Vorhin wurde im KFKA gefragt, ab welcher Koloniegröße es Müllhalden gibt.

Ich muss sagen, ich finde das Thema unbeachtet, aber nicht uninteressant. Welche Art hat ab wann welche Müllhalden? Wie sehen sie aus? Was bleibt liegen und was wird aufgeräumt?

Welche Arten sind besonders ordentlich und wer ist der Schmutzfink?

Bei mir sind alle Kolonien absolut reinlich. Ich "motiviere" sie aber mit einer Mischung aus verschiedenen Stoffen in einem Schälchen dazu, ihren Müll an exakt dieser Stelle abzulegen.
Bisher gab es noch keine Art die nicht darauf reagiert hat. Sobald die erste Arbeiterin die Schale mit der aufgestrichenen (und getrockneten!) Flüssigkeit entdeckt, wird sofort mit dem ausmisten begonnen. Den Müll kann ich dann ganz gemütlich in der Schale entnehmen und eine neue präparierte Schale bereitstellen.
Aktuell laufen meine Tests noch, deswegen möchte ich auch noch nichts zur Zusammensetzung verraten. Es klappt bisher aber ausnahmslos. Kehrt eine Arbeiterin nach der Entdeckung der Schale in das Nest zurück, werden ähnlich wie beim auffinden einer Futterquelle Arbeiterinnen rekrutiert, die dann ins Nest zurückkehren und mit dem Aufräumen beginnen. Getestet habe ich es bisher mit Lasius niger, Myrmica rubra und Formica cunicularia sowie F. fusca.

Hey,

Safiriel hat geschrieben:Welche Art hat ab wann welche Müllhalden? Wie sehen sie aus? Was bleibt liegen und was wird aufgeräumt?

Welche Arten sind besonders ordentlich und wer ist der Schmutzfink?
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Also Schmutzfink ist definitiv Atta cephalotes die machen so viel Müll das du 1-2mal die Woche rannmüsstest und den Müll entfernen das sie nicht drinnen ersticken.
Großteils wirft diese Art geschnittene Blätter, Pilz Überreste und Leichen ihrer Arbeiterinnen weg.
Wie man hier gut erkennen kann.
Mg Frisbee

Am besten fällt es bei meiner Myrmica rubra Kolonie im separaten Gipsnest auf. Die bringen tatsächlich so ziemlich alle Überreste ans gegenüberligende Ende der Arena in eine Ecke.
Bei den Formica cunicularia muss ich sagen, die verwenden wohl die leeren Hüllen der Futterinsekten als Baumaterial für ihr Nest. Schon manche tote Wespe ist dort auf nimmer Wiedersehen verschwunden.
Gut, dass genug Asseln und Springschwänze drin sind, die sich um evtl noch weiter verwesende Reste kümmern.
Aber sogar die Gründervölker mit nur einer handvoll Arbeiterinnen schaffen es, aufzuräumen. Meist liegt ein kleines Häufchen am gegenüberliegenen Eck des RG-Ausgangs.

Die reinlichsten Ameisen, die ich bisher gehalten habe, waren Iridomyrmex. Die haben eine so definierten Müllberg, wie ich es noch nie gesehen habe. Das hätte man mit einem Lineal nicht besser machen können. Kolonien mit 100 Tieren bilden bei denen schon so reinliche Müllberge.

Das Gegenteil davon sind Harpegnathos saltator gewesen. Teilweise wurde Müll garnicht weggeräumt oder einfach nur vor dem Nest hingelegt... oder man hat gleich Heimchenreste ins Nest verbaut und zum Verpuppen benutzt.
Daneben lagert man natürlich noch dutzende betäubte Heimchen.

Die lustigste Müllentsorgung haben aber häufig baumbewohnende Arten. Die stellen sich einfach an eine erhöhte Stelle und "werfen" den Unrat herunter, was in der Haltung manchmal so endet, dass der Müll auf eine darunter liegende Straße geworfen wird und für verwirrung sorgt.
Große Crematogaster Kolonien sind besonders gut darin.
Danach werden ganz panisch und schnell die Fühler und Beinchen geputzt.

Meiner Erfahrung nach hat es aber vorallem mit der Beckengröße zu tun, wann ein Müllberg angelegt wird. Ist ein Becken sehr gorß und die Kolonie noch einigermaßen klein, kann es dauern bis die Ameisen einen Müllberg anlegen. Bei großen Kolonien in kleinen Becken ist dies aber sehr schnell der Fall.

Gruß,
Kaj.