User des Monats Oktober 2024   ---   Denis  ---   Danke vom TEAM Ameisenforum  

Gipsnest in Modulbauweise

Allgemeine Fragen und Themen ĂŒber europĂ€ische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Benutzeravatar
Toblin
Halter
Offline
BeitrÀge: 969
Registriert: 9. Juli 2005, 15:20
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 25 Mal

#1 Gipsnest in Modulbauweise

Beitrag von Toblin » 18. August 2005, 21:16

Leider habe ich mit meinen Ytong schlecht Erfahrungen gemacht. Das Ding hat nach wenigen Wochen nÀmlich Schimmel angesetzt!
Da alles ziemlich fest verbaut ist kann ich ihn auch nicht mal eben austauschen, so bin ich wohl gezwungen mein Formicarium nach nur einer Saison einzustampfen ;( X(.

Damit mir das nicht noch mal passiert habe ich folgende Überlegungen angestellt.
Das zukĂŒnftige Nest sollte:

  • leicht austauschbar sein
  • nicht zu groß sein
  • der Kolonie anpassbar sein
  • optimale Bedingungen bieten (ist doch klar...)
  • gut aussehen
  • was besonders sein :D

Nach vielen, vielen Skizzen, PlĂ€nen und Überlegungen schien mir eine Modulbauweise die einzig geeignete Wahl.
Geplant sind daher einzelne, stapelbare Gipsmodule die so aussehen sollen:

Bild

Bild

Bild


Die entsprechende Gussform möchte ich aus Alu oder Kunststoff CNC-frÀsen lassen. Die roten Plexiglasfenster sollen CNC -wasserstahlgeschnitten werden.
Der finanzielle Auffand ist natĂŒrlich relativ hoch, aber ich habe ja noch gute Kontakte zur ein oder anderen Kaffeekasse in diversen Werkzeugbauten.... :D

Mit steigender KoloniegrĂ¶ĂŸe kann man dann nach und nach eine Art Hochhaus bauen. Die durch das rote Glas dauerhaft eingeschrĂ€nkten Beobachtungsmöglichkeiten
machen das Leben der Meisen stressfrei, sollen aber durch eine (rote) LED Beleuchtung von innen ein wenig ausgeglichen werden.
Neue, frische Module anzufertigen ist kein Problem.... ich hab ja dann die Form!

Das Loch in der Mitte dient der Befeuchtung und soll mit Seramis aufgefĂŒllt werden.
Der Modulturm selbst soll auf einem kleinen Podest in einer mit Wasser und Seramis gefĂŒllten Wanne stehen. Ich hoffe die Kapillarwirkung reicht einigermaßen aus ?!?
Durch eine (teilweise) Beschichtung des Loches z.B. mit Silikon kann der Feuchtigkeitsgehalt variiert werden. Das könnte zum Beispiel fĂŒr Messor sehr interessant sein...

Wenn nun z.B. ein Modul Schimmel ansetzen sollte kann man mit Hilfe von breiten Spachteln oder dĂŒnne Blechen das jeweilige Modul (samt Seramis) separieren und vorerst einfach ins Formicarium legen.
Die Ameisen können dann (relativ) stressfrei aus dem Modul ausziehen bevor man es entsorgt. Die Scheiben werden natĂŒrlich weiterverwendet....

Verwendung sollen die Module ĂŒbrigens bei meinen Lasius niger und spĂ€ter auch mal bei einer Messor barbarus Kolonie finden.

Was haltet Ihr davon? Ist mein Vorhaben realistisch? Wo liegen HĂŒrden an die ich nicht gedacht habe?
Ich habe zum Beispiel festgestellt, dass Moltofill unter fließend Wasser wieder leicht schmierig wird....
Was fĂŒr eine Gipssorte kann man empfehlen? Ich habe in einem Bericht von Herrn Buschinger gelesen das Stuckateurgips sehr gut sei !?!

