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Ameisenhändler auf N24

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
Mindorofan
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#1 Ameisenhändler auf N24

Beitrag von Mindorofan » 6. November 2005, 10:41

Hallo Ihrs,

ich bin der Neue hier aus NRW.
Lange Zeit hatte ich mit Ameisen fast nichts zu tun. Allerdings in den 80ern umso mehr.
Der Anlaß hier mal ein Posting abzusetzen war eine Fernsehsendung gestern Abend auf N24. Dort wurde ein Bericht über einen Ameisenhändler gezeigt und 2 Leute, die Ameisen in einem Terrarium hielt.
Dies wurde als etwas völlig neues angegeben.

Doch die Idee eines Ameisenterrariums - sorry, jetzt heißt es ja Formicarium...- ist so neu nicht. Ich habe von Herbst 1986 - Mitte 1988 schon solch ein Ding gehabt.
Der Anlaß war, daß ich als Ex-Waldorfschüler mir in der 12.Klasse "Ameisen" ausgesucht hatte. Ich weiß heute nicht mehr ganz genau, wie ich auf diese Idee gekommen bin, ich glaube durch meine Eltern.

Jedenfalls war ich im Vorfeld zur Informationssammlung in Menden bei dem Herrn Homberg, der seinerzeit die ASW in unserer Gegend betreute. Ich weiß aber nicht, ob der Mann noch lebt, er war damals schon über 60.
Damit ich Ameisen überhaupt anfassen durfte, mußte ich den Schein zum Ameisenheger machen.
Das war in Haus Düsse, wo auch der mit Sicherheit inzwischen verstorbene Prof.Dr.Dr. Wellenstein sprach. Der Mann war damals schon um die 80 Jahre alt.

Später habe ich dann noch an einem Freilandkurs zum Thema in Bielefeld-Sennestadt gemacht und ein Buch mit Widmung von Herrn Rupertshofen bekommen, der den Lehrgang leitete.
Damals habe ich glaube ich unter den Ameisenhegern den Altersdurchschnitt um viele Jahre gesenkt, denn die anderen Leute waren alle viel älter als ich. Aber um so etwas habe ich mich noch nie gekümmert.

Herr Homberg hatte in einer Schule ein Ameisenterrarium stehen, daß er mir zeigte. Ziemlich schnell stand fest, daß ich auch solch ein Ding baue um den praktischen Teil zu haben. Doch damals wußte ich schon, daß solch ein Terrarium eine gewisse Entwicklungszeit in Anspruch nimmt. Deshalb habe ich schon ein Jahr vor der Zeit damit begonnen.

Ich mußte dann nur noch den schriftlichen Teil machen.

Und das Ergebnis war ziemlich gut. Auf der Ausstellung der Jahresarbeiten haben die Leute bei mir am längsten geschaut und auch in der Zeitung bin ich später erwähnt worden. Bei Handarbeiten oder künstlerischen Dingen haben die Besucher nicht solange verweilt.

Mich würde mal freuen, von Euch ein paar Updates zu bekommen, besonders was die Ameisenhaltung im Terrarium angeht.

Ich habe meine mit Honig, Insekten, Würmern und ab und zu etwas Rindergehacktes gefüttert. Den Honig habe ich grundsätzlich auf einer umgedrehten Untertasse gegeben und mit einem Stück Krepp drauf, da sonst viele Tiere in ihrer Gier im Honig ersoffen sind.

Meine Tiere habe ich übrigens umsonst bekommen, weil ich den Hegerschein hatte. Ich weiß aber leider nicht mehr, wo dieses Papier ist. Denkt Ihr, so etwas wird irgendwo anders noch vermerkt?

Müssen diese Ameisenhändler nicht auch erst einmal einen Schein machen? Denn ansonsten machen die sich doch strafbar. Ameisen standen schon vor fast 20 Jahren unter strengem Naturschutz. Die Höchststrafe bei Zuwiderhandeln lag damals bei rund 20000 DM.

Ok, das soll's erst Mal gewesen sein.

Bis dann?

