearbeitet und dann mit einer sehr dünn abgesägten Ytongplatte verklebt.
In diese Platte ist ein kleiner Plastikeinlass eingeklebt, der verschließbar ist und durch eine Schieferplatte verborgen wird.

Ein riesiges Problem hatte ich, als nach ca. 10 Stunden der Ytong ansich fertig war und ich ihn in das Becken legen wollte. Ersteinmal ist das grundsätzlich nicht einfach, denn so ein
Ytong wiegt schon ein bisschen was und da er ja genau die Grundfläche des Beckens ausfüllt, kann man ihn nicht einfach hineinlegen. Dazu habe ich das Becken mit der Oberseite auf
die Seite gekippt und dann den Ytong hineingeschoben. Auf halben Wege verklemmte sich das Ganze, weil das Nest eins zwei Millimeter zu lang war. Nach einer Viertelstunde zittern
und wahnsinniger Angst, das Becken könnte zerspringen, habe ich es endlich geschafft und ihn rausbekommen. Nachdem ich mit einer Feile ihn etwas gekürzt hatte, passte er super
und ich konnte aufatmen.

Nachdem alles ein wenig getrocknet war, habe ich die Kolonie auch direkt hineingesetzt, innerhalb weniger Sekunden hatten sie das liegende Nest entdeckt und begannen ihre Brut aus
den Reagenzgläsern hineinzuschaffen. Inzwischen sind sie hauptsächlich in das vordere Nest gezogen, dieses und das liegende sind über einen unterirdischen Gang miteinander verbunden.
Mein Gedanke dabei war, das liegende Nest durch einen Spot zu beheizen, sodass dort (wie in der Natur unter einem Stein) die Puppen und Saat gelagert werden können, während der
Rest des Nestes etwas kühler ist. Mir fehlt allerdings noch die passende Lampe (Fassung), daher müssen sie sich aktuell noch mit Zimmertemperatur begnügen.

Im Video ist auch die Königin beim Umzug zu sehen:



LG, AIS :)
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P1050945.jpg


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Matze
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#2 AW: Messor spec. aus Nordafrika - Ein neues Becken

Beitrag von Matze » 22. September 2013, 18:34

Hallo Ais,
ein sehr schönes neues Becken und Nest bekommen deine Messor da. Gefällt mir sehr gut. Das Video ist auch super gelungen und die Königin zu sehen ist doch immer wieder schön :). Interessant ist auch, dass der Major kurz danach den Rand des Reagenzglasnestes anknabbern will.
Weiterhin viel Erfolg mit deiner wachsenden Messor Kolonie.
Viele Grüße
Mathias


Meine Haltungsberichte: Messor barbarusund Messor minor hesperius

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#3 AW: Messor spec. aus Nordafrika - Ein neues Becken

Beitrag von AIS » 22. September 2013, 19:30

Matze hat geschrieben:Interessant ist auch, dass der Major kurz danach den Rand des Reagenzglasnestes anknabbern will.

Haha ja, wenn die Kolonie im Aufruhr ist werden selbst die Soldaten ganz nervös und machen das was sie am Besten können, einfach irgendwo reinbeißen. ;)

Matze hat geschrieben:Weiterhin viel Erfolg mit deiner wachsenden Messor Kolonie.


Danke dir Matze, sieht alles gut aus bisher. :)

LG, AIS


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#4 AW: Messor spec. aus Nordafrika - Ein neues Becken

Beitrag von Suisse-Ants » 11. Oktober 2013, 21:57

Wahnsinns Becken das du da aufgebaut hast. Viel erfolg damit!


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#5 AW: Messor spec. aus Nordafrika - Ein neues Becken

Beitrag von AIS » 9. November 2013, 18:22

Die Messor haben sich gut im Becken eingelebt und auf alle unteren Kammern verteilt, in den oberen Kammern werden die Körner gelagert.

Dadurch, dass sich der Tank zur Bewässerung weit rechts befindet, kann man schön sehen wie die Larven und Eier in den feuchtesten Kammern behütet werden, während sich die Puppen
und meistens auch die Königin weiter links befinden. Derzeit müssen sie allerdings noch ohne eine zusätzliche Wärmequelle auskommen, dadurch ist das Brutwachstum natürlich eher mäßig.

"Die Puppe":

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Beim Zerlegen einer Schokoschabe:

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Ein paar Eier und kleine Larven:

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Durch die schwierigen Lichtverhältnisse sind die Fotos leider ein wenig unscharf...tut mir leid! ;)

LG, AIS


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