Ich hatte noch ein 60cm Becken herumstehen für das ich lange keine Verwendung hatte, da es eine flache Variante ist (nur 20cm hoch). Bei den Messor kommt natürlich keine
Bepflanzung hinein, insofern passt das mit dem Becken.
Grundstein der Sache ist ein 60x25cm Ytong, den ich in das Becken gelegt habe und der es bis auf einen Rand hinten (weil das Becken 30cm tief ist) genau in der Länge ausfüllt.
In mühevoller Arbeit habe ich drei Etagen an Kammern in eine der Seiten gearbeitet, außerdem eine Art liegendes Zweignest mit zusätzlicher Scheibe von oben. Weil die Kammern
sehr dicht aneinander liegen, ist mir mehrmals der Ytong weggebrochen, sodass ich kurz davor war aufzugeben. Mit etwas Aquariensilikon ließen sich die Bruchstellen bis auf eine,
die ich unauffällig in einen zweiten Nesteingang umgewandelt habe, gut verschließen.
Mit kochendem Wasser habe ich Lehmpulver angerührt und damit mehrmals den Ytong und die Kammern eingepinselt, um eine natürliche Färbung zu erreichen. Was jetzt noch fehlte,
war eine Möglichkeit, das Nest zu befeuchten. Wichtig war mir dabei, dass die Befeuchtung effektiv, aber zugleich unauffällig ist, also dass keine Bewässerungskammer o. ä. zu sehen ist.
Daher habe ich zunächst eine ca. 20x10cm große Kammer hinter den Kammern von oben in den Ytong eingearbeitet und dann mit einer sehr dünn abgesägten Ytongplatte verklebt.
In diese Platte ist ein kleiner Plastikeinlass eingeklebt, der verschließbar ist und durch eine Schieferplatte verborgen wird.
Ein riesiges Problem hatte ich, als nach ca. 10 Stunden der Ytong ansich fertig war und ich ihn in das Becken legen wollte. Ersteinmal ist das grundsätzlich nicht einfach, denn so ein
Ytong wiegt schon ein bisschen was und da er ja genau die Grundfläche des Beckens ausfüllt, kann man ihn nicht einfach hineinlegen. Dazu habe ich das Becken mit der Oberseite auf
die Seite gekippt und dann den Ytong hineingeschoben. Auf halben Wege verklemmte sich das Ganze, weil das Nest eins zwei Millimeter zu lang war. Nach einer Viertelstunde zittern
und wahnsinniger Angst, das Becken könnte zerspringen, habe ich es endlich geschafft und ihn rausbekommen. Nachdem ich mit einer Feile ihn etwas gekürzt hatte, passte er super
und ich konnte aufatmen.
Nachdem alles ein wenig getrocknet war, habe ich die Kolonie auch direkt hineingesetzt, innerhalb weniger Sekunden hatten sie das liegende Nest entdeckt und begannen ihre
den Reagenzgläsern hineinzuschaffen. Inzwischen sind sie hauptsächlich in das vordere Nest gezogen, dieses und das liegende sind über einen unterirdischen Gang miteinander verbunden.
Mein Gedanke dabei war, das liegende Nest durch einen Spot zu beheizen, sodass dort (wie in der Natur unter einem Stein) die
Rest des Nestes etwas kühler ist. Mir fehlt allerdings noch die passende Lampe (Fassung), daher müssen sie sich aktuell noch mit Zimmertemperatur begnügen.
Im Video ist auch die
LG, AIS