User des Monats November 2024   ---   marcel  ---   Danke vom TEAM Ameisenforum  

Ökosystem - Aqarium

Futtertiere, Futtertierhaltung, Diskussion, sonstige Ãœberlegungen und Ideen
Bot69
Einsteiger
Offline
Beiträge: 90
Registriert: 8. Dezember 2017, 00:02
Hat sich bedankt: 64 Mal
Danksagung erhalten: 27 Mal

#1 Ökosystem - Aqarium

Beitrag von Bot69 » 3. Mai 2018, 20:54

Hey Leute,
wie Manche wissen, sind Kakerlaken ein sehr gutes Futtertier für Ameisem.

Also bin auch ich jetzt im Besitz von einigen Argentinischen Waldschaben.
Ihr Zuhause soll ein 80x40x40 Becken werden.

Im Netz steht ideal ist eine sterile Haltung.
D.h. leeres Becken + paar Eierkartons.


Das gefällt mir nicht! Ich möchte die Haltung die auch dem Auge schmeichelt.
Ich dachte an Erde und Pflanzen. Um den Kreislauf komplett zu machen, müssen aber Zersetzer rein.

Das könnten Regenwürmer, Springschwänze und Kellerasseln sein.
Das ganze soll ein stabiles Ökosystem werden.
Ich möchte die Erde nicht tauschen müssen. Können die Zersetzer die Fäkalien der Schaben schnell genug entfernen?

Ach ja, die Pflanzen sollen nicht über den Beckenrand hinaus wachsen. Weiß jemand zwei oder drei Arten?

Ist meine Vision umsetzbar?
Danke
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Bot69 für den Beitrag:
Freki



Freki
Einsteiger
Offline
Beiträge: 26
Registriert: 26. März 2018, 11:14
Hat sich bedankt: 15 Mal
Danksagung erhalten: 26 Mal

#2 Re: Ökosystem - Aqarium

Beitrag von Freki » 3. Mai 2018, 22:03

Hey Bot69,
Gefällt mir gut, deine Idee.
80 x 40 x 40 ist auch wirklich großzügig. Da werden sich die dubias wohl fühlen und Platz haben.

Schau dir mal dieses Video an:

Vielleicht kennst du es ja auch schon und bist daher auf die Idee gekommen?

Mich hat es jedenfalls zum Umdenken angestiftet und kann mir gut vorstellen meine Haltung auch zu einer naturnahen umzustellen.

Ich denke dass ein ordentlicher Zuchtansatz von Springschwänzen und tropischen Asseln ausreichen sollte.
Von Regenwürmern würde ich persönlich abstand nehmen.
Die Asseln vermehren sich meines Wissens allerdings nur gut bei Temperaturen über 25^C.

Mit Pflanzen kann ich dir leider nicht sehr weiterhelfen. Sie sollten auf jedenfalls nicht giftig sein, da die Schaben ja auch gerne Grünzeug fressen.
Eine Idee wäre deshalb vielleicht auch Löwenzahn, bzw. Kleesorten? Es gibt ja auch Salat im Supermarkt an dem noch der Wurzelballen dran ist?! Jetzt wird’s aber abwegig :division:

Lg und viel Spaß an deinem Vorhaben :clap:
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Freki für den Beitrag:
Bot69



Bot69
Einsteiger
Offline
Beiträge: 90
Registriert: 8. Dezember 2017, 00:02
Hat sich bedankt: 64 Mal
Danksagung erhalten: 27 Mal

#3 Re: Ökosystem - Aqarium

Beitrag von Bot69 » 3. Mai 2018, 22:31

Danke.
Ja das Video kenne ich. Ich bin ein riesen Fan von Ants Canada.
Allerdings wird Mikey (Von Ants Canada) wohl kaum drum herrum kommen, das Substrat regelmäßig zu wechseln.

Ich lese mich mal in die Zersetzer ein und hoffe auf weitere Beiträge.
Temeratur würde ich mit einer Wärmelampe hoch halten.

Muss ich Asseln oder Springschwänze regelmäßig auffüllen? Warum keine Asseln von meiner Terasse?


Ergänzende Frage:
Ich habe einen haufen Kakteen. Springschwänze können Kakteen meines Wissens nach parasitär befallen. Muss ich Angst haben?



