Nestgröße

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
fra-jo
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#1 Nestgröße

Beitrag von fra-jo » 20. Juni 2007, 21:57

Morgen, bin neu im Gebiet und wollt mal fragen, weil überall geschrieben steht, man soll am Anfang keine großen Nester zur Verfügung stellen, ob ich, wenn ich gleich ne ziemlich große Kolo ins Terra setze ein großes Nest nehmen kann?

danke im vorraus
fra-jo



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Witzman
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#2 AW: Nestgröße

Beitrag von Witzman » 20. Juni 2007, 22:15

Kolonie soll zw. 1/2 und 2/3 des Nests ausfuellen. Somit ist die Nestgroesse abhaengig von der Koloniegroesse.

ciao
Witzman

P.S. Achte in der Zukunft bitte etwas auf deine Rechtschreibung.



Burdy
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#3 AW: Nestgröße

Beitrag von Burdy » 21. Juni 2007, 19:58

hat das richtige Nachteile wenn man das Nest zu groß macht, den ich bin neu und weiß nicht welchen zubehör ich mir jetzt kaufen soll



Reduan
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#4 AW: Nestgröße

Beitrag von Reduan » 21. Juni 2007, 20:34

Bei einem zu großen Ytongnest hat man das Problem, dass die Ameisen mit hoher Wahrscheinlichlichkeit eine Abfallkammer anlegen. Diese fängt dann meist schnell an zu schimmeln. Viele User schreiben hier zwar, dass der Schimmel nicht schädlich für die Tiere sein soll...naja, ich verzichte lieber auf Schimmel. Falls er tatsächlich nicht schädlich sein soll, woran ich persönlich immer noch so meine Zweifel habe, ist er für mich immer noch kein "Hingucker" und daher zu vermeiden...

Bei einer kleinen Kolonie kannst du aber alle Kammern bis auf 2-3 mit beispielsweise Seramis füllen, bevor du die Scheibe anbringst. Dann können die Ameisen das Nest schrittweise erweitern und die Gefahr, dass sie den Müll im Nest lassen, sinkt erheblich.

Da sich die Ameisen in einer Farm ihre Gänge und Kammern selber bauen, ist die Gefahr hier nicht so groß. Es kann jedoch sein, dass sie den "Müll" nicht bis in die Arena bringen, sondern an der Oberfläche der Farm lassen. Daher sollte die Oberfläche des sich in der Farm befindenden Substrats (Sand/Lehm Gemisch) in jedem Fall für dich zugänglich sein, um diese ab und zu reinigen zu können und so der Schimmelbildung vorzubeugen. Das Problem hast du nicht, wenn du eine kleine Farm wählst. Dann wird der Dreck höchstwahrscheinlich bis in die Arena transportiert. Konsequenz: Du wirst später frühzeitiger eine Nestalternative anbieten müssen. Aber glaub mir, so ein Umzug ist was feines!!!

Prinzipiell sollte man die Nestgröße immer den Ameisen anpassen!!!

Und immer dran denken: Das Nest muss feucht, aber nicht nass sein!!!

Gruß,

Reduan

P.S.: Schau dir mal die Startsets bei den Online-Shops an...eine solche Anlage sollte für den Anfang ausreichend sein...



Burdy
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#5 AW: Nestgröße

Beitrag von Burdy » 21. Juni 2007, 20:43

So jetzt ist mir eingefallen, dass ich mit Nest eine ziemlich schlechte Beschreibung abgegeben habe. Den eigentlich meinte ich vor allem das ganze Gehege und die Arena.
Trotzdem danke! ohne deine Antwort hätte ich das Nest ziemlich groß gemacht.



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Fabienne
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#6 AW: Nestgröße

Beitrag von Fabienne » 22. Juni 2007, 04:34

Was ist denn besser um Gänge zu füllen? Seramis oder Arenasand?
Seramis ist sicher je nach Art mehr oder weniger leichter rauszuschaffen für die Kleinen als Sand. Sand, wenn er an Scheiben klebt, ist zusätzlich noch sichtversperrend.

Also 2 Punkte für Seramis

Dass Ameisen gerade Camponotus ligniperda sehr leicht Seramis wegtransportieren können ist klar. Aber ich weiss ich hab ein zu großes Nest und ich hab mehrmals gelesen, dass Ameisen gleich am Anfang einfach alles rausgetragen haben und dann doch als Müllplatz verwendet haben.

Nun ist meine Überlegung feiner Sand der feucht ist dauert sicher länger zum raustragen als die Seramis-Teilchen. Somit wohl besser um das davor vorgetragene zu vermeiden. Oder ist es, wenn Arbeiterinnen sich in den Kopf gesetzt haben, alles muss raus, eh egal was man reingefüllt hat?



