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Polyergus rufescens haltbar?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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cyanit
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#1 Polyergus rufescens haltbar?

Beitrag von cyanit » 9. April 2007, 14:07

Hi
Mich würde mal interessieren ob man Polyergus rufescens, auf lange sicht, halten kann?
Denn sie brauchen ja Sklaven für Brutpflege, Nestbau (ok das fällt bei einem Y-Tong Nest weg), füttern der Polyergus rufescens Arbeiterinnen etc
Also brauchen sie verdammt viele Sklaven.

Am Anfang würde es ja noch funktioneren, aber sie brauchen immer mehr Sklaven um z.B. die Arbeiterinnen zu füttern.

Oder könnte man sie eventuell in einem Gemeinschaftsbecken mit mehreren Serviformica Kolonien halten? Denn im Optimalfall töten sie ja keine Arbeiterinnen bei ihren Raubzügen (außer wenn sie sich wehren), wegen ihres Propagandapheromons (lässt die Wirts-Kolonie-Arbeiterinnen die Flucht ergreifen).

Und sie strapazieren ja die Kolonien in ihrer Umgebung nicht zu stark, da sie von ihnen abhängig sind.

MfG
cyanit


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BEnny
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#2 AW: Polyergus rufescens haltbar?

Beitrag von BEnny » 9. April 2007, 14:11

Ich denke, dass es machbar wäre, du brauchst nur genug Platz für die Kolonie und für die Sklavenkolonien, müssten ja ein paar mehr sein. Also mindestens 3oder4 Sklavenkolonien. Da eine oder zwei mit Sicherheit eingehen würden.


MfG BEnny

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Ratinger
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#3 AW: Polyergus rufescens haltbar?

Beitrag von Ratinger » 9. April 2007, 18:09

mann könnte die Sklavenkolonien in komplett getrennten Formis halten und
nur bei Bedarf eine Verbindung mit einem Schlauch herstellen, so kann man auch sicherstellen das sich die Sklavenkolonien erholen können nach einem Raubzug.



Skeeve
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#4 AW: Polyergus rufescens haltbar?

Beitrag von Skeeve » 9. April 2007, 20:28

Wenn ich mich nicht ganz irre steht Polyergus rufescens auf der Roten Liste darum brauch man eigentlich nicht darüber nachzudenken.
Im künstlichen Nest ist das ganze auch noch recht schwer weil man den Ameisen eh schon keine perfekten Bedingungen bieten kann, was es für Polyergus rufescens doppelt schwer macht.
Gerade frisch geschlüpfte Polyergus rufescens Arbeiterinnen werden leicht Opfer ihrer Sklaven. Liegt glaube ich auch an der Nestgröße, wir neigen einfach dazu das uns die Gänge und Kammern zu klein vorkommen.
Die Polyergus rufescens Arbeiterinnen treffen auf zu viele Sklaven und werden getötet.



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Boro
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#5 AW: Polyergus rufescens haltbar?

Beitrag von Boro » 9. April 2007, 20:31

Hallo cyanit!
Polyergus rufescens ist eine bedrohte Art, die überall auf den Roten Listen steht. In einigen Teilen Europas ist sie vom Aussterben bedroht.

1.Wie Du richtig bemerkst, braucht diese Art die Sklaven für alle Tätigkeiten, nur das Legen der Eier besorgt die Kg. selber. Die Amazonen können sich selbst nicht ernähren.
2. Die durch natürlichen Ausfall sinkende Zahl der Sklaven wird dann durch Raubzüge wieder aufgefüllt bzw. erhöht.
Daraus folgt, dass man tatsächlich das eigentliche Polyergus-Nest mit mehreren Sklavennestern (etwa mit entsprechenden Schläuchen) verbinden müsste. Das erfordert also einen gewaltigen Aufwand.
Man könnte aber die sinkende Zahl der Sklaven auch auf künstlichem Wege durch wiederholte Beigabe von Sklavenpuppen (woher nehmen?) ausgleichen.
Man würde damit aber den Amazonen ihre Daseinsberechtigung nehmen und das käme für mich einer Tierquälerei gleich.
Ich schließe daraus, dass man Polyergus rufescens nur in wissenschaftlichen Laboratorien halten könnte.
Ich ziehe jedes Jahr etwa 3 Polyergus-Serviformica-Völker auf und die werden zwecks weiterer Verbreitung der Art in geeignete Habitate ausgewildert und zwar bevor die Amazonen schlüpfen. Wenn man diesen Zeitpunkt verpasst, kann es bereits zu den ersten Problemen kommen, die ich auch in meinen Beiträgen angesprochen habe: In Gefangenschaft muss man damit rechnen, dass die Sklaven die ausschlüpfenden Amazonen töten!
Alles in allem eine Anhäufung von Problemen, deren Lösung nur einer wissenschaftlichen Forschung vorbehalten bleiben sollte oder in besonders erfahrene Hände gehört.
Nebenbei ist es recht schwierig ein Polyergus-Nest zu gründen. Die Entnahme eines bestehenden Nestes aus der Natur mit den dazugehörenden Zerstörungen würde ein echter Insekten/Ameisenfan niemals tun.
Gruß Boro



cyanit
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#6 AW: Polyergus rufescens haltbar?

Beitrag von cyanit » 9. April 2007, 20:37

Ich würde niemals ein Nest zerstören (egal welcher Tierart) und schon gar nicht, wenn sie gefährdet sind.
Naja mir war schon vorher klar, dass die Haltung, wenn überhaupt, ziemlich schwer werden wird (Wenn man sich mal die Anzahl der geraubten Puppen in der Natur ansieht)
Danke für die Antworten!

MfG
cyanit


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