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von Dr_Karrissen » 14. Oktober 2012, 16:03
Heyho xDriftx,
Camponotus ligniperdus - Gattungsname groß, Artenname klein geschrieben.
Milben kann man eigentlich immer ganz gut vorbeugen - Futterreste jeden Tag entfernen und neues Futter zur Verfügung stellen.
Futtertiere mit kochendem Wasser abbrühen, bevor man sie den Ameisen gibt, um möglicherweise vorhandene Milben und Parasiten abzutöten.
Nebenbei gibt es Milben, die andere Milben fressen - man kann sie kaufen, am besten mal danach erkundigen, allerdings habe ich auch noch von keinen großen Erfolgen damit gehört.
Sind es nur wenige Milben, kann man die Kolonie unter Quarantäne stellen und diese mit einem angefeuchtetem Wattestäbchen vorsichtig versuchen zu entfernen - das ist allerdings großer Stress für die Kolonie, der ebenso dazu führen kann, dass die Kolonie stirbt, wie als wenn man sie einfriert oder überbrüht.
Bevor man sich Ameisen zulegt, sollte man sich erkundigen - treffen sie gerade neu bei dir ein, erst in ein steriles Formicarium setzen, in dem du sie genau beobachten kannst und nach Milben ausschau halten kannst - das gleiche gilt für jedes andere Tier dass du die zulegst. Milben die sich an Spinnen laben, können ebenso mal zu den Ameisen rüber spazieren - kommt auf die Milben-Art drauf an.
Bei Tausendfüßer gibt es welche, die mit den Tieren in einer Symbiose stehen, ebenso bei Schaben - da muss man lernen, die Gefährlichen und die Ungefährlichen zu unterscheiden, wobei sich da teilweise die Meinungen spalten.
Es gibt noch die sogenannten "Futtermilben" - sie leben im Formicarium, ohne sich an den Ameisen festzusetzen. Es gibt Berichte, dass manche Ameisen diese Milben sogar gelegentlich fressen.
Zu beachten ist, dass eine sterile Haltung die Tiere anfälliger macht - kleine Veränderungen können also großes bewirken.
Aus dem Grund halte ich z.B. meine Myrmica sp. in einem Wald-Formicarium, in dem so ziemlich alles was es im Wald gibt mit rum krabbelt - also kleine Tausendfüßer, Schnecken, Würmer, Milben die im Laub leben, Kellerasseln, etc.
Es macht das Becken nicht nur interessanter, sondern bildet auch eine stabilere, weniger für Störungen anfällige Umgebung.
Sicher kann es sein, dass man sich damit auch gefährliche Milben einschleppt, die an den "Wild-Tieren" kleben - doch die kann man vorher ja auch kontrollieren und oft bilden diese nicht einmal ein so großes Risiko, wenn sie nur vereinzelt auftreten - anders sieht es natürlich aus, wenn ein Tier davon geradezu bedeckt ist.
lg, doc
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