Benutzeravatar
GrANTed
Einsteiger
Offline
Beiträge: 29
Registriert: 29. September 2016, 12:47
Hat sich bedankt: 35 Mal
Danksagung erhalten: 14 Mal

#4 Re: Ökosystem - Aqarium

Beitrag von GrANTed » 3. Mai 2018, 22:38

Ich finde den Titel etwas irreführend aber naja okay ;) ich habe keine Erfahrung mit der Haltung oder Zucht von Schaben, werde mich damit aber eventuell auch noch weiter beschäftigen wenn meine Kolonie größer ist und es sich mehr lohnt. Aber ich das Video hatte ich auch gesehen und ein paar Gedanken auch dazu. Generell ist es gut für die Tiere wenn es den Futtertieren gut geht. Die Heimchen die ich an meine Axolotl und später wohl auch noch an meine Ameisen verfüttern werde sitzen auch in einem kleinen Faunarium, statt in der kleinen Plastikbox und bekommen dort gutes Futter. Der Gedanke quasi ein eigenes Terrarium für die Futtertiere zu gestalten ist daher durchaus logisch.
Je komplizierter der Aufbau aber, desto mehr Arbeit wird daraus im Endeffekt. Denn die sterile Haltung hat eben auch Vorteile. Ich denke nicht, dass die Zersetzer alle Futterreste schnell genug beseitigen können, korrigiert mich wenn ich falsch liege, diese müssten also genauso regelmäßig entfernt werden. Bei einem simplen Setup ist dies natürlich viel einfacher. Je nachdem wie feucht die Erde gehalten wird, desto eher würde ich drauf achten wo Futterreste landen, eben um Schimmel zu vermeiden. Schaben werden da nicht so empfindlich sein wie Ameisen schätze ich, aber ich finde den Gedanken einen Kompost im Zimmer zu haben nicht besonders prickelnd. Außerdem sind es Futtertiere. Wenn man eine Höhle anbietet wie im Video dann kommt man eben nicht an die Schaben so leicht ran, was bei einer Zucht eventuell in Ordnung ist, aber in erster Linie vielleicht unpraktisch.
Generell würde ich sagen, man könnte durchaus einen Versuch wagen mit einem naturalistischem Aufbau, es aber eher simpel belassen. Ein richtiges Ökosystem stelle ich mir aber schwierig vor.



Bot69
Einsteiger
Offline
Beiträge: 90
Registriert: 8. Dezember 2017, 00:02
Hat sich bedankt: 64 Mal
Danksagung erhalten: 27 Mal

#5 Re: Ökosystem - Aqarium

Beitrag von Bot69 » 3. Mai 2018, 22:50

Futterreste lasse ich nicht im Becken. Gefüttert wird in Schalen. Und was nicht gefressen wird kommt in die Biotonne.
Tote Tiere sammle ich selber ein.

Es geht hauptsächich um Fäkalien, wovon es bei einer Schabenzucht ziemlich viel geben wird.
Verstecke biete ich an, verzichte aber auf unzugängliche Orte wie Höhlen.

Was denkt ihr, sollte man noch beachten?
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Bot69 für den Beitrag:
GrANTed



Benutzeravatar
GrANTed
Einsteiger
Offline
Beiträge: 29
Registriert: 29. September 2016, 12:47
Hat sich bedankt: 35 Mal
Danksagung erhalten: 14 Mal

#6 Re: Ökosystem - Aqarium

Beitrag von GrANTed » 4. Mai 2018, 08:58

Der Bodengrund sollte geeignet sein, d.h. steril und feuchtigkeitsaufnahmefähig, wie z.B. Kokoshumus so als Klassiker oder sterile Erde. Es wäre auch interessant zu wissen auf welcher Temperatur du die Schaben halten willst. Zimmertemperatur wäre möglich, 26-28 Grad seien aber für eine Zucht nötig. Je nachdem kannst du dir auch deine Zersetzertiere aussuchen, es gibt einheimische und tropische Springschwänze sowie Asseln. Springschwänze können zudem beispielsweise je nach Art weniger gut sehen und springen, was mMn ein deutlicher Vorteil ist, vielleicht auch in Bezug auf deine Kakteen :p . Ich persönlich würde einen Deckel aufsetzen. Dadurch wird die Luftfeuchtigkeit gehalten und sitzt er passgenau bleiben auch alle Tiere drin, wobei die Dubia zumindest nicht an glatten Flächen hochlaufen können :D Daher sollte auch bei der Futterschale drauf geachtet werden dass die schaben nicht hineinfallen und nicht mehr hinauskönnen. Außerdem sollte eine Tränke vorhanden sein, such mal nach "Dochttränke" finde das ist ne ganz gute Variante, weil A günstig und B die Schaben aller Stadien immer sicher an Wasser kommen und dieses sauber bleibt. Achja, Gaze im Deckel wäre ebenfalls gut, damit kein Hitze- und Feuchtigkeitsstau entstehen kann.