Schreibt einfach mal was euch so einfÀllt :-)


[Haltungsbericht] '08-'13
[Bauberichte] '05 '06 '07 '08 '09 '10 '11 '12 '13

heldgop
Halter
Offline
BeitrÀge: 882
Registriert: 8. Juni 2005, 14:00
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#2

Beitrag von heldgop » 18. August 2005, 22:21

hi,

also wenn du jemanden findet der dir das fĂŒr paar € (unter 100) frĂ€ĂŸt kannst du dich glĂŒcklich schĂ€tzen.

die gabzen rundungen und hyperbeln sind sehr schwer zu programieren.

wie wĂ€re es denn wenn du ein holzmodell machst? kannst ja einfach ein segment machen und daraus mehrere gipsabgĂŒsse und die dann zu dem fertigen baustein zusammensetzen.

du wirst es sicherlich nicht so genau hinbekommen, aber das erkennt man je eh net.

und zur beleuchtung kann ich dir noch ein tipp geben (plane sowas auch zzt), wenn du lichtwellenleiter nimmst musst du keine elektronik ins nest bauen.

mfg



Benutzeravatar
Toblin
Halter
Offline
BeitrÀge: 969
Registriert: 9. Juli 2005, 15:20
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 25 Mal

#3

Beitrag von Toblin » 18. August 2005, 22:36

Bei den FrÀsarbeiten kommen ich evtl. mit nem Kaste Bier weg... ist auch nicht schwer zu programmieren, darauf habe ich geachtet! :D
Die Scheiben machen mir da mehr Sorgen... die muss ich offiziell in Auftrag geben!

Das Holzmodell wÀre eine Möglichkeit, aber dann habe ich ein Problem mit der Passgeauigkeit der Scheiben.
Außerdem wĂŒrde es der "Perfektion" einen Kratzer verpassen. Auch wenn man es nicht sieht: Ich weiss das er da ist! ;(

Lichtwellenleiter sind eine gute Idee. Allerdings brÀuchte ich dann Kupplungen mit denen ich die Module im Falle eines Austausches
vom Netzt nehmen kann, und die kosten wieder....


[Haltungsbericht] '08-'13
[Bauberichte] '05 '06 '07 '08 '09 '10 '11 '12 '13

heldgop
Halter
Offline
BeitrÀge: 882
Registriert: 8. Juni 2005, 14:00
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#4

Beitrag von heldgop » 18. August 2005, 22:47

Original von Toblin


Lichtwellenleiter sind eine gute Idee. Allerdings brÀuchte ich dann Kupplungen mit denen ich die Module im Falle eines Austausches
vom Netzt nehmen kann, und die kosten wieder....


kannst ja einfach ein neuen verbauen, der meter kostet nur 1€



Benutzeravatar
Frank Mattheis
Halter
Offline
BeitrÀge: 1494
Registriert: 26. August 2002, 18:01
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 4 Mal

#5

Beitrag von Frank Mattheis » 19. August 2005, 12:28

Ytong ist eigentlich hervorragend als Material fĂŒr kĂŒnstliche Nester. Er ist saugfĂ€hig, luftdurchlĂ€ssig, leicht zu bearbeiten usw....Wenn es zur ungewollten Schimmelbildung kommt, liegt das sicher nicht am Baustoff. Vieleicht ist das Nest fĂŒr die Kolonie einfach zu gross, sie benutzen ungenutzte Kammern und Bereiche als Deponie. Dieses kann dann bei jedem verwendeten Nestmaterial zur Verpilzung fĂŒhren, nicht nur beim Ytong.
Sicher ist die Gestaltung von Beobachtungsnestern auch abhĂ€ngig von Vorlieben und Geschmack des Halters. So soll das Folgende keine Kritik sein. Ich bevorzuge naturĂ€hnliche Nestgestaltungen, keine schematischen gleichförmigen Beobachtungsnester. FĂŒr manche Ameisenarten ist das aber sicher nicht wesentlich. Aber auch solche naturĂ€hnlichen Nester kann ich erweitern in einer Art Modulbauweise. Jedes meiner Beobachtungsnester unterscheidet sich von anderen, einige habe ich auf "Vorrat" und kann so bei Bedarf schnell erweitern oder umsiedeln.
GrĂŒsse, Frank.
NatĂŒrlich brauchen verschiedene Arten auch abhĂ€ngig von ihrer Körpergrösse und der zu erwartenden KoloniestĂ€rke untersch. Nester mit untersch. grossen Kammern und GĂ€ngen...