Sahal
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#7 AW: Nestgröße

Beitrag von Sahal » 22. Juni 2007, 06:10

Hola,

sicherlich kann eine Lasius niger - Arbeiterin nen fetten Klumpen Seramis besser aus dem Nest schaffen als Sand, vor allem in Nähe von Atomkraftwerken. Auch ist das Vorantreiben von Gängen in Seramis wesentlich vorteilhafter fuer die Ameise als gleiches in Sand, da Seramis total formstabil ist.

Egal ob Camponotus ligniperda oder Lasius niger: Sand ist im feuchten Zustand der bevorzugte Bauplatz und hier wird die Ameise auch bevorzugt graben, dh das Nest erweitern.
Es ist auch nicht notwendig, die gesamte Kammer mit Sand zu befuellen. Es ist schon ausreichend, nur den Gang oder ein Teil dessen mit einem Sand-Pfropfen zu versehen. Bei Bedarf werden sich die Ameisen dann dem Pfropfen zuwenden und das Nest erweitern.
Eine andere Alternative ist zB der Verschluss der zusätzlichen Kammern mit einem Riegel, die Suche nach "Eisstiel", "Kreditkarte" oder "EC-Karte" sollte hier Ergebnisse bringen. Irgendwo im Forum lungert auch noch eine Lösung mit einem schräg angeschnittenem Schlauch von einem gewissen Sahal.

Kleine Farm:
Ameisen sind bestrebt, ihren Unrat möglichst weit weg vom Nest zu stapeln, mindestens jedoch in einem großen Abstand, der sich nicht in wenigen cm misst. Und/Oder sie legen gleich Latrinen IM Nest an, die bei Ueberfuellung mit Unrat wie Kokons u.ä. verstopft werden. So oder so ist die Oberfläche der Farm nicht in großer Gefahr, als Muellhalde missbraucht zu werden. Die Farm sollte also reichlich bemessen sein, gerade um einer (nesttreuen) Kolonie einen baldigen Umzug zu ersparen.

Oder ist es, wenn Arbeiterinnen sich in den Kopf gesetzt haben, alles muss raus, eh egal was man reingefüllt hat?
So kann man es sagen, wenn das Volk sich den Ausbau in den Kopf gesetzt hat, dann wird in die Tarsen gespuckt.
Um einen zu schnellen Ausbau zu vermeiden, sollte der Pfropfen recht fest gestaltet werden. Allgemein sind Ameisen bestrebt, lockeres Substrat aus dem Nest zu entfernen und kleine Luecken/Spalten zu schließen. Ist der Pfropfen jetzt zu locker ausgefuehrt, werden die Ameisen das lockere Substrat entfernen und sich so durch den Pfropfen arbeiten.
Ebenso ist es durchaus wahrscheinlich, das die Ameisen Sand in das Nest schleppen, sobald sie auf das luecken- und spaltenreichen Tongranulat/Seramis treffen und dieses nicht entfernen können oder wollen.


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

Reduan
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#8 AW: Nestgröße

Beitrag von Reduan » 22. Juni 2007, 10:28

Ytongnest:

Das mit dem Seramis war nur ein Vorschlag. Zumindest Myrmica rubra haben kein Problem damit die Seramis-Körner zu transportieren. Bei Lasius niger kann ich das leider nicht beurteilen! Könnte mir aber zumindest vorstellen, dass sie das auch packen (habe sie schon in der Natur, im Verhältniss zu ihrem Körper, relativ große Futtertiere u. Erdklümpchen schleppen sehen)...trotzdem stimme ich dir natürlich zu, dass ein Sand/Lehm-Gemisch die natürlichere Variante darstellt und dieses Substrat gerade für Lasius niger Pygmäen die leichter zu transportierende Alternative darstellt.

Farm:

Die Ansicht, dass die Oberfläche nicht in Gefahr ist kann ich leider nicht teilen. Ich hatte vor einiger Zeit eine Myrmica rubra Gyne mit 12 Pygmäen in einer relativ kleinen Farm. Sie haben sich an der linken Seite der Farm eingegraben, an der auch der Verbindungsschlauch zur Arena angebracht war. In dem Glauben, dass sie ihren Müll möglichst weit vom Nest wegtransportieren, habe ich immer schön die Arena nach Futterresten durchsucht...tja, bis ich dann auf einmal grüne Punkte (Schimmel an abgekochten Madenstückchen) auf der rechten Hälfte (noch nicht einmal ganz rechts am Rand!!!) der Farm entdeckt habe, der sich auch schon leicht auf das Substrat übertragen hatte. Somit denke ich, dass ein paar cm für eine kleine Lasius niger oder Myrmica rubra Kolonie schon eine ausreichende Entfernung sein kann. Wenn man dann noch eine große Farm nimmt???

Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich erst 2 Kolonien in einer Farm gehalten habe. Somit möchte ich nicht behaupten, dass dieses Verhalten zwangsläufig auch bei anderen Haltern so eintreten muss!!! Zumindest zeigt es, dass die lieben Tierchen nicht immer das machen, was sie sollen, bzw. was wir von ihnen erwarten...



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