Hallo malodek!
Danke für deine kritische Bemerkung!
Ich kann dich durchaus verstehen, habe selbst Pheidole pallidula gehalten. Aber solange man nicht weiß, welche Pheidole es ist, besteht Gefahr! Denn einige (eigtl. sogar mehr als man vermutet) Pheidole gehören "ganz offiziell" zu den möglichen Pestants und auch wenn deine pallidula (die gehören nicht zu den Pestants) vielleicht eingegangen sind (übrigens mein Beleid) gibt es viele polygyne und schnell vermehrende Pheidole, die im Haus überleben können, Zweignester bilden und garantiert nicht einfach so verschwinden. Und auch wenn das nicht so oft passiert, ist er für denjenigen bei dem es passiert, eine kostspielige (meist über 1000 Euro), giftige und sehr zeitraubende Angelegenheit! Da man hier die Art nicht geklärt hat finde ich, dass man die Gefahr nicht heruntersetzen sollte.
Bitte beachtet, ich rede nicht von pallidula, die sind nicht als gefährlich einzustufen obwohl es auch hier Berichte von "Häuserübernahmen" gibt. Nicht einmal Experten können alle Pheidolearten auseinanderhalten! Und Gott wer weiß was das für eine ist. Gibt Berichte davon, dass halbe Blocks von den Ameisen infiziert wurde. Das passiert halt nur alle fünf Jahre, aber die Kosten gehen ins Katastrophale und man sollte es daher nicht durch "ach was passiert da schon"-Posts entschräfen. Das mit dem Löwenzahn ist so ne Sache, das Beispiel geht zwar, hinkt aber doch ein wenig, da man die ökologische Bedeutung von Ameisenarten und Löwenzahn nicht so direkt vergleichen kann.
Ich sag's mal so: Es gibt Arten, die kann ich aus persönlichen bzw. negativen Eindrücken nicht leiden: Feuerameisen (Solenopsis), Pharaoameisen (Monomorium pharaonis) und fast alle Pheidole! Manche Pheidole kann man gewiss fast sorgenfrei halten, sind die Ausbruchssperren gut genug, andere sind so negativ einzustufen, dass Halter eine Strafe zahlen sollten, sollten sie wirklich diese Art halten. Und eine unbestimmte Pheidole in einem Blumentopf ist einfach zu gefährlich. Wie gesagt: Umtopfen und doppelt gut absichern, oder abtöten.
Zu deinen Beispielen, malodek: Die meisten Arten gehen tatsächlich ein, wenn sie in kältere Gefilde kommen! Aber bloß weil es meistens gut geht kann man nicht so argumentieren "Ne' Pheidole sitzt unter einem Kotflügel, macht ja nix". Tatsächlich sind Pheidole (auch pallidula) nämlich in vielen Gewächshäusern schon zur Plage geworden, gerade wegen solchen Importen. In Amerika werden z.B. jährlich Millionen Dollar zur Bekämpfung der Feuerameise ausgegeben (übrigens herrscht dort mittlerweile in jedem Staat in striktes Ameisen-Exportverbot, wohl kaum unberechtigt), in Australien das selbe. In Australien herrscht prinzipiell ein Exportvebot von Tieren und man weiß ja durch Erzählungen was dort importierte Hasen und Katzen angerichtet haben. Die Bienenmilbe die du angesprochen hast wurde auch importiert, versehentlich natürlich. Und es war eine Katastrophe! Klar kann man nicht den Import von ausländischen Tieren verhindern, aber man sollte es so gut wie möglich verhindern und nicht damit argumentieren, dass das eh dauernd passiert und ja kaum Auswirkungen hat (denn das stimmt nicht). Wenn es mal passiert, ist es halt meistens besonders schlimm
Ich verrate euch mal was: Ich (und viele andere) argumentieren deshalb so vehement, damit es bei Anfägnern ankommt, Gehör findet und sie die Gefahr wenigstens annähernd realisieren.
Pheidole pallidula schön und gut, aber ich fühle mich im Recht zu behaupten, eine unidentifizierte Pheidole ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, solange sie sich frei im Haus bewegen kann.
Nix für ungut und danke, dass auch andere Meinungen zur Geltung kommen. Das ist meine: Absichern oder töten!
PS: Wir meinen es nur gut und wollen Leute vor Schaden bewahren! Dafür übertreiben wir gerne einmal!