Knollnase
Einsteiger
Offline
BeitrÀge: 86
Registriert: 30. Juli 2005, 14:30
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#6

Beitrag von Knollnase » 19. August 2005, 13:18

Das sieht wirklich interessant aus! Aber welche GrĂ¶ĂŸe hast Du Dir so vorgestellt? Dich denke die Kammern an den Aussenkanten werden fĂŒr viele Arten viel zu groß und tief sein, zumindest fĂŒr die einheimischen "Mini-Ameisen" wie Lasius oder Myrmica...
Du kannst zur UnterstĂŒtzung der Kapilarwirkung eventuell auf "Dochte" aus feinen Fasern (WatteĂ€hnlich) zurĂŒckgreifen, vielleicht irgendwas "Sythetisches", was nicht schimmelt?!?

Viel GlĂŒck bei Deinem Vorhaben...



Schlauti
Halter
Offline
BeitrÀge: 107
Registriert: 6. August 2002, 19:15
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#7

Beitrag von Schlauti » 19. August 2005, 14:47

Hallo,

Habe mir vor langer Zeit auch mal Gedanken dazu gemacht, allerdings als liegende Variante. Die Module bestehen aus Glas, das Innenleben aus Ytong oder Gips je nachdem.
Herraugekommen ist dieses hier.

Bild

Gruß Schlauti



Benutzeravatar
Toblin
Halter
Offline
BeitrÀge: 969
Registriert: 9. Juli 2005, 15:20
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 25 Mal

#8

Beitrag von Toblin » 19. August 2005, 20:17

Der Schimmel auf meine jetzigen Nest hat sich bisher nur außen festgesetzt. Der hat sicher nichts mit dem Material zu tun.
Das wÀre bei Gips sicher genauso, wenn nicht sogar schneller passiert. Warum der Stein letztlich so schnell geschimmelt hat kann ich nicht sagen.
Auf jeden Fall liegt es nicht am MĂŒll, der wird von den Ameisen immer schön rausgetragen.
Sie haben ja bis jetzt auch nur die eine Kammer erschlossen....

Sicher wirkt das Gipsnest nicht sehr natĂŒrlich, aber mich reizt gerade diese nĂŒchterne, technische Optik.
NatĂŒrlich bekommen die Meisen auch die Gelegenheit zu graben und selbst Kammern anzulegen: Einige der Kammern sollen wieder mit
Sand- Lehmgemisch aufgefĂŒllt werden. Des weiteren können auch andere Module, z.B. in Form einer Farm, Kork- oder Holznest
dazwischengebaut werden. Hier gibt’s noch viel Potential zum erfinden, basteln und anbieten!


Zur GrĂ¶ĂŸe:

- Die Aussenmasse sind ca. 10cm x 10cm x 3,5cm
- Die Kammern sind 1,5 cm hoch und haben eine KantenlÀnge zwischen 2,5 und guten 3 cm.
- Die GĂ€nge sind auf 5mm x 5mm ausgelegt.

Von den jeweils vier Ein und AusgĂ€ngen auf der Ober und Unterseite werden natĂŒrlich jeweils 2 bis 3 wieder verschlossen,
so das beim stapel eine Art Labyrinth entsteht.

Die Kammern sind zugegebenermaßen etwas zu groß, aber im vergleich zu vielen Ytongnestern wiederum normal, oder tĂ€usche ich mich da?

Befeuchtung ĂŒber Dochte o.Ă€. kann ich bei dem Gipsnest nicht realisieren, da dann die Möglichkeit verloren geht einzelne Module im Falle eines Fallles seitlich aus dem Turm rauszuziehen....

Die Idee von Schlauti finde ich auch nicht schlecht. Ich hatte zuerst ein Àhnliches Konzept, habe das aber wieder verworfen,
weil ich Probleme bei der Befeuchtung gesehen habe. Wie wolltest du die Befeuchtung realisieren, Schlauti?


[Haltungsbericht] '08-'13
[Bauberichte] '05 '06 '07 '08 '09 '10 '11 '12 '13

Neues Thema Antworten

ZurĂŒck zu „EuropĂ€ische Ameisenarten & Allgemeines“