HennY
Einsteiger
Offline
Beiträge: 62
Registriert: 20. Juli 2017, 11:32
Hat sich bedankt: 15 Mal
Danksagung erhalten: 15 Mal

#7 Re: Ökosystem - Aqarium

Beitrag von HennY » 4. Mai 2018, 11:46

Hallöchen,

da hier grade so viele Schaben Profis unterwegs sind hätte ich eine, vom Thema abweichende Frage,
ab welcher Koloniegröße empfiehlt es sich Schaben zu halten / zu verfüttern?
Zur Zeit verfüttere ich einen Mix aus Mehlkäferlarven und Drosophila an 100 Lasius niger, 40-60 Serviformica fusca und
knapp 30 Messor barbarus. Wobei ich anmerken möchte das die Serviformica fusca die Mehlkäferlarven so gut wie gar
nicht anrühren. Sind da meine Mädels nur von den Drosophila verwöhnt oder konnte jemand ähnliches beobachten ?

Ach ja und wo ich grade bei Thema bin, ich habe das Video von AntsCanada auch gesehen und da wurde auch beschrieben wie er
die Schaben abtötet. Da jetzt eine weitere Frage: Macht ihr das auch so das ihr die Schabe durchschneidet? Weil ich da irgendwie Bedenken
habe, nicht das ich mich ekel oder ähnliche ich hätte da bloß Angst das ich die Schabe fallen lasse da sie ja etwas mobiler als eine
Mehlkäferlarve ist oder nicht richtig treffe und das Tier am Leben bleibt / sich quält.

Bin da für jede Meinung dankbar. :3

LG

HennY



Benutzeravatar
GrANTed
Einsteiger
Offline
Beiträge: 29
Registriert: 29. September 2016, 12:47
Hat sich bedankt: 35 Mal
Danksagung erhalten: 14 Mal

#8 Haltung von Schaben als Futtertier

Beitrag von GrANTed » 6. Mai 2018, 17:14

Schaben sind ja recht große Futtertiere und lohnen sich eben dann wenn diese auch verwertet werden können, was bei dir ggf. früher ist, da du 3 Kolonien hast, als bei jemandem mit nur einer. Bei der Frage der Futtertier-"Zubereitung" allgemein scheiden sich allerdings sowieso die Geister. Ob einfrieren, überbrühen, beides, zerquetschen oder gar lebend, dazu bildet sich jede/r selbst seine Meinung. Überbrühen, also ein paar Sekunden mit kochendem Wasser übergießen oder eintauchen soll zusätzlich einem eventuellem Milbenbefall vorbeugen, einige Ameisen würden diese Tiere aber nicht so gerne annehmen. Dann kann man die Tiere einfrieren, ob überbrüht oder nicht und sie somit länger haltbar zu machen. Je länger sie sich aber in der TK befinden desto schlechter die Qualität. Was mir früher mal bei den Heimchen geraten wurde, falls ich Probleme habe weil sie mir zu schnell wären, ist, sie kurz kalt zu stellen. Dadurch nimmt die Enzymaktivität ab und sie werden träge, ergo weniger schnell. Aber gerade wenn die Schaben keine glatten Oberflächen hochlaufen können würde ich mir da gar nicht so Sorgen machen und den Umgang üben, über Schalen arbeiten aus denen sie nicht entwischen können oder sowas. Das Aufschneiden dient aber auch als Hilfestellung für die Ameisen, da das Exoskelett der Schaben hart ist und nicht alle Ameisen gut an das Innere kommen, gerade bei jungen Kolonien. Jede/r Halter/in hat da aber individuelle Erfahrungen/Meinungen und wird dir etwas anderes erzählen, falls es dich interessiert es gibt zu dem Thema viele andere Threads und einiges nachzulesen :)

Ich habe häufiger gelesen, dass Jungkolonien anfangs wählerisch sind und insbesondere Fliegen vorziehen, aber dass sich das Fressverhalten mit der Koloniegröße ändert.
Dem Anschein nach werden auch häufig Mehlkäferpuppen lieber genommen als die anderen Stadien. Generell heißt es einfach ausprobieren.
Würde deine Beobachtung daher zunächst als normal einstufen, denke aber dass dir da jemand Erfahreneres mehr zu sagen kann :)
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor GrANTed für den Beitrag:
HennY



Neues Thema Antworten

Zurück zu „Futterversorgung, was ist machbar für unsere Ameisenhaltung?“