Karsten



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Darius
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#2

Beitrag von Darius » 6. November 2005, 12:17

Willkommen im Forum, Mindorofan!
Also von einem Hegerschein habe ich noch nie was gehört. Der ist heute bestimmt nichts mehr wert. Einen speziellen "Ameisenverkaufsschein" oder so gibt es nicht. Man darf alle Ameisenarten verkaufen, die nicht unter Naturschutz stehen. Was hast du denn damals für eine Art gepflegt?
Was die Ameisenhaltung im Terrarium angeht wäre es gut, wenn du erstmal die Suche des Forums benutzt und dann die offengebliebenen Fragen stellst. ;)



AmeisenforumArchiv
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#3 Von: Georg -

Beitrag von AmeisenforumArchiv » 6. November 2005, 12:38

Mit dem Hegerschein, meinst du vermutlich den Schein, mit welchem man befugt ist WALDAMEISEN der Gattung Formica umzusiedeln.

Wusste aber nicht, das man die mit sonem Schein halten darf?!



Mindorofan
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#4

Beitrag von Mindorofan » 6. November 2005, 14:55

Hallo Ihrs,

danke für Eure bisherigen Infos.

Es kann sein, daß der Hegerschein nur für die Kleine Rote Waldameise berechtigt. Damals waren Ameisenheger oft auch Imker. Weil ja die Kleine Rote Waldameise auch die Blattläuse pflegt und Bienen dadurch noch mehr des begehrten Waldhonigs findet.

Eurer Meinung nach braucht man also zur Haltung von Ameisen keinen Schein mehr?

Aber etwas Fachwissen ist meiner Ansicht nach notwendig? Ich muß doch wenigstens die Art kennen, die ich halte, was sie für Nahrung haben muß und ob sie nur eine Königin oder ganz viele Königinnen pro Staat hat.
Für Terrarien (Sorry, das Wort in dem Zusammenhang ist bei mir immer noch drin), eigenen sich doch wohl eher polygame?

In dem Zusammenhang würde mich interessieren, welche Ameisenarten Ihr heute für die Haushaltung wählen würdet? Im Fernsehbericht wurde die Blattschneiderameise erwähnt. Aber Frage ist dann, ob man der auch Laub heimischer Pflanzen vorsetzen kann und wo kommt der Pilz her, den diese Ameisenart dann kultiviert. Wird der beim Kauf der Ameisen gleich mitgeliefert?

Wie baut Ihr heutzutage Ameisenterrarien und welche Maße haltet Ihr für optimal. Als ich meins gebaut hatte gab's noch kein Internet für Jedermann und demzufolge war es schwierig Gleichgesinnte zu treffen.

Danke für Eure Infos.

Karsten



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#5 Von: Georg -

Beitrag von AmeisenforumArchiv » 6. November 2005, 15:12

Lies dir bitte mal die ganzen Ameisenforen durch, da erfährst du alles. Man hat nie einen Schein zur Ameinsehaltung gebraucht (soweit ich weiß) außer man hält Ameisen der Gattung Formica, welche man heute, aber nicht mal mehr mit einem Schein halten darf.



Scherge
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#6

Beitrag von Scherge » 6. November 2005, 15:19

Hallo und auch von mir ein "herzliches Willkommen im Forum "

Man sollte sich natürlich schon über die Art, die man halten will, informieren. Es eignen sich aber grundsätzlich sowohl mono- als auch polygyne Arten zur Haltung.

Blattschneider nehmen zB Brombeerbläter oder Rosenblüten. Ersteres ist ja immergrün und daher das ganze Jahr verfügbar. Die Könnigin der Blattschneider bringt aus ihrem Mutternest ein kleines Stück Pilz in einer Brusttasche mit und aus diesem Stück entsteht durch anfängliche Düngung mit Kot (später dann durch die Blätter) letztendlich der Pilz von dem sich sie Ameisen ernähren.
Beim Kauf wird oft ein Stück des großen Pilzes mitgeliefert.

Die Formicarien sollten nat. der Koloniegröße angepasst werden, artgerechten Platz kann wohl niemand bieten. ;)

Hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen.

Gruß Scherge



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#7 Von: Georg -

Beitrag von AmeisenforumArchiv » 6. November 2005, 15:56

artgerechten Platz kann wohl niemand bieten.


doch, wenn man Leptothorax hält :P ^^



Stefan
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#8

Beitrag von Stefan » 6. November 2005, 17:37

Wieso kann man Ameisen keinen artgerechten Platz bieten. Also wenn einer behauptet, das sich meine Ameisen nicht artgerecht halte, dann ist aber was los. :D

Außer Treiberameisen oder anderen Ameisen, die sehr große Kolonien bilden (Atta etc) kann man Ameisen sehr wohl, sehr gut artgerecht halten.



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