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Neu aus der Forschung: Die Markierung von Futterquellen bei Lasius niger

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Lodae
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#1 Neu aus der Forschung: Die Markierung von Futterquellen bei Lasius niger

Beitrag von Lodae » 4. Mai 2009, 21:01

Im Artikel
"Food transport in ants: Do Lasius niger foragers maximize their individual load?" von Mailleux et al., soeben erschienen in C. R. Biologies 332, 500-506,
berichtet die belgische Gruppe folgendes:

Bei individuellen Ameisen entscheidet ein interner Schwellenwert darĂĽber, ob sie eine Pheromonspur zu einer Futterquelle legen. Dieser Schwellenwert wird bestimmt durch Alter, genetischer Veranlagung und sonstigen internen Faktoren der individuellen fouragierenden Ameise. Die Ameise legt nur eine Rekrutierungsspur, wenn die aufgenommene Menge Futter ein bestimmtes Volumen ĂĽberschreitet - sonst gar nicht.

Die Frage die gestellt wurde: Wenn die Ameise auf dem RĂĽckweg von einer Futterquelle auf eine weitere Futterquelle trifft, wie reagiert sie? Markiert sie diese auch?

Wie sich herausstellte, konnten die Ameisen, obwohl sie ihren Signalschwellenschwert schon bei der ersten Futterquelle überschritten hatten und eine Spur für das Volk zu legen begonnen hatten, immer noch weiteres Futter zu sich nehmen. Warum also nehmen sie nicht schon bei der ersten Futterquelle so viel auf wie möglich?

Die Erklärung der Autoren zielt auf die Kolonie als meta-Individuum: Wenn die Ameise sich nicht komplett vollstopft sondern möglichst schnell zurück zum Nest läuft, beschleunigt sich der Informationstransfer: Die anderen Arbeiterinnen können schneller ihrer Spur zur Futterquelle folgen. Was für die individuelle Ameise wie ein Nachteil erscheint (weniger Futter im Kropf), ist auf lange Sicht für die Kolonie ein Vorteil (schneller mehr Ameisen an der Futterquelle).

Warum aber nun Zeit an einer 2. Futterquelle verschwenden? Die Autoren vermuten, dass dadurch schneller nach besseren Futterquellen gesucht werden kann. Die Läuse in der Natur liefern Honigtau unterschiedlicher Qualität und Zusammensetzung. Die Ameisen können dadurch schneller herausfinden, wo die besten Futterplätze sind, ohne sofort nach jedem einzelnen überschreiten des Markier-Schwellenwertes direkt zum Nest zurückzurennen.

Die Zusammenfassung (abstract) des Artikels ist hier zu finden.



edhardy
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Beitrag von edhardy » 2. Juni 2009, 14:41

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